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Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? + Bewertung


BlackBulli

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Ich möchte gerne für diesen Film stark machen!

 

Boze Cialo (Corpus Christi) 8/10

 

Es ist ein polnischer Film, der auch für den „Besten Ausländischen Film“ bei den Oscars nominiert wurde. Finde den Film sehr stark auch allein wegen den Schauspieler, der den Daniel sehr gut dargestellt hat. Es geht um einen Häftling, der sich in kurzer Zeit als Priester in einer kleinen Gemeinde ausgibt. Finde es von der humanistischer und philosophischer Seite diesen Film sehr stark!

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vor 4 Stunden schrieb tw0lee:

Wie gut du es auf den Punkt bringst!!! :biggrin:

Andauernd die Fragen meiner Frau: "Wer ist das denn jetzt?" / "In welcher Zeit sind die gerade?" / "In welcher Welt spielt das?" (akt. Staffel)

Und meine immer gleiche Antwort: "Keine Ahnung, weiß ich auch nicht."

Respekt an die Leute, die hier annähernd durchgeblickt haben...

Bin auch irgendwie froh, dass es vorbei ist. :sosp:

Habe genau das gleiche Problem.

Man weiß nicht mehr wer wer war :D

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vor einer Stunde schrieb Marloges:

Black Widow war lustigerweise der Film, der mir aus Phase 4 wohl am meisten gefallen hat xD Die Chemie der beiden Schwestern hat mich super unterhalten. Ich mag aber auch einfach Florence Pugh super gern.

Spurlos Verschwunden (1988) von George Sluizer - 9/10

Kleine Morde unter Freunden (1994) von Danny Boyle 7/10
Das Loch
(1960) von Jacques Becker - 9/10
Night on Earth (1991) von Jim Jarmusch - 8/10
Memoir of a Murderer (2017) von Won Shin-yeon - 8/10
Hero
(2002) von Zhang Yimou - 10/10

Running out of Time (1999) von Johnnie To - 7/10

A Quiet Place (2018) von John Krasinski - 7/10
A Quiet Place Part II (2020) von John Krasinski - 6/10

Begegnung (1945) von David Lean8/10
Dumm und Dümmer (1994) von Peter Farrelly - 6/10
Die Vögel
(1963) von Alfred Hitchcock - 7/10


Du sprichst mir aus der Seele :)

Black Widow war ja auch für mich der beste Marvel Film aus Phase 4 gewesen. Die Tragödie von der Familie fand ich sehr interessant und Florence Pugh ist sowieso eine Wucht! 
Schön, dass auch noch jemand Spurlos verschwunden kennt ;)


Creed III 6 von 10

Schneller als der Tod 6 von 10

The Whale 8 von 10 

 

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vor 8 Stunden schrieb aNgRysHeEp:

@Marloges endlich mal jemand der "Memoir of a Murderer" zu schätzen weiß. Was für eine tolle Idee für einen Film und wie gut der auch umgesetzt ist. Find ich total genial. Jetzt bitte noch "Memories of a Murderer" schauen, falls noch nicht geschehen, denn auch der ist wirklich sehr bedrückend gut. ;)


Die Titel sind so furchtbar. Es gibt ein japanisches „Memoirs of a Murderer“ das auf den südkoreanischen Film „Confession of Murder“ basiert. Da komme ich oft durcheinander.

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Pi (1998) 9/10

 

Debutfilme haben immer etwas aufregendes an sich. Sie sind immer mit Ansagen verbunden, welche Richtung ein Regisseur seine zukünftige Projekte nachgehen wird. So war ich gespannt inwiefern Darren Aronofsky seine ursprünglichen Ideen bei “Black Swan” oder “mother” aus seinem Erstlingswerk beeinflusst lassen hat. Der Psycho Thriller Aspekt bei “Pi” ist nicht nur sein individuelles Markenzeichen, wie man aus seinen anderen Filmen vermutet hätte, sondern Aronofsky stellt sich auch den philosophischen Herausforderungen wie der Grundgedanke, was unsere Welt eigentlich zusammen hält. “Pi” ist nicht nur den klassischen und bewussten Einsatz des Schwarz-Weiß Filters eine Liebeserklärung an Filme als Kult Klassiker zu verstehen, sondern sie dient ebenfalls als Startschuss für die Erforschung des “Mensch-Seins” und “Mensch-Werdens”. Cineasten wissen sie dieses besondere Werk zu schätzen, nicht desto weniger weil es unseren Horizont an der menschlichen Existenzberechtigung erweitert.

 

A Serbian Film (2010) 0/10

 

Über „A Serbian Film“ muss nicht viel gesagt werden, was ohnehin schon jeder weiß, wenn man sich ausgiebig mit den Film auseinandergesetzt hat. Dennoch stellt sich die Frage, ob dieser Film überhaupt sowas wie eine Existenzberechtigung inne hat, trotz der extrem-Kontroversen Inhalten, die dieser Spielfilm vermittelt. Eine Fragestellung, die sich jeder für sich selber alleine beantworten muss, da unmittelbar eine andere Frage automatisch verknüpft wird: Ist „A Serbian Film“ Kunst?

