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IGNORIERT

Gleichberechtigung, Geschlechterrollen und Kinderlosigkeit


Steph

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Da @Suong das Thema hier aufgemacht hat und die weitere Diskussion darüber in dem verlinkten Thread fehl am Platz ist, verlagere ich das Ganze mal hier hin.

 

Die bisherigen Einwürfe sind mir aktuell zu unterkomplex oder vielleicht auch zu schwammig formuliert.

 

Hier geht’s erstmal explizit um Gleichberechtigungsthemen/Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern und nicht um Geschlechtsidentität.


Also, Klischeefeuerwerk ab! Eventuell lässt sich ja das komplexe Thema etwas „aufklären“, warum in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden.

 

Bearbeitet von Steph
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Gerade eben schrieb Steph:

warum in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden.

 

Weil die staatlichen Rahmenbedingungen, beispielsweise Kinderbetreuung oder finanzielle Absicherung, schlecht sind. Für die gesellschaftliche Wertschätzung von Kindern muss man nur mal eine öffentliche Schule besichtigen. Weil Arbeitgeber i.d.R. ebenfalls eine kinderfeindliche Einstellungs- und Beförderungspolitik betreiben. Weil Kinder ein finanzielles Risiko sind, so finden sich überproportional viele Alleinerziehende unter der Armutsgrenze. Weil Kinder Arbeit bedeuten und die Menschen zu bequem dafür geworden sind. Das Lebenskonzept ist halt, dass man selber Spaß, Reisen und Party will. Da stören Kinder.

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vor einer Stunde schrieb d4b0n3z:

 

Weil die staatlichen Rahmenbedingungen, beispielsweise Kinderbetreuung oder finanzielle Absicherung, schlecht sind. Für die gesellschaftliche Wertschätzung von Kindern muss man nur mal eine öffentliche Schule besichtigen. Weil Arbeitgeber i.d.R. ebenfalls eine kinderfeindliche Einstellungs- und Beförderungspolitik betreiben. Weil Kinder ein finanzielles Risiko sind, so finden sich überproportional viele Alleinerziehende unter der Armutsgrenze. Weil Kinder Arbeit bedeuten und die Menschen zu bequem dafür geworden sind. Das Lebenskonzept ist halt, dass man selber Spaß, Reisen und Party will. Da stören Kinder.

Absolut richtig. 👍

Hospitieren in einer KiTA ist auch Augen öffnend für die „traurige und schwierige“ Realität von vielen Kindern und Familien in Deutschland.

 

Ich ergänze noch mit, nicht jede Frau ist in der Lage, Kinder zu bekommen. 

Gesundheit, Lebensumstände, Genetik und Vererbung können einem Kinderwunsch ebenfalls entgegen stehen.

Nicht jede Frau sieht ihren Lebenssinn darin, Kinder zu gebären. 

Ganz in dem Sinne „mein Körper gehört mir“ darf jeder selbstbestimmt leben, egal ob Frau oder Mann und muss sich dafür weder rechtfertigen noch erklären.

Bearbeitet von Dini_at_home_400
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Vorab: Ich bin froh in einer Gesellschaft zu leben, in denen sich Menschen bewusst für- oder gegen Kinder entscheiden können. Ich stimme daher auch voll und ganz den Beitrag von @Dini_at_home_400 zu :2thumbsup:

 

-----------

 

Die Diskussion wurde an anderer Stelle ja noch wild geführt (siehe die Kommentarsektion unter dem Profil von @Suong). Ein paar Punkte, die ich schlicht für realitätsfern erachte, will ich jetzt hier mit aufnehmen:

 

