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IGNORIERT

Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? + Bewertung


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Geschrieben

Arrietty - Die wundersame Welt der Borger (2010) von Hiromasa Yonebayashi - 7,5/10

Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3 (1974) von Joseph Sargent - 8/10

A Single Man (2009) von Tom Ford - 8/10

Wir Wunderkinder (1958) von Kurt Hoffmann - 8/10

Transfer (2010) von Damir Lukacevic - 6/10

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Geschrieben

Midnight in Paris (2011) von Woody Allen - 8/10

Supermensch - Wer ist Shep Gordon? (2013) von Mike Myers - 8/10

Eine Hochzeit zum Verlieben (1998) von Frank Coraci - 6,5/10

Batmans Rückkehr (1992) von Tim Burton - 8/10

Batman Forever (1995) von Joel Schumacher - 4/10

Geschrieben
The Hateful Eight (2015)

Ich hatte mich als Tarantino Fan im Vorfeld sehr auf The Hateful Eight gefreut und ehrlich gesagt, auch nicht gerade niedrige Erwartungen. Mit seinem neusten Streifen liefert Tarantino einen Film ab, der deutlich hinter meinen Erwartungen zurück blieb und für mich zu seinen schlechteren Filmen gehört. Ich bin ein großer Freund davon, wenn sich ein Regisseur beim Erzählen seiner Geschichte Zeit lässt. Hier hat Quentin für mich allerdings den Bogen überspannt, denn der Film hätte mit weniger Lauflänge nicht weniger gut funktioniert. Viele Dialoge waren diesem Kammerspiel nicht wirklich dienlich, was kein Problem gewesen wäre, wenn diese auf dem gewohnt hohen Tarantino Niveau gewesen wären.

Wenn ich Tarantino höre, dann denke ich immer auch an exelent geschriebene Dialoge und das Niveau dieser, blieb hier hinter meinen Erwartungen zurück. Ich will nicht sagen, dass die Dialoge schlecht geschrieben waren. Sie waren schon gut geschrieben, aber nicht so gut, dass sich der Film nicht für mich zog. Da bin ich von Tarantino Filmen besseres gewohnt. Mit den Charakteren hatte ich ebenfalls so meine Probleme. Für mich gab es in dem Film nur wenige die interessant waren. Die meisten waren entweder uninteressant oder viel zu überzogen gespielt. Besonders Walton Goggins ging mir mit seinem Schauspiel teilweise stark auf die Nerven. Tim Roth dessen Rolle stark an Christoph Waltz seine Rolle als Dr. King Schultz in Django Unchained erinnert, war auch nur ein billiger Abklasch von diesem. Michael Madsen bsw. war völlig uninteressant. Samuel L. Jackson, Kurt Russell und Jennifer Jason Leighs Rollen waren für mich die einzig gut geschriebenen und interessanten Charaktere in dem Film. Jennifer Jason Leigh hat ihre Rolle auch ein wenig überzogen gespielt, aber für mich auf eine positive Art. Mit zunehmender Lauflänge fand ich sie in ihrer Rolle immer besser und ihren Charakter fast schon drollig. Daumen hoch für Jennifer Jason Leigh. Die musikalische Untermalung fand ich fast schon bedeutungslos, obwohl Quentin dafür sonst immer ein gutes Händchen hat. Die Kammeraführung ist hingegen wieder positiv hervorzuheben. Die Splatterorgie und Brutalität am Ende war mir jetzt auch nicht zu viel des Guten. Tarantino übertreibt es ja hier gerne und mir hat die Menge an Kunstblut gefallen. Die Brutalität in einigen Szenen hat mir sogar ab und an einen Lacher entlockt.

Ich fand, man konnte sich den Film schon anschauen, aber er hatte auch deutliche Schwächen.

