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IGNORIERT

Welchen Film habt Ihr zuletzt gesehen? + Bewertung


BlackBulli

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:eek6::eek6:

Sorry, aber das war ein weiterer Tiefpunkt von Dugan/Sandler. Die Gags, die beim ersten Mal schon peinlich sind, wiederholen sich halt einfach schamlos gefühlte 100 Mal. Was Al Pacino und Johnny Depp geritten hat da mitzuspielen würde ich auch gerne mal wissen, auch wenn die Zwei die einzigen Lichtblicke in diesem Katastrophenwerk sind. Adam Sandler hat wie immer die Wirkung einer Baldriantablette, irgendwie hat man fast den Eindruck, dass er selbst keinen Bock darauf hatte. Und das Schlimme ist ja, dass der Film trotzdem 150 Mio USD eingespielt hat, man möchte wirklich manchmal an der Menscheit zweifeln.

Freut mich für dich, das der Film dir sehr gut gefallen hat, der geht schon ordentlich ins Mark :smile:.Grüße GW

Jau, sicherlich einer der besten Filme aus dem letzten Jahr.

Aber nicht, dass du den Film höher bewerten würdest? :skep:

Du sprichst mit Flesher. ^^ No offense.

Seraphim Falls (2006) von David Von Ancken - 7/10

Ganz ganz starker Film. Leider sehr unbekannt.

Halte ich auch für unterschätzt. Ist halt kein klassischer Western mit viel Action, sondern ein Psychoduell der zwei grandiosen Hauptdarsteller.

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Sandler hat eine unglaubliche Begabung dafür,

ausschließlich in schlechten und peinlichen Filmen mitzuspielen. Ausgenommen ist lediglich Spiel ohne Regeln - der war ja ganz okay.

Ja da hast du recht. Leider tendiert die Mehrheit der Menschen dazu nichts, nicht mal Filme, zu hinterfragen oder zu kritisieren. Wenn andere sagen, der Film ist gut, find ich ihn auch gut.... :facepalm:

Kenne nur einen guten Sandlerfilm, Punch-Drunk Love von Paul Thomas Anderson, der hat satte 8 Punkte von mir bekommen. Aber irgendwie fehlt mir spätestens nach Jack & Jill gänzlich das Interesse, mir weitere Sandlerfilme anzutun. Aber vielleicht riskiere ich auf deinen genannten mal einen Blick.

Es gibt auch genug schlechte Filme, die an den Kinokassen abgestraft werden, aber der kommerzielle Erfolg der Sandlerfilme wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.

Sandler ist einer meiner lieblingsschauspieler was komödien angeht^^

Macht ja nichts. ^^

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La Strada (1954) von Federico Fellini - 10/10

So, wieder mal was von meiner "Unbedingt-einmal-im-Leben-schauen"-Liste abgearbeitet und mich wieder mit Fellini befasst. Kannte bisher nur Die Stimme des Mondes, was sicherlich nicht der beste Einstieg war, und wollte jetzt mal ein paar seiner großen Filme sehen. La Strada würde ich ohne lange nachzudenken schlicht als eines der besten Dramen in einem der besten Filmjahrzehnte bezeichnen. Zwei tragische Hauptfiguren, die als wandernde Zirkusleute eine Hassliebe par excellence verbindet, deren Beisammensein beim Zuschauer reine Glückseligkeit und abgrundtiefe Trübseligkeit auslösen. Für die heiteren Momente sorgt meistens die etwas zurückgebliebene weibliche Rolle der Gelsomina, die aus Geldnot von ihren Eltern an den raubeinigen Schausteller Zampano (Anthony Quinn, brillant) verkauft wird. Als Duo Infernal wird schnell klar, auf welches Finale die Geschichte zusteuert, was dem Ganzen aber keineswegs die Würze nimmt, gerade die Einfachheit des Erzählens und die unverschachtelte leichte Art des Films lassen es zu, sich ganz auf das 2-Personen-Schauspiel einzulassen. Da bleibt nur zu sagen - bravo, maestro!

