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IGNORIERT

Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? + Bewertung


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Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Stunden schrieb xXdanteXx:

Leider läuft Everything Everywhere All at Once in Berlin nicht in den großen Kinos. Leider nur in einer Handvoll Indikinos anbseits vom Schuss. Muss hier leider auf die Blu Ray im August warten. 🥺

Nej! Es lohnt definitiv im Kino und auch den Weg. Vielleicht passt es ja mal, falls du unterwegs bist. Mit Glück ändert sich das ja auch noch. In Meiner Welt könnte der so ein “Parasite”-Phänomen werden, bloß bei weitem nicht so erst. Ich drücke dir die Daumen. 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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Geschrieben
Am 30.4.2022 um 17:25 schrieb xXdanteXx:

Leider habe ich keine Möglichkeit, mir den Film im Kino anzuschauen. Muss leider echt auf die Blu Ray warten. :(

 

Ach ärgerlich, aber behalte ihn bitte auf dem Schirm, es lohnt, wie ich finde.

 

 

vor 4 Stunden schrieb OTAKU-XII:

Everything Everywhere All at Once kann ich leider erst am Donnerstag schauen (da ich so nett bin und auf einen guten Freund warte, der zeitlich sehr eingeschränkt ist..). Freue mich riesig! 

 

Das ist ein toller Move von dir und wenn man mal ehrlich ist, macht es mit Freunden meist auch mehr Spaß.

Ich wünsche viel Spaß beim Schauen. :) 

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A Girl walks Home alone at Night 2014 (DVD) Regie: Ana Lily Amirpour 8/10

 

Bei diesem Film handelt es sich um einen feministischen Genre Film, dessen Genre ich eigentlich nicht verraten möchte. Das spoilert schon einen tollen Moment und wie ich finde muss man das auch nicht zwingend wissen. Der Film spielt in der fiktiven iranischen Stadt Bad City und der Film ist komplett schwarz/weiß. Generell bin ich kein Fan davon, dass so etwas benutzt wird, aber dem Film steht diese Wahl, keine Farben zu verwenden.

Zu Beginn ist man im Film mit Arash unterwegs, der offensichtlich Fan der fünfziger Jahre ist, mit Oldsmobil und seinem Style. Er lebt mit seinem Vater zusammen, der offensichtlich drogenabhängig ist und das bringt ihm in Verbindung mit dem Drogendealer Saeed. Saeed stellt aufgrund der Abhängigkeit von Arashs Vater, den Protagonisten mit dem Rücken an die Wand und fordert die Zahlung von ihm ein. Generell scheint in der Stadt kaum jemand einem normalen Beruf nachzugehen und alle sind gefühlt vom rechte Weg abgekommen. Der "subtile" Name der Stadt lässt das ja auch schon erahnen. Nun tritt auch die eigentliche Protagonistin auf, in Form einer jungen, unbenannten Frau (Sheila Vand). Sie ist abends in der Stadt unterwegs und trifft hier auf diverse etablierte Personen. Später auch auf Arash, der sich nach und nach in sie verliebt. Mehr sollte hierzu auch nicht verraten sein und das muss reichen.

Im Film fährt diese unbekannte Frau auch Skateboard, was in diesen Gegenden, wenn ich nicht ganz falsch liege, immer noch zu Taboos zählt. Außerdem atmet der Film Szenen und Einstellungen, die alte Filme oder alte Filmkunst zitiert. Dabei wirkt der Film meist sehr kunstverliebt und manchmal auch zu sehr. Generell ist der Film aber sehr gut und wenn man sein Spektrum mal etwas erweitern möchte, doch perfekt. Hier kann man das eigene Kosumenten-Oeuvre um einen sehr guten Film erweitern und die eigenen Sehgewohnheiten brechen. Sofern man nicht ausschließlich so etwas schaut. Eine Empfehlung von mir, ich persönlich mochte ihn sehr.

 

 

Four Lions 2010 (DVD) Regie: Chris Morris 8/10

 

Four Lions ist ein englischer Film über vier muslimischen Männer, die in Sheffield leben und einen Anschlag auf alle Ungläubigen planen. Im Verlauf des Films fliegen der Hauptprotagonist Omar und sein Freund Waj nach Pakistan, um dort in einem Terrocamp zu trainieren und ihren Scheich zu finden, der sie führt. Leider geht vieles schief und sie müssen wieder zurück. In Sheffield angekommen haben die zurückgebliebenen der Vier-Mann-Zelle schon Utensilien für einen Anschlag gehortet und noch ein Mitglied rekrutiert. Der Machtkampf in dieser Gruppe, zwischen Barry und Omar eskaliert immer mehr und es passieren viele unangenehme Dinge, bis es zum Showdown am Ende kommt.

Dieser Film ist in dem typischen britischen Humor erzählt und wie ich finde, lässt er nicht nur eine Seite, sondern alle Seiten schlecht da stehen. Für mich war der Humor großartig on point und ich war sehr unterhalten. Auch hier eine klare Empfehlung.

 

 

Resident Evil: Welcome to Racoon City 2021 (Blu-Ray) Regie: Johannes Roberts 6/10

 

Eins vorweg, der Resident Evil Film ist der bisher beste Film mit diesem Trademark. Das kann man schon einmal positiv werten, ist aber angesichts dessen, was vorweg abgeliefert wurde, auch nicht wirklich eine Leistung. Zum einen sind schon einmal nicht Milla Jovovich und Paul W. S. Anderson involviert, was dem Film mehr als gut tut. Auch lehnt der Film sich deutlich mehr an die Spiele an, macht leider nur den Fehler, gleich wieder mehrere Teile mit einmal abfrühstücken zu müssen. 

Generell wirkt der Film wie "Easteregg - Der Film", denn Film trieft vor Zitaten und Fanservice aus allen Poren. Hier gibt es kaum etwas, das den Film von den Spielen abhebt. Generell soll dieser Film vieles 1 zu 1 übernehmen, was mir persönlich nur selten aufgefallen ist. Für mich fühlte sich vieles so an, wie etwas was ungefähr 1 zu 1 übernommen wurde, aber sich meist doch nur ähnlich anfühlte. Das kann aber auch daran liegen, dass ich nur die Originale kenne und das Remake auf dem Cube. Ich glaube die neueren Teile spielen dem Film mehr zu.

Im Grunde fand ich die Ideen und die Vorgehensweise des Films nicht schlecht, allerdings war ich gleich zu Beginn darauf geeicht, wie der Film so ist, als die Protagonistin Claire Redfield im Regen steht und furztrockene Sachen an hat, die auch nicht nasser werden. Das gibt eigentlich schon einen gut Wink dahin, wo die Reise hin geht. Es wird viel mit schlechtem CGI gearbeitet, aber auch hin und wieder mit gutem. Der Trailer zum Film, das muss man ganz klar sagen, tut diesem keinen Gefallen.

Ansonsten wurden einige Figuren perfekt gecastet und andere wieder unglaublich schlecht. Gespielt wurde grundsätzlich zu drüber. Also nichts für ungut, aber wer meint Leon Kennedy so etablieren zu müssen, wie in diesem Film, der hat nicht gut gearbeitet. Auch Tom Hopper nehme ich den Albert Wesker nie so wirklich ab, der auch in eine ganz andere Richtung verwurstet wird. Naja. Im Grunde werden hier Teil 1 und 2 mit einmal verwertet, was definitiv zu viel ist und gewürzt wird das ganze mit Teil 3 und Code Veronica. Der Film ist ein Zitatfest vom Feinsten und wenn man von zu viel Fanservice redet, kann man diesen Film perfekt als Beispiel nehmen. Dann kann man wie ich finde viel konsequenter sein und eine 1 zu 1 Verfilmung machen, mit den wichtigsten Stellen aus einem Spiel. Aber gut.