 

Die Betrachtung ob dieses Machwerk Kunst sei und ein bloßes Ja oder Nein als Antwort genügt, muss hier in diesem Fall und nach meiner Meinung sehr nachvollziehbar begründet werden. Dazu kommt noch umher, wie man Kunst definiert? Persönlich betrachtet muss Kunst einen gewissen Mehrwert in Sachen Bildung (auch Weiterbildung), Wertevermittlung oder, um es noch simpler zu reduzieren, reicht auch ein gewisser Unterhaltungsgrad, der erfüllt sein müsste. „A Serbian Film“ bereichert mich nicht auf keinster Weise. Die angesprochen Punkte der Ausbeutung, Misshandlung u.ä. an das serbische Volk sind nonexistent und die werden im Endeffekt nur behauptet, aber können nicht nachgewiesen werden. Es fehlen da tatsächlich Beispiele oder umfassende Figuren samt Entwicklungen. Sowas wie Werte oder für die bessere Anwendung in diesem Film die Moralvorstellungen haben kein gegenüberliegendes Pendant, womit hier was messbar gemacht werden kann. Anders ausgedrückt: „A Serbian Film“ will das Publikum schockieren, aber der Film hat selber Angst irgendwelche nennenswerte Konflikte zu etablieren. Da hilft es auch nicht, dass der Gegenpol mit seinen sarkastischen Bemerkungen die Bedeutung von Kunst abschmälert. Viel mehr verkommt sie nur zu einer billigen Mutprobe für die halbstarken Zuschauer.

 

Deswegen, um es auf den Punkt zu bringen, hat „A Serbian Film“ zwar durchaus eine Existenzberechtigung als Spielfilm, aber eben nur als lebendiger Beweis dafür, dass es nichts mit Kunst zu tun hat, sondern viel mehr den Zuschauer schädigt und ratlos zurück lässt.

 

 

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Oppenheimer (2023) 7/10

 

„I am become death, destroyer of worlds.” Es ist wohl berühmteste Zitat von einem der prägendsten Atomphysiker aller Zeiten, der mit seiner Erfindung für immer die Welt verändern hat. Der neue Spielfilm von Christopher Nolan “Oppenheimer” greift ein immer noch aktuelles Thema auf, nämlich die Geburtsstunde des atomaren Wettrüstens. Der Film zeigt mit der Atombombe auf, dass es nicht nur um ein politisches Werkzeug handelt um die Machtposition einer bestimmten Nation zu klarzustellen, sondern dieser ermahnt mit seinen düsteren Visionen pessimistisch die allgegenwärtigen, bedrohenden Untergang der Menschheit. Kein anderer Schauspieler außer Cillian Murphy in seiner Hauptrolle schafft es diese innerliche Zerrissenheit, diese Leere in seinen Augen durch so ein grandioses Schauspiel perfekt nachzuahmen. “Oppenheimer” überragt zum einen mit so einem grandiosen Hauptdarsteller und zum anderen mit einer aufwendigen Optik und dem vielschichtigen Soundtrack. Allein da lohnt sich das Kinoticket dafür!


Umso bedauerlicher ist es, dass mit dem fantastische Cast bestehend aus z.B. Florence Pugh, Emily Blunt, Matt Damon nur wenig Screentime bekommen und deren Figuren viel mehr hätte weiter aus erzählen können. Für Christopher Nolan war die Realitätsnähe bei „Oppenheimer“ sehr wichtig, was leider zur Folge hatte, dass er zu sehr übers Ziel hinaus geschossen hatte. Im letzten Drittel des Films kommt noch ein Politthriller um die Ecke, der den einen oder anderen Zuschauer vieles abverlangt, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Das macht dem Spielfilm als Gesamtes sperrig und hätte da einen anderen Balanceakt benötigt. Nichtsdestotrotz ist „Oppenheimer“ ein aufregendes visuelles Spektakel, der weiß wie man Spannung aufbaut und mit einen genialen Hauptdarsteller beweist, wie man den Zuschauer in seinen Bann zieht. Der Film verliert sich gegen Ende, die aufgrund seiner Erzählung zu viel erzählt.

 

Barbie (2023) 9/10


Ich kann immer noch nicht meinen eigenen Augen trauen. Ein Film, der mit seinen künstlichen & kitschigen Look, ein fantastisches Produktionsdesign aufweist. Ein Film, der mit seinen überspitzen Humor & Klamauk, ebenfalls mit ernsten Töne überhaupt nicht auf taube Ohren stoßt. Ein Film, der mit seinen stereotypischsten Puppen Barbie und Ken, doch sowas wie vielschichtige Figurenentwicklungen zulässt. „Barbie“ beginnt schon mit einer Referenz aus dem Filmklassiker „2001: A Space Odyssey“ und behauptet schon da zu diesem Zeitpunkt eine revolutionäre Heldenreise zu sein, die es auch bis zum Ende einhält. Filmzitate, gut einstudierte Tanzchoreographien, selbstreflektierende und ironische Bemängelungen gegen das Patriarchat und sogar gegen die Spielwarenfirma Mattel etc. kommen hier nicht zu kurz.