La dolce vita (1960) von Federico Fellini - 7/10

Nach La Strada gab's dann gleich die Zugabe, La dolce vita, der glaube ich bei mir zu einem kleinen Overkill geführt hat. Knapp 5 Stunden Fellini ist für mich glaube ich etwas zu viel für einen Abend. ^^ Zumal dieser doch etwas mehr Anspruch hat, befasst er sich mit gesellschaftskritischen Themen, allem voran dem dekadenten Lebensstil der High Society. Sicherlich interessant, auf 3 Stunden gezogen aber doch etwas ermüdent. Marcello Mastroianni in der Hauptrolle ist perfekt besetzt, erinnert mich ja oft an den großartigen Alain Delon, und in einer kleinen Nebenrolle hab ich mich über den alten Prügelknaben Lex Barker gefreut, dessen Schmetterhand auch hier zum Einsatz kommt. ^^ Die italienische Lebenseinstellung des süßen Lebens ist auf jeden Fall sehenswert und wird sicherlich nochmal in Ruhe angeschaut.

Der Tiger und der Schnee (2005) von Roberto Benigni - 6/10

Und noch ein Italiener. Weil's so schön war. Leider liefert Benigni mit Der Tiger und der Schnee wahrlich nicht sein bestes Werk. Er spielt einen Literaturprofessor, dessen Frau (Nicoletta Braschi, die schon in Das Leben ist schön seine Frau verkörperte) in den Irak fliegt, um über einen irakischen Dichter zu schreiben. Dort herrscht allerdings unglücklicherweise gerade Krieg, sie wird schwer verwundet, er versucht irgendwie zu ihr zu gelangen und ihr zu helfen, Medikamente und Ärzte sind im kriegsgebeuteltem Land nämlich rar. Beginnt recht stark in gewohnt benignisch-träumerischer Art, aber die Liebesgeschichte von Italien in den Irakkrieg zu verlegen halte ich für misslungen. Wie man überhaupt auf die Idee kommt?! Natürlich wird der Krieg verurteilt und soll kritisch dargestellt werden, aber der Versuch ist doch leider oft wirklich nur ein Versuch. Tut nicht weh, hat seine komischen Stellen, muss aber auch nicht unbedingt sein.

The Host (2006) von Bong Joon-ho - 7/10

Fabelhafter südkoreanischer Monsterfilm. Skrupelloser amerikanischer Wissenschaftler kippt Chemikalien in den Han-Fluss und, wie sollte es auch anders sein, mutiert daraus ein riesenhaftes Amphibientier, das sich ahnungslose Promenadenbesucher schnappt und in seine Speisekammer, ein Abwasserkanal, sperrt. Darunter ist die Tochter eines Imbissbudenbesitzers, der sich mit Onkel, Tante und Großvater aufmacht, das Mädchen zu retten. Die erste Hälfte noch sehr lustig und skurril, driften der leicht trashige und zugleich famos produzierte Streifen in ein echtes Drama mit viel Symbolkraft ab. Abdriften klingt ein bisschen gemein, gerade das Ende ist ein ziemliches Feuerwerk, im wahrsten Sinne des Wortes. Sehr unterhaltsam.

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Oldboy (2003) von Park Chan-wook - 10/10

Ja, schon wieder eine 10. Aber es muss sein. Ich liebe diesen Film.

Der chaotische Raufbold Oh Dae-su wird am Geburtstag seiner kleinen Tochter auf offener Straße entführt. Er wird in ein Zimmer gesperrt ohne zu wissen, wer die Entführer sind und was sie wollen. Während dieser Zeit bekommt er zu Essen, medizinische Versorgung, sein Zimmer wird regelmäßig gesäubert und seine Haare geschnitten. Einen Fernseher hat er auch, so sieht er in den Nachrichten, dass seine Frau umgebracht wurde und die Tat ihm in die Schuhe geschoben wird. 15 Jahre vergehen, auf den Tag genau wird er wieder betäubt und kommt in einem Koffer an genau der Stelle wieder zu sich, wo er vor 15 Jahren entführt wurde. Nachdem er sich mit der wiedergewonnen Freiheit akklimatisiert hat, begibt er sich auf einen Rachefeldzug gegen seine Peiniger.

Park Chan-wook ist mit dem zweiten Teil seiner Revenge-Reihe ein Meilenstein des Genres gelungen. Die Story entwickelt sich nach und nach, es ist kein simples/klassisches Rape-und-Revenge-Motiv, sondern entfaltet seine wahren Beweggründe sehr sorgfältig. Die gut portionierten Actionsequenzen sind atemberaubend und für heutige Verhältnisse sehr einfallsreich. Man leidet mit, sowohl mit dem Protagonisten, als auch dem Antagonisten. Die Sache mit der Hypnose wirkt vielleicht etwas zu konstruiert, aber ich glaube, man muss bei einem guten Film auch nicht die Nadel im Heuhaufen suchen. Ich liebe dich, Oldboy.

