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IGNORIERT

Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? + Bewertung


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Geschrieben

Army of Darkness 1992 (BluRay Media-Book Direktors Cut) Regie: Sam Raimi 8/10 (Laufzeit: von 96 min)

 

Also was soll man zu dem Film noch sagen. Ich habe den Film locker zehn Jahre lang nicht mehr gesehen, wenn ich raten müsste wahrscheinlich noch länger nicht. Und so habe ich mir das Media-Book gegönnt, welches mit drei Versionen daher kommt. Das sind die europäische und die amerikanische Kinofassungen, welche sich in der Länge schon unterscheiden und dann noch die Director's Cut-Fassung. Ich habe mir, vermutlich erstmals, die Director's Cut Fassung angeschaut, was mir durch ein Ende bewusst wurde, welches ich so noch nicht gesehen habe.

Aber was kann man zu dem Film sagen. Er ist gealtert und sicher werden, je nach Typ Mensch, hier die Meinungen auseinander gehen, ob gut oder schlecht. Ich kann mit Klamauk und Slapstick immer noch sehr gut umgehen und finde ein Film kann immer noch gut dadurch getragen werden. Wenn man das nicht kann, wird der Film für die schauende Person unerträglich, kann ich mir vorstellen. In dem Film wurde, wie wir "Evil Dead"-Fans alle wissen, auf Comedy gesetzt und wenn man mal ehrlich ist, hat man sich gesagt diese Stellschraube muss noch zweimal überdreht werden. Was, wie ich allerdings finde, dank Bruce Campbell famos funktioniert. Wenn Herr Campbell etwas gut kann, dann ist es klamaukige Comedy und sein Timing-Gespür dafür ist legendär. Ich durfte ihn ja schon einmal kurz live erleben und der Mann ist wirklich eine Bank. Aber zur Geschichte.

Wir begleiten Ash, den es nach "Evil Dead 2" aus der verträumten Waldhütte, in das Mittelalter zurück wirft. Dort sitzt er nun fest und das einzige was ihn hier wirklich interessiert und motiviert ist der Antrieb wieder nach Hause in seine Zeit zu gelangen. Er lässt auch zu keiner Zeit eine andere Annahme zu. Sein Mitgefühl für die Menschen auf die er trifft, hält sich in Grenzen, wenn man es mal freundlich formuliert. Er trifft auch auf einen alten Weisen, der ihm klar macht, dass nur das legendäre Buch, das Necronomicon, ihm helfen kann, wieder nach Hause zu gelangen. also stolpert und stümpert sich Ash mit einem enormen Kampfgeschick durch die Welt, um genau diesem nachzukommen. Was das alles mit einem bösen Zwilling, einer Armee der Finsterniss und einer wunderschönen Braut der Toten zu tun hat, müsst ihr selbst herausbekommen. Ich hatte wieder so viel Spaß damit, als hätte ich ihn das erste mal in den 90igern gesehen. Auch wenn ich gestaunt habe, wie lang einige Slapstick-Einlagen gingen. Nicht alles ist wirklich gut gealtert, aber um mal wieder ordentlichen Spaß mit dem Lieblings-Genre zu haben, ist das hier allemal gut und ja die offensichtliche Inspiration der neuen "Ash versus Evil Dead"-Serie. Der Film ist sicherlich in die Jahre gekommen, hat aber wie auch seine Vorgänger so viel tolle Innovationen, die mir sehr gefallen haben. Wenn z.B. zu Beginn in der Burg jemand zu fliehen versucht und getötet wird und die Kamera dann von diesem, über zig Gesichter der Schaulustigen, zurück zu Ash geht, dem dann bewusst wird, dass er der Nächste auf dem Weg in die Grube ist. Göttlich! Schaut den Film immer gern sowie aufgeschlossen und natürlich mit dem nötigen Humorverständnis, dann habt ihr bestimmt Spaß. :) 

 

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Evil Dead 2013 (BluRay Uncut) Regie: Fede Alvarez 9/10 (Laufzeit: von 96 min)

 

Bei diesem Film handelt es sich um das 2013 entstandene Neuauflage von Evil Dead. Also keine Kopie in neu, sondern eine Neuinterpretation. Ich muss zugeben, dass ich den Film seinerzeit auch nur einmal gesehen habe und seither nicht noch einmal und da mochte ich ihn nicht wirklich. Warum kann ich nicht mehr sagen, denn hier hat sich für mich das wiederschauen voll gelohnt. Ich habe auch hier die längste Version geschaut, wobei da wirklich keinen Unterschied feststellen kann, trotz einiger Minuten mehr. Mir kam nie der Gedanke, etwas noch nicht gesehen zu haben. Vermutlich wurden hier nur einige Sachen mehr ausgeweidet (huch, der kam tief). Diese Neuauflage geht es, im Gegensatz zum Original voll ernst an und macht das wahnsinnig gut. Klar gibt es hier auch einen "Comic-Relief" der nur deswegen so zu bezeichnen ist, weil er überdurchschnittlich viel ertragen muss. Die Person bekommt wirklich viel ab und selbst nach dem Ableben wird er nicht in Ruhe gelassen. Aber von vorn.

In dem Film geht es um David, der mit seiner Freundin gemeinsam zu einer Waldhütte fährt, um dort seine Schwester Mia zu unterstützen, die einen kalten Entzug machen möchte. Sie wird von zwei gemeinsamen Freunden begleitet und schwups, das Set des Originals steht, wir haben ein paar Teens in einer Waldhütte. Dort wird auch das Buch der Bücher (das Necronomicon) wiedergefunden, was im Keller liegengelassen wurde, von Leuten die wir, im doch sehr überraschenden Vorspann, kennengelernt haben. Und weil man natürlich gern laut dieses Buch liest und die Formel gesprochen wird, bricht über die fünf Personen + Hund, die dämonische Deadite-Gefahr herein. Und verdammt kommt die in dem Film zornig daher. Hier passieren Sachen, die man selten so herrlich in Szene gesetzt sieht und der wirklich Kopf und Körper-Terror der Deadites wird hier perfekt ausgespielt. Man ist fasziniert, was man sich hat einfallen lassen, um die Lebenden zu foltern und zu töten. Meine Herren ist das gut. Dabei muss ich Jane Levy hervorheben, die im Genre, wie ich finde, eine tolle Arbeit leistet und hier in dem Film wirklich stabil abliefert. Wenn man die Spezials dazu schaut, weiß man, was dazu gehörte, denn sie wurde lebendig begraben, um nur mal eine Sache zu nennen. Na gut, ein was noch. Man hat im Keller mal einfach auf sie draufgehalten und Zudem hat der Film wirklich tolle praktische Effekte und hier geht es wunderbar zur Sache. Wenn ihr könnt, schaut ihn gern in Englisch, dann sieht man auch perfekt das Potential von Jane Levy und den anderen. Von mir bekommt der Film ein klare Empfehlung für Genre-Fans und die welche es werden wollen.

 

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The Favorite 2018 (Netflix) Regie: Giorgos Lanthimos 8/10 (Laufzeit: von 120 min)

 

Und als letztes gibt es noch einen Lanthimos-Film hinterher, wo "Poor Things" mit seinen Oscar-Nominierungen auch von großen Kinos entdeckt wird. Das feine Gespür von Kinoketten ist einfach unverkennbar. :D "The Favourite" wollte ich mir schon lange einmal anschauen, gilt er doch als einer der besten von Giorgis Lanthimos. Herr Lanthimos hat ein unverkennbares Gespür für Menschen und ihre sozialen Interaktionen und so kreiert er ein bizarres Ränkespiel beim englischen Hofe, wo dieser unter Queen Anne stand. In dem Film spielen sich Rachel Weisz und Emma Stone gegeneinander an die Wand und dazwischen ist Olivia Coleman, die, als unsicher wirkende und doch sehr eigene, schrullige Queen, den beiden fast den Rang abläuft. Wer diesen Film im Original schaut, wird begeistert sein, wie gut hier die Figuren, meist von sich selbst eingenommen, gespielt werden. Die Krische auf der Torte ist Nicholas Hoult, der wirklich famos das ganze abrundet. Im Film selbst passiert nicht sehr viel, aber es fühlt sich rein von den ganzen Intrigen, wie Game of Thrones nur kompremiert an. Genauso stelle ich mir diese Zeit vor, bei Hofe, wo jeder seine kleinen und großen Intrigen spinnt, nur um etwas besser als der andere da zu stehen. Meist zum Leid anderer Personen, aber das wird nicht reflektiert. Der Cast arbeitet sich hier wirklich gut am Thmea ab und bietet eine spannende soziale Studie bei Hofe. Hat mir sehr gut gefallen.

 

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Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Minuten schrieb kekx:
Reservation Dogs - Staffel 1-3           9,5/10
Die Serie handelt von einer Gruppe Jugendlicher in einem Indianerreservat irgendwo im am Arsch der Welt in Oklahoma. Diese halten sich mit allerlei Verbrechen und Gaunereien über Wasser und versuchen Geld zu sparen um nach Kalifornien abzuhauen. Im Grunde eine Coming-of-Age Geschichte.
Aber eigentlich ist der Hauptplot um Kalifornien nur die Rahmenhandlung, denn eigentlich erzählt die Serie in jeder ihrer 28 Folgen eine ganz eigene kleine Geschichte.
Dabei lernt man in fast jeder Folge neue kuriose Persönlichkeiten in teils aberwitzigen Situationen kennen oder bekommt es auch mal mit der Indianischen Geisterwelt zu tun, was oft zum brüllen komisch ist. Die Natice American Community nimmt sich hier immer wieder gekonnt selbst auf die Schippe, aber der Humor ist nie von oben herab.
Mal geht es um Freundschaft und Respekt manchmal aber auch um Verlust und Tod, aber fast immer geht es um Gemeinschaft. Das ist ein Kernthema der Serie, Gemeinschaft und Zusammenhalt, auch wenn man sich vielleicht mal nicht so mag und Respekt vor anderen, egal wie seltsam sie auf den ersten Blick erscheinen mögen. Während in den allermeisten Serien das oder der Unbekannte erst mal als Bedrohung interpretiert wird, um möglichst einfach Spannung zu erzeugen, begegnet man ihm hier unvoreingenommen und mit einem Augenzwinkern. Das erzeugt diesen freundlichen Charakter der Serie, auch wenn es manchmal ein wenig naiv wirkt.
Fast muss man sagen, leider ist die Serie nach 3 Staffeln (geplant) schon wieder zu Ende, ich hätte gerne noch mehr von Bear, Cheese, Willie Jack, Elora, Officer Big, Brownie, Bucky, (Brother) Kenny Boy, Bev und den anderen gesehen, aber besser so aufzuhören, als wenn einem nichts mehr einfällt.
Ich könnte jetzt noch viel ins Detail gehen, aber eigentlich solltet ihr die Serie einfach anschauen, ein Must See. Ich hatte auf jeden Fall einen Riesenspaß mit der Serie und muss jetzt erst mal ein Buch über String Theorie lesen. A---hauuu.

Jawoll! Kommt auf die gute Seite der Serie. Mehr wholesomeness in einer Serie geht kaum. 😊

Bearbeitet von aNgRysHeEp
Geschrieben (bearbeitet)

Dune: Part II 2024 (Kino) Regie: Denis Villeneuve 9/10 (Laufzeit: von 166 min)

 

"Dune: Part II" also und wie habe ich mich auf den Film gefreut, denn das muss man sagen, der erste Teil war eine Bombe. Dieser neue zweite Teil, und das kann ich vorweg nehmen (in den Worten von Robert Hofmann), verpflichtet zum schauen im Kino. Die Bild- und Soundkulisse ist einfach wieder erschlagend gut. Was man in dem Film wieder geboten bekommt, lässt einem oft die Härchen auf den Armen hoch stehen. Wahnsinn.