Man muss aber auch sagen, dass diese Art von Humor natürlich nicht für jeden gemacht ist, aber sie funktioniert hier so wunderbar, weil „Barbie“ seine schrägen Ideen konsequent durchzieht und die Schauspieler sich auf diesen Quatsch eingelassen haben. Margot Robbie und Ryan Gosling sind die wahren Scene Stealers im gesamtem Film und ich huldige ihre Leidenschaft und Performance, die sie dort zur Tage gefördert haben. Dieser Film ist eine Wundertüte an Überraschungen, der den Spagat zwischen Humor und Tragödie harmonisch vereinen lässt und schließlich auch die Intentionen insbesondere in Sachen Feminismus auf eine rührende Ebene Anklang findet. Ich kann diesen Film nicht oft genug in den Himmel loben, denn mit meiner relativ niedrigen Erwartungshaltung, bekam ich eines der großartig kreativsten Filmen, die ich jemals zu Gesicht bekam und ich komme zu dem Entschluss, dass es sich eins um die besten Filme 2023 handeln muss!

 

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BEEF (2023) 8 von 10

 

Es gibt eine Faustregel, die ihr euch merken solltet! A24 produziert fast nur wagemutige Serien & Filme. Egal ob es ein „Midsommar“ oder ein „Ex Machina“ ist, sie gehen immer das Risiko ein, finanziell nicht viel abzustauben, weil sie nicht den Standards des Mainstreams entsprechen. Für diese speziellen Alternativen bin ich aber wiederum sehr dankbar dafür, dass sie abseits der Norm immer was Neues wagen. Die Serie „Beef“ macht aus einer einfachen Ausgangslage, entstanden durch eine banalen Verkehrssituation, zu einer extravaganten Vendetta-Odyssee. Den beiden Aggressoren bleiben von den Strapazen der Gegenpartei nicht verschont und am Ende müssen sie sich den Tatsachen ihrer Konsequenzen mit großen Verlusten ins Auge blicken. Bis zum Finale zeigt die Dramedy Serie wie unerschöpflich eine Figurenentwicklung sein kann und beweist das versteckte Potenzial, wenn man weiß die Erzählung gut strukturiert einzusetzen. „Beef“ punktet in Sachen Dialogen, zwecks dinglichen Figuren und filmischen Kniffen, hätte aber auch zwei Folgen weniger gebraucht um die Absurdität um des Dramas willen perfekt abzurunden.

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vor 18 Stunden schrieb kekx:

 

Ich bin mit dieser hochgelobten Serie nicht warm geworden und habe nach 2 1/2 Folgen abgebrochen.
Mir war das dann irgendwann alles zu langatmig und depremierend. Tja, so ist es manchmal. :)


Verstehe ich sogar, denn wie gesagt hätte man das gut kürzen können. Das letzte Drittel hat sehr viel rausgeholt nach meiner Meinung nach.

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Past Lives (2023) 9 von 10

 

Ich sage jetzt schon im Voraus: „Past Lives“ gehört bereits jetzt zu den besten Romance/Drama Filmen in diesem Jahr und vielleicht auch zu den Besten seines Genres aller Zeiten! Der Filmdebut von Celine Song schlägt Wellen in der Arthouse Szene und schafft es, wenn es darum geht das wahre Verständnis zwischen zwei ineinander verliebten Menschen im Unaussprechlichen perfekt für den Zuschauer zu transportieren. Im Südkorea haben sich zwei Kinder, die eine gewisse Zuneigung zu ihren jeweiligem Gegenüber hegen, angesichts durch einen Umzug nach Amerika den Kontakt zueinander verloren. Es vergehen 12 Jahre, wo der Kontakt wieder hergestellt wurde und die beiden eine gewisse Zeit lang miteinander skypen, nur dann abermals den Kontakt wieder abbrechen. Schließlich vergehen nochmals 12 Jahre, wo sie sich endgültig live vor Ort treffen und sich aussprechen. Man muss sich auf den Film gefasst machen, denn der Schlag in die Magengrube wird nämlich tief bei euch sitzen.

 

„Past Lives“ ist die Renaissance des Romance Genres. Die Dialoge sitzen, die Kameraführung und Bildsprache sind eine unerschöpfliche Fundgrube an Metaphern und Vergleichen und ich behaupte mit großer Zuversicht, dass die Identifikation mit den Filmfiguren mehr als gelingt. Dialog ist ein wichtiger Stichpunkt, denn bei dem Austausch zwischen den beiden Hauptprotagonisten ist es wichtig zu beachten, eben nicht worüber die sich unterhalten, sondern welche thematischen Aspekte nicht angesprochen werden. Ich habe mich ziemlich oft in dem Film wieder erkannt und zu allem Überfluss stellten sich noch viele Fragen über das Thema Liebe in seiner komplexen Vielfalt dazu: Kann Liebe zwischen zwei Personen in keiner direkten Beziehung überhaupt entstehen? Können jeweils eine Form von essentielle und zwecksmäßige Liebe in einem guten Gleichgewicht koexistieren? etc. All das sind Aspekte, die mich als Menschen bereichern und weiterbilden und das muss man „Past Lives“ sehr hoch anrechnen!

 

Außerdem ist es eine A24 Produktion, also geht versammeln nochmal ins Kino und schaut euch „Past Lives“ an!

 

Bearbeitet von ItachiSaix
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@xXdanteXx Ich verstehe deine Entscheidung. Man muss auch für das Genre angetan sein, damit man was davon hat. Ich will nur bezwecken, dass so viele möglich den Film im Kino anschauen und unterstützen. 
 

@aNgRysHeEp Wow, was für eine Frage :O

 

Spoiler

Also ich finde schon, dass das Thema Liebe im großen Teil vorhanden war. Sie haben immer davon geredet, dass sie in einem anderen Leben, wäre das Ganze dann anders ausgegangen. Man hat ziemlich gemerkt, dass sie mehr wollten, aber es sind ja auch viele Jahre vergangen und rational betrachtet, wäre der Beginn eines neuen Lebens fehl am Platz.