Bewertung: 6/10

Hätte ja nicht gedacht, jemals von dir so eine strenge Wertung zu einem Tarantino zu lesen. Das ist doch normalerweise meine Aufgabe :D

Ich habe ja schon bei Django deutliche Abnutzungserscheinungen bei ihm gesehen und auch dort hat er sich bereits mehrfach kopiert.

Vertigo - Aus dem Reich der Toten (1958) von Alfred Hitchcock - 9/10

Ponyo: Das grosse Abenteuer am Meer (2008) von Hayao Miyazaki - 8/10

Gebrochene Blüten (1919) von D.W. Griffith - 7/10

Before Night Falls (2000) von Julian Schnabel - 8/10

La Grande Bellezza (2013) von Paolo Sorrentino - 10/10

Geschrieben
War der Film dir an manchen Stellen nicht einen ticken zu kindlich?

Er war sogar durchgängig kindlich gestaltet und in seiner Geschichte auch recht simpel erzählt. Eigentlich sehr ungewohnt von Ghibli, zumindest anhand der Werke, die ich bislang geschaut habe, da dort ja immer ein gewisser Anspruch herrschte.

Für Kinder ein ausgezeichneter Film, für Erwachsene durch mangelnden Anspruch vielleicht eher weniger, aber dafür inszeniert er diese Geschichte enorm liebevoll, mit einer großen Ideenvielfalt und schönen Bildern, sodass es absolut stimmig und kurzweilig unterhaltsam bleibt.

Ich fand ihn im Vergleich zu Arrietty und dem Schloss im Himmel schon mal besser.

Geschrieben

Planet Erde (2006)

Es wäre sicher keine Übertreibung, wenn man die BBC-Dokumentation "Planet Erde“ als einen Meilenstein in der Geschichte der Naturdokumentationen bezeichnen würde. Mit einem Budget von gigantischen 30 Millionen Euro, filmten 40 Kameraleute innerhalb von 5 Jahren an über 200 verschiedenen Schauplätzen in 26 Ländern. Bereits anhand dieser Zahlen, wird der enorme Aufwand dieses Mammutprojekts ersichtlich. Doch dieser Aufwand hat sich gelohnt, denn herauskamen unglaublich informative und visuell beeindruckende 11 Episoden a 50 Minuten, die eine enorme Themenvielfalt bieten. Von Bergen, Höhlen, Gras, Eis, Wüsten, Dschungel, Meeren und Wäldern, bis hin zur Tiefsee, werden sowohl die dortige Geologie, als auch die Tier- und Pflanzenwelt erläutert und zeigen unseren Planeten somit in seiner puren Vielfalt. Was diese Dokumentation neben seiner Themenvielfalt und dem damit einhergehenden Informationsgehalt aber auch auszeichnet, sind vor allem seine grandiosen Bilder.

Man sieht "Planet Erde" nämlich sein hohes Budget auch zu jeder einzelnen Sekunde an. Es werden oft nie dagewesene Aufnahmen von atemraubenden Kamerafahrten, unglaublichen Zeitraffern, wunderschönen Landschaftsaufnahmen und detailreichen Close-Ups in einer hohen Bildqualität gezeigt. Ich habe mich dabei sehr oft gefragt, wie einige dieser Aufnahmen überhaupt realisiert werden konnten, da die Kamera manchmal quasi direkt vors Gesicht der Tiere zoomte und diese sich dabei nicht gestört fühlten. Möglich war dies, zumindest in den Landflächen, mit der „Cineflex-Heligimbal-Kamera“, die hier zum Einsatz kam. Diese Kamera wird außen an einen Hubschrauber montiert und kann vom Cockpit aus per Joystick um 360° gedreht werden. Mit Hilfe von Gyroskopen wird die Kamera erschütterungsfrei befestigt. Dies ermöglicht wackelfreie Aufnahmen aus einer Entfernung von bis zu mehreren hundert Metern, ohne dass die Kameraleute das natürliche Verhalten der Tiere stören müssen. Nicht selten bekommt man dadurch umwerfende Perspektiven zu sehen, die unseren Planeten gleichermaßen in seiner ganzen Schönheit wie Grausamkeit zeigen.