In diesem Teil wird uns nun aufgezeigt, wie Paul und seine Mutter bei den Fremen angenommen wird, mehr schlecht als recht und wie die Diskussion über einen Messiahs entbrennt. Der Film zeigt im Grunde die Geschichte, bzw. rahmt die Geschichte ein, die wir aus dem David Lynch-Film kennen. Man erlebt hier, wie ich finde aber deutlich besser, wie die Bene Gesserit alle Fäden in der Hand halten und die Geschicke der Geschichte beeinflussen. Dabei wird auch direkt aufgezeigt, wie ein Glaube entsteht und gepflanzt wird. Was einem erschreckend an das Christentum und diverse andere Glaubensrichtungen erinnert. Es braucht halt nur eine Messiahs-Figur und einen Glauben und schwups ist die Suppe fertig. Den Rest schreibt die Geschichte. Das hat der alte Film irgendwie nicht erfassen können und ist hier ungleich besser aufgezeigt. Man kommt regelrecht ins grübeln, wie es sich mit Jesus verhalten hat. Ich bezweifle keinesfalls, dass er auf einer reellen Person basiert, aber den Mythos von der Person zu trennen, fällt ja vielen Menschen schwer. So wird auch Paul einmal von den "Toten" zurückkehren. Aber ich möchte nicht zu viel spoilern. Der Film umtreibt mich und lässt mich viel nachdenken. Wahrscheinlich wird es wirklich einmal Zeit, die Bücher zu lesen. Ein wirkliches Highlight im Film war noch der Planet der Harkonnen, der durch ihre Sonne in eine Farblosigkeit getaucht ist und man fragt sich die ganze Zeit, ob der Dinge die man sieht, an was für einen gottlosen Ort man hier gelandet ist. In der Arena-Szene, die dort passiert, fühlte ich mich, als waäre ich persönlich wieder in einem der großen Stadien unsere Fussballer. Wenn das gesamte Publikum einen Ausruf tätigt, macht das mit einem etwas und hier wird das perfekt abgebildet.

Leider lässt der Film noch zu viele Fragen offen und kann auch wieder nicht alles beantworten. Trotz der Tatsache, dass wir nun zwei Filme haben, die beide zirka drei Stunden gehen, hat man noch Fragen. Was ich bizarr finde. Er hat die Zeit, wirkt aber gelegentlich gehetzt. Schwer zu erklären, denn im Grund müsste der Film viel mehr Zeit abbilden. Wenn ich nmich recht entsinne, ist Paul ja eigentlich jahrelang unter den Fremen und hier wird noch nicht einmal seine Schwester geboren. Das ist dann schon sehr gerafft und ich verstehe nicht weshalb. Der Aufbau dieser Figur wäre viel verständlicher, wenn sie mehr Zeitraum abbilden würde. Aber gut, das ist ein Wermutstropfen, der einem bleibt und leider auch für mich dann nicht die volle Punktzahl zulässt. Auch die Tatsache, dass der Film wieder etwas abrupt endet und nicht wirklich einen Schlussstrich zieht. Nur eben für diese Ära und es soll ja auch noch eine dritter Film kommen, der den Messiahs beleuchtet. Was man aber sagen kann, der Film ist fantastisch, sollte mit einem Kinobesuch geschaut werden, denn so gut wie dort, wird man den Film nicht wieder erleben. Für jeden Kinofan ein absoluter Pflichtfilm, mit literweise Gehirnschmalz und viel, viel Potenzial zum Nachdenken. Der Film wird mich persönlich noch lange umtreiben und ich werde ihn definitiv noch einmal auf Englisch schauen. Ich kann sagen, die Syncro ist okay, weil auch sehr viel in fremden Sprachen gesprochen wird und man trotzdem dann das Original hört. Allerdings, hat man einmal den OV-Wahnsinn betreten, merkt man schon, dass es etwas aufgesetzt wirkt. Das hat man aber eben nur, wenn man viel OV schaut. Die Syncro ist vollkommen stabil und gut gemacht. Anschaupflicht! :D 

 

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Filme die ich gern schauen möchte 2024:

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  1. Civil War (26. April US)
  2. Dune Part Two (15. März GER)
  3. Poor Things (18. Januar GER)
  4. Joker: Folie à Deux (4. Oktober US)
  5. Dream Scenario (21. März GER)
  6. The Zone of Interest (02. Februar UK)
  7. Furiosa: A Mad Max Story (23. Mai GER)
  8. Next Goal Wins (4. Januar GER) schaue ich mir heute an, Yeah!!! :D
  9. Love Lies Bleeding (8. März US)
  10. Ghostbuster: Frozen Empire (29. März US)

 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
Geschrieben (bearbeitet)

The Zone of Interest 2024 (Kino) Regie: Jonathan Glazer 9/10 (Laufzeit: von 106 min)

 

Also hier nun der wohl schwierigste Film seit Jahren für mich, welchem ich mich gestern ausgeliefert habe. Ein Film den ich eigentlich auch gut auslassen könnte, wie ich es auch mit "Schindlers Liste" seit dem Erscheinen mache. Das Problem mit solchen Filme ist meist, dass sie sich die Menschen anschauen, die jenes Grauen schon auf dem Schirm haben bzw. kaum ertragen können, wegen dem Geschehenen. Sie können mir nichts zeigen, was ich in der Unerträglichkeit nicht mir schon vorstellen kann, denn ich weiß ja, was passiert ist. Bei dem Film wollte ich das Experiment allerdings wagen, denn ich wusste im vorhinein, dass hier mehr um das Gehörte und auch sicherlich um das Gesehene geht, allerdings nie etwas explizites. Das, wenn man nur ein Fünkchen Emphatie hat und wenn man um die Ereignisse weiß, einem fast noch mehr bekommt, als das Grauen selbst zu sehen. Es ist einfach unmenschlich.

Im Film begleitet man die Familie Höß, rund um das Oberhaupt Rudolf Höß, seines Zeichens der Leiter von Auschwitz. Sie leben in einem Haus, was direkt an die Außenmauer von dem Konzentrationslager gebaut wurde. Glazer hat fast nur feste Kameras verwendet, die irgendwo versteckt verbaut waren und keiner Kameraleute bedarf. Somit konnten die Schauspielenden agieren, ohne andere Menschen in der Szene bzw. hinter dem Bild zu haben. Man hat somit auch nie wackelige Szenen, sondern blickt immer nur auf diese festen Einstellungen wie ein Beobachter. Außerdem wurde der Aufbau des Drehorts (Wohnhaus) auch an die Außenmauer des KZs gebaut. Die Schauspielenden, im besonderen Sandra Hüller und Christian Friedel spielen unglaublich kalt und pervers abgeklärt. Man muss ganz klar sagen, dass dieser Film vermutlich zu mindestens 50% mit deren Schauspiel steht und fällt. Jetzt wo ich über diesen Film schreibe, stehen mir direkt wieder Tränen in den Augen, ob des Gesehenen/Gehörtem. So können doch Menschen nicht gewesen sein, sage ich mir immer. Und dabei erlebt man nichts aufregendes oder es passiert irgendetwas offensichtlich schlimmes. Man begleitet lediglich das Leben der Familie, die neben dem Lager lebt und es gefühlt komplett aus dem Kopf verbannt hat oder die Menschen auf der anderen Seite vollkommen entmenschlicht. Anders kann man so etwas doch nicht mit einem Gewissen ertragen. Ich bin sicher, sollte die Familie wirklich so gewesen sein, dann waren das für mich keine Menschen. Nach dem Film habe ich erstmals einer gesamten Familie den Tod gewünscht und so kenne ich mich nicht. Die Kinder können das ja kaum verstehen, aber ich habe einfach wirklichen Hass in mir getragen. Wie kann es so etwas geben, dass man neben solch einer Institution lebt, die Dinge hört, sieht und riecht, die man dort während des Films aufgezeigt bekommt. Und so bekommt einem eben dieser Film, auf so unerträgliche Weise. Man hört die ganze Zeit, was auf der anderen Seite so los ist. Man sieht immer wieder den Rauchausstoß der Lokomotiven, deren Inhalt man kennt und man bekommt die Qualmwolken aufgezeigt, deren Ursache man kennt. Und ich muss sagen es hat mir immer mehr den Magen umgedreht. Von der Aussage der Mutter von Hedwig Höß, die sie über eine ehemalige Nachbarin tätigt und eine Aussage von Hedwig selbst, einer Angestellten gegenüber, weil sie gerade wütend war und dieser etwas androht, was kaum zu glauben ist. Bei diesen beiden Stellen hat es mir fast die Schuhe ausgezogen, weil ich nicht verstehen kann, wie Menschen so pervers kalt und menschenfeindlich sein können. Diese vielen kleinen subtilen Dinge und auch die offensichtlichen, sowie das Schauspiel der beiden Familienoberhäupter ist so eindrücklich, dass es einem sprichwörtlich die Schuhe ausgezogen werden.

Ich habe gestern sehr lange nach dem Film da gesessen und überlegt, ob ich hier Sterne/Punkte vergeben kann. Das ist ein Film, den man jedem an das Herz legen möchte, aber es irgendwie nicht kann. Der Film lässt niemanden bei Verstand ohne ein schlechtes Gefühl zurück und ist definitiv nichts zum wohlfühlen. Man muss das wollen und ich bin der Meinung, wenn man so etwas ertragen kann, schaut es euch an. Wenn nicht, lasst es, denn der Film macht etwas mit einem und ich fürchte mich lässt er nicht mehr los. Und das meine ich im guten wie im schlechten Sinne.

 

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Filme die ich gern schauen möchte 2024:

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  1. Civil War (26. April US)
  2. Dune Part Two (15. März GER)
  3. Poor Things (18. Januar GER)
  4. Joker: Folie à Deux (4. Oktober US)
  5. Dream Scenario (21. März GER)
  6. The Zone of Interest (02. Februar UK)
  7. Furiosa: A Mad Max Story (23. Mai GER)
  8. Next Goal Wins (4. Januar GER) schaue ich mir heute an, Yeah!!! :D
  9. Love Lies Bleeding (8. März US)
  10. Ghostbuster: Frozen Empire (29. März US)

 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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Fargo 1996 (Blu-ray) Regie: Joel Coen 8/10 (Laufzeit: von 98 min)

 

Es gibt Gründe, warum ich mir diesen alten Film der Coen-Brüder wieder angesehen habe, aber dazu im zweiten Film. Ich musste mich halt mal wieder auffrischen. :)

In dem Film geht es um Jerry Lundegaard, der Verkaufsleiter in einem Autohaus ist. Geführt wird das Autohaus von seinem Schwiegervater Wade Gustafson, der Jerry nur aus einem Grund akzeptiert, nämlich weil er mit seiner Tochter verheiratet ist. Er mag Jerry überhaupt nicht, aber Jerry mag seinen Schwiegervater ebenso nicht. Jerry ist in Finanzschwierigkeiten und sein Plan, diese zu überwinden, führt dazu, dass er seine Frau entführen lässt. Das Ganze soll ohne Gewalt ablaufen und allerdings möchte Jerry so Lösegeld von seinem Stiefvater erpressen, welches er als Kurier den von ihm angeheuerten Kleinverbrechern übergibt. So will er mehr erpressen und den beiden Gangstern weniger geben. Es läuft aber wie zu erwarten einiges schief und somit kommt ein kleiner Teil der Beute zu den Entführern ein Teil (der größere Teil) wird im Schnee vergraben. Aber noch andere Dinge nehmen ihren tragischen Verlauf. 

Wie man es von den Coen Brüder erwartet, findet dieser Film auch wieder Ordnung im Chaos. Vorweg wird dieser Film auch als eine Geschichte verkauft, die auf wahren Begebenheiten fußt, was kompletter Humbug ist. Man trifft auf viele tolle Darsteller, die den Film für sich rund machen. So unter anderem Frances McDormand, Steve Buscemi, William H. Macy und John Carroll Lynch, welche alle fantastisch spielen. Man schaut, wie auch schon bei "Razing Arizona" (Arizona Junior), zu, wie die Gewalt oder Chaosspirale immer mehr aufdreht und alles den Bach herunter geht. Ein doch sehr unterhaltsamer Film, der nicht ohne Grund eine lange Serie nach sich zieht.

 

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Kumiko, The Treasure Hunter 2014 (Blu-ray) Regie: David Zellner 8/10 (Laufzeit: von 104 min)

 

Und dann gibt es diese Kleinod, was auf einem wahren Ereignis und dem Film "Fargo" basiert. 2001 wurde in Minnesota eine ehemalige japanische Büroangestellte gefunden, die, laut Untersuchungen, Selbstmord begannen hat. Mehr dazu kann man hier finden. Sie sprach in der Nähe, wo man sie gefunden hat, mit Polizisten und Missverständnisse haben wohl den Film Fargo mit ins Spiel geholt. Vielmehr glaubte man, dass die Frau nach dem von Steve Buscemi, im Film, vergrabenen Geld gesucht hat. Diese urbane Legende wurde nie richtig aufgeklärt und von den Medien weitergetragen und letztendlich ist dieser Film darauf beruhend. Vorweg sollte man bei dem Film auch eine Trigger-Warnung aussprechen, denn wenn man an Depressionen leidet, kann er doch recht unangenehm sein.