 

Aber deine Ansicht kann ich nachvollziehen, ich habe aber auch andere Erfahrungen mit anderen Frauen gehabt und das Gefühl von Liebe ist bei mir z.B. nicht schnell verflogen. 
 

Past Lives ist aber auch ein Film, der andere Meinungen zulässt und das jeder andere Schlüsse daraus ziehen kann. 

 

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Salò / 120 Tage von Sodom (1975) 7 von 10
 

Seit über einem Jahrzehnt habe ich mit mir selber gehadert, ob ich dem Skandalfilm „Salò“ oder „Die 120 Tage von Sodom“ überhaupt anschaue möchte. Es ist ein sehr stark umstrittener Film, der in vielen Ländern verboten ist und hier in Deutschland von der FSK nur in einer stark verkürzten Version existiert. Zu groß war meine wohlgewollte Sorge, die kontroversen Inhalte verarbeiten zu können. Schließlich fasste ich aber doch meinen ganzen Mut zusammen und Gott sei Dank habe ich diesen Film überlebt. Eigentlich wollte danach diesen Film keiner Review widmen, wie es einst bei den „The Sadness“ beschlossen hatte, aber ich bin doch noch zu dem Entschluss gekommen, dass es doch wichtig sei über „Salò“ zu reden. Warum das der Fall ist, erfährt er dies in meinem etwas ausführlichem Bericht.

 

Im damals faschistisch Italien (1944-1945) beschlossen 4 unterschiedlich hochwürdige und gebildete Menschen (Liberties); aus der Kirche, Justiz, Adel und Politik stellvertretend; jeweils 18 Jugendliche zu entführen um dort ihre Perversitäten (hier: Manien) auszuleben und ihren individuellen Lustgewinn ins Unermessliche zu treiben. Regisseur Pier Paolo Pasolini lehnt sich strukturell von Dante Alighieris „Die göttliche Komödie“ an, die da folgend zu nennen sind: Die Höllenkreise der Leidenschaft, der Scheiße und des Blutes. Das allein sollte schon genug für Kopfkino sorgen und die Kontroverse begründen, denn diese angesprochene Themen werden offen und explizit dargestellt.
 

Jetzt könnte man meinen, diese Szenen sind bewusst so gemacht worden, damit Pasolini sich als Skandalregiesseur in die Geschichtsbücher verewigen kann. Einige sind der Meinung, er hatte die Absicht verfolgt, dass das Publikum vorzeitig den Kinosaal verlassen soll, weil es bewusst sehr schwer an der Grenze des Erträglichen tangiert. In erster Linie besteht aber eher die Intention seine Enttäuschung über die Regierung und dem Bürgertum Ausdruck zu geben. In seinen früheren Werken zelebrierte er die Erotik noch in seiner Ästhetik, macht aber in „Salò“ dann eine plötzliche Kehrtwende. Ebenfalls betonte er auch, dass dieser sein letzter Film sein würde. Jedoch durch die Ermordung Pasolinis erlebte er selbst die Uraufführung nicht mehr. Man kann spekulieren, ob es auf irgendeiner Weise im Zusammenhang mit den Film Salò steht. Man kann aber sicher sein, dass er am Ende eine ziemlich veränderte Sichtweise über seine Umwelt hatte.
 

Im Film herrscht ein großer Kontrast an reichlich Philosophie und Bestialität. Da werden schon Zitate in der Originalsprache von Voltaire wiedergegeben, nur damit kurz darauf das nächste Verbrechen an die Opfer begangen werden kann und im Hintergrund Chopin gespielt wird. Daher frage ich mich: Warum dieser Umstand? Es zeichnet wohl ein sehr negatives Bild über die Menschheit aus, wenn sie solch in einer heftigen und wiederholenden Frequenz erscheint. Das ist schon beabsichtigt um das Unwohlsein und Angst bei den Zuschauern zu verstärken. Es findet zudem auch keinerlei Charakterentwicklung statt und das führt zum Ergebnis, dass man abstumpft und somit nicht mit den Figuren empathisch werden soll.
 

Durch diese provokante Zumutung hinterfragt man aber sich selbst, ob in jedem Menschen böse Absichten schlummern. Ich habe unabsichtlich meinen Freundes- und Bekanntenkreis auf einer kritischen Perspektive betrachtet, ob das Potential bei jedem vorhanden sein kann. Diese Überlegungen gibt es bei Kriminalpsychologen, die von einem kriminellem Wesen überzeugt sind, aber auch theologisch gibt es sie in Form der Erbsündenlehre. Auch der Philosoph Immanuel Kant hat sich mit der Theorie des radikalen Bösen klar für ein Tendieren in dieser Richtung gesprochen, sofern der Apparat der Vernunft bei den Menschen nicht stark ausgeprägt ist oder ausfällt. Es herrschen natürlich auch Theorien über Gegenteiliges, aber es ist trotzdem ein sehr besorgniserregender Gedanke.
 