  • Die (sexistische) Annahme und Forderung, dass die Frau den Hauptteil der Kinderbetreuung übernehmen und der Mann klassisch die Brötchen verdienen soll...
    ... unabhängig von der Rollenverteilung, ist das ist in unserer Realität kaum stemmbar. Das Einkommen eines Partners reicht oft gar nicht, um die Haushaltskosten zu decken. Gerade in Zeiten von Inflation, absurd hohen Mieten, steigenden Kosten für Kinderbetreuung oder Pflege, ist es absurd hier Zeiten heraufzubeschwören, wo einer zu Hause bleibt und die Kinder betreut und der andere alleine einen Fulltime-Job nachgeht. Mit einigen Punkten schrammt man auch nur haarscharf an Nazi-Ideologien vorbei. Wer sich sowas im Jahr 2025 wirklich noch wünscht, hat zu viel Andrew Tate geschnüffelt. Anders kann ich mir solche Diskussionsauswüchse auch nicht erklären.
     
  • Der "böse" Feminismus ist Schuld an der Kinderlosigkeit...
    ... verschiedenste strukturelle Probleme sind hier der Auslöser, nicht nur die Emanzipation der Frauen. Die Meisten davon hat @d4b0n3z genannt und sind auch die Gründe, die in Berichten/Statistiken zu den hohen Geburtenrückgängen aufgelistet werden. Hier die Schuld/das Problem einzig auf Frauen abzuladen, weil sie ein selbstbestimmteres Leben führen wollen, ist Sexismus in reinform. Mal Abseits davon, dass sich nicht nur Frauen mittlerweile anders entfalten wollen, auch viele Männer sehen Kinder nicht mehr als Lebensmodell. Der Bildungsgrad in vielen Ländern spielt hier im Übrigen auch eine Rolle, je Höher dieser ist, desto niedriger die Geburtenrate.

    * Im folgenden gehe ich jetzt vom "klassischen" Beziehungsmodell aus:

    Wenn es Konsens wäre, dass auch der Mann ein Großteil der Care-Arbeit übernehmen würde und nicht hauptsächlich die Frau ihre Bedürfnisse zurückstecken soll, würden sich wahrscheinlich auch mehr Frauen für Kinder entscheiden. Oftmals lassen das Berufs- oder Firmenstrukturen aber gar nicht zu. Es war und ist noch teilweise ein Problem, dass Frauen vor allem in Berufen des Niedriglohnsektor gedrängt werden. Wenn Gesellschaft oder das Elternhaus der Meinung sind, dass bestimmte Bereiche nur was für Männer sind und dies so an die Kinder weiter geben, wird immer diese Ungleichheit bestehen.

    Am Ende geht dann oft die Frau aus dem Beruf um die Care-Arbeit zu leisten, weil der Mann im Schnitt mehr verdient. Das Frauen in einer aufgeklärten Gesellschaft auf diesen Umstand keine Lust (mehr) haben, weil das auch gefahren der Altersarmut in der Rente bedeuten kann, sollte jedem verständlich sein.

    Feminismus setzt sich im Übrigen für Gleichberechtigung ein, nicht dafür, den Mann "klein zu halten". Anders als das Patriarchat, dass sich hier manche wieder stärker zurückwünschen. Dies unterdrückt aber sowohl Frauen, als auch Männer.

 

Abschließend empfehle ich vor allem dir @Suong mit Betroffenen zu reden und nicht nur irgendwas(?) im Internet zu lesen. Anstatt das Problem bei den Frauen zu suchen, sollte gleichberechtigte Elternschaft gefördert, der Gender-Pay-Gap weiter minimiert sowie die Arbeitsbedingungen für Menschen in pädagogischen und Erziehungsberufen verbessert werden. Hier gibt es viele Stellschrauben um die Situation zu verbessern. Deine Schlussfolgerungen sind meiner Meinung nach unterkomplex und ignorieren neben der Emanzipation, alle anderen Faktoren für die geringen Geburtenraten (finanzielle Gründe, Bildungsgrad, strukturelle Probleme etc.).