Im Film begleitet man die Büroangestellte Kumiko, die sehr wahrscheinlich an Depressionen leidet. Alle Hinweise im Film lassen darauf schließen, denn sie macht nur das nötigste, vermeidet den Kontakt zu anderen Menschen so gut es geht und wird noch dazu immer von ihrer Mutter und anderen Mitmenschen als nicht genug betrachtet. Kumiko wird dabei von Rinko Kikuchi gespielt, die es wirklich sehr gut darstellt und eine fantastische Performance abgibt. Zu Beginn des Films findet sie eine Videokassette mit dem Film "Fargo" darauf und weil dieser als wahre Begebenheit etabliert wird, gluabt sie fest daran, den Schatz zu finden, der darin vergraben wird. Somit hat sie ein Ziel und vernachlässigt mehr und mehr ihre Arbeit. Von der sie vermutlich eh nicht begeistert ist. So wächst in ihr der Wunsch, diesen Schatz zu finden und fliegt in die USA, um nach Fargo zu gelangen. Dabei ist ihr alles recht. Sie stiehlt, stößt Leute vor den Kopf und betrügt, um ihr Ziel zu erreichen.

Man sollte jetzt bei diesem Film wirklich nicht erwarten, dass etwas krasses passiert oder viel Action kommt. Der Film ist keine Fortsetzung oder dergleichen, sondern nur ein Phänomenen, welches mit dem Film "Fargo" zu tun hat. es ist wirklich ein Slow-Burner und alles passiert sehr langsam. So verbringt man die erste Hälfte des Films noch in Japan, wo es dann weiter nach Minnesota geht. Es geht in dem Film haupsächlich um die Person Kumiko und ihre Gefühlswelt. Und das wird alles sehr gut rübergebracht. Von mir ein kleine Schauempfehlung, wenngleich es auch nicht ganz einfach ist, diesen Film einmal zu sehen.

 

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Bearbeitet von aNgRysHeEp
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Monkey Man 2024 (Kino) Regie: Dev Patel 8/10 (Laufzeit: von 121 min)

 

Was für ein tolles Erstlingswerk. Dieser Film hat eine bewegte Geschichte, ist er wohl schon seit zirka 2021 fertig und von Netflix gekauft. Diese haben aber aufgrund politischer Ansichten in dem Film, sich dagegen entschieden, diesen auszustrahlen, was ich persönlich für mehr als bedenklic halte. Wenn man nämlich Filme nicht mehr zeigt, weil sie eventuell Publikum vor den Kopf stößt in Indien, dann ist das keinen Kunstfreiheit sondern schon fast Zensur. Zum Glück hat aber Jordan Peele den Film gesehen und fand, dass man ihn im Kino zeigen muss. Und so hat er Netflix den Film abgekauft und fertig ist die Laube. Wahnsinn! :D

Nun erzeugt der Film aus den Trailern heraus eine Ansicht, dass es sich hier um einen John Wick-Film handelt, was ich nur teilweise bejahen würde. Der Film hat schon ordentliche Kampfszenen und Elemente, aber engegen zu John Wick-Filmen ist hier doch mehr Geschichtserzählung. Die Prügeleien nehmen eher den zweiten Teil des Films ein und dann aber auch richtig.

Im Grunde gibt es die ein oder andere Schlägerei auch im ersten Teil aber hier lernt man erst einmal die Hauptfigur Kid kennen, in Form von Rückblenden und dem Versuch, seine Rache zu planen und auszuführen. Was allerdings nicht optimal funktioniert und dann zu einem Zwischenteil findet, der wiederum zu einem Ende mit vielen Krachern führt. Kid ist also nicht, wie in uns bekannten Filmen, die perfekte Kampfmaschine. Nein er muss schmerzlich lernen, dass Rachegelüste allein nicht ausreichen, um zu bestehen. Und so wird ordentlich Sozialkritik betrieben und man sieht auch einmal Probleme der indischen Gesellschaft. Leider etwas, was bei schon bekannten Filmen zumeist fehlt. Das alles ist, wie ich finde, sehr unterhaltsam inszenier und eben genau diese sozialen Strukturen, welche hier aufgezeigt werden, mal mehr mal weniger subtil, sind erschreckend. Und die Kampfszenen sind der Wahnsinn. Hier werden Kameras immer dicht am Kampf gehalten und es wirkt zwar oft, als wäre man verloren, ergibt aber auch das Gefühl mitten drin zu sein. Da darf man auch mal wieder Dev Patel hervorheben, welcher ja auch Kid spielt, dass er die teilweise mit gebrochener Hand spielt. Er hat sich beim Dreht tatsächleich die Hand und iach glaube auch den Fuß gebrochen, mehrmals, wenn man den Geschichten glauben darf. Auch das Team muss wohl sehr ambitioniert gewesen sein, denn wegen fehlendem Geld, haben alle, nach dem Dreh einer Kampfszene, mit angepackt und das set für einen weiteren Shot zusammengeklöppelt. Wunderbar.

Man sollte dem Film defintiv eine Chance geben, denn er ist für ein Erstlingswerk, wo Dev Patel Regisseur und Hauptdarsteller zugleich war, ja sogar gelegentlich die Kamera gehalten hat, unfassbares geleistet hat. Große Empfehlung hierfür!

 

Trailer inside und Jordan Peele Skit:

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River 2023 (Blu-ray) Regie: Junta Yamaguchi 9/10 (Laufzeit: von 86 min)

 

Herr Jamaguchi der Regisseur und Teil der Theatergruppe "Europe Kikaku" hat einen weiteren Zeitschleife-Film mit der besagten Gruppe gedreht. Erstmals kam mir die Truppe nämlich mit dem Film "Beyond the infinite two Minutes", wie ich hier auch erzähle, unter die Augen. Und was soll ich sagen, er hat es wieder gemacht. Ein Film mit einer Zeitschleife und auch dieses mal sind es zwei Minuten. Dieses mal ist man in dem kleinen Örtchen Kibune, um genau zu sein in einem kleinen Hotel. Die Hauptfigur, welches die Angestellte Mikoto ist, erholt sich einen Moment vom Stress an dem Bach hinter dem Hotel. Sie begibt sich dann wieder in das Hotel und der Tag geht weiter... zwei Minuten und auf einmal steht sie wieder am Fluss. Die vorher kurz aufgezeigten Angestellten des Hotels und auch die Gäste, haben das selbe Phänomenen und es ist allen auch nach kurzer Zeit bewusst, denn sie behalten das Wissen, nur werden sie immer an den Startpunkt vor zwei Minuten zurückgesetzt. Diesen Umstand hat der Regisseur auch recht genau versucht umzusetzen. Es sind nahezu immer 2 Minuten, wenn man den Timer mitlaufen hat. Nur ganz selten sind es einige Sekündchen mehr oder weniger.

Es gilt nun für alle Bewohner der nahen Umgebung, herauszubekommen wie und was hier los ist. Dabei werden viele kleine Geschichten erzählt, über den Autor der eine Schreibblockade hat, zwei Freunde die sich mal wieder treffen oder eben die angestellten selbst im Haus. So entspinnt sich viel zwischenmenschliches und die Leute verzaubern den Zuschauenden, mit ihrer nicht arg zu proffessionellen Art und Weise. Man merkt halt, dass sie im besten Fall eine Theatergruppe sind, die gut harmoniert aber keine versierten Schaupielenden. Was, wie ich finde, das Ganze so authentisch macht und wirklich einen tollen Film erzeugt. Über die Auflösung kann man sich am Ende streiten, aber die ist eben auch nicht das zentrale, wofür der Film steht. Nämlich für eine zauberhafte Zeit über 86 min, die irgendwie mehr Spaß machen als man meinen mag. Ich habe wirklich ein Herz verloren an diese Leute und werde mir jeden weiteren Film von ihnen direkt holen. Noch einmal extra möchte ich die die Haupdarstellerin Riko Fujitani erwähnen, welche hier super symphatisch den Film trägt und auch eine zarte Beziehung im Film zu jemanden wunderbar erblühen lässt. Wer mal etwas komplett anderes erleben möchte und auch den ersten Film nicht kennt, macht meiner Meinung nach mit "Beyond the infinite two Minutes" und "River" (deutscher Titel: River: The Timeloop Hotel) nichts verkehrt.

 

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Deutsch

 

 

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Civil War 2024 (Kino) Regie: Alex Garland 9/10 (Laufzeit: von 109 min)

 

Endlich konnte ich mir am Mittwoch auch den von mir meist erwarteten Film dieses Jahr anschauen und er ist nicht weniger als absolut sehenswert! Müsste ich sagen, was für ein Film es ist, würde ich mich schwer tun. Ist der Film ein Anti-Kriegsfilm, würde ich nein sagen. Im Grunde ist es ein Film über Journalismus, in diesem Film speziell ist es der Kriegsjournalismus. Das macht der Film eigentlich ziemlich klar mit der Klammer zu Beginn und Ende des Films. Dieser fiktive Krieg in den USA, dient aber nur als Kulisse für diese Prämisse. Dieses schwer Greifbare des Kriegs kommt daher, dass es erstmals ein westliches Land ist, was betroffen ist und somit das Grauen, was sonst in fernen Kriegen immer wieder passiert, näher in die Köpfe der westlichen Länder bringt. Allerdings wird einem nicht wirklich erklärt, warum dieser zivile Krieg tobt oder wer die Guten in dem Film sind. Was eben wieder die Journalisten bzw. werdenden Journalisten, die man begleitet, bestehend aus Lee (Kirsten Dunst), Joel (Wagner Moura), Sammy (Cailee Spaeny) und Jessie (Stephen McKinley Henderson). Man weiß, dass der derzeitige Präsident dafür verantwortlich gemacht wird, an dem Zustand des Landes, welches in drei große Gruppierungen zersplittert ist und einen Verbund zweier Staaten. Und diese beiden Staaten, bestehende aus Kalifornien und Texas, was der bizarrste Zusammenschluss ist, denn beide Bundesstaaten könnten nicht unterschiedlicher sein. Das lässt aber auch vermuten, wie schlimm dieser Präsident ist. Im Film steht nun kurz bevor, dass dieser Staatenbund Washington D.C. erreicht, um den Präsidenten zu töten, welcher nur noch von wenigen loyalen Truppen und Secret Service Mitarbeitern bewacht wird. So schließen sich die drei Journalisten Lee, Sammy und Joel zusammen und nehmen die junge Jessie, die ein bekennender Fan von Lee ist, mit, auf dem Weg von New York nach D.C. Dort möchte Joel den Präsidenten interviewen, bevor die Truppen des Staatenbundes ihn töten werden. Auf dieser Reise erleben sie nahezu alle bizarren und grauenvollen Dinge des zivilen Krieges. Von Studenten, die in Hawaii-Hemden ihren Campus verteidigen oder Hinterwäldler die Gräultaten an Leuten begehen, die sie sogar kannten. Sie passieren Orte, die es einfach nur aussitzen wollen und im Grunde den Krieg ignorieren und viel, viel schlimmeres. Dabei sind sie das, was gute Journalisten sein sollen, nämlich komplett neutral und ohne dafür oder dagegen zu sein. Lee ist dabei immer als Mentor für Jessie unterwegs und hat in Sammy ihren Mentor dabei. Somit bleiben genau diese journalistischen Dinge nie unausgesprochen und man erfährt reichlich darüber. Die zuschauende Person ist immer an diese Neutralität gebunden. Man ist nicht erlaubt eine Position einzunehmen, weil die Figuren denen man folgt es auch nicht tun. Man darf aber auch wie sie, nie etwas gerecht oder ungerecht finden. Man darf nicht einschreiten. Das macht einem dieser Film unmissverständlich klar.

Dabei sehen nahezu alle Kameraeinstellungen so aus, als hätte man das perfekte Foto vor sich oder man ist kurz davor das perfekte Foto davon schießen zu können. Der Film sieht unglaublich gut aus und spielt enorm mit Farben. Manches mal hat man schöne farbige Einstellungen oder Farbtupfer versteckt und ich glaube sie haben sogar eine Bedeutung. Leider konnte ich bisher noch nichts dazu im Netz finden. So sieht man schön gesprühte Wände oder einen Sniper mit bunten Haaren. Es wirkt recht random, ist aber meines Erachtens sicher bewusst. Immer wieder tauchen so bunte Spitzen auf, die sicher im Kontext von Fotografie eine Bedeutung haben. Auch die Musik im Film ist herausragend, generell die Arbeit mit dem Sound. So gibt es eine Szene die komplett still ist und man nur die Kameraklicks hört oder man hört komplett andere Songs als üblich in den Kampfszenen solcher Filme. Der Film hat tolle Musik und diese ist mal was anderes. Und man hat in einem langen Gefecht gen Ende nur die Sounds des Kampfes und das wummert so pervers im Kino. Nur dafür ist es schon wert, den Film zu schauen.

