Major_Pajn Geschrieben 29. Juni 2012 Teilen Geschrieben 29. Juni 2012 Es gibt das weitverbreitete Gerücht, dass ein Scharfschützengewehr genau dahin schießt, wo die Mitte des Fadenkreuzes es anzeigt. Die Realität sieht allerdings so aus, dass ein Scharfschützengewehr überall hinschießt, nur nicht da wo die Mitte des Fadenkreuzes es anzeigt. Das hat ein paar einfache Gründe, denn die Flugbahn des Projektils wird von vielen Faktoren beeinflusst. Im Folgenden werden diese Faktoren näher erläutert: Die Gravitation: Da ein Projektil eine nicht unerhebliche Masse hat, wirkt die Gravitationskraft senkrecht auf das Projektil. In Verbindung mit der Trägheit der Masse wird das Projektil auf eine ballistische Bahn gezogen. Im Klartext heißt das, dass die Kugel nach unten abfällt und nicht einem gedachten geraden Weg bis zum Ziel folgt. Um so weiter das Ziel entfernt ist, desto stärker wirkt dieser Effekt und um ihn zu kompensieren, muss man etwas höher zielen als die Mitte des Fadenkreuzes es anzeigt. Als Faustformel gilt: Pro 100 m Weg ungefähr einen Strich auf dem Fadenkreuz weiter nach oben. Der Wind : Ein Projektil hat natürlich auch eine nicht unerhebliche Fläche, die als Angriffsfläche für Wind fungiert. Der Wind treibt das Projektil dabei von seiner ursprünglichen Bahn ab und verändert die Flugrichtung je nach Windrichtung. Auch hier gilt wieder, dass dieser Effekt umso stärker wirkt, je weiter das Ziel entfernt ist. Als Faustformel gilt: Pro 10m/s Windstärke ungefähr einen Strich auf dem Fadenkreuz entgegen der Windrichtung korregieren. Der Corioliseffekt: Der Corioliseffekt tritt in rotierenden Bezugssystemen auf (hier: Erde), ist unter anderem für die Gezeiten verantwortlich und sorgt dafür, dass bewegte Objekte auf der Nordhalbkugel nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt werden. Dieser Effekt spielt für Projektile allerdings erst bei sehr großen Entfernungen eine Rolle (ab ca 2000m) und kann deshalb für dieses Spiel vernachlässigt werden. Bewegte Ziele: Wenn ein Ziel sich bewegt, handelt es sich um zwei relativ zueinander bewegte Bezugssysteme. Dabei muss beachtet werden, dass ein Ziel zum Zeitpunkt des Auftreffens des Projektils seinen Ort schon gewechselt hat. Im Klartext heißt das, dass man die Bewegung des Ziels vorausahnen muss, um die Flugbahn der Kugel dementsprechend anzupassen. Dieser Effekt hängt einerseits wieder mit der Entfernung zum Ziel, andererseits mit der Geschwindigkeit des Ziels zusammen. Für diesen Faktor gibt es deshalb keine Faustformel, da er nur über Erfahrungswerte genähert werden kann. Man muss je nach Geschwindigkeit und Bewegungswinkel des Ziels zur Schussachse etwas vorhaltig zielen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
BoZzz_7 Geschrieben 4. August 2012 Teilen Geschrieben 4. August 2012 Also das ist schon echt ein harter Job. In Spielen ist es ja einfach, aber im richtigen Leben gehts um Kopf und Kragen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
HolunderBär Geschrieben 13. Februar 2013 Teilen Geschrieben 13. Februar 2013 Gut erklärt!*daumen hoch! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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