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Geschrieben

Ich habe die folgenden 8 Platin-Trophäen:

Borderlands

Demon's Soul

Der Herr der Ringe: Krieg im Norden

Final Fantasy XIII

Final Fantasy XIII-2

Resonance of Fate

Sacred 2

White Knight Chronicles

Zur RPG-Definitions-Frage hätte ich auch noch ein paar Gedanken. Durch die Genre-Vermischungen gibt es ja heute in fast allen Spielen irgendwelche RPG-typischen Elemente á la Level-Ups. Daher wird man sich dieser Frage wohl hermeneutisch annähern müssen.

Kampsystem:

RPGs haben meiner Meinung nach ihren Fokus im strategischen und taktischen Bereich. Bei einem Action-Spiel geht es praktisch nur um das Geschick. Man landet einen Treffer oder kann Ausweichen, weil man die notwendige Hand-Augen-Koordination hat. Daher müssen Action-Spiele einfach einmal in Echtzeit ablaufen.

Der Schaden und die Trefferquote hängen bei einem RPG aber prinzipiell von Statuswerten ab. Es gibt dabei reine rundenbasierende Kampfsysteme oder Mischvarianten wie Active Time Battle mit Actionsbalken etc.

Nehmen wir White Knight Chronicles als Beispiel. Man läuft zwar in Echtzeit herum, aber ein Monster kann dich selbst aus 20 Metern Entfernung noch treffen. Man kann vor gegnerischen Angriffen nur bedingt "davonlaufen". Es ist also nicht vorgesehen, dass man durch manuelle Seitschritte einem Angriff ausweichen kann.

Ein RPG will in der Regel auch ein sehr tiefes Kampfsystem geben, dass mehrere konkurrierende spezialisierte Spieltypen zulässt und eine spezielle Entwicklung des Spielers fördern will. Allerdings gibt es auch RPG's, wo jeder Charakter im Prinzip alles lernen kann.

RPGs sind meistens auch Party-zentrisch. Dies ist auch notwendig, da ein Kampf mit mehreren Personen diese Spezialisierung im Kampfsystem erst zulässt. Wenn man nur einen Charakter steuern kann, dann muss der alles können (Offense, Defense, Healing, Support, etc), sonst wird es einfach schwierig.

Story, Setting, Charaktere:

Ein RPG lebt meiner Meinung nach von der Story, aber ich halt eher JRPG lastig. Ich versuche aber, trotz meiner Abneigung gegenüber WRPGS einmal fair zu bleiben.

Bei einem JRPG wird die Story sehr detailliert dargestellt und die Gefühle/Motive der einzelnen Charaktere stehen im Vordergrund. Der Rollenspiel-Aspekt entsteht hier ähnlich wie bei einem Theaterstück dadurch, dass sich der Spieler in die Rolle der verschiedenen Charaktere hineindenken soll, damit er den Hauptkonflikt aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen kann und so ein vielschichtiges Bild der Story bekommen soll. Bei manchen Spielen steht halt der Konflikt "Held gegen Schurke" im Vordergrund, bei neueren JRPGs schwindet der "Hauptcharakter" und es gibt im Prinzip eine gleichwertige Party.

Bei WRPG's geht der Trend dahin, dass sich der Spieler ein "Alter Ego" erstellt und diese Figur nicht als eigenständigen Charakter, sondern als "ICH" im Spiel wahrnimmt, der seine eigenen Entscheidungen treffen will. Bei der NPC-Interaktion steht auch nicht der eigentständige Charakter des NPC im Vordergrund, sondern die Interaktion des NPCs auf den eigenen Charakter. So sollen die Entscheidungen des Spielers eine Auswirkung auf die Charakterinteraktion haben.

Und dann gibt es noch den MMO-Ansatz, bei dem die Story und Charaktere in den Hintergrund rücken und das Gameplay allein im Vordergrund steht. Ein gutes Zeichen dafür ist das Vorhandensein von unzähligen Sidequests, Equipment, etc. Meistens gibt es keine Hauptstory oder nur eine belanglose und Minmaxing steht im Vordergrund. Auch wenn MMO im Prinzip für sehr viele Spieler gedacht sind, gibt es auch MMO-ähnliche Strukturen für 4-6 Spieler. (Mir ist Oblivion im Prinzip wie ein Offline MMO vorgekommen...)