Aber eins der Highlights des Films ist durch einen Zufall in den Film gehuscht. Und das ist Jesse Plemons. Weil er zufällig an dem Tag mit seiner Frau Kirsten Dunst am Set war, wo einer der Schaustellenden krank wurde, hat man ihn gebeten das zu übernehmen. Und somit ist er für eine der schlimmsten Szenen im Film hauptverantwortlich, weil er einen kaum einzuschätzenden Bösewicht gibt, der eiskalt ist. Er ist für mich, wohlwissend dass noch ein Joker kommt, der Böse 2024. Dem möchte ich nicht im Dunkeln oder im Hellen begegnen. Man bekommt ja schon im Trailer, mit der einen kurzen Frage, die er da stellt, direkt ein Gefühl davon wie schlimm er ist. Eine krasse Leistung.

Kurzum, der Film sollte konsumiert werden und A24 hat mal wieder eine gute Nase bewiesen. Schaut soetwas im Kino, denn es ist das bessere Erlebnis und gibt den Machern einfach besseres und direktes Feedback. So honoriert man einfach diese enormen Leistungen. Der Film zeigt viel Schlimmes und viel Schönes und man muss beides zu gleichen Maßen aushalten. Anschauen. :) 

 

Trailer inside:

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Dream Scenario 2024 (Kino) Regie: Kristoffer Borgli 8/10 (Laufzeit: von 102 min)

 

Und auch diesen Film habe ich erwartet und was soll ich sagen, Nick hat mich mal wieder unterhalten. Man erlebt Nicolas Cage in einer Rolle, die er wirklich gut ausfüllt. Er ist ein an Spießigkeit kaum zu überbietender, duckmäuserischen älterer Herr, der alle Gelegenheiten auslässt sich zu pushen. Dank dieser hervorragenden Maske (Halbglatze) ist das Bild mit dem Schauspiel perfekt. In dem Film spielt er einen Biologieprofessor, der mit seiner Familie dahinlebt und eher weniger als mehr anerkannt ist. Doch auf einmal träumt eine seiner Töchter von ihm, wie er völlig anteilnahmslos herumsteht. Und nach und nach werden es mehr Menschen die ihn so im Traum erleben und immer mehr. Somit bekommt es eine Eigendynamik, derer sich Paul, die Hauptfigur, nicht mehr erwehren kann. Sogar eine Agentur möchte ihn vermarkten und anbieten, als ein Produkt. Man kann das Ganze im Grunde mit einem Personenkult/hype vergleichen der andauernd im Internet passiert. Sogar das Chanceln am Ende, ist der Schritt, den Paul gehen muss. Der Film versucht hier genau diese Parallele zu ziehen. Also geht man mit Paul durch eben diese Hochs und auch Tiefs am Ende. Man erlebt sogar einen Moment, der an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist. So erlebt man, dass Paul später im Film eben auch nicht mehr so anteilnahmslos in den Träumen bleibt und diese zu seinem Chanceln führt, was auch immer das Ganze ist. Und Nick spielt wunderbar. Ich fand den Film recht gut, einzig das Ende ist etwas leicht gewählt und doch nicht ganz so mutig. Den Film kann man auf jeden Fall empfehlen.

 

Trailer inside:

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Filme die ich gern schauen möchte 2024:

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  1. Civil War (26. April US)
  2. Dune Part Two (15. März GER)
  3. Poor Things (18. Januar GER)
  4. Joker: Folie à Deux (4. Oktober US)
  5. Dream Scenario (21. März GER)
  6. The Zone of Interest (02. Februar UK)
  7. Furiosa: A Mad Max Story (23. Mai GER)
  8. Next Goal Wins (4. Januar GER) schaue ich mir heute an, Yeah!!! :D
  9. Love Lies Bleeding (8. März US)
  10. Ghostbuster: Frozen Empire (29. März US)

 

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Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb ItachiSaix:

Lord of War (2005) 7 von 10

 

Solange ein Waffenhändler nur seine Ware verkauft und keine Partei ergreift, kann ihm nichts zustoßen und steht wortwörtlich außerhalb der Schusslinie. Eine Denkweise, die gerade nur zu zynisch interpretiert werden kann. Wie der Titel “Lord of War” das abfällige Machtgefüge schon andeutet, so kann man nur zugegeben, dass sie bereits zur unserer bitteren Realität angehört. Hauptdarsteller Nicolas Cage spielt, einen aus der Ukraine abstammenden, aufgehenden Waffenhändler mit einem sehr einflussreichen, aber zwielichtigen Charisma. In seiner Rolle hat Moralität keinen Platz, da die immerwährende Bereitschaft zur Gewalt der Menschen nicht verblassen wird, schließlich passt er sich den unkontrollierbaren Verhältnissen an und das obwohl er mehrere einschneidige Schicksalsschläge erdulden musste. Somit ist diese extreme Sichtweise ein Mahnmal für uns alle gerade wegen den kriegerischen Ereignissen heutzutage. Alle Waffenhändler gehören zu unseren notwendigen Übel, denn selbst die Staaten sind abhängig von ihnen. 

Da habe es so krasse Sidefacts zu diesem Film, die mich immer enorm zu der Zeit schon erschreckt haben. So sind die meisten Erlebnisse alles wahre Stories von Waffenhändler, die man für den Film halt nur auf einen konzentriert hat. Dann war der Händler mit den aufgereihten Panzern real und den Shot hat man wohl bei ihm auch geschossen. Und in einem Land wo es gedreht wurde, war es wohl zu teurer die Replika AKs einzuführen, welche man dort brauchte, als hat man sie vor Ort original gekauft. Weil es aber auch billiger war. 😅

Das ist alles so sick. 

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Furiosa: A Mad Max Saga 2024 (Kino) Regie: George Miller 8/10 (Laufzeit: von 149 min)

 

Letzte Woche zur Vorpremiere war es dann endlich soweit. Sachsens größte Leinwand wird wieder eröffnet, um Furiosa zu zeigen und dort gehört dieser Film auch hin. Ich dachte nach dem Trailer, dass der Film unglaublich künstlich ausschaut und das tut er auch, aber irgendwie ist es auf der großen Leinwand doch sehr viel besser anzuschauen. Da sieht alles schon sehr gut aus. Der Film ist, wie ich finde, herausragend und zwar sicher nicht ganz so gut wie "Fury Road" aber verstecken muss er sich nicht.

Furiosa unterscheidet sich in einem Punkt zu seinem Vorgänger, der Film erzählt eine Geschichte und hier ist zwar viel Action drin, aber nicht ausschließlich wie im Teil davor. Hier wird schon die Geschichte von Furiosa erzählt und das auf eine sehr angenehme Weise. So sieht man die erste Stunde Furiosa nur als Kind und Alyla Brown, die Darstellerin dieser jungen Figur, ist einfach nur fantastisch. Sie sitzt in einer Szene nur in einem Käfig und hat mir ihrem Blicke einfach die ganze Szene komplett im Griff. Wirklich stark. Nach der ersten Stunde bekommt man dann Anya Taylor-Joy als Furiosa präsentiert und ich hätte es nicht erwartet, obwohl sie eine gute Schauspielerin ist, dass sie die Figur gut repräsentiert. Aber sie tut es. Ich fand sie bärenstark und sie macht es wirklich gut.

In der Mitte des Films bekommt man dann eine Fahrzeugschlacht zu sehen, die allein schon 78 Tage Drehzeit mit sich brachte. Das sieht man ihr nicht direkt an, aber wie sie gefilmt und gemacht ist, lässt keinen anderen Gedanken zu. Die Schlacht ist wunderbar und ich habe es sehr gefeiert. Ganz groß. Ansonsten sieht man Chris Hemsworth als Dementus, der Antagonist im Film, und er hat sichtbar Spaß in der Rolle. Generell wird hier eben die Geschichte Furiosas in mehreren Kapitel erzählt und das Ende schließt mit einen Übergang zum Vorgänger. So kann man direkt danach Fury Road schauen und danach dann Furiosa und dann Fury Road und dann... na ihr wisst schon. :)  Der Film geht 2,5h und es hat sich nie so lang angefühlt. George Miller ist einfach ein guter Erzähler und Regisseur, der weiß wie man Filme inszeniert. Selten bin ich so gut unterhalten. Der Film verpflichtet für das Kino, denn damit wird ein sehr guter Film noch ein Stückchen besser. Und auch nochmal anbei Shotouts an Charlee Fraser, die die Mutter von Furiosa spielt und das auch wunderbar ableistet. Außerdem ist die Musik und der Sound wieder zum bersten brachial und knallt schön in den Ohren. Hier stimmt so ziemlich alles, im Gegensatz zu dem meisten Action Trash im Kino.

Schaubefehl!

 

Trailer inside:

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Hope and Glory: A Mad Max Fan Film 2024 (Youtube) Regie: Erik van Schoor, Adrian Martin 6/10 (Laufzeit: von 43 min)

 

Bei diesem Fan Film handelt es sich um ein Werk aus deutschem Hause, in Zusammenarbeit mit über 200 anderen Filmschaffenden aus aller Welt. Man hat hier ich glaube drei Jahre an diesem Projekt gearbeitet, was hauptsächlich in Spanien und Deutschland gedreht wurde. Ich kann nur jedem empfehlen, sich diesen Fan Film anzuschauen, ist er doch einer der aufwendigeren und besseren Fan-Produktionen. Ich mag ihn doch recht gern. Er lehnt sich dabei merklich sehr an Fury Road an, findet aber auch viele Ideen aus den anderen Teilen, wie mir scheint. Man darf hier kein wahnsinnig krasses Schauspiel erwarten und auch die Action ist limitiert. Richtig gut fand ich die weiten Sichten, die man oft hatte und somit doch erstaunt war, welch tolle Shots man abgedreht hat. Die Geschichte ist auch keine wahnsinnige Leistung, aber wer braucht bei dem Franchise schon viel Geschichte. Generell kann man diese 43 Minuten mal investieren, um zumindest mal ein Gefühl dafür zu bekommen, dass nicht alle in Deutschland immer den gleichen Komödienbrei machen wollen, wie er hier meist zu Tage gefördert wird. Hier wird ein kleines Erlebnis in der Mad Max Saga erzählt, was jederzeit hätte passieren können. Hier noch ein Link zu deren Seite, wenn man mehr Interesse daran hat.

 

Trailer und kompletter Film inside:

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Film:

 

 

 

Robot Dreams 2023 (Kino) Regie: Pablo Berger 8/10 (Laufzeit: von 102 min)

 

Was kann man über diesen wunderbar animierten Zeichentrickfilm so alles sagen. Zum einen geht er 102 Minuten und kein Wort wird gesprochen. Zum anderen wird in dem Film so viel gesagt. Hier geht es um einen Hund, der sich allein fühlt und einen Roboter bestellt. Dieser Roboter und der Hund freunden sich sehr schnell an und man merkt, dass beide harmonieren und sich mögen. So entsteht eine wundervolle Beziehung zwischen ihnen und sie verbringen die Tage nahezu 24h lang zusammen. Das wird allerdings jäh unterbrochen, als Hund und Roboter an den Strand gehen und der Roboter von dort nicht wieder wegkommt. Als der Hund am nächsten Tag versuchen will, ihn zu holen, ist der Strand geschlossen und er kann den Roboter bis zur nächsten Session nicht erreichen. Somit verläuft deren Leben nun getrennt und man sieht, wie es beiden ergeht und warum der Film heißt, wie er heißt. All das spielt im New York der 80iger, dass nicht charmanter dargestellt sein könnte. Irgendwie wirkt der Zeichenstil so einfach, lädt aber dazu ein, vieles zu entdecken. Ich mochte den Film unwahrschenlich und ich würde ihn den animierten "Past Lives" mit Hund und Roboter nennen. Schaut ihn euch gern an. Und sollte er noch in einem Lichtspielhaus laufen, dann zwingend dort. Sowas will unterstützt sein. Das geile bei dem Film ist, dass ich Kinder im Saal hatte, die herrlich über den Film lachen konnten und vermutlich eine gute Zeit hatten, während man als Erwachsener teilweise Tränen in den Augen hat. Ganz groß.

 

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The Last Kumite 2024 (Blu-ray) Regie: Ross W. Clarkson 6/10 (Laufzeit: von 101 min)

 

Und als letztes noch eine Direct to DVD/Blu-ray Produktion, die von dem tollen Sean David Lowe produziert wurde. Seines Zeichens Nostalgie-Fan, wollte er einen Film machen, der an die 80iger Jahre "Aufs-Maul-Filme" erinnert. Im besten Sinne so etwas wie Bloodsport, Karate Tiger oder dergleichen, derer es sackweise zu dieser Zeit gab. Ich hbae bei solchen Filmen immer im Sinn, wie man in die Videothek ging und das krasseste Cover hat gewonnen. Dann konnte man van Damme oder wie sie alle hießen über den Bildschirm flimmern sehen. Auch wurden diese Filme ja auch wahnsinnig oft im Fernsehen bespielt. Und so entstand wohl die Idee zu "The Last Kumite", wo man alte und neue Stars dieses Genres in einem Film vereint, in NEU!