Die Thematisierung der Koprophagie war eines der schwer zu ertragendesten Szenen gewesen. Es darf nichts verschwendet werden, denn es muss alles verwertet werden, hieße es zudem in „Salò“. Auf den ersten Blick hört sich das eher absurd an, aber bei näherer Überlegung kann man das Konsumverhalten insbesondere beim Bürgertum hier kritisieren. Ein Beispiel wäre die Arbeitsmoral bei eines der größten Versandhäusern der Welt zu nennen, die ihre Arbeitnehmer nicht mal die Zeit gibt, eine Toilette aufsuchen zu können, sondern ihre Geschäft in einer Flasche erledigen. Gewinnmaximierung im Dienste der Ausbeutung um das Menschliche wegzudrängen. Im Leben müssen wir vieles hinunter schlucken, aber das willenlose Kaufen und Konsumieren müsse sich einer Einschränkung unterziehen gerade in einer kapitalistischen geprägten Welt. Auch die pseudointellektuelle Kunstbetrachtung wird hier aufs Schärfste kritisiert.
 

Das Ende wirft noch mehr Fragen auf, die vielen entgangen ist. Das letzte Zimmer scheint aus der Zeit gefallen zu sein, da Ansätze wie Futurismus und Kubismus in der Perspektive eines faschistischen Regimes überhaupt nicht koexistieren. Während zwei Soldaten in dieser typisch gestalteten 70er Einrichtung zusammen einen Gesellschaftstanz praktizieren, werden im Hintergrund weiterhin die entführten Jugendlichen gefoltert und ermordete. Die Interpretationsmöglichkeiten sind da vielseitig, aber mein persönlicher Gedanke richtete sich eher an das Fortbestehenden der Grausamkeiten solange die Menschheit in dieser Form noch bestehen bleibt.
 

Fazit: Wenn man „Salò“ in seiner Botschaft auf einem Satz runterbrechen müsste, dann wäre es sowas wie: Wenn du einen Menschen viel Macht verleihst, kann er oder sie es ziemlich missbrauchen. Ich finde es wird dem Film in dieser kurzen Aussage nicht ganz gerecht, da dieser Film zu komplex, zu abstoßend, zu kontrastlastig ausfällt. Es ist definitiv kein Film für den Ottonormalverbaucher und man muss sich im Voraus informieren, worauf man sich einlässt. Es ist kein Spaziergang, genauso wie unser Leben keiner ist und verlangt vieles von uns ab. „Salò“ darf zu keiner einseitigen Mutprobe verbleiben, so wie es das skandalsüchtige Internet haben möchte. Es zählt der Kontext und das Offen sein um noch tiefer in das Verständnis des Verständnislosen einzutauchen.

Bearbeitet von ItachiSaix
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Onoda (2021) 7 von 10
 

Könnt ihr euch vorstellen fast 30 Jahre lang auf einer dschungelhaften Insel zu leben und dabei die Überzeugung zu haben, dass der 2. Weltkrieg immer noch da draußen wütet? Tatsächlich gab es einen Japaner namens Hiro Onoda, der einem Großteil seiner Lebenszeit auf der philippinischen Insel Lubang dort verbrachte. Allein diese Tatsache verschaffte ihm sogar einen Legendenstatus. Onoda wurde einem manipulativen Spezialtraining unterzogen worauf er als Folge die Welt nur mit argwöhnischen Verschwörungstheorien betrachtete. „Onoda“ zeigt in seiner Gelassenheit, für wie viel Unruhe er auf der Insel gesorgt hatte und wie kompliziert seine Rettung in Wahrheit ausfiel. Eine unvorstellbare Nacherzählung, die ziemlich verdeutlicht wie man Menschen in die Irre führen kann und welche Konsequenzen das Ganze nach sich ziehen lässt. Unbeteiligte und mehr Soldaten sind dabei unnötig gestorben und im Endeffekt hätte es viel schlimmer ausgehen können. 

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Talk To Me (2023) 7 von 10

 

Die Teenagerin Mia verlor ihre Mutter sehr früh während ihrer Kindheit. Ohne ihren Tod richtig verarbeitet zu haben, verlief ihre Entwicklung eher verzögert ab. Dann auf einer Party konnte sie dank einer einbalsamierten Hand den Kontakt zu Geistern herstellen und es passiert, was passieren muss. Es kommt schließlich zu einer erbarmungslosen Hetzjagd auf Leben und Tod… „It Talks Me“ ist eines der Horror Film Überraschungen, die schon beim Fantasy Filmfestival für Aufmerksamkeit sorgte. Allein die Tatsache, dass die Regisseure nur Erfahrungen nur im YouTube Bereich gesammelt haben und so einen hochwertigen Film mit qualitativ guten Effekten kreierten, ist ziemlich bemerkenswert. Auch ist dieser australische Horrorfilm viel mehr als eine stumpfe Abfolge von Jumpscare Einlagen, „It Talks Me“ geht sehr gefühlvoll mit Themen wie Verlust, Verantwortung um. Dieser emotionale Knotenpunkt ist das Erfolgsrezept warum man als Zuschauer auf ein gutes Ende hofft. Eine Fortsetzung wurde bestätigt und man darf gespannt sein.