Spiel ohne Regeln (2005) von Peter Segal - 4/10

Sandler/Segal funktioniert sicherlich besser als Sandler/Dugan, was aber nicht heißt, dass die Filme gut wären. Schlechtere Filme als Dugan zu drehen ist schließlich echt schon eine Herausforderung. Aufzuzählen, was Spiel ohne Regeln richtig macht, würde gewiss schneller gehen als die Negativpunkte zu nennen, richtig macht er nämlich so ziemlich nichts. Sandler spielt einen Ex-Footballprofi, der, weil er betrunken mit dem Auto seiner Freundin sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte, für 3 Jahre ins Gefängnis muss. Im Gefängnis im Guantanamostil (mit willkürlich schlägernden Wärtern und Strafen a la eine Woche in einer 1m² großen Holzbox zu verbringen, klar, Standard) gründet er ein Footballteam aus Insassen, das in einem Spiel gegen die Wärter antreten soll (wie originell). Bei einem Remake darf man zwar nicht bemängeln, dass die Story schonmal erzählt wurde, aber der Plot ist einfach unsäglich abgenudelt. Doch weiter: Der Gefängnisdirektor (James Cromwell, der in schlechten Filmen einfach nichts zu suchen hat) will das Spiel sogar auf ESPN übertragen lassen (klaro). Sandler versucht also aus den Knackis ein semiprofessionelles Footballteam zu machen.

Es ist schon fast traurig, wie unlustig solche Filme manchmal sein können. Man möchte weinen anstatt lachen. Die Gags gehen vollkommen ins Leere. Zwischendruch wird wie oft bei Sandler versucht auf die Tränendrüse zu drücken, indem man jemanden sterben lässt, der mir aber eigentlich eh von Anfang an total egal ist. Nice try. 1 - 2 Pluspunkte fallen mir dann aber doch noch ein. Die Musik ist immer recht passend und mit James Cromwell und William Fichtner in den Nebenrollen hat es Sandler mal wieder geschafft, wenigstens zwei talentierte Schauspieler in seinen Gurkenfilm zu bekommen. Was den Film natürlich nicht vor seiner Berechenbarkeit und Idiotie schützt.

Soylent Green (1973) von Richard Fleischer - 7/10

2022 - Die Erde ist maßlos überbevölkert, alleine in New York City leben 40 Millionen Menschen. Nahrungsmittel, Energie und sonstige Ressourcen sind erschöpft, von Wohnraum gar nicht zu sprechen. Die Regierung ist ratlos und stellt für das Volk einfachste Lebensmittel in Form von Keksen aus Sojabohnen her mit den Namen Soylent Red und Soylent Yellow. Als das neue Produkt Soylent Green, das angeblich aus Plakton hergestellt wird, auf den Markt kommt, kommt Polizist Thorn (Charlton Heston) einem ungeheuerem Staatsgeheimnis auf die Schliche. Dummerweise wusste ich schon vorher

, aus was Soylent Green gemacht wird, der Spruch "Soylent Green ist Menschenfleisch / "Soylent Green is people" ist ja relativ geläufig und oft parodiert worden.

Das tut dem Film aber keinen Abbruch, trotzdem noch sehr spannend und der Star des Films ist eh die erschreckende Zukunftversion, eine Utopie, in der die wenigen Reichen die letzten Lebensmittel aufbrauchen, sich Frauen als Hausinventar halten und es Einrichtungen gibt, in denen sich lebensmüde Menschen massenabgefertigt Sterbehilfe leisten lassen können. Die Toten werden in Müllfahrzeugen auf "Mühlvernichtungsanlagen" transportiert

und ohne dass es jemand weiß wiederverwertet.

Äußerst interessant, wenngleich auch etwas naiv und überspitzt.