The Last Kumite hat wirklich keine große Geschichte und das hat es dann auch schon mit den alten Filmen gemein. Dem Protagonisten Michael Rivers (Mathis Landwehr) wird die Tochter entführt, um ihn zu zwingen, am letzten Kumitee teilzunehmen. Also werden er und viele andere kämpfende Personen, in eine Villa vom Antagonisten Ron Hall (Matthias Hues) gebracht, wo auch dieses Kumitee stattfinden soll. Man hat eine gewisse Zeit, um zu trainieren und über allen schwebt die Gefahr eines Kampfes gegen den Champions von Ron Hall, Dracko, der ein unberechenbarer Berserker ist. So sind einige Kämpfende freiwillig beim Kumite, wegen der 1.000.000 Dollar Preisgeld und einige unfreiwillig, weil einer ihrer Lieben entführt worden ist. Der Ilm hat alles, was die alten Filme auch hatten. Trainigsmontagen, gute Kämpfe, saubere Choreografien, schlechte Schauspielende und eine dünne Geschichte. Und schon geht es los, das Fratzengeballer. Hier gibt es ordentliche Backensolos und einige Choreografien können sich echt sehen lassen. Zudem trifft man wieder auf alte Stars des Genres, wie eben Canthia Rothrock, Matthias Hues, Kurt McKinney, Billy Blanks Michael und Abdel Qissi sowie David Yeung. Was für ein Aufgebot und die neuen Darstellenden müssen sich auch nicht verstecken. Die Geschichte, wie schon erwähnt, passt auf einen Bierdeckel und das Schauspiel ist bestenfalls okay, aber alles was mit den Kämpfen zu tun hat ist astrein. Auch die Musik wirkt, wie aus einem 80iger Jahre Film entliehen. Wunderbar. Das einzige was mich wirklich gestört hat, waren unnötige Szenen, bzw. sich immer wiederholende Vorgänge, die nach einem Mal schon recht hohl daher kommen, aber viermal passieren. Da hätte man dem Film locker 15-20 Minuten straffen können.

Zudem war es sehr bizarr, einen Film zu schauen, der so unglaublich 80iger ausstrahlt, aber dann so gestochen scharf ausschaut, aufgrund der neuen Techniken. Das hab ich gar nicht klarbekommen. Hier gehört eine ordentliche Körnung oder Videoaussetzer darübergemacht. :D Für Fans der alten "Ins-Gesicht-Filme" ist der Film genau richtig und die Nostalgie macht den Rest. Allen anderen empfehle ich den Film vorsichtig. Es ist einfach wieder ein deutsches Projekt, dass eben nicht den üblichen 0815 Stuss wie macht. Danke an Capelight, dass sie so etwas unterstützen.

 

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Filme die ich gern schauen möchte 2024:

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  1. Civil War (26. April US)
  2. Dune Part Two (15. März GER)
  3. Poor Things (18. Januar GER)
  4. Joker: Folie à Deux (4. Oktober US)
  5. Dream Scenario (21. März GER)
  6. The Zone of Interest (02. Februar UK)
  7. Furiosa: A Mad Max Story (23. Mai GER)
  8. Next Goal Wins (4. Januar GER) schaue ich mir heute an, Yeah!!! :D
  9. Love Lies Bleeding (8. März US)
  10. Ghostbuster: Frozen Empire (29. März US)

 

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Late Night with the Devil 2024 (Kino) Regie: Cameron Cairness, Colin Cairness 8/10 (Laufzeit: von 93 min)

 

Na dann schließe ich mich mal @Pollyplastics an und gebe das Dienstag gesehene wieder. Es ist schon bezeichnend und aber, wie ich finde, eine Richtung nach er man sich orientieren kann, wenn die interessantesten Horror-Filmchen aus Australien kommen. So auch hier. "Talk to me" war schon sehr gut und "Late Night with the Devil" schließt sich dem super an. Keine Ahnung warum der Film immer als Found Footage verkauft wird. Ich meine im Grunde schaut man sich ja ein gefundenes Video an, aber was der Film auch von Anfang an klar macht, man schaut sich eine 70iger Jahre Sendung mit "Behind the Scenes"-Ausschnitten an. Dabei ist kein Wackeln oder Zittern der Kamera zu sehen, weil solche Sendungen ja normal produziert werden. Also schaut man im Grunde eine 70iger Jahre Talk-Show an. Thats it. Und das nur im besten Sinne. Hier zahlt das 4:3 Bild mal auf das Szenario ein, wirkt es doch authentischer und die ganze Show (Setting, Kleidung, Verhalten der Figuren) ist so wunderbar umgesetzt, dass man keinen Zweifel daran hegt.

Wie auch Polly schon sagt, bekommen wir endlich einen David Dastmalchian in einer Hauptrolle und er trägt diese Rolle wahsinnig gut. Ich fühlte mich gerade zu Beginn wunderbar an David Letterman oder unser deutsches Pendant Harald Schmidt erinnert. Die Gesten und Mimiken sind so faszinierend gut, dass man glaubt er hat schon jahrelang solch eine Show. Wunderbar. Im Großen und Ganzen waren alle Rollen sehr stark. Es gilt dabei aber auch Ingrid Torelli hervorzuheben, die das besessene Mädchen spielt. Wenn es für sie jetzt kein Aufwärts in der Filmkarriere gibt, dann wäre das schade.

Wie vorweg auch schon gesagt, ist der Film selten stark mit extremen Horror, aber er verschafft dem Zuschauenden eine Absurditätsspirale, die sehr angenehm ist. Durch die tollen darstellenden Personen ist das auch super intuitiv. Man hält Schwindler für Schwindler und der unangenehme Skeptiker, gespielt von John Bliss, mit dem man sich identifizieren soll, ist perfekt in seiner Rolle. Man will, dass er etwas aufdeckt und das macht er auch. Es zahlt auch, meiner Meinung nach, sehr daruf ein, dass man einige Red Herrings hingeworfen bekommt. Diese führen die zuschauende Person in eine Richtung und man ist vollkommen auf etwas konzentriert, was als Ablenkung dient. Was ich aber auch wirklich toll finde, dass man eben Dinge eingewoben hat, die wirklich passiert sind bzw. echte Personen mit erwähnt werden. So ist der Kritiker Carmichael Haig eine Verkörperung von James Randi, der Teil der "Skeptics Society" war und er hat selbst Uri Geller mal ausgebremst. Sogar eine 1 Millionen Dollar Herausforderung gab es, die bis zu seinem Rückzug ins Privatleben nie ausgezahlt wurde. Und Carmichael Haig erwähnt im Film Lorraine und Ed Warren, ja sogar die Satanic Panic wird mal gestreift. Das alles zahlt wunderbar in den Film ein und macht ihn zu einem fesselnden Erlebnis.

Ich mag den Film sehr und kann nur jedem mal empfehlen, dieses Erlebnis zu wagen.

 

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Eine Bekannte vom mir hat gestern einige Kurzfilme vorgeführt und einige davon möchte ich hier einmal kundtun, weil sie mich doch sehr bespaßt haben. Es sind nicht die weltbesten Filme, aber zumindest kurz und unterhaltsam sind sie. :)

 

 

Man-Spider 2019 (Vimeo) Regie: Tom Oxenham 8/10 (Laufzeit: von 8 min)

 

Ihr wollt die Spinne kennenlernen, die Spiderman gebissen hat? Nun gut, der Wunsch soll in Erfüllung gehen. Ich fand den kleinen Film, um die Person sehr witzig, welche die Spinne ist. Hier erlebt man kurz und knackig das Leben dieser Person und all die Schwierigkeiten, die damit einhergehen. "...it's some power. And with some power comes some resposibility." :D

 

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Happiness 2017 (YouTube) Regie: Steve Cutts 9/10 (Laufzeit: von 4 min)

 

Ein kurzer Abriss der Gesellschaft, wie man sie heutzutage eigentlich ohne Schmerzen darstellen kann. Dabei wird alles von Ratten inszeniert, was dem Ganzen auch noch eine extra Note verpasst.

 

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Brian and Charles 2017 (YouTube) Regie: Jim Archer 6/10 (Laufzeit: von 13 min)

 

Ein Mann baut sich einen Roboter-Begleiter zusammen und lebt mit ihm. Das Auf und Ab dieser Beziehung bekommt man schnell erzählt und irgendwie berührt es einen auch. Es folgte, wie mir scheint noch ein 90 Minuten Film, den ich nicht beurteilen kann. Der Brian Darsteller David Earl, spielt auch in "After Life", der Ricky Gervais Serie, einen Brian und es könnte die selbe Figur sein. Das hat bei mir direkt connectet.

 

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Spider 2007 (Vimeo) Regie: Nash Edgerton 5/10 (Laufzeit: von 10 min)

 

Für mich einer der Filme, wo ich vieles habe kommen sehen. Das lag aber wohl auch daran, wie mir das Set der Kurzfilme vorweg verkauft wurde. Daher werde ich hier nicht viel sagen und vielleicht lässt die Überraschung hier mehr zu für euch.

 

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In the Fall 2011 (YouTube) Regie: Steve Cutts 6/10 (Laufzeit: von 2 min)

 

Ein kleiner Unfall und das Leben im Kurzdurchlauf, was will man mehr. :) 

 

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Bad Boys: Ride or Die 2024 (Kino) Regie: Adil El Arbi, Bilall Fallah 5/10 (Laufzeit: von 116 min)

 

Okay, "Bad Boys: Ride or Die"... hier nun also. Geschaut habe ich ihn ehrlicherweise nur, weil ich den dritten auch im Kino geschaut habe, wie auch alle Teile davor. Und der dritte Teil war gar nicht mal so schlimm. Für mich persönlich besser als der zweite Teil. Also hatte ich für diesen Teil eine leichte Hoffnung, obwohl der Trailer schon recht cheesy daherkommt. Waren es ja auch die gleichen Regisseure. Leider muss ich aber hier nun feststellen, der Film ist eine ganz schöne Gurke.

Ich kann kaum fassen, dass so ein Film noch passiert. Irgendwie habe ich kaum eine Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren gefühlt. Alles wirkte sehr künstlich und unangenehm. Die Comedy des Films per se ist unfassbar altbacken und schlecht. Es gab zwei, drei Momente in dem Film die mich wirklich natürlich haben lachen lassen, was, wie ich finde, für ein Bad Boys-Film zu wenig ist. Ungleich hingegen ging es mir sehr oft so, dass ich wenige oder oft auch viele Sekunden bevor etwas passiert ist, sagen konnte was passiert. Hier wurden wirklich alle low hanging fruits genommen, die man nehmen konnte. Ich habe nach zirka 5 Minuten des Films, wo eine Person mit einer Begrüßung eingeführt wurde, dass diese Person einer der bösen ist. Nicht weil diese Person so installiert wurde, sondern weil ich solche Sätze schon hunderte Male gehört habe und dies dann immer Böse waren. Erst später wurde mir klar, dass ja auch die schauspielende Person etwas bekannter ist und das auch ein Hinweis sein kann. Ich wusste quasi den Maulwurf im Film, bevor ich wusste, dass es einen Maulwurf gibt. Das ist schlecht.

Wenn nun noch hinzu kommt, dass die beste Action-Szene und einer der witzigen Momente, durch einen Sidekick des zweiten, dritten und vierten Teils passiert, dann ist das schon alles fragwürdig. Leider habe ich den Film in deutsch geschaut, was es sicher noch herunterwertet, mich aber auch nicht klar aussagen lässt, weshalb gefühlt einige Texte keinen Sinn gemacht haben. So freut sich gen Ende des Film einer der Bösen, endlich Mike zu treffen, owohl sie vorweg im Film schon einmal in einem Heli waren. Sicher war der Böse da vermummt, aber aus seiner Sicht haben sie sich ja schon einmal getroffen. Wenn das im Original genauso hohl ist, na dann gratuliere ich zu einem schlechen Overview über die Szenen und den Film. Und als Krönung schmeißt man noch mit Gastauftritten um sich, die alle kurz und sinnfrei abgefrühstückt wurden. Die habe dann noch das letzte bisschen Filmverhaftung gelöst, waren sie doch nur drin, um drin zu sein. Ich empfehle den Film nicht im Kino zu schauen, denn das ist Geldverschwendung, die man mit einer TV-Sichtung locker nachholen kann.