Angeschaut haben sollte man ihn als Fan schon und als Nicht-Fan kann man ihn auch mal mitnehmen. Hier dann einen wirklich guten Film zu erwarten, ist dann auch etwas zu viel des Guten.

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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vor einer Stunde schrieb xXdanteXx:

Da ist Resident Evil ja recht gut weggekommen bei dir. Als Resi Fan habe ich mir den Film auch angeschaut, obwohl ich ihn eigentlich ignorien wollte. Und ich war dermaßen enttäuscht davon. Selbst meine Frau, die bis zu einem gewissen Grad was mit den anderen Resi Filmen was anfangen kann und auch ein riesen Resi Fan ist, fand den Film einfach nur schlecht und würde sich lieber noch mal die filme mit Mila anschauen, als sich das seelenlose machwerk noch mal an zu tun. Alleine die Casting Entscheidungen und die Darstellungen der Charaktere. Zum Haare raufen. Und dann noch das ganze verdrehen der Story. Auch hat es dem Film nicht gut getan, das zwei Spiele gleichzeitig verfilmt wurden. Hoffentlich bleibt es bei dem einen Versuch und sie lassen die Finger von einer Fortsetzung.

Als Resi Fan der ersten Stunde, kann ich persönlich keine Empfehlung für dieses Machwerk aussprechen. Lasst bitte die Finger davon.

Dann doch lieber die drei Animationsfilme und die Serie auf Netflix. Oder die Anderen Realverfilmungen, obwohl die ziemlich geschmacksache sind. Mir persönlich gefallen sie. :D

Von mir gibt es für Resident Evil Welcome to Raccoon City 3/10

 

 

Aha, ja da hat der Film für mich irgendwie doch etwas Bonus, weil er eben nicht wie die anderen ist und versucht an die Spiele ranzugehen. Eigentlich wollte ich auch eher eine 5 voten, statt einer 6, aber ich habe dann immer das Gefühl, allem zu unrecht zu tun. Wie ich schon sagte orientiert es sich ja auch mehr an den Neuauflagen und was den Film angeht, kann man hier zumindest sagen, wurden sie von einem Fan gemacht, der mehr Ahnung hat. Vielleicht habe ich aber auch nur eine gute Woche, in der ich sehr milde gestimmt bin. :D Kann aber eure Kritik und Benotung komplett verstehen bei dem Film.

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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vor 6 Minuten schrieb renegade:

 

Der Film geht mir nicht mehr aus dem Kopf, hab ihn am Wochenende auch gesehen. Lange nicht mehr so gelacht bei einem Film und lange nicht mehr so mitgefühlt mit den Charakteren.

Der Film hatte, wie der Name schon sagt, einfach alles. Dildo-Kampfszenen. Nihilismus-Bagels. Waschbären. Eine Szene vor einem Kinosaal, die direkt aus "In the mood for love" stammen könnte. Mutter-Tochter-Konflikte. Parallelwelten. Steuerberater. Analplugs. Ich hab gelacht, ich hab mich gegruselt, ich hab mich geekelt, ich hab die Augen verdreht, ich hab fast geheult. Was für eine Achterbahnfahrt.

 

 

Das beschreibt den Film so gut und was man damit erlebt. Der Waschbären und das damit einhergehende Filmzitat, das habe ich nur gefeiert. :D

 

 

Spoiler

Raccoonie. 

 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb OTAKU-XII:

Was den Film für mich noch so besonders macht, ist die Geschichte rund um Ke Huy Quan, der im Film den Vater, Waymond, spielt. Nach seinem Durchbruch als Kinderdarsteller in Indiana Jones und den Goonies, wurde es still um ihn. Er bekam keine Einladungen zu Castings mehr, Rollen blieben aus. Der Traum als Schauspieler schien vorbei zu sein. Er hing die Arbeit vor der Kamera an den Nagel und war von nun an vermehrt hinter der Kamera tätig, z. B. als Stunt-Choreograph. Dass er jetzt, nach unglaublichen 20 Jahren, wieder die Möglichkeit bekam und vor die Kamera tritt - und dann gleich solch eine unfassbare Performance abliefert. Wow. Es rührt mich zutiefst. Ich freu mich wahnsinnig für ihn und hoffe, dass wir ihn in Zukunft vermehrt auf der großen Leinwand sehen werden! 

 

Definitiv für mich das beste Comeback eines Kinderstars schlechthin. Ich wünsche ihm wirklich viel Erfolg für die Zukunft und das er Angebote noch und nöcher in Zukunft bekommt.

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PG: Psycho Goreman 2020 (DVD) Regie: Steven Kostanski 8/10

 

Wer Trash-Filmen nicht angeneigt ist, die genau das sein wollen und sich dem vollkommen bewusst sind, schlägt bei diesem Film bedenkenlos zu. Für mich einer der witzigsten und unterhaltsamsten Filme in diesem Genre. Dabei ist er nicht so schlimm, dass es SCHLEFAZ Niveau erreicht, aber er könnte einem dort auch begegnen. Der Film ähnelt den Power Ranger Serien. Es hagelt selbstgemachte, wunderbare Kostüme und viel handgemachter Gore-Splatter. Aber worum geht es...

Die beiden Geschwister Mimi und Luke spielen im Garten und finden einen seltsamen Edelstein. Was sie nicht wissen, sie setzen damit das ultimativ Böse des Universums dabei frei. Den Zerstörer von Welten und die Geisel aller bekannten Planeten. Dieser entkommt seinem Gefängnis und tobt sich erste einmal richtig aus. Als er auf die Geschwister trifft will er auch die beiden vernichten, allerdings findet die neunmalkluge, smarte Mimi heraus, dass sie dieses Wesen mithilfe des Steins auch kontrollieren kann. Was sie von nun an auch tut und sie tauft ihren neuen Diener Psycho Gorman aka PG. :) Ab jetzt dreht der Film noch mehr ab und wird unendlich quatschig und hart splatterig. Das Kunstblut fließt in strömen und alles get nuts.

Der Film hat mir öfters das Lachen ins Gesicht gezaubert und die besonders hervorheben möchte die Jungdarstellerin Nita-Josee Hanna, die Mimi wunderbar schrullig und gewitzt spielt. Die meisten Darsteller sind so hart drüber aber die junge Dame macht das hoch zehn, aber mit solch einem wahnsinnig gutem Gespür für Timing, dass es ein Freude ist ihr beim Schauspielern zuzusehen. Ich mag den Film ganz doll und er kommt mir definitiv nicht das letzte mal unter. Anschauen! ;)

 

 

Time Crimes - Mord ist nur eine Frage der Zeit 2007 (DVD) Regie: Nacho Vigalondo 8/10

 

Hierbei handelt es sich um einen Film, der mich doch überrascht hat. Zum einen, weil er wie ein Splatterfilm startet und den Zuschauer damit überrascht, dass es nach einer Weile, in eine komplett andere Richtung geht. auch denkt man oftmals den Fil durchschaut zu haben, bloß damit dieser einem dann doch eines besseren belehrt. 

In dem Film begleiten wir Héctor, der nach Hause kommt zu seiner Frau, in sein Haus, was gerade renoviert wird. Als er nicht zur Ruhe kommen kann, erhält er einen Anruf, bei dem niemand am anderen Ende zu sein scheint und später beobachtet er seltsame Dinge auf dem Gelände hinter seinem Haus. Er macht sich auf, diesen auf den Grund zu gehen und gerät in eine Zeitreise-Geschichte, die ihres Gleichen sucht. Für mich ist dieser Film ein wirklich toller Genre-Film, der zu begeistern weiß, auch wenn er sich Dinge schon manchmal sehr zurecht biegt. Aber das ist vollkommen okay, denn manchmal müssen das Filme auch tun. Der Film weiß zu unterhalten und bringt den Zuschauenden schnell dahin, dass er gespannt zusieht und wissen möchte, was zur Hölle dort abgeht und wie man es zu Ende bringen kann.