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Peaky Blinders (2013-2022) 8 von 10
 

Ich habe „Peaky Blinders“ lange vor mich hingeschoben und nie richtig durchgängig am Stück geguckt. Großen Dank geht an alle raus, die mich dazu ermutigt haben weiterhin am Ball zu bleiben. Der von BBC anfangs produzierte Ganoven Epos erfreute seine Beliebtheit nicht durch sein unverbrauchtes Setting kurz nach dem 1. Weltkrieg in Großbritannien, sondern auch die Darsteller tragen einen großen Teil dazu bei. Cillian Murphy geht als verschlossener und prinzipientreuer Gangster Boss richtig auf und ist schon Grund genug, warum man „Peaky Blinders“ eine Chance geben sollte. Auch alle anderen Darsteller wie Paul Anderson, Helen McCrory und Gäste wie Tom Hardy, Anya Taylor-Joy, etc. sind eine Bereicherung, die mannigfaltig die Serie mit so viel Leben einhauchen, dass man so kein zweites Mal erleben wird. Die Ansammlung der Konflikten und deren zugehörigen Konsequenzen findet gefährlich selbstverständlich Anklang beim Zuschauer, wenn man bedenkt warum die Figuren so handeln und trotzdem doch so menschlich sind. 

 

Man darf die unverschämt passende Titelmelodie der Peaky Blinders nicht außer Acht lassen! Nick Cave and the Bad Seeds haben schon seit längerer Zeit diesen ikonischen Song kreiert, der sich auch bei anderen Filmen gerne mal eingesetzt wird. „Red Right Hand“ erwähnt so viele Themen auf einmal, die sich mehrfach auf so viele Sachverhalte in „Peaky Blinders“ beziehen. Einmal wäre das kommunistische Stelldichein der ersten Staffel zu erwähnen, hinzu dann die russische Invasion aus der dritten Staffel auch noch ergänzend und last but not least das offensichtliche Leitmotiv der Hauptfigur Thomas Shelby als die Rache Gottes durch den ganzen Serienverlauf durchzuziehen. Auch im Song wird der Peaky Blinder Boss vielfältig beschrieben: „He’s a god, he’s a man, he’s a ghost, he’s a guru.“ Wenn man das weiß, dann verleiht es der Persönlichkeit Thomas Shelbys noch eine größere Bedeutung hinzu. So müssen Titelmelodien sinnvoll eingesetzt werden. Danke dafür Steven Knight! 

 

Auch wenn ich der Serie mitsamt seines Soundtracks, seines Settings und seine Darsteller in den höchsten Tönen loben kann, so muss ich leider auch auf einige negativen Aspekten eingehen. Man muss sich darauf einlassen, dass der Aufbau nicht immer klar für mich ersichtlich war und dieser generell sehr viel Zeit im Anspruch nimmt. Das an sich ist zwar kein großes Problem, nur die Umstände, dass dann so viele Handlungsstränge und Plotholes entstanden, hat mich zu oft aus der Serie herausgerissen. Insbesondere bei der letzte Staffel merkt man, dass Showrunner Steven Knight vieles ansprechen wollte, aber dann doch nicht so vernünftig zu Ende bringen konnte, weil die Erzählstruktur Lücken aufweist. Ich hoffe sehr, dass der abschließende Film die wichtigsten offenen Handlungsstränge zufriedenstellend abschließen kann und jede dort vorkommende Figur seinen würdigen und finalen Abschluss erhält. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den letzten Teil dieser wunderbaren Reise. 

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SAW (2004) 9/10

 

Ihr wisst es und ich wusste es recht, dass eine Kritik zu SAW erfolgen musste, da SAW X in den Startlöchern steckt. In den USA ist er bereits angelaufen, aber wir Deutschen haben das traurige Los gezogen und müssen bis Ende November warten, wie das auch immer passiert ist. Der neue Eintrag der Kult Reihe gehört aber zu den Besten seiner Art und das aus vielerlei Hinsicht, soviel kann ich versprechen. Jetzt soll es erstmal zuerst um den allerersten Teil gehen, der Rekorde gebrochen hat und mit seiner High Peak Idee sehr viel für die Filmwelt beigetragen hat. Zwei Männer sind in einen heruntergekommenen Badezimmer aufgewacht und haben aufgrund der Fesseln nicht unbedingt viel Freiraum für sich. Nach einiger Zeit stellen die fest, dass sie dem Jigsaw Killer zum Opfer gefallen sind und es findet inmitten der Hetz- und Schnitzeljagd ein Kampf ums nackte Überleben statt. SAW wird von einigen mehr dem Horror Genre zugeschrieben, ich sehe da mehr einen düsteren Thriller, der mit Horror Elementen arbeitet. Auch werden die expliziten Gewalt Szenen rar versehen bzw. finden sie eher im Kopf des Zuschauers statt, was aber nicht heißt, dass der Horror Faktor in seiner Effektivität im nichts nachgeht. 

 

Es ist der Traum eines jeden Filmstudenten. Während seines Studiums hat der damalige Jungspund James Wan zusammen mit seinen Kommilitonen Leigh Wanell eine grandiose Idee entwickelt. Wanell hat wegen großen Kopfschmerzen seinen Arzt aufgesucht. Die Kopfschmerzen waren so stark, dass er sogar die Befürchtung hatte, er könnte einen Tumor haben und deswegen sind viele Gedanken um ihn geschossen, ob er sein Leben so gelebt hat, wie man es hätte führen sollte. Glücklicherweise war das Ergebnis negativ gewesen und aus dem Anlass entstanden so auch die ersten Entwürfe, die wir dann final als den Spielfilm SAW kennen. Mit einem Budget von gerade mal einer Million US-Dollar mussten die beiden Neulinge sehr sparsam beim Dreh des Films umgehen. Einige Schauspieler konnten nur für wenige Tage eingesetzt werden, bei der Erstellung der Sets sind Einschränkungen gekommen und beim Filmmaterial mussten sogar noch Nachdrehs getätigt werden. Der Schnitt musste auch anders gesetzt werden, worauf die schnellen Schnittschnipseln entstanden und so das Gefühl der Hektik aufkommen zu lassen. Wegen all dieser kreativen Notlösungen ist SAW ein ganz besonderer Film, der auch von allen Cineasten gewürdigt werden sollte. 