 

PS: Wenn ich noch einmal in einem Film sehe, wie Menschen mit zirka hundert Sachen fahren und dann ein Ziel mit dem Finger spotten, weil man dort halten soll, der Finger aber immer auf dieser Stelle verhaftet. Das macht mich so wütend. :D Von der allgemeinen Dummheit einiger Figuren und der kollektiven Polizei, die alle glauben, dass der tote Captain und die beiden Protagonisten immer böse waren. Das ist einfach soooooo nicht zu glauben.

 

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The Alpinist 2021 (DVD) Regie: Peter Mortimer, Nick Rosen 8/10 (Laufzeit: von 93 min)

 

Wenn ihr diese Dokumentation mal irgendwo unterbekommt, nehmt sie mit. Hier wird über den Free-Solo-Kletterer Marc-André Leclerc berichtet und wie ich persönlich finde, ist dieser junge Mann, der leider schon mit 25 Jahren, beim Abschluss dieser Dokumentation, gestorben ist. Ich bin nicht wirklich ein Fan von Leuten, die sich mit solchen Filmen herausstellen wollen, denn es gab Zeiten, da konnte man sich mit so etwas nicht profilieren, nichtsdestotrotz wurde Free-Solo gemacht. Das ist immer etwas, was selbstverliebt wirkt. Dann habe ich aber von dieser Dokumentation gehört, über Marc Leclerc, der diese Aufmerksamkeit nicht suchte. Er hatte, und das zeigt die Dokumentation auch, nicht einmal ein Smartphone, womit er sich der Welt mitteilen könnte. Die Community, um diesen Sport kannte ihn in Teilen gar nicht, obwohl die, welche ihn kannten, Marc Leclerc gefeiert haben. Man bekommt im Verlauf der Dokumentation, die dafür gemacht wurde, um ihm weitere Aufstiege sowie Reisen zu ermöglichen (ein Sponsoring), dass er auf das Drehen nicht wirklich Lust hat. Für ihn ist das Free-Solo Climbing nur dann solo, wenn er eben alleine einen Aufstieg macht, komplett ohne Doku-Team etc., sodass das Erlebnis nur für ihn passiert. Ich finde solche Begeisterung für das eigene Wohlgefühl beeindruckend und weniger als das war dieser junge Mann nicht. 

In der Dokumentation bekommt man trotzdem unglaubliche Bilder, wenn Marc Leclerc einfach schon ewig hoch an einer Felswand nach oben klettert, mit nichts anderem als seine Kletter-Eispickel und seinen unterschiedlichen Schuhpaaren (Eis oder Felsen) die Wand hochklettert. Wie er so natürlich erstmals und völlig spontan Dinge beurteilt und überwindet ist faszinierend. Wenn dann die Kamera über ihn fährt und man sieht, wie hoch er dabei ist, sind das sehr schöne und erfürchtige Bilder. Und wenn ich jetzt noch erzähle, dass Marc einer der sympathischsten Menschen ist, dann sollte man sich wirklich diesem Menschen mal 93 min lang widmen. Er trifft Leute in den entlegensten Orten der Welt und man hat immer das Gefühl, dass er mit jedem direkt klarkommen kann. Und dabei ist er immer nur praktisch unterweg, mit seinem Zelt oder Schalfsack und überhebt nie sein Ego. Er ist, würde ich sagen, einfach er selbst und ist vollkommen zufrieden, mit dem was er tut. Und wenn man das für sich begreift, ist die Dokumentation ein Segen, wenn man sie schaut. Ich kann nur jedem ans Herz legen, diese Zeit zu investieren, denn man fühlt sich durch Marc-André Leclerc besser. Mir ging es zumindest so. Es ist eine Dokumentation von einer der beeindruckensten Menschen die je gelebt haben und die nicht mal annähernd jeder kennen wird. Gehört zu dem Kreise derer, die ihn kennen. :) 

 

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MaXXXine 2024 (Kino) Regie: Ti West 7/10 (Laufzeit: von 103 min)

 

Das ist er nun, der Dritte Teil von A24/Ti Wests-Horrorfilmreihe um Mia Goth. Und leider muss ich sagen, stuft dieser Film in meiner Welt wieder etwas ab, zu seinen Vorgängern. "X" habe ich noch mit 9 bewertet, was auch nur sehr subjektiv ist und "Pearl" bekam bei mir nur noch eine 8. Und hier ging es noch einmal etwas runter, wenn auch nur wieder subjektiv gemäßigt. Per sé ist auch MaXXXine ein guter Film und man kann ihn durchaus schauen, aber irgendwie, und das stört mich am meisten, weiß ich nicht, warum es den Film gibt. Also ich glaube zu wissen, warum es ihn gibt, was mit Mia Goth und Ti West zusammenhängt, die sich hier glaube ich in so eine History hochgeschaukelt haben. "X" und "Pearl" sind ja direkt nacheinander, während Corona in Neuseeland passiert.

Wie gesagt, der Film sieht unglaublich schick aus und das hat er mit den Vorgängern gemein. Nie sahen die Achtziger so gut aus, wie in dem Film. Und es wurden auch einmal Songs aus dieser Ära benutzt, die einem nicht direkt immer vorgeballert werden. Schauspielerisch ist dieser Film auch wunderbar. Man kann sagen was man möchte über Mia Goth, aber schauspielern kann sie. Wobei ich auch glaube, dass diese Rollen auf sie zugeschnitten sind. Das muss sich noch beweisen, in anderen Filmen, ob man das halten kann. Kevin Bacon mit seinen kurzen Auftritten räumt richtig ab und Elizabeth Debicki ist klasse. Wenn es auch schwierig ist Frau Debicki mit ihrem australischen Akzent zu verstehen. Und Michelle Monaghan sowie Bobby Cannavale als Polizeibeamte sind toll. Die beiden sehe ich sehr gern. Leider ist in dem Film die Geschichte super egal und gewinnt auch nie so recht an Stimmung. Da hätte ich mir wirklich mehr erwartet. Einen Moment, mit dem besten Freund von Maxine, fand ich etwas mitnehmend und sehr unangenehm inszeniert. Aber das war es auch schon. Der Rest war irgendwie egal.

Man hätte auch super einige Szenen weglassen können. So wird Maxine irgendwan von dem Privatdetektiv verfolgt und diese Szene endet im Nichts. Man hätte sie also meiner Meinung nach auch komplett weglassen und so den Film straffer inzinieren können.

Ich persönlich kann mir die drei Filme und so auch "MaXXXine" sicher gut noch einmal anschauen und es ist nichtsdestotrotz einer der besseren Filme zur Zeit im Kino.

 

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Incantation 2022 (Netflix) Regie: Kevin Ko 8/10 (Laufzeit: von 111 min)

 

Ich bin kein großer Fan des Found Fottage-Horror und mochte noch nicht einmal "Blairwich Projekt". Als ich aber auf Netflix über diesen Film gestolpert bin, hat er mich interssiert und wie ich feststellen musste, recht schnell in seinen Bann gezogen. Der Film vereinnahmt einen schnell und irdendwie wurde einen immr wieder recht gut mit anderen Kamerablickwinkeln erklärt, warum einzelne Personen die Kameras halten bzw. wurde darauf geachtet, dass man sieht wie sie genommen werden, damit man mit diesem Film connecten kann. Klar gibt es wie immer Situationen, wo man sich fragt, warum dort der Kamera noch Aufmerksamkeit geschenkt wird und auch Situationen, wo man klar keine Kamera im Found Footage-Style hat. Aber der Film macht es gut und in seiner Gesamtheit geht er sogar darauf ein und bietet gen Ende einen Grund.

Mich hat der Film, wie bereits erwähnt recht schnell bekommen. Ich empfehle jedem diesen Film tief in der Nacht zu schauen und wenn es geht ohne jegliche Lichter zu löschen. Dadurch gewinnt der Film tatsächlich an Wirkmacht. Man kann ihn allerdings nur original auf Mandarin schauen oder in Englisch, Polnisch usw. mit deutschen Untertiteln. Und da Englisch nicht die OV ist, habe ich es mir auf Madarin mit deutschen Untertiteln angeschaut, für die maximale Immersion. Das hat dem Film unglaublich zugetragen und ihm definitiv Pluspunkte gebracht. Die Geschichte ist wirklich nicht von schlechten Eltern und mich hat der Film einige Male bekommen. Das haben die östlichen Horrorstreifen einfach raus.

 

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Alien Romolus 2024 (Kino) Regie: Fede Álvarez 8/10 (Laufzeit: von 119 min)

 

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ist der Film gut? Hell yeah, ich hatte einen Arsch voll Spaß. Ist er so brutal, wie man es von Alvarez gewohnt ist, ich würde "Nein." sagen. "Alien Romulus" ist für mich der beste Teil, nach "Alien", "Aliens" und "Alien 3". Da kommt er für mich leider nicht vorbei, aber er schließt wirklich direkt an und muss sich absolut nicht verstecken. Ist der Film eher Horror oder eher Action? Hier würde ich damit antworten, dass er eine gute Mischung zwischen beiden Genres ist. 

Der Film sieht gut aus, lässt sich zu Beginn sehr viel Zeit und klingt unfassbar atmosphärisch. Protagonistin Rain (Cailee Spaeny) muss mit ihrem Androiden Andy (David Jonsson) und ein paar Freunden eine vor kurzem im Orbit gestrandete Station bereisen, um dort an Schlafkammer zu kommen. Diese benötige die Leute, um dem eingeführten Minenplaneten zu verlassen, indem die Protagonisten gesellschaftlich gefangen sind. Sie sind in dem Arbeits-Hamsterrad, was einem immer vorgaukelt, dass man irgendwann Ruhe hat, aber man sich dort einen abschuftet, bis man in der Kiste landet. Also macht sich die Gruppe auf den Weg und landet auf der Station Romolus, wo eine Gefahr lauert, die wir alle sehen wollen. Die Aliens.

Man muss wirklich sagen, dass Cailee Spaeny eine gut "Ripley" abgibt und das sehr gut macht. Ich mochte sie. Aber das schauspielerische Highlight im Film ist ganz klar David Jonsson, welcher so genial hin und her swapt, dass es eine Freude ist. Wirklich toll macht er das. Und auch die anderen Schaustellenden sind nicht verkehrt. Spannend ist der Film, wie man es von Alvarez gewohnt ist. Er kann Spannung so gut und so kreiert er Momente, in denen die Spannung kaum zu ertragen ist.

Dann kommt noch der Score vom Film und hier muss man sagen, geht dafür in das Kino. Der Sound wämmert in den richtigen Momenten auf einen ein, dass es im Brustkorb hämmert, als wolle sich ein Chestburster nach draußen arbeiten. Wahnsinn. Ebenso gibt es aber auch Momente, in denen absolute Stille vorherrscht. Das ist wirklich gut eingesetzt. Dieses Erlebnis kann man einfach zu Hause nicht wiederholen.

Ansonsten spielt der Filme ja zwischen "Alien" und "Aliens", was eben auch viele Easter Eggs birgt. Mal mehr mal weniger auffällig. Wobei ich sagen muss, dass die meisten schon auffallend sind. Eins davon ist eine Person und diese kann man nicht übersehen. Und hier kommt auch einer meiner größten Kritikpunkte. Diese muss natürlich auf eine Weise dargestellt werden, die später zwar vollkommen okay ist, aber in den ersten zwei bis drei Erscheinungen unglaublich falsch ausschaut. Wer das in den Film gebracht hat, dem sollte man eine Rüge erteilen. Das hat meine Emersion stark gebrochen. Löblich wiederum muss man sagen, dass der 80iger Jahre Sci-Fi Ambiente sieht herausragend aus und ist mal wieder dreckig. Man fühlt sich unwohl und nicht alles ist so clean, wie in nahezu allen Sci-Fi-Filmen dieser Tage. Zudem gibt es noch etwas mehr Kreatur-Feature. Klarer Schaubefehl als Fan der Serie.

 

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Dìdi (弟弟)      2024 (Kino) Regie: Sean Wang 10/10 (Laufzeit: von 94 min)

 

Jener Film war mein bisheriges Highlight in diesem Jahr. In "Dìdi" geht es um den namensgebenden, 13-jährigen Jungen und wir erleben wie er sein Teenageralter in 2008 erlebt. Obwohl das nicht meine Zeit war in der ich aufgewachsen bin, konnte ich sehr schnell mit dem Jungen connecten und hatte eine wirklich gute Zeit mit dem Film. Coming of age at it's best.