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X 2022 (Kino) Regie: Ti West 9/10

 

Wie habe ich mich auf "X" gefreut und gehyped, und für mich hat dieser Hype wunderbar funktioniert. Ich liebe den Beginn der Horror-Trilogie von A24 und freu mich jetzt, wo ich den ersten Teil gesehen habe, schon auf das Prequel "Pearl". Dass ich diese Filmproduktionfirma nur noch liebe, habe ich ja nun in letzter Zeit recht oft zum Besten gegeben und anhand vieler Trailer, was in der nahen Zukunft da noch kommt, bin ich wieder der Kinofan, der ich als kleiner Bub war. Hier haben sie sich Ti West geschnappt und der hat einen Horrorfilm mal auf eine künstlerische Ebene gehoben, die wunderschön ist.

Man begleitet eine Gruppe von sechs Leuten, die sich aufmachen einen Porno-Film zu drehen. Was dieser Film nun wunderbar beherrscht, den Film über einen Film zu zeigen und dabei wunderbar meta das Filme machen zu feiern. Es gibt herrlich Kameraeinstellungen, die den Zuschauenden verdutzt, herausfordert, verwundert und begeistert. Es wird im Film über das Filme drehen gesprochen und diskutiert und wenn die Protagonisten ihren Porno drehen, sieht man ihn, wie üblich 1979 (in der Zeit spielt der Film), in 4:3. Ein Beispiel, was die Einstellungen angeht, so beginnt der Film in 4:3, glaubt man... allerdings ist die Kamera nur in einem Türeingang platziert und das bringt diese Optik hervor. Es lohnt in dem Film immer genau hinzuschauen und seine Blicke schweifen zu lassen, was garantiert auch für den ein oder anderen Lacher sorgt. So zum Beispiel steht der schwarze Protagonist in der Nacht in einer Tür, mit Licht hinter sich und sein Umriss bringt dann doch einen guten Lacher für die Zuschauenden. Wenn man es dann bemerkt. Die Kameraeinstellungen sind immer mit Bedacht gehalten und die Kamera will einem halt auch Dinge zeigen.

Also, die Gruppe der freischaffenden Pornofilmer reisen zu einer Farm, auf der sie eben diesen Film drehen wollen. Die Farm wird von Howard und seiner Frau Pearl bewohnt und sie wissen nichts, über das Vorhaben der Gruppe. Howard, so erfährt man, hat in den beiden Weltkriegen gedient und seine Frau Pearl war eine Tänzerin und ist leider etwas verwirrt. Man muss sagen, nach der Einleitung, die schon einiges vorgreift, geht es der Film unglaublich langsam an und man muss sich locker ein Stündchen damit begnügen einen schönen Film zu schauen, der einem viel witziges und eben künstlerisch interessantes zeigen möchte. Wenn der Film dann allerdings anfängt aufzudrehen, dann geht es Schlag auf Schlag und man kann kaum noch durchatmen. Dabei ist er manches mal doch recht brutal, oft sehr kompromisslos, nutzt aber gern auch das Wegblenden, weil man ja doch weiß, was passiert ist. Generell ist das Thema darum gestrickt, dass man älter wird und ich empfehle nach dem Film den Blick darauf zu richten, wer die alte Dame (Pearl) gespielt hat. Wunderbar. Für mich ein Horrofilm, der mal so richtig Spaß macht und mir Lust auf das Kommende dieser Reihe bereitet.

 

 

After Life 2019-2022 (Netflix) Regie: Ricky Gervais 10/10

 

Ich weiß gar nicht, ob ich schon einmal über die Serie hier berichtet habe, aber ich möchte zwingend die drei Staffeln hervorheben, die dieses Meisterwerk umfasst. Jene Serie ist für mich eine der besten Serien aller Zeiten. Was Herr Gervais hier geschaffen hat, und ich weiß Ricky Gervais wirklich bei vielen Sachen zu schätzen, ist unglaublich gut. Es gibt hier kaum eine Folge in der ich nicht herrlich lachen konnte und auch Tränen in den Augen hatte. Diese Serie weiß es wie keine andere zu verstehen, Menschen mit Empathie, in alle Richtungen zu kitzeln.

In der Serie ist man bei Tony, der seine Frau an den Krebs verloren hat. Während man seine Tage so erlebt, in denen er eigentlich schon aufzugeben scheint oder zumindest nicht versucht den Schmerz abzulegen, sieht man immer wieder Videoschnipsel eingestreut, die ihn und seine verstorbene Frau zeigen, vor dem Unglück. Er wird eigentlich fast nur durch den gemeinsamen Hund der beiden davon abgehalten, nicht den Schlussstrich zu ziehen. Also erlebt man Tony in der normalen Zeit, wie er erfrischend ehrlich in seiner Stadt lebt und mit den diversen schrägen Charakteren in der Stadt interagiert. Man begleitet ihn als Kolumnist der ortsansässigen Zeitung, geführt von seinem Schwager, wenn er mit dem Fotografen der Zeitung diverse "Persönlichkeiten" des Ortes interviewt. Das alles ist so absurd und charmant, dass man meist den sprichwörtlichen Unfall vor Augen hat, bei dem man nicht wegsehen kann. Bis dahin hat mir die Serie unfassbar gefallen, als dann aber noch bei seinen täglichen Besuchen am Grab seiner Liebe eine Dame auftaucht, mit der er herzzerreißende, witzige und sehr offenen Gespräche führt, bekam die Serie ein Highlight, dem ich jeder Folge dann nachsehnte. Ich bekomme direkt wieder einen Träneneinschuss, wenn ich nur daran denke, wie schön diese Gespräche immer waren. Für mich die Serienempfehlung schlechthin und eine klare Schauempfehlung. :heartbeat:

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The Pentaverate 2022 (Netflix) Regie: Tim Kirkby 9/10

 

Ach herrlich, Mike Myers hat es wieder getan. Er kreierte diese die saukomische Miniserie, über eine Geheimgesellschaft, die im Verborgenen versucht gutes zu tun. Damit stützt er sich auf eine Verschwörungstheorie, die ihren Ursprung im Film "Liebling hälst du mal die Axt" (So I Married an Axe Murderer), in dem er die Hauptrolle spielt. Das ist schon ein Fundament, welches ich hart feier. :D Mike Myers spielt in dieser Miniserie wieder typisch für ihn diverse Rollen. Um genau zu sein übernimmt er acht Rollen. Man bekommt gleich zu Beginn diese Organisation vorgestellt, in Form dessen, dass sie ein neues Mitglied in ihre Reihen lässt. Kurz danach begleitet man den mittlerweile alteingesessenen, kanadischen Star-Reporter Ken Scarborough, der seine beste Zeit hinter sich hat und aus seinem Sender entlassen wird. Durch seine Assistentin angestachelt, begibt er sich zu einer Verschwörungskonvention, um dort etwas zu finden, was ihn zurück zu seinem alten Job bringt und zu altem Glanz. Hier wird er durch den Verschwörungsgläubigen Anthony Lansdowne auf die Pentaverates aufmerksam und sieht im Aufdecken dieser Geheimgesellschaft seine Gelegenheit zu neuen Ruhm. Diese irrwitzige Serie empfehle ich auf englisch zu genießen, da hier einige tolle Gags aufschlagen, die ich mir in Deutsch einfach nicht vorstellen kann. Ich mochte diese sechsteilige Serie sehr, in der jede Folge um die 25 Minuten geht. Ein Highlight ist auch Jeremy Irons, der den Sprecher in jedem Intro der einzelnen Folgen gibt. In diesen bricht er etwas mit den üblichen Netflix-Vorgehensweisen und auch in der serie wird Netflix gern mal etwas meta veralbert. Außerdem trifft man auf den Yeti, einer deutschen Elite-Kampfgruppe und der Lichtenstein Garde. Star Gäste gibt es auch zu hauf und selten bleibt ein Auge trocken, wenn man den Humor von Mike Myers mag, der gern mal Pipi-Ahah-Humor verwendet aber auch die üblichen Späße, wenn Leute ähnlich von normalen Worten heißen und jemand mit Akzent dann genau diese normalen Worte etwas ungenau auspricht und sich dann die Leute angesprochen fühlen.