Planet Erde ist in seiner Gesamtheit einfach unheimlich interessant, ziemlich bildgewaltig und sehr informativ, womit eine Sichtung sich definitiv lohnt. Denn unsere Erde ist in der Tat ein faszinierender Planet, der noch viele Wunder bereithält.

10/10

Geschrieben

Antichrist (2009) von Lars von Trier - 9/10

Non-Stop (2014) von Jaume Collet-Serra - 6,5/10

Der Biber (2011) von Jodie Foster - 6/10

Manche mögen's heiß (1959) von Billy Wilder - 9/10

The Spectacular Now (2013) von James Ponsoldt - 8/10

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Geschrieben
Die vielen dummen Logikfehler waren dann doch zu krass oder? :D

Toller Film :yesnod:

Ja, die haben schon gestört. Wobei das noch im erträglichen Maße war. Insgesamt ein grundsolider Thriller, der aber ein wenig Potenzial verschenkt hat.

Spectacular Now ist großartig. Einer der ehrlichsten Coming-of-Age Filme, die ich bislang gesehen habe :)

Geschrieben

Kein Sex ist auch keine Lösung (2011) von Torsten Wacker - 3/10

Brendan und das Geheimnis von Kells (2009) von Tomm Moore - 8/10

Peter Bogdanovich (1976) von Peter Bogdanovich - 5,5/10

Caché (2005) von Michael Haneke - 8/10

Das Geständnis (1970) von Costa-Gavras - 10/10

Geschrieben (bearbeitet)

Die Verurteilten (1994) von Frank Darabont - 9/10

Halleluja, du bist ja echt etwas strenger mit deinen 10ern geworden. Auch ansonsten irgendwie, oder täuscht mich mein Gefühl?

Bearbeitet von Deusfantasy
Geschrieben
J

Findest du? Ich hab immerhin zwei 10er rausgehauen. ^^ Platz 1 bei IMDb für Die Verurteilten werde ich jedenfalls nie verstehen können, auch wenn es ein sehr guter Film ist. Dennoch gibt es etliches Besseres.

Also den ersten Platz verstehe ich auch nicht, aber ich meine, du hattest die Verurteilten mal auf einer 10 gehabt. Auch ansonsten hast du Herbstsonate und erbarmungslos abgewertet. wenn mich nicht alles täuscht, waren die mal auf einer 9. Schon letztes Mal war auch irgendein Film dabei, der mal auf 10 bei dir war, habe leider den Titel vergessen. Aber hey, unglaublich verkehrt sind die Wertungen natürlich nicht :)

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Geschrieben
Erbarmungslos (1992) von Clint Eastwood - 9/10

Da ist der Beweis :J:

Erscheint es seltsam, wenn ich mir so viele Wertungen von dir merke? :D:D

Hatte Erbarmungslos auf meinem alten IMDb-Account eine 9? Ich weiß es gar nicht mehr genau, da weißt du mehr als ich. :biggrin5:Herbstsonate hab ich zum ersten Mal gesehen. Der Pianist meinst du wohl, den ich abgewertet hatte. Dafür habe ich Rashomon von 9 auf 10 aufgewertet. Gleicht sich also alles irgendwo wieder aus. :biggrin5:

Okay, da habe ich Herbstsonate wohl verwechselt, mit irgendeinem anderen Bergmann. Stimmt, es war der Pianist. Den muss ich auch mal wieder nachholen. Weniger als 9 geht da auch nicht.

Ich bin auch noch mal einige meiner Wertungen durchgegangen, habe aber eher aufgewertet als abgewertet. Z.B. Billy Wilders Zeugin der Anklage, von 9 auf 10.

Hast du eigentlich mal mal Salo -Die 120 Tage von Sodom gesehen?