Der Film fühlt sich wie "Mid90s" an, bloß in diesem Fall mal etwas aus der Sicht von etwas anderen kulturellem Backround. Das ist wahnsinnig erfrischend und zu Beginn sehr witzig. Im O-Ton ist der Film eine wahre Freude. Dabei kann man erleben, wie Dìdi versucht im Grunde zu überleben, wie man immer so schön in seiner Jugend gesagt hat. Er will kein Außenseiter sein, ist Fan vom Skateborden, filmt gern Sachen und interessiert sich für Mädchen. All das kann man beobachten. Vor allem sieht man, wie schwer es in dieser Zeit, wo MySpace in übrigens noch ein Ding war, für den Jungen Familie und Freunde bzw. die eigene Entwicklung unter einen Hut zu bekommen. Und vielleicht vergeht ja auch alles wieder und es ist nur halb so schlimm. Dinge die in diesem Alter kommen einem ja in der Zeit, in der man sie lebt, größer vor, als sie im späteren Leben dann wirklich eine Bedeutung spielen.

Ich mochte den Film unwahrscheinlich gern und ich hoffe jede Person, die eine gute Zeit haben möchte, findet den Film und kann ihn genauso genießen wie ich. Ganz große Empfehlung meinerseits, was auch immer das bedeuten mag. Könnte ich nur einen Film schauen "Mid90s" oder "Dìdi", dann wäre es dieser hier, denn er ist deutlich lebensbejaender.

 

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Longlegs      2024 (Kino) Regie: Osgood Perkins 8/10 (Laufzeit: von 101 min)

 

Der neue Nick Cage ist am Start und ich kann gleich sagen, bei mir hat er gezündet. Allerdings muss man bei diesem Film auch einsortieren, dass er entweder zündet oder eben nicht. Es kann gut sein, aufgrund des doch recht hohen Hypes der generiert wurde, dass man enttäuscht sein kann. Ich selbst war zwar angesteckt, aber die Atmosphäre des Film hat mich gut bekommen. Ich war von "Maika Monroe" begeistert, die man ja auch schon aus "It Follows" kennt, die wie der ganze Rest vom Cast sehr bizarr spielt. Man muss sich ganz klar auf alles einlassen, was man zu sehen bekommt. Bei mir war das nicht schwierig, denn ich war die ganze Zeit, von Beginn an, gefangen von der Abartigkeit der Schauplätze. Dem Koordinator der die gefunden hat sollte eine Medaille bekommen. Aller Orte im Film wirken irgendwie creepy und bizarr. Alles hat auf mich so eine ungute ausstrahlung gehabt.

Dabei spielen, wie schon erwähnt, alle Figuren recht entartet. Es geht hierbei darum, dass Agent Lee Harper auf die Jagd nach dem Killer Longlegs angesetzt wird. Dabei entschlüsselt sie nach und nach Sachen über ihn und ihre eigene Vergangenheit. Das alles ist ruhig aber irgendwie auch spannend insziniert. Einzig am Ende hat man sich etwas übernommen und das ist mir dann teilweise etwas zu sehr on the nose. Generell empfinde ich die Auflösung etwas zu konstruiert aber versaut hat es den Film aus meiner Sicht nicht. Wer die Möglichkeit hat, den Film zu schauen und auch die Interesse mitbringt, wird sicher nicht enttäuscht. Muss man ihn im Kino gesehen haben, ich würde sagen nicht unbedingt, aber Kino wertet, wie ich finde, immer alles etwas auf.

 

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Monster (dt. Die Unschuld)      2023 (DVD) Regie: Hirokazu Kore-eda 9/10 (Laufzeit: von 125 min)

 

Über diesen Film will ich gar nicht so viele Worte verlieren. Ich möchte ihn nur als kleinen Geheimtipp anbringen und jedem hier, der die Möglichkeit bekommt ihn zu schauen, das auch zu tun. Der Film ist unglaublich gut erzählt. Das Thema möchte ich gar nicht so sehr anschneiden und vielleicht etwas vom Anfang des Films schildern, was allerdings langen muss. So wird man mehrfach vom Film überrascht und erlebt es wie ich, dass man vom eigenen Denken mehrfach verarscht wird. Ich sage nur so viel, es ist nie immer alles so wie es scheint. Jeder Mensch kommt von irgendwo her und hat etwas erlebt. Nicht immer ist der erste Impuls der richtige und vielleicht sollte man viel mehr mit Menschen sprechen, um die wirklichen Gründe herauszubekommen.

In dem Film geht es um den Jungen Minato, der mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammen lebt. Nach einigen Minuten im Film bemerkt die Mutter, dass bei ihrem Sohn nicht alles zu stimmen scheint und sie kommt zu dem Schluss in der Schule herauszubekommen, was los ist. So kommt es mehrfach dazu, dass man wie die Mutter auch selbst, zu falschen Vermutungen kommt. Man wird zu Bitch des Films, möchte ich sagen. :)  Immer wieder ist es doch anders bringt aber hoffentlich jedem am Ende dazu, sich zu hinterfragen, mit anderen zu reden, denn nicht immer ist alles so, wie man es sich schnell wid zurecht denkt. Ganz klar auch hier eine Empfehlung. Der Film ist ein Meisterwerk.

 

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Beetlejuice Beetlejuice 2024 (Kino) Regie: Tim Burton 8/10 (Laufzeit: von 105 min)

 

Gestern habe ich beim Sneak Preview endlich mal wieder eine Perle erwischt und das war dieser Film. Tim Burton ist zurück und das wenn ich sagen darf, wie in seinen besten Tagen. In dem Film hat nicht nur Michael Keaton den Juice sondern auch Tim Burton scheint ihn wieder zurück zu haben. Der Film sprüht von seinem Charme und war eine tolle Reise, mit sehr viel Nostalgie. Die Nostalgie habe ich aber viel mehr durch den Film selbst, als aus irgendwelchen bewusst platzierten Dingen. Sicher kommen viele Dinge aus "Beetlejuice" vor, aber nie mit dem Vorschlaghammer sondern mit Feingefühl und Sinn.

Ich habe mich dabei ertappt, dass ich von Beginn an schon so witzig eingestellt war, dass ich im ganzen Film einen Spaß hatte und vor mich hingekichert habe. Die Gags sitzen und die Toten sind charmant wie immer. Michael Keaton gibt wieder einen Beetlejuice, als hätte kein Tag dazwischen gelegen. Und Winona Ryder, sowie andere Stars aus dem alten Film, sind wunderbar schrullig. Hinzu kommen reichlich neue Figuren die allesamt in den Film passen, allen voran Jenna Ortega, die durch ihr Hauptschauspiel, was sie oft und in vielen Filmen schon gegeben hat (Wednesday, X) , passt sie wunderbar in diesen Film. Die Roll passt hier wie Deckel auf Topf.

Dann kommt noch die Musikauswahl im Film. Bekannte und weniger bekannte Songs werden zum Besten gegeben und schmiegen sich geschmeidig in den Film ein. So wird natürlich der Song Day-O sweet wiedergegeben. Tragedy von den Bee Gees darf man erwarten und ich persönlich mochte Somedays von Tess Parks sehr. Der Film lädt herrlich zum schauen ein und wenn man den ersten Teil mochte, ist dieser hier Pflicht. Die meisten spaßigen Szenen sitzen und laden zu einem wunderbaren Kinoerlebnis ein. Tim Burton probiert dabei wie üblich auch viel herum und wechselt so auch zwischen den Filmgenres. Und die Sandwürmer sind diesesmal wieder ein Augenschmaus. Die besten Sandwürmer der Filmgeschichte und ein sehr geiler Soul Train. :) 

 

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Robocop 1987 (Kino) Regie: Paul Verhoeven 9/10 (Laufzeit: von 102 min)

 

Ich bin "Best of Cinema" so dankbar, dass diese Verhoeven-Perle noch einmal die große Leinwand zieren darf. Robocop ist eine der Lieblingsfilme meiner Jugend. Und das sicher seinerzeit aus anderen Gründen als dieser Tage. Wurde einem damals im TV ja die geschnittene Version präsentiert, ohne dass wir es wussten. Hat es gestört, auf keinen Fall. Früher war ich begeistert von diesem Roboter-Menschen und ich habe die Action hart gefeiert. Alles war easy zu verstehen, ließ das Schauspiel der darstellenden Personen meist keine Fragen offen. Aus heutiger Sicht muss man sagen, der Film ist zeitlos gesellschaftskritisch und zeigt Dinge auf, die ich als Bub gar nicht erfassen konnte. Man kann in diesem Film schon so klar die Handschrift von Verhoeven erkennen, die er in "Starship Troopers" auf die Spitze treibt. Auch hier gibt es schon die Nachrichtensprecher, die bizarre Meldungen von sich geben, sowie Werbespots die an Absurdität nicht geizen.

Der Film kam völlig ungeschnitten und das ist, wie ich vor ein paar Jahren auf Blu Ray schon feststellen durfte, ganz schön derbe. Hier wird mit Brutalität nicht gespart. Und da sind wir bei einem der Kernpunkte. Die Effekte sind natürlich alle handgemacht und sehen dadurch immer noch famos aus. Da merkt man in der Zeit von CGI-Effekten, die mittlerweile inflationär eingesetzt werden und einfach wertlos wirken, dass es fehlt. Sicher sieht man ebenso oft, wie Dinge gemacht wurden, aufgrund dieser Anwendungen. Wird jemanden ein Teil abgeschossen, muss es ja irgendwo hin und auf einmal gewinnt der Körper etwas an Masse. :D

Aber es wirkt einfach griffiger. Selbst der ED-209, der selbstverständlich von Phil Tippett mit Stop-Motion in Szene gesetzt wird, wirkt irgendwie gefährlich aber auch cheesy zugleich. Soll er aber meiner Meinung nach auch. Es schauspielert ja auch jeder so hart drüber, dass es eine Freude ist.

Ich liebe es, wie sehr sich oftmals Zeit genommen wird, um Personen und Figuren zu erklären. Diese Filme aus den 80igern kann man blöd finden aus Gründen, aber irgendwie ist die Erzählstruktur so ungemein smarter als bei den meisten Filmen dieser Zeit. Es wird sich, wie schon gesagt Zeit genommen. So sieht man Robocop im Grunde erstmals aus seiner sicht, wenn er an einem Monitor vorbei geht und dort kurz von außen zu sehen ist. Dann hört man seine festen Schritte und er wird durch einen Scheibenwand, die nicht durchsichtig ist, angeteasert. Man sieht nur Bruchstücke, bis er voll da ist. Weiterhin merkt man oftmals in den älteren Filmen, dass Sachen noch so völlig normal im Film gezeigt werden, die später eine Rolle spielen. Allerdings wirkt das in alten Filmen völlig smart und ohne Zwang gezeigt, während es heute ziemlich oft sehr bemüht anfühlt.

Und ja, mit ist vollkommen bewusst, dass die Story nicht smart und krass ist, aber der Film bringt Gesellschaftskritik so sauber und unterhaltsam verpackt zum Zuschauenden, dass man nur begeistert sein kann. Hier wurde tatsächlich Filmgeschichte geschrieben, was sicher zum großen Teil auch an Peter Weller liegt, der ewig damit zugebracht hat, sich wie ein Roboter zu bewegen. Ganz toll. Schön dass ich das noch auf Leinwand erleben darf.

 

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Bearbeitet von aNgRysHeEp
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The Substance 2024 (Kino OV) Regie: Coralie Fargeat 10/10 (Laufzeit: von 141 min)

 

Was zur Hölle habe ich mir da bitte angeschaut. Ich hoffe so sehr, dass dieser Film in die Geschichte eingehen wird, denn nichts weniger hat er verdient. Was einem hier geboten wird ist aus meinen Augen der Wahnsinn. Selten war ich so fertig und ausgepowert nach einem Film wie hier. Das letzte Mal könnte ich mich entsinnen, war "John Wick". Wie auch in dem erwähnten Film, stand ich die gesamte Zeit in dem Film unter Strom. Die ganze Zeit powert einem der Soundtrack hart und brutal ins Gehör und das Schauspiel ist der blanke Wahnsinn. Man bekommt selten bis gar nicht eine Chance mal durchzuatmen, denn in dem Film geben sich das Powern der Musik, die bizarren Bilder und der Body-Horror die Klinke in die Hand und man ergibt sich irgendwann. Es wird einem nahezu nie eine Pause gegönnt. Das natürlich alles unter dem Aspekten, dass man sich natürlich darauf einlässt und einlassen kann. Ich persönlich würde mich selbst betrügen, wenn ich hier nicht die volle Wertung geben würde, denn so ein Erlebnis habe ich vielleicht einmal in zehn Jahren. Auch kann ich sagen, dass ich selten so viele Reaktionen aus dem Publikum erlebt habe, bei einer normalen Kinovorstellung. Sei es durch Freude oder Verwunderung, was für einen Wahnsinn man sich da anschaut. Ich kann komplett verstehen, wenn hier Leute rausgehen und sagen, dass das totaler Quatsch war, denn viele Reaktionen waren unter anderem auch Lachen, ob der Absurditäten des Gezeigtem. Und das würde ich sagen, ist die normale Reaktion eines mainstreamigerem Publikum, die einfach einen normalen Film erwarten. Das ist er nicht. Selbst ich hatte bis kurz vor dem Ende gedacht (no pun intended), dass der Film "Style over Substance" ist. Aber mit dem letzten Teil des Films zieht er dann so unglaublich ernst und straight durch, in Sachen Body-Horror, dass er mich für den ganzen Film umgedreht hat und ich ihn als Genre-Fan nur noch gefeiert habe.