Für mich eine tolle, kurzweilige Serie, die schön auf die heutige Zeit abzielt und pointiert veralbert. Mag ich sehr. ;)

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Top Gun: Maverick  2022 (Kino) Regie: Joseph Kosinski 9/10

 

Was bitte war das denn, was ich gestern im Kino gesehen habe. Ich kann es euch sagen. Es war Unterhaltung pur, in der man den Kopf abstellen kann, ohne das es so ein Schwachsinn-Gewitter wie bei "Fast and Furious" wird. Den Film sollte man zwingend im Kino schauen, denn dafür ist er gemacht und man bekommt hier die volle Dröhnung. Allein der Sound ist etwas, was man sich nicht mehr zu Hause so gut reproduzieren kann. Ich habe seit langer Zeit mal wieder, ab dem Moment wo die Mission im Film gestartet wird, im Kinosessel gesessen und den Kopf mitbewegt, sowie diverse Geräusche von mir gegeben, die das Gesehene auf der Leinwand huldigen. Wahnsinn.

Dieser Film macht in meinen Augen nahezu alles richtig und tut erstaunlicherweise auch so, als hätte es die ganzen Jahre, zwischen dem ersten und diesem Teil, nicht gegeben. In einer Ernsthaftigkeit werden hier One-Liner in derber Macho-Manier von sich gegeben, dass es nur so kracht. Generell wirkt der Film aus dem heutigen Zeitgeist etwas herausgefallen. Ist das schlimm? Auf keinen Fall! Ganz im Gegenteil, denn genau das macht den Film wieder so sehenswert. Das Ganze ist schon dem Zeitgeist näher und macht entscheidende Dinge auch richtig, aber diese raue und harte Art von Seiten der ProtagonistInnen, passt in keinen Film so gut wie in diese. Dazu gibt es alte und neue Musik, die bestimmte Szene herrlich hervorheben. Wenn man erstmals Jennifer Connelly wieder sieht und im Hintergrund David Bowie läuft, da habe ich persönlich eine Nostalgiekeule bekommen, die mich in meine Kindheit geschleudert hat. Denn da habe ich sie noch als Kind gesehen, wie sie gegen David Bowie in "Labyrinth" (Die Reise ins Labyrinth) angetreten ist. Aber auch andere Szenen haben mich auf eine gute Art wieder in diese Zeit zurück katapultiert.

Man muss auch dazu sagen, dass man den ersten Teil für diesen Film nicht kennen muss. Er funktioniert klasse alleinstehend. Wenn man ihn aber kennt, wird man hier schon eine ordentlich Brise mehr Spaß damit bekommen, schon allein, weil man sich an diesen zurückerinnert.

Die Geschichte ist so groß, dass sie auf einen Bierdeckel passt und ist schnell erzählt. Maverick (Tom Cruise) soll die Besten der Besten für einen unmöglichen Auftrag ausbilden. Und das war es. Wie einen das über zwei Stunden unterhält, ist mir etwas schleierhaft, ich weiß nur, dass es famos funktioniert hat. Ich hatte wirklich wieder viel Freude am Erlebnis Kino und kann diesen Film fast 100%ig empfehlen. :)

 

 

Mommy  2014 (DVD) Regie: Xavier Dolan 9/10

 

Auch diesen eindrucksvollen kanadische Film möchte ich euch gern ans Herz legen. Ich muss zugeben, wo ich begonnen habe den Film zu schauen und mir vorgestellt hätte, ihn im Kino zu sehen, dann wäre ich mir in dem Saal etwas veralbert vorgekommen. Der Film läuft in 4:3, wenn nicht sogar weniger, allerdings sorgt er damit für zwei wunderbare Erfahrungen, wie ich sie selten hatte. Denn diese Wahl kommt nicht von ungefähr.

In dem Film begleitet man die Mutter Diane Després, die ihren unter ADHS und Gewaltausbrüchen leidenden Sohn aus einer Anstalt abholt und nun wieder mit ihm zusammen lebt. Dabei bemerkt man, dass sie ihren Sohn liebt. Sie liebt ihn unbedingt, stößt aber mehr und mehr an ihre Grenzen und hatte sie wahrscheinlich auch schon erreicht, wesgwegen er wohl auch am Anfang eingewiesen war. Sie kann einfach nicht mehr und zufällig lernt sie die Nachbarin Kyla, die ebenfalls ihr eigenes Päckchen zu tragen hat, allerdings auch eine faszinierende Verbindung zu Steve, dem Sohn von Diane, aufbauen kann. So erlebt man den Alltag mit ihm, die Höhen und meist die Tiefen von Steve. Der Film hat in mir etwas ausgelöst und irgendwie war ich doch noch viel mehr von dem Thema berührt als ich glaubte. Er umtreibt mich jetzt weit über eine Woche, nachdem ich ihn gesehen habe, immer noch. Denn ich bin beeindruckt von Menschen, die ähnliches erleben und sie tun mir ebenso leid. Der Film zeigt, dass es eben nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch ganz viele Graustufen dazwischen.

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vor 47 Minuten schrieb xXdanteXx:

Bill und Ted retten das Universum 2/10

Ein sehr gutes Beispiel dafür, das man nach mehreren Jahrzehnten von älteren Filmreihen einfach mal die Finger lassen sollte und sie in würde altern lässt, anstatt zu versuchen sie für den heutigen Zeitgeist zurechtzubiegen. Hier stimmt einfach garnichts in dem Film. Alles wild, konfus und ohne Sinn und verstand. Hier ist alles gescheitert, was scheitern kann. Plus Punkte gibt es für Bill und Ted, aber auch nur der Nostalgie Willen.

 

Fandest du den echt so schlimm. Sicher ist der weit von sehr gut entfernt, allerdings fand ich ihn gar nicht so übel. Wenn man mal ehrlich ist, die Teile davor waren auch keine guten Filme, sondern eher kultig. Von daher empfand ich es so, dass der sicher gut einreiht. Ich persönlich fand ihn ähnlich gut, wie den zweiten Teil minus Kiss. :) 

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Stranger Things 4 - Volume 1 2022 (Netflix) Idee/Produktion: Duffer Brüder 9/10

 

Als jemand, der die 80iger erlebt und dann mit einem Presslufhammer hineingeprügelt bekommen hat, feiere ich Stranger Things von Anfang bis Ende. Hier im Osten hat man die 80iger sicher nicht wie der Westen von Deutschland erlebt, aber der technische Stand war im Grunde der Gleiche. Allerdings kam dann die Wiedervereinigung und man hat uns alles rübergespült, womit man Geld machen konnte, gerade mit altem Stuff. Mal fernab davon, dass es dann auch alles dreimal soviel gekostet hat. Und als dann die Wende vollbracht war, begab es sich, dass wir in dem Ort aus dem ich komme, Teleclub uncodiert für mehrere Jahre genießen konnten. Teleclub ist der Urgroßvater von Sky. Und dort wurden gerade die ganzen alten Franchises der 80iger durchgepeitscht und man hat sie immer monatelang genießen können. Man habe ich die 80iger auf diese Weise geatmet. Ich mein Ghostbusters, Alien, Aliens, Platoon, Zurück in die Zukunft, Ferris macht blau, Howard the Duck, Star Wars, Das Wunder in der 8. Straße, zig Eddie Murphy Filme und vieles mehr, konnte ich dort so oft und viel schauen, wie mir beliebt. Und ich habe sie alle so oft und so viel geschaut wie ich konnte. Auch in unserem Kino, was der Ort noch hatte, bis es nicht mehr wirtschaftlich rentabel war, kamen der ein oder andere alte Filme, für wenig Geld. Ein Nerd-Mekka, wie es im Bilderbuch steht.