Frag mich jetzt nicht, wie ich gerade darauf komme ;D

Geschrieben (bearbeitet)
Uff, wie findest du die so schnell? Ist doch sicherlich schon über ein Jahr her, dass ich den hier zuletzt bewertet hatte. :biggrin5: Wenn ich unsicher bin über alte Bewertungen von mir, weiß ich ja, an wen ich mich wenden kann. ^^ Na ja, sagen wir eine 8,5/10, beim nächsten Schauen kann es durchaus auch wieder eine 9/10 werden. ^^ Ist nach Million Dollar Baby der beste Eastwood, finde ich.

Ich habe einfach Erbarmungslos in die Suche eingegeben ;D

Bei mir steht er an dritter Stelle. Million Dollar Baby ist ebenfalls die Nr. 1, ganz nahe der 10. An zweiter stelle steht bei mir Mystic River, aber da weiß ich ja, was du von hältst.

Gut möglich, hab mittlerweile, glaube ich, 13 Bergmans gesehen, da kann man schon mal durcheinander kommen. ^^ Solltest du auch mal wieder angehen, ist wirklich mit das Beste, was man sich anschauen kann. Der Pianist ist schon sehr gut, bei der zweiten Sicht fällt einem ja aber doch meistens immer mal was auf, das man bemängeln könnte. ^^ Nach der Zweitsicht kann man, finde ich, sowieso einen Film meistens erst final bewerten.

Ich weiß, ich will auch unbedingt alle Bergmanns sehen, aber mir fehlen einfach noch Filme von so vielen Regisseuren. Von Tarr hab ich z.B. noch gar nix gesehen, der hat ja scheinbar auch nur Meisterwerke abgeliefert. Bei Zeiten kommen die noch alle. Aber immerhin habe ich schon drei Bergmanns gesehen. Fanny und Alexander, Wilde Erdbeeren und Szenen einer Ehe. Alles mit einer 9 bewertet, von daher, der Mann kann was.

Dein letzter Satz stimmt übrigens. Ich finde auch, dass man bei einer Zweitsichtung besser beurteilen kann. Da herrscht dann auch kein möglicher Hype oder ähnliches mehr und man kann auf Details achten.

Nein, ich muss gestehen, den habe ich noch nicht gesehen, auch wenn er schon so eine halbe Watchlistleiche von mir ist. Habe ich schon seit Jahren vor zu schauen, aber ich hatte bisher noch keine ungekürzte Version in annehmbarer Qualität in den Händen, deshalb steht der noch aus. Hast du ihn gesehen und hier oder bei MP was dazu geschrieben?

Ich habe auf Moviepilot eine persönliche Kommentar-Reihe mit einem Freund. Das war unser erster Film, den wir bewertet haben. Natürlich in der kompletten Uncut-Fassung. Ich füge gleich mal meine Rezension ein. Sollte man als Cineast durchaus mal gesehen haben, allerdings verpasst man auch nichts schwerwiegendes.

Am Sonntag folgt La Grande Bellezza, den Text werde ich dann auch hier veröffentlichen :)

Salo - Die 120 Tage von Sodom

„Salo - Die 120 Tage von Sodom“ ist mit absoluter Sicherheit eines der kontroversesten Werke der Filmgeschichte. Denn der Film schildert auf radikalste Weise die Erniedrigung, Folter, Vergewaltigung und Morde, die vier Faschisten an einer Gruppe Jugendlicher verüben. Kein Wunder also, dass der Film zwischen Kunst oder einem verkannten Meisterwerk, bis zum unerträglichen Albtraum in filmischer Form, der komplett unnötig war, fast das gesamte Meinungsspektrum abdeckt. Ich habe einige Tage nach der Sichtung damit verbracht, über den Film nachzudenken und bin ehrlich gesagt immer noch etwas zwiegespalten, wie ich dieses Werk nun richtig einordnen soll. Die Wahrheit liegt hier wahrscheinlich wie so oft in der Mitte.