 

 

Disclaimer: Ich bin in einer sehr privilegierten Situation, lebe in einer Ehe auf Augenhöhe und konnte mich bewusst für ein Kind entscheiden. Ich hätte mich aber sicher nicht für ein Kind entschieden, wenn ich in einer patriarchalischen Partnerschaft lebe oder der Mann sich in seiner Männlichkeit bedroht fühlt, wenn ich Handwerken im Haus verrichte :biggrin:

 

 

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vor 23 Stunden schrieb Steph:

Da @Suong das Thema hier aufgemacht hat und die weitere Diskussion darüber in dem verlinkten Thread fehl am Platz ist, verlagere ich das Ganze mal hier hin.

 

Die bisherigen Einwürfe sind mir aktuell zu unterkomplex oder vielleicht auch zu schwammig formuliert.

 

Hier geht’s erstmal explizit um „Rollenverteilung“ zwischen den Geschlechtern und nicht um Geschlechtsidentität.


Also, Klischeefeuerwerk ab! Eventuell lässt sich ja das komplexe Thema etwas „aufklären“, warum in Deutschland immer weniger Kinder geboren werden.

 

"Die (sexistische) Annahme und Forderung, dass die Frau den Hauptteil der Kinderbetreuung übernehmen und der Mann klassisch die Brötchen verdienen soll...
... unabhängig von der Rollenverteilung, ist das ist in unserer Realität kaum stemmbar. Das Einkommen eines Partners reicht oft gar nicht, um die Haushaltskosten zu decken. Gerade in Zeiten von Inflation, absurd hohen Mieten, steigenden Kosten für Kinderbetreuung oder Pflege, ist es absurd hier Zeiten heraufzubeschwören, wo einer zu Hause bleibt und die Kinder betreut und der andere alleine einen Fulltime-Job nachgeht. Mit einigen Punkten schrammt man auch nur haarscharf an Nazi-Ideologien vorbei. Wer sich sowas im Jahr 2025 wirklich noch wünscht, hat zu viel Andrew Tate geschnüffelt. Anders kann ich mir solche Diskussionsauswüchse auch nicht erklären."

 

Da ist natürlich der Vater Staat für diese Situation verantwortlich. Dazu hatte ich auch was geschrieben. Und gleich mit der Nazi-Idelogie-Keule zu kommen, ist nun an den Haaren herbeigezogen, genauso wie die sexistische Annahme. Andrew Tate habe ich zum ersten Mal gelesen als du ihn erwähnt hattest, ergo ist deine These falsch.

 

"Feminismus setzt sich im Übrigen für Gleichberechtigung ein, nicht dafür, den Mann "klein zu halten". Anders als das Patriarchat, dass sich hier manche wieder stärker zurückwünschen. Dies unterdrückt aber sowohl Frauen, als auch Männer."
 

Der Feminismus in der westlichen Welt ist schon stark übertrieben. Frauen, die halbnackt für noch mehr Freiheit demonstrieren gehen, bei denen ist was nicht in Ordnung. Die nehmen sich Freiheiten heraus und man hält es für richtig. Wenn Männer auch für Gleichberechtigung demonstrieren gehen würden, wie zum Beispeil: noch etwas sagen zu dürfen, ohne gleich in eine sexistische und frauenfeindliche Ecke gestellt zu werden, würden wir dafür verurteilt werden. Wenn eine Frau männerfeindliche Aussagen macht, wäre das Okay, weil sie ja das schwächere Geschlecht ist. Ich habe Verständnis in Ländern, wo die Frau wirklich unterdrückt wird, demonstrieren zu gehen, aber das ist schon verrückt, wie es u.a. in Deutschland ist und man könnte wirklich meinen, dass der Mann in die Unterdrückung fällt. Als Mann darf man bald gar nichts mehr. Nicht mal gucken ist erlaubt.

 

Ich stimme dir in manchen Sachen zu, wie über die strukturellen Probleme, aber nicht in allem. Als Frau fühlt man sich ja schnell angegriffen, wenn über dieses Thema geredet wird, weshalb es keinen Sinn macht, mit dir darüber zu diskutieren. Verstehe auch nicht, warum das Thema für dich nicht abgeschlossen ist.