Daher hat diese Serie einen ganz hohen Stellenwert und ich finde, so wie diese Serie es macht, kommt keine andere Serie an diesen ganzen Standard der Achziger heran, wie jene. Die Duffer Brüder machen das so gut und wohl konzepiert, dass man sich wirklich wieder wie in dieser Zeit fühlt und sie lebt. Ich mein die Leute haben mir Sean Astin wiedergebracht, der, wie auch in Goonies, das X findet. Sie bringen Paul Reiser in der Serie unter, der Böse aus Aliens und Sidekick aus den Berverly Hills Cop-Filmen oder auch Teil der Serie "Verrückt nach dir". Und jetzt in dieser neuen Staffel kommt wieder ein sehr toller Schauspieler zurück, der es liebt auf Conventions die Fans glücklich zu machen und die ein oder andere prägende Rolle der 80's auszufüllen wusste. Robert Englund der uns das Pizzagesicht Freddy Kruger gegeben hat und auch eine Rolle in "V - Die außerirdischen Besucher kommen" hatte. Und er ist sich hier auch nicht zu schade, wieder eine Maske aufzuziehen.

Was soll ich sagen, die Serie ist für mich das Serie-Hhighlight schlechthin, allerdings muss ich auch sagen, dass die erste Staffel für mich die rundeste und beste ist und ich finde, hätte man danach Schluss gemacht, wär das ein Boss-Move, den ich geliebt hätte. Somit war der Staffelstab recht hoch angesiedelt, denn nach perfekt kommt nur noch gleich gut oder schlechter. Keine der folgenden Staffeln empfand ich als genauso gut, allerdings empfand ich sie maximal nur etwas unrunder. Also quasi jammern auf aller höchstem Niveau. Ich liebe die Serie, wie man in jeder weiteren Staffel immer erst einmal alle ProtagonistInnen wieder zusammen sammelt und Spaß mit ihnen hat. Das ist toll und wirkte in dem neuesten Teil der Serie sehr gehetzt, obwohl die Folgen sehr lang sind. Also ist das Output wohl riesig. Mir gefällt nicht, wie eine Figur hier Bedeutung findet (der Böse), sprich wer er eigentlich ist. Alles um diese Figur, bevor sie das wird was sie dann ist, fühlt sich etwas nach einem Red Hering an. Aber das ist nicht schlimm. Ich hatte unwahrscheinlich viel Spaß und freu mich sehr auf den zweiten Teil der Staffel.

 

Edit: Ich liebe die Neuzugänge der Serie und Erica wird immer mehr mein Lieblings-Sidekick. Wie man so gut, so jung spielen kann, herrlich. stranger things nerd GIF

 

 

Die Taschendiebin (The Handmaiden) 2016 (DVD) Regie: Park Chan-wook 9/10

 

Vor einigen Jahren habe ich einen Trailer gesehen, von einem Film, der im japanischen Raum zu spielen schien und wie es so ist, habe ich vergessen, wie dieser Film hieß. Es umtrieb mich aber immer wieder und ich konnte mir vieles aus dem Trailer merken. Daher konnte ich diesen Film wieder zuordnen, als ich den Trailer auf einer alten DVD gesehen habe. Und siehe da, es handelt sich um einen Film, der schon fast eine Bildungslücke darstellt, ist er doch vom Regisseur, der auch "Oldboy" in unsere Heimkinos gebracht hat. Park Chan-wook. Es handelt sich um "Agassi", der bei uns zu Lande "Die Taschendiebin" heißt und international "The Handmaiden".

In dem Film begleitet man die Taschendiebin Sook-heein das japanisch besetzte Korea. Sie wird von dem Betrüger Fujiwara beauftragt, mit der Aussicht auf eine hohe Belohnung, sich in das Haus von Kouzuki einstellen zu lassen, um dort die persönliche Dienerin seiner Nichte Hideko zu werden. Hideko ist sehr reich, was auch der Grund ist, warum ihr Onkel Kouzuki plant sie zu heiraten und der Gauner Fujiwara mit ihrer Hilfe das selbe ziel verfolgt. So entspinnt sich ein Figurendrama in dem Anwesen und später in der auch außerhalb, in drei Akten. Der Zuschauende darf erleben, was die Rolle von Sook-hee ist und was ihr wiederfährt. Dabei wird der Film in tollen Bildern und Szenen erzählt und in 145 Minuten kommt nie Langeweile auf, weil man immer wieder wissen möchte, wie sich alles weiter entspinnt und was sich zuträgt. Ein toller Film, der wirklich sehenswert sowie spannend ist.

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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vor 1 Stunde schrieb kekx:

RRR  (Indien 2022)  -   7/10

 

Hab mir gestern auf Netflix dieses 3-stündige inidsche Action-Romance/Bromance-Musikvideo-MartialArts-Drama angeschaut. Der Film ist zwar nur auf Hindi mit deutschen Untertiteln, aber das stört nicht wirklich.

 

Ah, gut zu wissen, ich wusste nicht so recht, wo ich den schauen kann. Jetzt, dank dir, schon. Danke! :) 

 

 

Lamb 2022 (DVD) Regie: Valdimar Jóhannsson 7/10

 

Auch hierbei handelt es sich um einen Film, der von A24 herausgebracht wurde und auch hier muss man wieder neidlos anerkennen, dass etwas probiert wurde, was ich so noch nicht gesehen habe. In dem Film geht es Maria (Noomi Rapace) und Ingvar, die in Island Schafe züchten. Das bekommt man in der ersten halben Stunde sehr ruhig erklärt. Generell sollte man als Wahrnung vorausschicken, dass der Film ein Slowburner per Excellence ist. Der Film erzählt keine riesige Geschichte mit unglaublich viel Action. Man bekommt dieses Leben mit und nach dieser halben Stunde tritt etwas in das Leben der beiden Züchter, was unerwartet kommt.

Von nun an baut der Film etwas Spannung auf und wenn man den vollen Umfang dieser Neuerung erkennt, wird der Film interessant. Er erklärt vieles über das Sehen und man bekommt am Ende auch keine Erklärung was man dort gesehen hat. Was, wie ich finde, recht gut ist, denn somit hat man Raum dafür, sich über den Film Gedaken zu machen, was man so alles gesehen hat und vielleicht auch zu erruieren, ob oder wer in dem Film recht hat. Was vielleicht dort geschehen sein kann. So wenig wie dort passiert, bin ich doch überrascht, wie sehr mein Kopf jetzt noch in Gedanken um das Geschehene kreist und was es damit auf sich hat. Will man sein Spektrum erweitern, ist dieser Film mindestens eine Sichtung wert. Aber seid gewarnt, man sollte hier keine hohen Actionerwartungen habe oder ein schnelles Pacing.

Sollte man sich den Trailer anschauen, empfehle ich nach 50 Sekunden zu stoppen, um die Überraschung zu wahren. Das ist mit eines der Dinge, die den Film auszeichnet.