Was Salo für viele Menschen wohl so unerträglich macht, ist sicher nicht nur die Odyssee der Gewalt an sich, sondern gerade die Inszenierung derer. Regisseur Pier Paolo Pasolini inszeniert seinen Film nämlich ziemlich kühl und distanziert, fast schon in dokumentarisch anmutenden Bildern. Beinahe regungslos verharrt die Kamera in ihrer starren Position, ganz gleich was sich im Bildraum abspielt, wodurch nicht nur die Jugendlichen im Film, sondern auch der Zuschauer durch das gnadenlose Vorführen der Grausamkeiten gequält wird. Es ist aber auch die reine Selbstverständlichkeit mit der die Leute all ihre Taten verüben, die eine so schockierende Wirkung hat.

Ich habe mich hier zwischendurch oft gefragt, wie sich die Schauspieler wohl während dem Dreh gefühlt haben. Es ist sicher nicht einfach, so etwas Verabscheuungswürdiges zu spielen.

Pasolinis Ziel mit Salo war wohl eine schonungslose Abrechnung mit dem Faschismus. Gewalt gegenüber normalen Leuten, denen sämtliche Rechte entzogen werden, und deren Menschenwürde mit Füssen getreten wird. Pasolini gestaltet seinen Film zwar bewusst als exzessive Odyssee der Gewalt, für eine fundierte Kritik an politisch realen Systemen reicht es dabei allerdings eher weniger, da er den Faschismus selbst nicht näher beleuchtet und nie wirklich hinterfragt, sondern nur Menschen zeigt, die rein zufällig Faschisten sind. Ich denke, man sollte den Film viel eher als Hinterfragung der Möglichkeiten unbegrenzter Macht sehen, da er aufzeigt, wozu Menschen in der Lage sind, wenn sie mit genügend Macht ausgestattet werden.

Allerdings wurde ich auch den Eindruck nicht los, dass Pasolini in diesem Film eventuell lediglich seine persönlichen kranken Gedanken im Deckmantel der Faschismus-Kritik ausgelebt hat. Das man andere Menschen erniedrigt, quält und sie ihre eigenen Exkremente verspeisen lässt, ist eine klare Darstellung von Macht. Worin aber der Reiz am eigenen Verspeisen von Exkrementen besteht, bleibt mir hier dann doch verborgen. Das ist genau wie die Charaktere selbst komplett überzogen. Alle diese Faschisten waren psychisch so extrem kaputte Menschen, da braucht es schon wesentlich mehr, als die grenzenlose Verfügung von Macht, um einen Menschen zu solchen Handlungen zu bewegen. Trotzdem lässt mir gerade der Gedanke daran, dass solche Personen womöglich tatsächlich so eine uneingeschränkte Macht besitzen könnten, einen Schauer über den Rücken laufen.

Betrachtet man den Film mal ganz nüchtern, handelt es sich bei Salo um einen handwerklich guten Film, der eine Aussage vermitteln möchte, wie auch immer ein jeder diese auffasst und dem man einen gewissen "Unterhaltungswert" nicht absprechen kann. Für mich hat dieser Film definitiv seine Daseinsberechtigung und ist als gelungen zu bezeichnen, wenn auch nicht das ganz große Meisterwerk, was andere in ihm sehen. Und egal wie man letztlich zu Salo stehen mag - es ist nur zu verständlich, wenn man diesen Film verabscheut und als unnötig ansieht - bin ich ganz klar der Auffassung, dass ein Film selbst bei den schlimmsten Tabubrüchen und Grausamkeiten alles zeigen und thematisieren dürfen muss. Es darf filmisch einfach keinerlei Grenzen geben. Ob das Gezeigte dann wiederum sinnvoll ist, dass muss jeder, wie in diesem Fall, für sich selbst entscheiden.

Empfehlenswert nur für Leute, die ihren cineastischen Horizont erweitern wollen und vor allem keinen schwachen Magen haben.