Bewertung als Rollenspiel - Beispiele:

Man sollte Rollenspiel-Elemente nicht als KO-Kriterium sehen. Nur weil ich einen Charakter oder Waffen aufleveln kann, wird aus einem Spiel noch kein RPG.

Nehmen wir God of War. Hier kann man waffen aufleveln, man hat verschiedene Kampfstile und es gibt eine durchdachte Story... Allerdings ist das Kampfsystem trotz auflevelbarer Waffen ein reines Echtzeitspiel und das Ausweichen/Treffen hängt allein vom Geschick des Spielers ab. Heilzauber sind nicht vorgesehen, da eine "jederzeitige Heilmöglichkeit" die Spielbalance zerstören würde. Außerdem wird die Geschichte allein aus der Sicht von Kratos erzählt, seine Motive oder Hintergründe werden nicht wirklich durchleuchtet. In einem JRPG würde wahrscheinlich auch stärker die dunkle Seite von Kratos stärker kritisch hinterfragt.

Zu Borderlands: Ich habe das jetzt lange nicht mehr gespielt, aber ich versuche so aus dem Gedächtnis heraus ein paar Punkte zu nennen.

Borderlands ist zwar ein Shooter, aber die Waffen verfügen über einen Accuracy Wert. Das Spiel läuft zwar in Echtzeit, der Schaden und die Trefferquote werden im Prinzip aber eher durch Zahlenwerte als durch das Geschick bestimmt. Es ist eine Gratwanderung, weil ich im Prinzip schon gut zielen muss. Aber selbst wenn ich richtig Ziele, hängt es immer noch von meiner Waffe, dem gegnerischen Ausweichwert, etc ab. Im Prinzip dominieren hier die Zahlenwerte über dem Geschick.

Von der Story her sage ich mal nichts... Ich habe selten ein RPG gespielt, bei dem die Story so seicht war. Es gibt praktisch keine Charakterdarstellung und das Ende des Spiels war einfach bedeutungslos. Borderlands geht für mich daher in Richtung MMO-Ansatz.

Bioshock habe ich nicht gespielt, aber ich glaube, dort basiert das Kampfsytem eher auf einem Action-Ansatz, oder? Kann ein Angriff dort fehlschlagen, obwohl ich den Gegner getroffen habe, weil sein Evasionswert höher als mein Trefferwert ist?

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Geschrieben

Wow, da hast du dir echt mühe gemacht :eek6:. Ich habe mir den ganzen Text tatsächlich durchgelesen und du hast wirklich alle Aspekte gennant. Gute Arbeit ;). Wenn mal wieder was unklar ist, kann man das ja gut verwenden um zu entscheiden was RPG ist und was nicht. Generell weiß ich es ja.

Bei Borderlands sehe ich es ganz genauso. Es ist halt eine Mischung, aber ist dein Equipment zu schwach, nützt dir dein Skill auch nichts. Außerdem kann man auch leveln, ebenso wie die Gegner auch Level haben. Sind die Gegner also zu hoch vom Level, richtest du auch weniger Schaden an. Das kennt man aus jedem MMO.

Bioshock ist definitiv kein RPG, der Schadenswert hängt einfach von der "Art" der Waffe (Revolver, Schrotflinte) ab und von der Art des Gegners und dessen Wirkung auf ihn. Zusätzlich natürlich auch noch der Schwierigkeitsgrad. Waffen lassen sich zwar modifizieren, aber das war es schon.

Du bist etwas voreingenommen was JRPG´s betrifft, oder? ;) Es stimmt, dass die Elder Scrolls Spiele z.B. keine packende Story bieten, und der Hauptcharakter quasi keine Persönlichkeit besitzt. Bei den Spielen setzt man halt eher aufs Erkunden und die Möglichkeiten würde ich sagen. Ich mag Oblivion und Skyrim (die vorherigen habe ich nie gespielt) aber wirklich "gepackt" haben sie mich nie.

WRPG´s die mich in der Story packen, kommen in der Regel von Bioware. Dragon Age hatte sehr viel Tiefgang und die Charaktere auch sehr viele Geheimnisse die es gilt herauszufinden. Der Main in Teil 1 ist allerdings ein erstellter Charakter, auch hier muss man sich wieder eine eigene Persönlichkeit formen. Doch besitzt das Spiel eine echt packende Story die mich in ihren Bann gezogen hatte.