 

Das SAW Franchise finde ich auch wegen den philosophischen und gesellschaftskritischen Thematiken so interessant. Alle Testpersonen haben nach Jigsaws Mindset nicht das Leben verdient und sie müssen sich vor den todbringenden Fallen selber verstümmeln oder gerettet werden, um eine lebensbejahende Perspektive zu erlangen. Der Puzzlemörder ist unsere inneren Stimme gegen alle Leute, die ihre Mitmenschen oder den Staat ausnutzen und nie von der Gerechtigkeit verurteilt werden. Das macht zwar die Identifikation mit ihm nach meiner Meinung grotesk, aber man merkt den aufbrodelnde Schrei nach Genugtuung. Auch finde ich das heilsvollbringende Versprechen nicht wirklich realistisch, aber das wäre ein Thema für ein anderes Mal.

 

SAW ist einzigartig, düster und unheimlich. Jigsaw kennt jedes Geheimnis seiner Testpersonen und das macht den Horror aus, aber der Film funktioniert auch als dunkle Thriller, denn es weiß wie man Spannung aufbaut. Es ist eine Reise, die man so schnell nicht wieder vergisst. Allein das Ende hat einen Plottwist, das niemand wirklich vorhersehen kann. Der Score verstärkt sogar das unbehagliche Gefühl beim Zuschauer und es gibt nur einzelne Plot Elemente die aufgrund des Budgets Schwächen vorzufinden. Die sind aber minimal. SAW spielte das 100fache wieder ein und somit waren die Fortsetzungen mehr als gut begründet gewesen.

Bearbeitet von ItachiSaix
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SAW II (2005) 7 von 10

 

 

Nachdem der Debutfilm SAW ein riesiger Erfolg wurde und die Fans Lionsgate Studios mit E-Mails mit Fragen bombardierten worden, da war es mehr als selbstverständlich, dass mehrere Fortsetzungen her mussten. Mit Darren Lynn Bousman hatte man einen unerfahrenen Regisseur am Bord geholt, der aber die Gelegenheit nutze, sich selber zu entfalten. In SAW II wird die Handlung weiter voran getrieben. Der Jigsaw Killer wurde entlarvt und ein sehr launischer Detective stellt sich ihm entgegen, aber er findet schnell heraus, dass sein Sohn in einem unbekannten Gebäude mit anderen Insassen ein Spiel ums Überleben spielen muss. Die Merkmale vom Erstling Werk sind erhalten geblieben: Die schnellen Schnitte, die düstere Atmosphäre und die akzentuierten Farbfilter. Bousman erweiterte die Fallen, die mehr graphischer und extremer ausfallen und erzählt zusätzlich die Background Story über Jigsaw aka John Kramer, warum er zu dem wurde, der Leute entführt und sie in den tödlichen Fallen steckt. 

 

Das die Opfer von Jigsaw eine Reihe von Tests durchlaufen müssen um den Wert ihres Lebens klar vor Augen zu führen und mit aller Gewalt bewusst zu machen, dass ihre Lebensführung der Falsche war, halte ich, wie letztes Mal erwähnt, fragwürdig. Drogenabhängige z.B. müssen durch ein bestimmtes Programm über mehrere Phasen ihre Sucht überwinden und das allein zeigt schon wie komplex diese Art der Erkrankung ausfällt. Die Methode von Jigsaw eine Person durch eine Bedrohung mit der Konsequenz zum Tod diese heilen zu können halte ich für nicht realistisch. Es kommen neue Probleme zum Vorschein oder verstärkt u.a. eine ungewollte Verhaltensweise. Das erkennt man später ziemlich deutlich bei den Protegés von Jigsaw, wenn man die Reihe aufmerksam mitverfolgt hat. John Kramer ist aber überzeugt davon, dass diese Umpolung funktioniert und das münzt wegen einer Vielzahl an Umständen, die ihm widerfahren ist.  

 

In SAW II zwingt John Kramer Detective Matthews eine lange Diskussion zu führen, wenn er seinen Sohn wiedersehen möchte. Aus dem Gespräch kommt nicht nur hervor, wie gut Jigsaw den temperamentvollen Vater kennt und welche Schwächen bei ihm vorliegen, sondern auch der sterbenskranke Zustand  von John wird in den Fokus genommen. Mit der Diagnose einen inoperablen Hirntumor zu haben, versuchte er sich damals das Leben zu nehmen, versagte aber dabei. Er hat aber für sich etwas gefunden, womit er sein Leben wieder einen Sinn geben konnte. Das ist aber nur ein Puzzleteil aus dem großen Ganzen, die in den späteren Teilen immer weiter aufgedeckt werden. Und ich liebe die SAW Reihe für ihre Erzählung der Story, die nach und nach mehr preisgeben. Insbesondere ist die Figur des Jigsaws als Horror Ikone so viel interessanter als die unsterblichen Konkurrenten wie Leatherface, Mike Myers etc., denn Ersteres ist vom Entwurf das fast genaue Gegenteil zu den anderen Monstern. Jigsaw ist sterbenskrank, aber überlistet die Gefahren meist durch sein Intellekt und liest seine Mitmenschen wie ein offenes Buch ab.