Turistas (2006) von John Stockwell - 2/10

In den ersten 45 Minuten des 90-minütigen Einschlafsfilm passiert einfach erstmal gar nichts. 6 Touris in Brasilien haben einen Busunfall, schlagen sich durch den Dschungel zu einer Strandbar durch, werden dort ausgeraubt und müssen zusehen, wie sie nun ohne Geld und Pass zurechtkommen. Dann geraten sie noch in das Visier von Organhändlern, die sie auch gefangen nehmen und etwas dezimieren, das ist aber einfach alles unglaublich egal und uninteressant erzählt, man will irgendwann einfach nur noch, dass diese ganzen langweiligen Charaktere sterben und der Film aus ist. Der große Showdown: Die letzten paar überlebenden Touris stehen den zwei Organhändlern gegenüber, die mit gezogenen Waffen auf sie zielen. Der Boss sagt seinem Handlanger, dass er sie erschießen soll, und was tut der? Er hat einen plötzlichen Wandel und erschießt seinen Boss. Aus dem Nichts! *applaus* Schier unerträglich.

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Das ist vermutlich das erste und einzige Mal, dass du eine bessere Bewertung als ich vergibst. :D Ich habe Oldboy "nur" 9/10 Punkten gegeben, aber dennoch ist es ein genialer Film, den man gesehen haben sollte.

Ich habe etwas Angst vor dem amerikanischen Remake..^^

Das erste Mal? Bewerte in letzter Zeit doch schon sehr großzügig. ^^

Da geht's mir wie dir. Ich weiß noch nicht, ob ich mir den angucken will. Die südkoreanische Version ist imo "perfekt", kann nur schlechter kommen.

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Ich habe seinerzeit 7 Punkte vergeben.

Diese "legendäre" Kampfszene fand ich eher albern und unpassend, auch wenn sie fantastisch aussah. Im nachhinein vergleiche ich sie sogar gerne mit der Szene von Walking Dead, als Lee sich kurz vor Ende durch die Zombies kämpft, was ich auch zum kotzen fand :D Das Motiv des Täters hat mich ebenso gestört und dann doch zu sehr raus gerissen.

Der Film hat für mich einfach zu viele Mängel um die Top Bewertung objektiv wirklich vertreten zu können. Die Story ist jedoch einzigartig und ziemlich geil.

Eine 7 finde ich absolut in Ordnung. ^^ Objektivität ist so eine Sache, ein Schauspieler kann noch so überzeugend spielen, die Kameraarbeit noch so innovativ und schön bebildert sein, das Script noch so ausgefeilt sein - wenn es dir in deinem subjektiven Empfinden auf den Zeiger geht, kannst du das dann dennoch nicht für gut befinden. Für mich persönlich hat in dem Film eben alles so gestimmt, wie es gemacht wurde, es würde mir zumindest schwerfallen zu sagen, was man hätte besser machen können. Würde jeder objektiv mit den gleichen Maßstäben bewerten, würde jeder eben dem Film die gleiche Punktzahl geben. Es spielen aber auch subjektive Aspekte eine Rolle, ob man einen Film gut findet oder nicht. Die eigene moralische Einstellung beispielsweise, der eigene Humor, Vorlieben bei Schauspielern, Genre oder dem Score, und und und... Das nur nochmal zum Bewerten an sich.

Auf die Mängel müsste man natürlich genauer eingehen. The Walking Dead hab ich nicht gesehen, kann ich nicht mitreden. ^^ Die besagte Kampfszene in Oldboy allerdings finde ich in der Tat großartig.

@silverman - ja, das ist das Remake, den Trailer finde ich schonmal furchtbar. Einige Szenen scheinen 1 zu 1 übernommen worden zu sein, teilweise wollte Spike Lee dem Ganzen wohl aber noch eins draufsetzen (siehe letzte Szene mit dem Teppichmesser). Der Stil sagt mir von dem was man bisher sieht auch überhaupt nicht zu, sieht halt so aus, als würde man den koreanischen Film für das westliche 0815-Publikum tauglich machen wollen. Aber naja, abwarten. Ich halte es immer noch für überflüßig.

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[bewertungen enthalten wie immer mehr oder minder größere Spoiler.]