Bearbeitet von Deusfantasy
Geschrieben (bearbeitet)

Von Tarr hab ich auch noch nichts gesehen. Da gibt es aber auch noch ein paar andere Regisseure, mit denen ich mich vorher noch mehr beschäftigen will. Sergei M. Eisenstein, D. W. Griffth, Andrei Tarkovski, Yasujiro Ozu, Luis Buñuel, etc.

Von Griffith habe ich vor kurzem meinen ersten gesehen, Gebrochene Blüten. Würde dir sicher gefallen. Ansonsten fehlen mir deine Aufgezählten auch noch. Zu meiner Schande muss ich gestehen, auch ein Kurosawa und viele mehr. Kommt aber mit der Zeit auch bei mir :)

Gracias. Sehr schöne Kritik, Kompliment. Jetzt bin ich wieder neugierig auf den Film, auch wenn du bzw. ihr ihn nicht als Meisterwerk anseht. Was bei dem Film wahrscheinlich auch kein Wunder ist, denk ich mir. ^^ La Grande Bellezza hat eine 10 von dir bekommen, seh ich gerade. Interessant. Da bin ich ja echt mal auf die Review gespannt. ^^

Danke für das Kompliment :) Waren diesmal auch meine eigenen Worte ;D

Auf deine Meinung wäre ich sehr, sehr gespannt. Kann nämlich so gar nicht einschätzen, wie du zu so einem Werk stehen würdest.

Hast du La Grande Bellezza gesehen? Falls nicht, als Fan des italienischen Kinos ist der für dich ein absolutes Muss. Für mich neben Birdman einer der besten Filme der letzten Jahre.

Als nächstes nehmen wir übrigens "Wer den Wind sät" und "Kinder des Olymps" in Angriff. Einen von denen schon gesehn?

Bearbeitet von Deusfantasy
Geschrieben
^^ Schau dir unbedingt auch mal Die Geburt einer Nation, den Urvater des Films, von Griffith an. Thematisch ekelerregend, technisch und stilistisch jedoch maßgebend. Und Kurosawa wird auch langsam fällig. ^^ Aber hast schon recht, hat ja alles Zeit.

Interessant. Der bekommt eher mäßige Wertungen. Bei mir werten den alle mit 5. Aber ich merke mir den dennoch mal vor.

La Grande Bellezza hab ich gesehen nachdem er damals den Oscar gewonnen hatte.

Würdest du auch ein paar Worte zu dem schreiben? Würde gerne wissen,was dich von einer höheren Wertung abgehalten hat. (Ja, ich weiß, dass eine 8 bei dir sehr viel ist :D)

Il Divo steht auch auf meinem Programm. Gibt es glücklicherweise derzeit auf Netflix.

Echt praktisch diese Suchfunktion. ^^

Irgendwie scheinst du echt viel Spaß an dieser Funktion zu haben ;D

Geschrieben

Die Ehe der Maria Braun (1979) von Rainer Werner Fassbinder - 7/10

Susi und Strolch (1955) von Clyde Geronimi, Wilfred Jackson - 7/10

Wie ein einziger Tag (2004) von Nick Cassavetes - 7/10

Boys don't Cry (1999) von Kimberly Peirce - 8/10

Blue Jasmine (2013) von Woody Allen - 8/10

Der Englische Patient (1996) von Anthony Minghella - 7/10

Eraserhead (1977) von David Lynch - 9/10

In der Glut des Südens (1978) von Terrence Malick - 9/10

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Geschrieben

La Grande Bellezza (2013) von Paolo Sorrentino

Selten war ein Filmtitel wohl so wörtlich zu nehmen wie in „La Grande Bellezza - Die große Schönheit“. Regisseur Paolo Sorrentino zaubert hier nämlich derart prachtvolle Bilder auf die Leinwand, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt und sich diese glatt als Tapete an die Wand hängen könnte. Er präsentiert Rom von seinen schönsten Seiten, erzeugt dabei atemberaubende Bildkompositionen von majestätischer Ästhetik, die einer Liebeserklärung an diese Stadt gleichen. Er zelebriert die Schönheit förmlich, was gerade im Abspann noch einmal deutlich wird. Es hat sich schon lange nicht mehr so sehr gelohnt, nach dem Ende eines Filmes sitzen zu bleiben und einfach nur die Bilder zu genießen. Wer sich hiernach nicht in die Ewige Stadt verliebt, der tut es wohl niemals mehr.