Bearbeitet von aNgRysHeEp
Geschrieben (bearbeitet)

Oh man, jetzt wo ich an diesem Wochenende wieder einen wunderbaren Film geschaut habe, den ich schon einige Zeit auf dem Zettel habe, fällt mir direkt auf, dass hier einen ähnlichen nach dem Schauen ausgespart habe. Ein sträflicher Fehler wie ich finden. Hier also möchte ich nun zwei wunderbare Filme vorstellen, die die Liebe zum Film aus jeder Pore ausatmen. Diesen beiden Filmen merkt man so oft an, wenn man sich einmal damit auseinander setzt, wie sie gemacht sind und schon beim Zusehen überlegt, was für ein Aufwand es gewesen sein muss, wenn das und das passiert und was alles klappen muss, um es möglich zu machen. Voll schön und ebenso nutzen beide Filme längere One-Shots, um so ihre Filme zu präsentieren. Hier nun diese beiden Meisterwerke, wie ich finde, die jeder Filmliebende einmal geschaut haben sollte und auch zu würdigen weiß, was da passiert ist. :)

 

 

One Cut of the Dead 2017 (DVD) Regie: Shin'ichirô Ueda 9/10

 

In diesem Film begleiten wir ein Filmteam, welches in einem verlassenen Fabrikgebäude einen Zombiefilm dreht. Es handelt sich dabei um mehr oder weniger begabte Schauspielende, die in einer Drehpause, im Gespräch mit einem Crewmitglied erfährt, dass in der Fabrik wohl im zweiten Weltkrieg Experimente an Toten ausgeführt wurden. Und so kommt es wie es kommen muss und die Zombiegefahr wird real. Das lässt das Herz des Regisseurs höher schlagen, bekommt er nun endlich gute Reaktionen von den Schauspielenden. Das ergibt eine sonderbare Szenerie aus einem Überlebenskampf, gepaart mit wilden Auftritten des Regisseurs, der den Schauspielenden alles abverlangen will.

Die Story ist wirklich nicht die innovativste und die Art wie der Film gedreht wird, erinnert an eine der billigsten Low Budget Filme überhaupt, wo gefühlt keiner weiß, was er dort tut. Ich appelliere hier an jeden, mindestens eine halbe Stunde diesen Wahnsinn durchzuhalten. Dann wird man belohnt mit eine der besten Filmerfahrungen schlechthin. Ich liebe diesen Film komplett und ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich das gesamte Werk begeistert hat. Nur um ein Beispiel zu geben: Die Person mit der Kamera wird verfolgt und er dreht sich oftmals mit der Kamera um, um den Verfolgenden zu sehen. Diese Person und der welcher er nachrennt, agieren immer mit der Kamera, sobald sie auf sie zeigt, was in Anbetracht der langen Shots eine unglaubliche Leistung ist und mich sehr begeistert hinterlies.

Dieser Film hat einen 5-stelligen Dollerbetrag gekostet (man spricht von 27.000) und hat allein in Japan 2 Millionen Dollar eingespielt. Wenn das kein Zeugnis von Spaß und Qualität sind, dann weiß ich es nicht. Viel Spaß damit! :)

 

Trailer inside (nehmt die Spoilerwarnung ernst, denn bei dem Film ist das eigene Entdecken die beste Erfahrung):

Spoiler

 

 

 

Beyond the infinite two Minutes 2020 (DVD) Regie: Junta Yamaguchi 9/10

 

Auch dieser Film wurde in zirka 10 Minuten One-Shots gedreht und man merkt es ihm an. Dieser Film kommt mit einer Idee daher, die beim erklären schon Knoten im Kopf macht. Diese geniale Idee zu koordinieren und abzudrehen ist eine wahnsinnige Leistung. Wenn man dann noch überlegt, dass es, mal abgesehen von einem Kurzfilm das Erstlingswerk einer Theatergruppe ist und nur in wenigen Tagen (10 Tage würde ich meinen) abgedreht wurde. Grandios.

In dem Film begleiten wir Kato, der gerade Feierabend in dem Cafe macht, in dem er arbeitet. Er wohnt auch gleich auf dem Hinterhof des Cafes und oben in seiner Wohnung angekommen, sieht er sich selbst auf einem Bildschirm. Dieses Ich auf dem Bildschirm erklärt ihm, dass es er selbst ist, und zwar in zwei Minuten unten im Cafe. Nachdem er diese Erklärung angehört  hat, geht er zurück in das Cafe und macht diese Erklärung an einem anderen Bildschirm. Somit ist das ganz abgesteckt und man weiß als zuschauender, dass der Bildschirm unten im Cafe Dinge aufnimmt und oben an dem Bildschirm zwei Minuten später zeigt. Sieht man also etwas auf dem Bildschirm in der Wohnung, schaut man zwei Minuten in die Zukunft.

Es werden nun noch andere Personen auf den Plan treten, Freunde, Bekannte und andere Leute und was dies alles noch mit dem Droste-Effekt zu tun hat, das bekommt man nun in guten 60 Minuten aufgezeigt. Was für eine tolle Idee und wie das ganze umgesetzt ist ist nur genial. Für mich auch einer der Filme, der mal endlich wieder etwas neues zeigt und die Zuschauenden begeistert. Mir hat er unglaublich viel Spaß gemacht und ich hatte eine sehr gute Zeit.

 

Spoiler inside:

Spoiler

 

 

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The Wailing - Die Besessenen 2016 (DVD) Regie: Na Hong-jin 8/10

 

Ich würde sehr gern noch diesen Film unter das Volk bringen, denn dieser hat es in sich. Hierbei handelt es sich um einen 156 Minuten langen Gruselfilm, der absolut zu unterhalten weiß. Filme weit über 1,5h, sind mittlerweile mein Kryptonit. Ich kann das nur noch schwerlich ertragen. In dem Film war ich aber durchweg gespannt und bei der Hauptfigur. Das hängt mit einem guten Aufbau zusammen und Schauspieler, die wirklich gut agieren. Irgendwie menschlich in gewissen Teilen.

Man begleitet den tollpatschigen Polizisten Jeon Jong-gu, in dessen Dorf Morde verübt werden. Er soll sie nun mit aufklären und irgendwie führen die Wege zu einem Japaner, der in dieser Gegend neu ist. Nach und nach werden Leute von offensichtlichen Tätern umgebracht und wie sich herausstellt, leiden die Täter vorher an Hautausschlägen. Als nun seine Tochter erkrankt, wird die Aufklärung des Falls dringlich und vor allem persönlich. Das bringt noch einen Schamanen auf den Plan, der die Tochter heilen soll und so spitzt sich das ganze nach und nach immer weiter zu.

Ich fand den Film nahezu immer fesselnd und spannend. Und das Ende war nach einigem hin und her doch recht überraschend, denn die Art zu Filmen wirft gelegentlich einige falsche Köder aus, wenn man darauf anspringt. :) 

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Green Room 2015 (DVD) Regie: Jeremy Saulnier 8/10

 

Mit Green Room begibt man sich wieder in die beruhigenden Hände des Veröffentlichungsstudios A24. Wobei es in dem Film gar nicht so ruhig zu geht, wie man glaubt. Man begibt sich mit auf die Tour-Reise einer Punk-Rock-Band und diese Tour soll schneller vorbei sein als man glaubt. Der Punk, welcher die Band als Gig gebucht hat, hat Probleme mit der Location und somit kaum Einnahmen am Ende des Abends. Da man so kein Geld für die Weiterfahrt hat, überlegt man es zumindest wieder bis nach Hause zu schaffen. Allerdings bekommen sie von dem Punk das Angebot, in einer etwas ländlicheren Gegend, als Wiedergutmachung zu spielen. Sein Cousin würde sie dort bei einem Auftritt unterbringen und sie könnten 350$ machen.

Es ist also abgemacht, man fährt zu diesem Ort, wo ihnen schon geraten wird, eher zu den alten Sets zu greifen, anstatt neuere Lieder zu spielen. Warum, wird ihnen schnell bewusst, denn sie spielen in einem Nazi-Club. Der Auftritt verläuft recht gut, das Geld erhalten sie und eigentlich müssen sie alle nur noch abreisen. Ein Bandmitglied hat allerdings etwas im Bandraum vergessen und beim Holen wird man Zeuge eines Mordes. Somit spitzt sich die Lage für die Punk-Band zu und man muss versuchen irgendwie zu verschwinden.