Zudem möchte ich noch anmerken, dass die Kamera hier der komplette Hammer ist, denn sie bleibt oft sehr nah dran und bietet dem Zuschauenden Nahaufnahmen von widerlichen und wunderschönen Dingen im Wechsel, dass man die ganze Zeit nur gafft und begeistert von dem Gesehenen ist. Auch hier würde ich einen Oscar sehen, wenn ich es entscheiden müsste.

 

Im Film geht es um die Schauspielerin Elisabeth Sparkle (Demi Moore), welche in die Jahre (50) gekommen ist und deren Licht nicht mehr scheint. So zumindest die Ansicht ihres Produzenten Harvey (Dennis Quaid). Man merkt, wie alles an ihr nagt und sich nach und nach der Gedanke durchsetzt, sie sei nicht mehr genug. Durch einen Zwischenfall bekommt sie allerdings einen USB-Stick zugespielt, auf dem "The Substance" beworben wird. Es geht darum, dass man sein jüngeres und besseres Selbst von sich kreieren kann, allerdings zu dem Preis, dass sieben Tage diese bessere Version das Leben lebt und die nächsten Tage die normale Version. Anders geht es nicht, um die Balance zu halten, es sei denn man bricht ab. Und mit Sue (Margaret Qually), dem jungen und besseren Wesen von Elisabeth, kommt alles etwas anders als man glaubt. Grenzen werden überschritten, physisch wie auch psychisch. So kann man den heranrollenden Zug immer mehr zuschauen, wie er auf Elisabeth zurauscht. 

 

Was in diesem Film schauspielerisch geleistet wurde ist der Wahnsinn und wenn es hier nicht Oscars hagelt, dann weiß ich es auch nicht mehr. Man nimmt Demi Moore ab, dass sie darunter leidet, älter zu werden und in der Vergessenheit zu landen. Schon allein, weil sie vermutlich auch bewusst diese Rolle ausfüllt, hat sie in der Realität ja auch einige Absurditäten an den Tag gelegt. Diese Zerrissenheit merkt man ihr an und ich nehme es ihr zu 100% ab. Selbst wenn ihr eine Ausfahrt in Form eines alten Schulkameraden aufgezeigt wird, kann sie diese leider nicht nehmen und fährt weiter in Richtung Mauer. Margaret Qually hingegen, legt hier eine Performance hin (für mich ihre beste Performance) die ihres Gleichen sucht. Sie spielt nahezu jeden an die Wand aber ich könnte auch wirklich nicht sagen, wer von den beiden Damen die besser Leistung erbracht hat. So verschieden die Rollen waren, würde ich doch beide gleich gut einschätzen. Und Dennis Quaid ist einfach nur herrlich widerlich. Den Drecksack hat man ihm von Anfang bis Ende abgenommen. Herrlich unangenehm.

 

Von meiner Seite gibt es eine klare Schauempfehlung, natürlich mit dem Hinweis, dass es entweder genauso gut für euch funktioniert oder gar nicht. Ich persönlich finde, dass er im Kino geschaut werden sollte, wenn man Filme mag oder auch nicht, denn durch das Kino wird ja alles etwas aufgewertet, ob des brachialen Sound oder der großen Bilder. Der Film hält diese mittlerweile immer oberflächlich werdenden Welt den Spiegel enorm vors Gesicht und das wird hier so deutlich gezeigt, das es den normalen Kinogänger vermutlich zu absurd erscheint. Lieb ich!

 

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There is no Evil (dt. Doch das Böse gibt es nicht) 2020 (DVD OV) Regie: Mohammad Rasoulof 9/10 (Laufzeit: von 151 min)

 

Auch diesen iranischen Film kann ich nur jedem ans Herz legen. Wenngleich ich auch langsam das Gefühl habe, dass mich jeder iranische Film komplett abfuckt und erschüttert. Schon "Holy Spider" hat mich so zerstört zurückgelassen, aber der Film hier ist auch noch einmal anders unangenehm. Solche Filme erden Einen sehr, wenn man mal wieder glaubt, dass in Deutschland alles Scheiße ist. In diesem Film bzw. auch in "Holy Spider" erhält man mal einen Reality-Check der angebrachten Art.

 

Der Film ist untergliedert in vier kurze Geschichten. Diese Geschichten haben die gleichen Oberthemen, denn es geht immer um Moral und Todesstrafen. Dabei werden diese Geschichten erzählt und man muss immer wieder herausbekommen, was dort nun der Aufhänger ist. Dadurch erfährt man Dinge über den Iran und ihre Gesetzmäßigkeiten, die einprägsamer und augenöffnender nicht sein können.

Die erste Geschichte hat mich am Ende so erschüttert, weil dort so etwas unerwartetes passiert, dass ich es nicht fassen konnte. In der zweiten Geschichte empfand ich eine Spannung gen Ende, die kaum zu ertragen war. Bei der dritten Geschichte war eine Zerissenheit, wie ich sie selten erlebt habe, denn es geht um zwei Personen, die ich beide nachvollziehen kann, was leider nicht genug für sie ist. Und in der vierten Geschichte empfand ich einfach nur Trauer.

Selten wurde ich so hin und hergerissen in einem Film und hatte so wenig Verständnis für Gesetzmäßigkeiten. Hier wird man auf die Probe gestellt und man bekommt wirklich einmal Dinge aufgezeigt, die einem das eigene Denken eventuell erweitern. Weil einem das Gesehene umtreibt oder gar anfasst. Man wird durch diesen Film hoffentlich etwas mehr Verständnis entwickeln, denn es ist real, dass es nicht überall so ein Schlaraffenland wie hier ist. Wo die größte Sorge ist, dass man schlecht bezahlt wird oder keine Arbeit hat. Das sind reale und verständliche Sachen, aber in anderen Ländern gibt es einfach Dinge, die kann man sich nicht vorstellen und die haben das dann noch on top.

 

Wer offen für Filme ist, sollte den Film unbedingt sehen, denn er macht zwar keinen Spaß, aber man nimmt etwas fürs Leben mit.

 

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Twilight of the Warriors: Walled In 2024 (Kino OV) Regie: Soi Cheang 8/10 (Laufzeit: von 125 min)

 

Diesen Film habe ich mir beim Fantasy Filmfest anschauen dürfen und was soll ich hier großartig sagen. Es ist im besten Sinne ein chinesischer Martial Arts Film vom Feinsten. Der Film spielt in sehr großen Teilen, im schon viele Jahre abgerissenen Kowloon Walled City. Man begleitet Chan Lok-kwun, der nach China geflohen ist und versucht mit illegalen Kämpfen genug Geld zu machen, um sich einen gefälschten Pass holen zu können. Leider wird er von Mr. Big, der den Kampf angesetzt hat, übers Ohr gehauen und Chan Lok-kwun stiehlt ihm einen Tasche voll mit Drogen. Dabei flieht er in die besagte Kowloon Walled City, wo er erst einmal weniger gut aufgenommen wird, denn was mag man dort überhaupt nicht. Den Verkauf von Drogen. Es stellt sich aber schnell heraus, dass er ein wertiges Mitglied der Gemeinde werden kann.

Pech für ihn, dass er in eine viel weiter verzweigte und ältere Geschichte verwoben ist und ihn diverse Dinge einholen. Somit eskalieren einige Sachen und es gilt Entscheidungen zu treffen und den Kampf anzugehen.

Ich würde den Film als eine Mischung auch "Kung Fu Hustle" und "The Raid" bezeichnen, denn gekämpft wird viel und hart. Aber der Film nimmt sich auch maches Mal sehr lange Zeit, um ruhig die Geschichte voranzutreiben. Es war mir eine große Freund Sammo Hung mal wieder auf der Leinwand zu sehen, als besagter Mr. Big. Kenner des chinesischen Kinos kennen ihn aus den 80iger und 90iger Jahren. Es gibt viele gute und brachiale Action, die natürlich auch mit einem Hauch übernatürlichem daher kommt. Das sollte man wissen. Freunde solche spaßigen Actionfilme haben hier sehr viel Spaß würde ich meinen.

 

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Bearbeitet von aNgRysHeEp
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Am 21.10.2024 um 07:55 schrieb kekx:
Ghostbusters - Frozen Empire     5/10
Die erste Hälfte des Films hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen.
Die alte Wache wurde reaktiviert, eine neue Generation Geisterjäger zieht ein, einige interessante Fragen werden gestellt, wie z.B. was ist eigentlich mit den ganzen Geistern aus den 80ern passiert (?) und den alten Helden wie Dan Aykroyd und Ernie Hudson wurde auch ein Platz in der neuen Welt gegeben.
Ein paar Sachen waren seltsam, wie die kleinen Marshmallow Geister und andere Erscheinungen, die außer Fan Service so gar keinen Sinn machen.
Irgendwie muß man aber auch den Super-Bösewicht-Geist ins Spiel bringen und ab diesem Zeitpunkt baut der Film nur noch Mist.
Schlechte Storylines, schlechtes Drehbuch, schlechte Szenen, uninspiriert und vorhersehbar. Die Hälfte des Casts spielt überhaupt keine Rolle mehr und hätte man auch weglassen können, wie z.B. Trevor Spengler. In der zweiten Hälfte und besonders gegen Ende, wenn es um den Bösewicht geht, bietet der Film nur noch abgedroschene Szenen und wird richtig schwach.

Den habe ich mir letzte Woche auch angeschaut und ähnlich bewertet. Ich gab ihm 2,5 von 5 auf Letterboxd. Der ist echt nicht gut. Wie du schon sagtest, die erste Hälfte ist eigentlich recht amüsant und da habe ich auch wieder schön connected. Aber dann wird es eben vorrausschaubar und dumm. Man kann auch gern mal die Oldies weglassen und einfach mal die neuen machen lassen. Dann hätte man schon weniger Ausplittung und müsste nicht hundert Stränge erzählen. Nein da werden lieber wieder alte Sachen aus dem Hut gezaubert und eine Böse Figur die dermaßen aufgeblasen wird und dann wie ein Furz im warmen Winde verebbt, dass ich es nicht glauben konnte. Generell fand ich, dass die Standard Geister irgendwie auch zu blau waren und mehr wie Dschinni, als normale Geister aussahen. Da waren die transparenten, alten seinerzeit deutlich angenehmer.

 

Ich finde dieser Film trifft zu hundert Prozent auf die Aussage im folgenden Video zu...

 

Bearbeitet von aNgRysHeEp
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vor 2 Stunden schrieb RachelCharlotte:

 

Auch ich habe mir gestern The Substance angesehen (aus dem Missverständnis heraus, dass mein Date gerne einen Horrorfilm sehen wollte und mir dieser am wenigsten gruselig und gleichzeitig interessantesten erschien - in Wahrheit war sie auch nicht gerade ein riesiger Horrorfan). Bild und Ton verdienen echt ein riesiges Lob, so was habe ich lange nicht mehr erlebt. Auch die schauspielerische Leistung war klasse. Zum Ende hin wurde es mir etwas zu absurd und eklig.

Ja zugegeben, das ist dann wirklich nur etwas für Genre-Fans, die Creature-Features gern mögen. Bis zu dem absurden Ende war ich eher: ”…das ist alles, dieser Film von den alle reden?” Und danach dachte ich: “Geil, dass sie das so konsequent durchgezogen haben, gegen alle Konventionen!” Das war für der Unterschied zwischen Durchschnitt und bester Film des Jahres. 😅

 

Aber ich kann es total nachvollziehen, denn bei uns wurde in der Vorstellung auch sehr viel verstört gelacht, weil man so etwas nicht erwartet hat, als eher (so vermute ich mal) mainstreamigeres Publikum. Die Pille muss man schon schlucken können, um auch den Film richtig gut zu finden. :) 

Bearbeitet von aNgRysHeEp

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