Doch im glatten Widerspruch zur Schönheit Roms, serviert Sorrentino dem Zuschauer die volle Hässlichkeit der darin lebenden Upper Class. Ein Teil dieser Gesellschaft ist auch Hauptprotagonist Jep Gambardella, gespielt von einem überragenden Toni Servillo, der als Reiseführer durch diese Schickeria bestens fungiert. Auf ausschweifenden Partys, besonderen Anlässen oder Kunstvorführungen, werden die Falschheit, Oberflächlichkeit und Dekadenz dieser Gesellschaft deutlich offenbart. Etwas, wovon auch Jep mit seinen 65 Jahren schließlich maßlos übersättigt ist. Um dem zu entfliehen und seine innere Leere zu überspielen, verfällt er neben reichlich Gin Tonics in puren Zynismus. Das wohl einzig probate Mittel, um der Armseligkeit im luxuriösen Ambiente entgegenzuwirken, wodurch häufig absolut komische Momente entstehen. Ein Beispiel gefällig?

Jep: „Was arbeitest Du eigentlich?“

Frau: „Ich bin reich.“

Jep: „Ein wunderbarer Job!“

Um die Grundthemen Liebe, Sex, Kunst und Tod herum, skizziert Paolo Sorrentino in wahrhaft meisterhafter Art und Weise eine Gesellschaft, die völlig seelenlos wirkt und bei der auch die Katholische Kirche ihr Fett wegkriegt. Dabei verbindet er Gesellschaftskritik mit einer enormen visuellen Finesse und wandert so gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Bewunderung und Abscheu. Passend dazu sind auch die Bilder der Partys, auf denen dem Exzess gefrönt wird. Sorrentino lässt die Kamera nahe an den tanzenden Körpern gleiten und erzeugt mit seinen Aufnahmen förmlich das Gefühl des Dabeiseins und der Faszination. Doch zugleich wirken die feiernden Menschen mit ihren oberflächlichen und leeren Aussagen absolut abstoßend. Auch im fantastischen Soundtrack bringt Sorrentino Gegensätze zusammen und verschmilzt sakrale Klänge mit elektrischer Tanzmusik, Klassisches mit Modernem, Anspruchsvolles mit Anspruchslosem. Diese Gegensätze ziehen sich tadellos durch den gesamten Film und erzeugen ein faszinierendes Bild der Stadt.

Sorrentino ist hier mit Bildern von staunenswerter Schönheit, die die Seele Roms einfangen, nicht weniger als einer der besten Filme der letzten Jahre gelungen. Mit handwerklicher Brillanz, fügt sich jede Szene, jede Bildkomposition, jeder Musiktitel, jedes sonstige Versatzstück großartig in das Gesamtbild ein, wodurch „La Grande Bellezza“ ein perfekt durchkomponiertes Filmerlebnis der Extraklasse ist. Moderne Filmkunst auf ihrem Höhepunkt, besser geht es kaum. Bravissimo!

10/10

Geschrieben (bearbeitet)
Ich halte DiCaprio natürlich für einen sehr guten Darsteller. Exzellent sogar! Wer hätte nach Titanic bitte die Entwicklung voraussehen können?

Aber, wie eben gesagt, sollte er doch bitte Mal etwas gänzlich anderes spielen. Wenn du dir die Vita von "großen" Schauspielern wie De Niro, Pacino, Nicholson, Hoffman, ect. anschaust, haben sie deutlich mehr Facetten zu bieten als einen anzugtragenden Psycho der gerne austickt und an seine verstorbenden denkt. Ebenso haben sie Kultrollen.