Dieser Film beginnt recht normal und ist im Grunde recht ruhig erzählt. Erst als alles eskaliert, geht der Puls nach oben und man bangt mit den Protagonisten. An einigen Stellen wirkt das Ganze etwas konstruiert, allerdings ist der Film gut schaubar und man ist schon etwas unter Adrenalin. In dem Film werden selten Gefangene gemacht und wenn jemand stirbt, dann kurz und schmerzvoll. Es sei noch zu erwähnen, dass Sir Patrick Steward eine prominente Rolle in dem Film hat. Ich kann ihn empfehlen und hatte die schmalen 95 Minuten meinen Spaß. :)

 

Trailer inside:

Spoiler

 

 

 

Die letzte Kriegerin 1994 (DVD) Regie: Lee Tamahori 9/10

 

Diesen Film habe ich das letzte Mal um 1995 gesehen und er hat mich nachhaltig beeindruckt, sodass ich mich neulich wieder daran erinnert fühlt und ihn noch einmal angeschaut habe. Und was soll ich sagen, ich habe wohl Arthaus Filme geschaut, bevor es cool war. Der Film ist klasse und ich kann ihn nur jedem ans Herz legen. Für mich immer noch eine absolutess Brett.

Man schaut hier der Māori-Familie Heke zu, insbesondere Beth, der Hausherrin, wie sie versucht durchzukommen, in einem Neuseeland, was sie gefühlt nicht haben will. In der Familie mit fünf Kindern wird gesoffen, es gibt häusliche Gewalt ohne Gnade und ständig ist der ganze Freundeskreis im Haus, um zu feiern bis alles weg ist, von dem Wenigen, was die Familie hat. Der Film schafft es wie kein anderer, dem Zuschauenden die Kultur der Māori etwas näher zu bringen und die Verzweiflung von Beth einzufangen, die zwischen ihrem Mann und ihren Kindern hin- und hergerissen ist. In dem Film wird kaum etwas geschönt und mir ging das Herz auf, wo ich den Haka mal wieder sehen durfte. Ein Tanz der wirklich beeindruckend ist, wenn man ihn mal live erleben darf. Ich persönlich konnte ihn schon einmal bei der Roller Derby Weltmeisterschaft in Manchester erleben, wo ihn die Damen des neuseeländischen Teams auf den Rollschuhen vor jedem Spiel aufgeführt haben. Wahnsinn.

Der Film zeigt die harte Realität und fässt einen komplett an, vor allem als dann etwas schreckliches passiert, was Beth endlich oder vielmehr leider, auf diese Weise die Augen öffnet. Und auch hier kann man jemanden in eine seiner ersten Rollen sehen, nämlich Cliff Curtis. Unbedingt nachholen! ;)

 

Trailer inside:

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Coda 2021 (Apple TV+) Regie: Siân Heder 9/10

 

Diesen Film kann ich nur jeden ans Herz legen der auf "Coming of age"-Filme steht oder diesen mal eine Chance geben möchte. Dabei wird wie meist keine große Geschichte erzählt, hier allerdings mal etwas anders, weil man Ruby in ihrem letzten Schuljahr begleitet, die in ihrer Familie die einzige ist, die nicht taub ist. Ihre gesamte Familie nutzt sie als Sprachrohr und verlässt sich ein Stück auf sie. Sie wiederum redet sich auch ein, dass die Familie ohne sie auch nicht mehr kann. Das führt sie und ihre Fischer-Familie in diverse Situation, die es zu meistern gilt, denn zum einen ist der Fischmarkt immer kontrollierter und Ruby will, aufgrund eines Jungen sowie ihrer Liebe zum Singen gern in den Chor der Schule gehen. Dort trifft sie auf den Musiklehrer Bernardo Villalobos, der in Ruby soviel mehr sieht und erkennt, dass sie verdammt gut singen kann. Er will sie anstoßen, auf das Berklee College of Music zu gehen bzw. sich dort um ein Stipendium zu bewerben. Dadurch, dass sie somit endlich jemanden hat, der ihre Liebe zum Singen erkennt und auch fördert und sie so endlich diesem Ventil nachgeben kann, kommt es zu einige Situationen, die ihr Leben verkomplizieren. 

Der Film erzählt die Geschichte wirklich schön und ich mochte es sehr. Es wird witzig erzählt, es gibt ernstere Szenen und man ist, ob einiger Stellen und Umstände auch gerührt. Für mich ein Herz-Film, den ich super gern wieder schaue. Was einem bei dem Chorkonzert und dem damit einhergehenden Solo von Ruby dann noch gezeigt wird und vermittelt wird, ist der Hammer. Da hatte ich unter anderem etwas feuchte Augen. Ich kann dem Film generell allen empfehlen, aber wenn man mit der Art Filme nichts anfangen kann, ist es immer noch ein verdammt guter Film, ihn aber sicher nicht so hoch stellt, wie ich es getan habe.

 

Trailer inside:

Spoiler

 

 

 

A Ghost Story 2017 (DVD) Regie: David Lowery 9/10

 

Was diesen Film angeht, muss ich sagen... schwierig. Hier kann ich mir verdammt gut vorstellen, wie Leute nach dem Schauen sagen: "Langweilig!" oder "Was bitte habe ich mir da angesehen?" Sie den Film quasi nicht als das begreifen wollen oder können, was er ist. Und das ist, denke ich mal, auch vollkommen okay. Der Film ist der Inbegriff eines Slowburners und geht so langsam voran, dass man sich gefühlt auf der Stelle tritt. Auch wird er in 4:3 gezeigt, was ich eher für nicht günstig halte, da es nicht wirklich dienlich ist. Der Regisseur sagt zwar, dass es die Sicht verengen soll, welche die Hauptfigur hat, aber das halte ich eher für störend. An einigen Stellen merk man, dass es da eher besser gewesen wär, diese voll aufgezogen zu sehen. Der Film will langsam sein und wenn man sich darauf einlässt und man das für sich erfährt, wenn man ihn genauso nimmt, wie er ist und man ihn genießt, hat man wieder mal ein Filmerlebnis von A24, welches seinesgleichen sucht. Ich persönlich mag den Film unglaublich, denn es geht um Zeit im großen und ganzen und wie man sie vielleicht begreifen kann. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei dann diese recht kleine Liebesgeschichte so zu erzählen, dass mir persönlich dann bei einer Stelle die Tränen kamen, wertet es für mich nur noch mehr auf.

Man begleitet zu Beginn das Pärchen C (Casey Affleck) und M (Rooney Mara). Mehr erfährt man über die beiden auch nicht und diese Initialien sind auch nur aus den Credits. Diese beiden lieben sich und leben in einem Haus, wofür sie sich entschieden haben. Leider verunglückt C und M bleibt zurück. C allerdings, ist von nun an ein Geist. Und das in einer Form, wie wir es nur als Kinderkostüm kennen, nämlich mit einem einfachen Bettlaken und zwei Augen darin. Das ist zum einen unglaublich gut gemacht, denn es sieht jederzeit gut aus und wirkt nicht zu lächerlich. Es ist schon ein imposanter Geist und wie ich finde perfekt. Also geht C zurück in das Haus und hier erlebt er nun M und viele weitere Menschen in diversen Zeitepochen. Diese erlebt man nach und nach und man begreift etwas, wie die Zeit für ihn läuft, wie er begreift, was ihn umtreibt und was er denn eigentlich will.

In dem Film wird so gut wie gar nicht geredet und man bekommt nur selten Szenen, in denen sich der Zuschauende erholen kann, in Form von normalen Filmszenen. Hervorheben kann man noch den Monolog von Will Oldham, der eine dieser erholenden Szenen damit füllt und dieser Monolog war gar nicht für den Film vorgesehen. Passen tut der Monolog allerdings wie Arsch auf Eimer. Ansonsten schaut man dem Geist zu, wie er alles erlebt und wie er Zeit begreifen darf. Das Ergebnis ist wieder mal ein Film der etwas komplett neues zeigt und somit das Spektrum des Zuschauenden wieder einmal um einiges erweitert. Lieb den Film sehr.