 

Auch wenn SAW II eine würdige Fortsetzung ist, so muss ich die Gruppe in dem größeren vorhandenen Spiel kritisieren. Die Gruppendynamik ist teilweise spannend zu beobachten, dennoch lassen die einzelnen Personen keine Charaktertiefe zu und wirken daher eher langweilig. Das wurde bei Adam und Dr. Gordon aus dem ersten Teil im Vergleich besser gelöst. Ich verzeihe aber diesen großen Fehler, da ja bis Teil 7 die einzelnen Fortsetzung jährlich erschienen und der Aufwand bei den zeitlich engen Deadlines waren sicherlich keine einfache Aufgabe. SAW II entführt euch abermals in ein dunkles Abenteuer, die wieder mit einen kreativen Plottwist daher kommt und mit einen faszinierenden Tobin Bell als Jigsaw überzeugt. Das Storytelling belohnt den aufmerksamen Zuschauer mit schönen Details wie auch bei den folgenden Teilen. 

Bearbeitet von ItachiSaix
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SAW III (2006) 7 von 10

 

„SAW III“ erblickte 2006 das Licht der Welt und es war eines dieser Horrofilme, die viel vom Zuschauer abverlangte. Nachdem die Identität von Jigsaw und dessen Gehilfin nach dem 2. Teil aufgedeckt wurden, bleibt dem unberechenbaren Mastermind nur noch sehr wenig Zeit bis er dem Hirntumor erliegt. John Kramer bereitet mit letzter Kraft alles vor um sein letztes Spiel in Gang zu setzen. Im Visier geraten eine depressive Ärztin und ein hasserfüllter Vater und bald heißt es wieder: Es ist Zeit ein Spiel zu spielen! Mit „SAW III“ sind die Fallen nicht nur extremer, sondern die Story hätte rundum als gutes und aufwühlendes Finale in Form einer Trilogie dienen können. Dennoch spricht die große Anzahl der Kinobesucher für sich und man wollte noch dem Erfolg für eines der beliebtesten Franchises ausnutzen. Es sammeln sich auch die negativen Stimmen wenn es darum geht SAW als Begründer und Auslöser des „Torture Porn“ Genres abzustempeln. Ich empfinde es als hanebüchener Unsinn. Ich versuche zu erklären warum:

 

„SAW III“ muss sich dem Vorwurf gefallen lassen dem „Torture Porn“ Gerne zu begünstigen. Man muss klar sagen, dass bei dieser Reihe die Gewalt im Vordergrund steht, denn sie dient als Instrument für die essentielle, bösartige Atmosphäre und als Sprache für den Jigsaw Killer. Generell ist Gewalt eine Art Sprache in Filmen zu verstehen um nicht nur Gefühle wie Angst, Ekel etc. auszulösen, sondern kann ebenfalls als zusätzliche narrative Ebene eingesetzt werden. Das sollte man als Zuschauer stets im Hinterkopf behalten, damit man diese Erscheinungsformen reflektieren kann. Medienpsychologen haben sogar in Studien nachgewiesen, dass wir deswegen z.B. Folgen wie Tatort konsumieren um unsere Aggressionen im Zaum zu halten, denn sie liegt bei jedem Menschen zugrunde. Diese Impulskontrolle gibt es nicht nur seit Anbeginn der Medienära. Bei literarischen Werken wie Shakespeare z.B. ist Gewalt ein Hilfsmittel und eine Ausdrucksform für Erzählungen. Gewalt darf nur in der Kunst ausgelebt werden, mehr aber auch nicht.

 

Natürlich muss man für sich selber die Frage beantworten, ob es bei SAW Reihe der Sinngehalt aufrecht gehalten wird. Immerhin wird die Frequenz der Gewaltsszenen in den späteren Teil nicht verringert. Zu den katastrophalen Einträgen werde ich mich aber an anderen Tagen dazu mehr äußern. Es soll aber gesagt sein, dass es weitaus schlimmere Filme im Vergleich existieren. Da wird es recht nicht die Mühe gemacht wird, eine Geschichte erzählen zu wollen und daher fehlt auch der Anspruch etwas sinnvolles für die Kunst mitzugeben. 

 

 „SAW III“ hat wegen seiner unbarmherzigen Szenen Mitleid auf emotionaler Ebene bei mir auslösen können. Gerade wenn es um die Frage wie Vergebung und Rache geht, hat sie bei mir Anklang gefunden, auch wenn es nur mehr oder weniger an der Oberfläche kratzt. Der Film verliert nichts von seiner Faszination, wenn man sich darauf einlässt und punktet abermals mit seinen kreativen Plottwists. Zudem finde ich die Beziehung zwischen John Kramer und Amanda Young spannend erzählt. Ihre Charakterentwicklung trägt sehr zu den Höhepunkten bei. „SAW III“ deckt darüber hinaus noch weitere Hintergründe aus den vorherigen Teilen auf und lässt die Story weiter vom Umfang und Komplexität reifen. Es fühlt sich nach einem durchdachten Mammutprojekt an, die so viel hergibt. 

Bearbeitet von ItachiSaix
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