Jeepers Creepers (2001) von Victor Salva - 6/10

Achja, als Kind war dieses Horrorfilmchen echt mal gruselig. Auf der Heimfahrt vom College zu ihren Eltern sehen die zwei Geschwister Darry und Trish, wie ein Mann ein verschnürtes, blutverschmiertes Bündel in einen Schacht wirft. Was hab ich mich damals geärgert, als, anstatt die Polizei zu rufen, die beiden selber in dieses Rohr klettern mussten. Was ich auch heute noch als großes Manko sehe, die Figuren handeln einfach durchgehend irrational und dumm. Es stellt sich heraus, dass der Mann eigentlich ein gargoyleähnliches Ekelvieh ist, das alle 23 Jahre für 23 Tage auf die Jagd geht, um Menschen zu fangen, bestimmte Körperteile von ihnen frisst, die dann zu seinen eigenen werden. Auch fällt heute extrem auf, dass sich wirklich aus jedem Horrorfilmklischee bedient wird, alleine die verwirrte Katzendame und die Hellseherin, die das Geschwisterpaar warnt, haben fast schon einen parodierenden Charakter. Nichtsdestotrotz hat der Film auch heute noch mit einem Augenzwinkern und einem kleinen Nostalgiefaktor seinen Charme.

The Descent (2005) von Neil Marshall - 4/10

Ich weiß, der Film hat seine Fans und die nicht zu knapp, was mir allerdings bis heute nicht erklärbar ist. Auch beim zweiten Sehen an Halloween, um wenigstens ein bisschen in Stimmung zu kommen, fand ich ihn einfach nur doof und unbegreiflich. Sechs Freundinnen steigen in eine unerfroschte Höhle hinab, um Sarah, die gerade ihren Mann und ihre Tochter bei einem Autounfall verloren hat, abzulenken. Der vermeintlich einzige Ausgang stützt dummerweise hinter ihnen ein und in der Höhle haust eine Gollumarmee, die einen außerordentlichen Appetit auf dumme Frauen hat. Natürlich kriselt es auch zwischen den Damen, da eine von ihnen eine Affäre mit Sarahs totem Mann hatte, die allerdings von einer anderen (Juno) versehentlich tödlich im Gefecht mit einem Eispickel verwundet wird. Die erhält dafür am Schluss die Quittung, sie und Sarah sind am Schluss die einzigen Überlebenden, und was macht die gute Sarah, sie haut ebenso einen Eispickel in Junos Bein und überlässt sie den Ghulen. Was soll denn das? Das einzig Beklemmende an der ganzen Geschichte ist eigentlich nur die Höhle an sich, wenn die Mädels durch die engen Spalten robben, kriegt man selbst fast klaustrophobische Zustände. Der Rest ist Schall und Rauch.

Memories (1995) von Kōji Morimoto, Tensai Okamura & Katsuhiro Otomo - 8/10

Sehr starker Animeepsiodenfilm im Stile von Manie Manie. Die ersten Episode Magnetic Rose von Koji Morimoto spielt im Jahre 2092, ein Schrotthändlerraumschiff empfängt einen Notruf, der aus einer Raumstation, die eine Rosenblütenform hat, gesendet wird. Sie gehen dem SOS nach, von außen sieht die Station verfallen aus, innen jedoch wie ein barockes Schloss. Zwei Crewmitglieder gehen hinein und finden heraus, dass hier einmal ein Operndiva gewohnt hat, die, nachdem sie ihre Stimme und ihre große Liebe verlor, in Einsamkeit hinvegetierte. Der ganze Palast ist nur noch eine Illusion aus Erinnerungen vergangener glücklichen Tage. (Die Parallelen der Operndiva im Film und dem Leben von Maria Callas sind by the way bestechend und ein paar der größten Erfolge der Callas wie etwa Madame Butterfly ziehen sich durch die komplette Episode als Maintheme, herrlich). Und auch die Crewmitglieder fangen an, Illusionen ihrer Träume zu sehen und nachzujagen. Die ganze Episode, die meiner Meinung nach die stärkste der dreien ist, ist ein großartiger Spacehorrortrip im Stile von Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum und unbedingt sehenswert.