Ich bin da ganz bei dir. Man vergleiche ihn nur mal mit z.B. Seymour-Hoffman, da liegen Welten zwischen. Der Mann hat ja wirklich nahezu alles gespielt, vom Trottel bis zum knallharten Burschen, bei Komödien bis Dramenund das immer auf top Niveau. Er war vielleicht sogar der beste Charakterdarsteller in Sachen wandelbarkeit der letzten 20 Jahre.

Di Caprio geht da mehr auf Nummer sicher. Der leistet sich halt keine Patzer, aber so die ganz ganz große Rolle, die fehlt mir bei ihm noch.

Lawrence ist besser als ihr Ruf hier, aber sie wird definitiv überhyped. Streep-Niveau hat sie noch nicht annähernd und wird sie wohl auch nie erreichen. Aber man muss sich nur mal Winters Bone mit ihr anschauen, da zeigt sie was sie kann.

Bearbeitet von Deusfantasy
Geschrieben
für mich wäre die rangliste bei den diesjährigen oscars:

1. eddie redmayne

2. bryan cranston

3. leo di caprio

4. michael fassbender

5. matt damon

Fassbender auf 4? :eek6:

Das war für mich eine der Ausnahmeleistungen der letzten Jahre. Sehr überraschend. Und Cranston scheint scheinbar das erste mal in seinem Leben in einem Film eine ernst zunehmende Leistung gebracht zu haben. Daran hätte ich nicht mehr geglaubt. Aber echt so stark?

Geschrieben
sagen wir es so: ich fand, es war ein schwächeres jahr der männlichen hauptdarsteller, dafür sind die frauen dieses mal sehr gut (jenny lawrence habe ich in "joy" noch nicht gesehen). keiner von den genannten hätte bei einer richtig starken konkurrenz eine chance. auch eddie ist kein vergleich zu seinem letztjährigen stephen hawking, aber dennoch besser als die anderen nominierten.

cranston spielt seine sache sehr solide und ich habe ihm den trumbo ebenso abgekauft wie fassbender seinen jobs, fand aber fassebenders macbeth um längen besser (wäre mein 2. platz geworden). di caprio konnte weniger zeigen, aber bei ihm kommen körperliche bedingungen hinzu. alle drei sind also für mich auf einem level.

matt damon ist einfach einer nominierung unwürdig.

mir fehlte dieses jahr dieser eine schauspieler, der möglichst alle emotionen im verlauf darbietet und deren jeweiligen übergang natürlich hinbekommt. das schafft am ehesten eddie, den habe ich etwa ab der hälfte des films nicht mehr als mann wahrgenommen; nicht nur seine rolle, sondern auch er, ist in seiner weiblichekit letztendlich aufgegangen. seine "schüchterne weiblichkeit" in der öffentlichkeit hat mich anfangs aber gestört, immer dieses "kopf leicht kippen und verstört lächeln", als wäre er wirklich nicht ganz dicht. das gefühl wurde ich dadurch auch bis zum ende nicht los, denke aber tom hooper wollte gerade so eine wahrnehmung von wegener/lili eigentlich eher vermeiden.

Das stimmt wahrscheinlich. Letztes Jahr waren die Herren wirklich phänomenal. Keaton, Redmayne und vor allem Simmons. Meine Herren, haben die abgeliefert. Wobei Fassbender mit seiner Leistung bei Jobs aus meiner Sicht in diese Riege reingehört, aber gut, da sind wir uns uneinig.

Interessant ist deine Sicht zu Redmayne. Der wird von allen die ich kenne, die den Film gesehen haben, eher nicht so stark gesehen bzw. zu sehr auf Oscar getrimmt. Na ja, es wird ohnehin Leo, insofern :D

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