 

Trailer und Musicvideo inside:

Spoiler

 

 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
Geschrieben

A Taxi Driver 2017 (DVD) Regie: Jang Hoon 8/10

 

Jener Film, mit dem Hauptdarsteller von Parasite (Song Kang-ho), spielt in der Zeit vom 18-27 Mai, 1980, in Südkorea. Zu dieser Zeit wurde der Präsident abgesetzt und durch Chun Doo-hwan ersetzt. Dieser Präsident/Diktator hat das Kriegsrecht ausgerufen, aufgrund von Bestreben der Bevölkerung, eine Demokratie auszurufen. Diese Bestreben wurden zum großen Teil von Studenten geführt und haben durch das Kriegsrecht viele Opfer in der Stadt Gwangju geführt. Genaue Zahlen kann man nicht wirklich darüber erfahren, denn zum einen wurden sie von der damaliegen Regierung vertuscht bzw. heruntergespielt und zum anderne, je nach Quelle, auch etwas mehr gemacht. Laut meinen diversen Quellen, würde ich mal behaupten, zwischen 400 und 1.000 Opfer ist realistisch. Was zivile Angaben sind und schon allein das Krankenhaus in der Stadt hatte mindestens 400 Opfer gezählt. Zu dieser Zeit begibt sich der deutsche Journalist Jürgen Hinzpeter, durch dieses Thema angetrieben, nach Gwangju und schaffte es dort Aufnahmen von dem Massaker an den Zivilisten aufzunehmen und außer Landes zu schmuggeln. Aufnahmen, die er sein Leben lang nicht vergessen soll.

Dieser Film zeigt nicht historisch korrekt, aber an diese Erlebnisse von Hinzpeter angeleht, wie ein deutscher Journalist (Thomas Kretschmann) sich nach Seoul begibt und den Taxifahrer Kim Man-seob (Song Kang-ho), anheuert, der wiederum alleinerziehend ist und sich kaum das Leben mit seiner Tochter leisten kann, um ihn nach Gwangju hin und zurückzubringen. Was die beiden nun erleben, wird in dem Film geschildert und mit Szenen unterlegt, die ungeschnitten von Hinzpeters Aufnahmen, nachgedreht wurden. Das hat mich persönlich stark erschüttert und ich bin, um es mal milde auszudrücken, schockiert. Zum einen, weil ich diesen Teil der Geschichte als blinden Fleck bezeichnen kann, denn ich wusste nichts davon und zum anderen, weil im Grunde solche Sachen auch hier in der ehemaligen DDR hätten passieren können, in der ich aufgewachsen bin. In dem Film sieht man immer wieder, wie Geheimpolizei dort gnadenlos vorgeht und man weiß ja auch, dass die Stasi seinerzeit nicht zimperlich war. Außerdem sieht man, wie demonstrierende Menschen einfach gnadenlos erschossen werden, ohne jeglichen Grund. Dabei spielen die Darsteller alle sehr emotional und ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen, wie sehr mich das alles berührt hat. Wenn man dann im Gegenzug sich daran erinnert, dass seit Corona und darüber hinaus hier Leute auf die Straße gehen und unsere Demokratie als Diktatur bezeichen, möchte man jetzt noch im Nachhinein flache Hände unter das Volk bringen. In dem Film bekommt man ein sehr deutliches Gefühl, was es bedeutet, die Freiheit zu haben, alles sagen zu dürfen und nicht deswegen zu sterben und im Gefängnis zu landen. Für mich ein wirklich sehr guter Film und ich empfehle ihn gern weiter,

 

 

Thor: Love and Thunder 2022 (Kino) Regie: Taika Waititi 8/10

 

Ein neuer Thor-Film ist da oder wie ich den Film liebevoll nenne, "Guns 'n Roses - Der Film". Was für ein herrlicher Abriss. Wer Taika Waititi mag und schätzt, hat hier definitiv eine gute Zeit. Es werden Rock Lieder und Balladen abgefeuert, dass es nur so hämmert und man bekommt es richtig auf die Ohren. Der Film ist schon klamaukig und närrisch, aber das kennt man ja von dem Regisseur. Aber keine weiß es so gut in einen schönen Film zu verpacken wie Taika. Ohne Gag, ich hatte wirklich eine tolle Zeit mit dem Film und richtig viel Spaß. Dabei kann man auch gern hervorheben, wie es Herr Waititi immer wieder schafft, Dinge einzusetzen, in einer Selbstverständlichkeit, die man nicht immer überall erwartet. So lässt er Kinder ausrasten mit Waffen und Spielzeug, er Korg (den er selbst spielt) bekommt ein bizarres Liebesleben und Russell Crowe mimt einen Zeus, der einfach zum schießen ist. Das alles bringt er so selbstverständlich in seinem Film, wie auch in anderen Werken unter, das es eine Freude ist und nie stört. Lieb ich komplett.

Der Film beginnt mit einem Thor, der sich wiedergefunden hat und nun mit seinen "Freunden", die Guardians of the Galaxy, das Universum besser macht. Allerdings ist er immer noch von etwas geplagt, dass sich wohl Liebe nennt und so überrascht es auch nicht, dass wir wieder auf Jane Foster treffen. Jane ist krank und kann nur auf eine Weise, so denkt sie, wieder Heilung erlangen, die ich hier nicht spoilern möchte. Außerdem bekommen wir in Form von Christian Bale den Bösewicht Gorr präsentiert, der am Anfang des Film seine Tochter verliert, obwohl er seinen Göttern immer dienlich sowie ergeben war. Als er dann auf einen dieser Götter trifft und bemerkt, dass die Menschen nur zu einem Zweck dienen, nämlich dem Dienen,  wird Gorr gewahr, dass er alle Götter töten will. Was er dann auch beginnt und weiterführt. Somit stößt er über kurz oder lang auf New Asgard und somit auf Thor und seine Mitstreitenden.

Ich hatte herrlich viel Spaß mit dem Film und finde, dass er ein gutes Erlebnis im Kino ist. Sicher kein tiefgründiger Film, mit wahnsinns Erkenntnissen, aber Spaß hat man reichlich und definitiv eine Gute Zeit im Kinosessel. :) 

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb xXdanteXx:

Ich gehöre einfach nicht mehr zur Zielgruppe. Wobei ich mich nur noch frage, wer eigentlich die Zielgruppe dieser Machwerke ist?

 

Leute die den Spaß von Taika Waititi mögen bzw. seine offene Art für alles schätzen. Oder generell eher Leute dieser Zeit würde ich behaupten. Bei Taika fühlt sich alles inkludiert an, und zwar völlig selbstverständlich, ohne es nur ansatzweise bemüht wirken zu lassen. Ich würde behaupten perfekt für die heutige Zeit. Also für Menschen der neueren Generationen. Bei älteren Generationen würde ich behaupten, gibt es da, so glaube ich, nur zwei Seiten. Entweder mag man es oder ebenso überhaupt nicht. 

Zu den anderen Filmen kann ich noch nichts sagen. 

 

So kann ich es mir nur erklären, warum es dich nicht abholt. 

Geschrieben

Ist ja am Ende auch immer Geschmacksache. Was dem Einen hart gefällt, mag der andere gar nicht. So ist das dann und das mal etwas nicht zu einem großen Ganzen führt, empfinde ich z.B. als sehr gut. Die Fesseln des Übergeordneten endlich etwas wegsprengen, da es nur einschränkt, wie ich finde. 

 

Danke für deine Ansichten. Schön das mal so herum zu hören. :)

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