Die zweite Epsiode Stink Bomb von Tensai Okamura ist hingegen unfassbar witzig. In Toyko herrscht eine Grippewelle, die auch den kleinen Chemielaborant Nobuo Tanaka quält. Im Büro seinen Chefs findet er eine Flasche mit Pillen, die er für ein neuerforschtes Grippemittel hält, und schluckt eine davon. Doch leider war das kein Fiebermittel sondern eine von den USA in Auftrag gegebene chemische Waffe, die beim Anwender eine für ihn nicht merkbare, furchtbar stinkende Gaswolke ausstößen lässt. Durch den Gestank fallen zugleich alle Mitarbeiter tot um, Tanaka ist der einzig Überlebende und er bekommt vom Chef, der nicht weiß, dass Tanaka eine Pille zu sich nahm, auf einer Bildschirmübertragung den Auftrag, die strenggeheimen Pillen nach Tokyo zu schaffen und ihm zu übergeben. Tanaka macht sich also auf dem Weg in die japanische Hauptstadt, eine Spur der Verwüstung hinterlassend. Als der Chef endlich begreift, dass Tanaka hinter dem Chaos steckt, versucht er mit allen Mitteln (Panzern, Flugschwandronen, Raketen) Tanaka mit seiner Giftwolke aufzuhalten, damit er die tödliche Gaswolke nicht in die Millionenstadt bringt. Selten etwas Absurderes und Lustigeres gesehen, wenn auch diese Episode nicht die Kreativität der anderen zwei erreicht.

Die letzte Episode ist eher als kleines Kunstwerk zu sehen, sie hat keine gängige Handlungsstruktur, sonderns stellt nur ein Szenario dar. Cannon Fodder von Katsuhiro Otomo, der schon in 1987 in Manie Manie mitwirkte, zeigt eine Stadt, deren ganzes urbanes Leben daraus besteht, eine andere bewegliche, dem Zuschauer aber unbekannte, bzw. ungezeigte Stadt mit Kanonen zu bombadieren. Die Kinder lernen in der Schule, wie man etwa die Flugbahn der Kanonenkugeln berechnet, die Männer bedienen die unzähligen riesigen Kanonen, die auf jedem Gebäudedach stehen. Das Ganze wird aus der Sicht eines kleinen Jungen erzählt, der zum Schluss seinen Vater fragt, gegen wen sie da eigentlich schießen, worauf der Vater antwortet, dass der Junge noch zu klein sei, um das wissen zu müssen. Der Zuschauer wird also wie der Junge im Dunkeln gelassen und das lässt dem Publikum viel Raum, seine eigene Metapher aus der Geschichte zu ziehen. Oder man ergötzt sich einfach an der visuell beeindruckenden Steampunkwelt.

Sowieso sind alle drei Episoden schon alleine optisch sehr ansprechend. Wenn man die Gelegenheit hat, diese kleien Animeperle zu sehen, sollte man das unbedingt tun.

Little Children (2006) von Todd Field - 7/10

Ein Film, der mehr will, als er erreichen kann. Es sind zu viele verschiedene Handlungen, die sich überschneiden aber nie alleine wirklich richtig zur Geltung kommen, und zu viele teilweise sehr heikle und wichtige Themen, die hier behandelt werden wollen. Entzwirbelt man die verschiedenen Stränge, kommen sehr interessante Sachen dabei heraus, als Knäuel fand ich die Geschichte aber teilweise etwas zu oberflächlich. Jackie Earl Haley und Kate Winslet haben hier allerdings mit ihre besten Performances geleistet. Ein guter Film, der für meinen Geschmack einfach mehr Zeit gebraucht hätte.

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Volver - Zurückkehren (2006) von Pedro Almodóvar - 8/10

Wuw, ziemlich gut. Ich wusste gar nicht, dass das spanische Kino momentan so viele Perlen produziert. Was vor allem an Alejandro Amenábar (Das Meer in mir), Juan Antonio Bayona (Das Waisenhaus) und eben Pedro Almodóvar liegt. Volver - Zurückkehren ist eine (überraschend schwarzgefärbte) Tragikomödie, die alleine optisch absolut zu überzeugen weiß. Zugegeben braucht es ja nicht viel, um Penelope Cruz ästhetisch in Szene zu setzen, Almodóvar schafft es aber zudem, all ihr Talent hier aus ihr rauszukitzeln. Von der Story will ich gar nicht viel verraten, die Entwicklung vom heiteren Kammerspiel der starken Darstellerinnen zum noch stärkeren dramatischen finalen Akt ist bestens gelungen. So verblasst der Film nicht zum reinen Eyecandy.