Genauso wie Mass Effect 1-3 und Dragon Age 2. Hier gibt es auch eine Charaktererstellung. Allerdings haben die Charaktere einen vorgefertigten Nachnamen bei dem sie immer genannt werden ;). Diesmal haben die Charaktere auch eine Sprachausgabe und man wählt weniger die Dialogoption aus, als vielmehr die "Art" der Dialogoption. Also verneinend, böse, wütend usw. das ist bei DA2 mehr der Fall als bei ME, da wählt man zwischen Held (also der klischeehafte Held der immer nur "gute" Entscheidungen trifft) oder Abtrünniger (jemand der zwar auch "gut" ist, aber pragmatische Entscheidungen trifft und auch mal Opfer im kauf nimmt). Das ist ein vereinfachtes System, aber es funktioniert ganz gut.

Dialogoptionen finde ich ganz cool, da man den Storyverlauf verändern kann und eigenen Einfluss einbringen kann. Das bringt Wiederspielwert und man fühlt sich der Welt etwas "näher".

JRPG´s mag ich generell aber auch mehr. Final Fantasy z.B. ist mein Lieblingsspiel. Wenn die Story gut erzählt wird, braucht man auch keine Entscheidungen einzubauen. Besonders FF7 besitzt Storytiefe wie kaum ein anderes Spiel. Selbst optionale Charaktere haben eine interessante Hintergrundgeschichte. Bei Vincent das mit Hojo und Lucretia, den Turks usw... Yuffie will ihr Dorf retten und klaut Substanzen dafür... ich habe gerade Zeit^^ deswegen noch RedXIII der seinen Vater verachtet und nicht weiß dass er eigentlich sein Dorf vor den Gi gerettet hat und sich dafür geopfert hat, Aeris, die ja eigentlich ein Waisenkind ist und seit jeher von der Shinra Corporation gejagt wird, da sie eine "Cetra" ist , Barret der sich die Schuld an dem "Untergang" seiner Stadt gibt und für seine Tochter alles tut und mit seiner Untergrundorganisation gegen die Firma kämpft, die sein Leben zerstört hat, Cid mit seiner Rakete und seinem Traum ins Weltall zu fliegen, Tifa die seit jeher in Cloud verliebt ist, Cait Sith der Doppelagent^^ und natürlich Cloud und Sephiroth die eine so tiefe Hintergrundgeschichte haben, dass ich sie hier jetzt garnicht grob zusammenfassen kann...

Da merkt man den Unterschied. Manche Entwickler stecken einfach viel mehr Liebe in ihre Spiele und dann kommen solche Meisterwerke raus. Das ist leider heute viel zu selten. Und deswegen verstehe ich dich auch^^, lange Rede kurzer Sinn: Ich finde beide (WRPG und JRPG´s) haben ihre Daseinsberechtigung. Und auch im WRPG-Bereich gibt es Storyintensive Spiele ;).

Du bist jetzt auch eingetragen.

PS: hermeneutisch?? ^^

Das denke ich auch. Das wird nur eine Frage der Zeit sein :). Bin ja mal gespannt wann du dich an ME2 setzt ;)

Mit Hermeneutik meine ich, dass man hier verschiedene Aspekte heranziehen muss, um eine Auslegung/Interpretation abgeben zu können. Wie schon vielfach erwähnt, verfügt ja heutzutage schon fast jedes Spiel über Rollenspiel-Elemente. Daher muss man einfach eine tiefgeherende Betrachtung anstellen. Eine Aussage wie "Spiel X ist ein RPG, weil es Level gibt" geht einfach heutzutage nicht mehr.

Ja, ich habe ein wenig Probleme mit WPRGs. Aber ich habe das auch zugegeben. Ist für mich ja auch ein neues Genre, aber weder Dragon Age, Mass Effect 2 oder Oblivion haben mir wirklich zugesagt. Mir fehlen da einfach gewisse Elemente... Bei FF 13 konnte ich hingegen fast nicht mehr aufhören zu spielen.

Letztendlich ist es deine persönliche Entscheidung, was du als RPG in der Liste hast. Du machst das schon^^

Geschrieben

Ich finde, dass es ein sehr gutes Rollenspiel ist. Selten habe ich so lebensechte Charaktere in einem RPG gesehen. Ratlosigkeit, Verzweiflung, Mut... die Charaktere hatten eben auch alle ihre Schwächen.

Gerade das der Konflikt aus der Sicht von so vielen Personen dargestellt wurde, macht es für mich zu einem Rollenspiel. Der erzählerische Tiefgang ist eben die Stärke von Square-Enix.

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