Alien Teacher (2007) von Ole Bornedal - 4/10

Schade, der dänische Regisseur Bornedal hatte mit Nightwatch – Nachtwache ein recht starkes Debüt, seitdem stellt er nur noch selten sein Können unter Beweis. Alien Teacher ist ein recht lieblos gemachter Teeniehorrorfilm. Die krude Geschichte macht nicht immer Sinn und wirkt manchmal ziemlich hingeklatscht. Auf einem weit entfernten Planeten herrscht chronischer Kriegszustand, deshalb wird ein Alien (in Verkörperung von Paprika Steen, bekannt aus exzellenten Filmen wie Adams Äpfel oder Das Fest) auf die Erde geschickt, um Liebe und Mitgefühl der Erdbewohner zu studieren und schlussendlich zu absorbieren. Dafür lässt sie sich als Vertretungskraft in eine Schulklasse einschleusen. Die Kids (das einzig Sympathische an diesem Teenietrash) kommen dem natürlich schnell auf die Spur und wollen der Aliendame einen Strich durch die Rechnung machen. Naja, dann kommt der übliche, kindergerecht verpackte Schmu, die Kraft der Liebe und Freundschaft etc... Ne, funktioniert leider nicht wirklich.

Grave Encounters 2 (2012) von John Poliquin - 2/10

Zu diesem Mist wurde ich heute leider genötigt. Der erste Teil war ja schon nicht so toll, aber die Fortsetzung war, Überraschung, noch viel schlechter. Es ist eigentlich genau der selbe Film wie der erste Teil, dort war es ein Filmteam, die eine verfallene Irrenanstalt auf Geister untersuchte, im Zweiten dann eine Horde Filmstudenten, die den ersten Teil des Found Footage-Films sahen und dem natürlich nachgehen müssen. Nach 40 Minuten kommt die fünfköpfige Truppe endlich in das Gebäude, davor herrscht gähnende Leere. Naja, danach wird's eigentlich auch nicht besser, man sollte meinen, da die Trottel den ersten Teil ja gesehen haben, sollten sie etwas schlauer sein, dem ist aber keineswegs so. Es ergeht ihnen wie dem anderen Filmteam, Überraschungen oder irgendwelche Erklärungen darf der Zuschauer nicht erwarten. Wäre ja auch zu viel verlangt. Würde wenigstens ein bisschen Spannung und Grusel aufkommen (sollte bei einem Horrorfilm ja naheliegen) könnte man ja über einiges hinwegsehen, aber der Film bietet nur eines, Langeweile. Jap, wollt ihr euch mal richtig langweiligen, schaut Grave Encounters 2.

Bin-Jip (2004) von Kim Ki-duk - 8/10

Das Leben des jungen Sun-hwa ist ein sehr unorthodoxes, er bricht in Wohnungen ein, deren Eigentümer momentan verreist sind. Nicht um etwas zu stehlen, er macht sich nur etwas zu essen, wäscht sich und schläft sich aus. Im Gegenzug dafür tätigt er ungetane Hausarbeit, er putz die Wohnung, wäscht Schmutzwäsche, repariert kaputte Hausgegestände und kümmert sich um die Pflanzen. Bei einem seiner Einbrüche wird er allerdings von einer jungen Frau überrascht, die von ihrem Ehemann schlimm zugerichtet wurde. Zunächst verlässt er schnell die Wohnung, kommt dann aber zurück und trifft auf den Ehemann, den er mit dessen Golfschläger außer Gefecht setzt. Das Mädchen begleitet ihn darauf auf seinen Touren.

Kim Ki-duk ist dafür bekannt, ohne viele Worte in seinen Filmen auskommen zu können. In Bin-Jip (zu deutsch "Leere Häuser") treibt er dies auf die Spitze, in den ganzen 1,5 Stunden werden kaum ein paar Sätze gesprochen. Die zwei Hauptdarsteller sprechen den ganzen Film lang kein Wort miteinander, Artikulation scheint ein externer Prozess zu sein, deren die beiden nicht benötigen. Auf diese Weise erzählt Ki-duk einer der ungewöhnlichsten und schönsten Liebesgeschichten dieser Tage. Sun-hwa scheint diesen Lebensstil nicht aus der Not heraus zu führen, er hat wie man erfährt eine gute Ausbildung, fährt ein Motorrad und führt eine Digitalkamera mit sich, mit der er Bilder von sich und Familienportäts in den Häusern macht. Vielmehr scheint er auf einer Suche, die sich in Form des Mädchen erschließt. Wunderschön.

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