 

Die Freiheiten, die jeder im Staat genießt, tragen ihren Teil dazu dabei, warum es so wenig Kinder gibt. Jeder denkt an sich selber, will nur feiern und Spaß haben, hat Angst was zu verpassen. Kein Wunder warum für Kinder kein Platz mehr ist. Es ist der Egoismus. Denn auf etwas zu verzichten und Bedürfnisse zurückzuschrauben fällt vielen Menschen schwer. Und das gilt nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer. Auch hat der Vaterstaat die Situation so heraufbeschworen, denn früher hatte es ja funktioniert. Ich empfehle dir mal eine Sendung anzuschauen über China und dem Wohlstand und dem Rückgang der Geburtenraten. Vielleicht kommst du etwas zur Erkenntnis.

 

 

"Abschließend empfehle ich vor allem dir @Suong mit Betroffenen zu reden und nicht nur irgendwas(?) im Internet zu lesen. Anstatt das Problem bei den Frauen zu suchen, sollte gleichberechtigte Elternschaft gefördert, der Gender-Pay-Gap weiter minimiert sowie die Arbeitsbedingungen für Menschen in pädagogischen und Erziehungsberufen verbessert werden. Hier gibt es viele Stellschrauben um die Situation zu verbessern. Deine Schlussfolgerungen sind meiner Meinung nach unterkomplex und ignorieren neben der Emanzipation, alle anderen Faktoren für die geringen Geburtenraten (finanzielle Gründe, Bildungsgrad, strukturelle Probleme etc.). "

 

Ich gebe zu, dass ich etwas einseitig über das Thema diskutiert habe, aber es steckt trotzdem etwas wahres dahinter.

 

 

 

 

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@Suong In erster Linie hast du das Thema „Kinderlosigkeit“ zwei Mal in einem Thread eingeworfen. Dazu noch mit Kontroversen zum Thema Rollenbild der Frau um dich geschossen, dass du von gesellschaftlichen Problemen von Frauen wenig Ahnung hast, dokumentierst du mit jedem Beitrag auch aufs Neue. Das Argument, Frauen geht‘s in anderen Ländern schlechter, ist für die eigenen Lebensumstände irrelevant. Es wird immer Menschen geben, die in schlechteren Umständen leben - deswegen politisches Handeln einzustellen wäre aber völlig absurd.

 

Wer hier so einseitig argumentiert, braucht sich ehrlich nicht wundern, wenn er selbst einseitig dargestellt wird. Und sorry, aber von einem Mann, lässt man sich als Frau in der Regel nicht erklären was sexistisch ist und was nicht.

 

Weiterhin stellst du dein Wissen als besonders Lehrreich da, zumindest fehlt den anderen wohl Erkenntnisse zu dem Thema(?) Lieferst aber keine Punkte, die sozial- oder gesellschaftswissenschaftlich besonders neu sind - du Schlussfolgerst nur anders. Weshalb du dich bis zu deinem Beitrag hier in dem Thread einzig auf Emanzipation gestürzt und dabei sämtliche anderen Faktoren ignoriert hast 🫠

 

Wenn du dann schlussendlich nicht mal in der Lage bist, mit einer Frau -die zusätzlich noch Elternerfahrung besitzt- über Rollenbilder und Kinderlosigkeit zu debattieren, dann hau doch nicht solche halbgaren Beiträge in den Äther.

 

Statt abgeschreckt zu sein, dass eine Frau deine Beiträge nicht wortlos hinnimmt, solltest du die Chance nutzen und über den eigenen Tellerrand schauen. Bisher scheinst du das Thema vor allem aus der männlichen Perspektive beleuchtet und das eben auch unfassbar einseitig und in Teilen extrem (siehe deine Beispiele zum Feminismus).
 

Ich scheue mich nicht vor dem Austausch, also raus aus der Komfortzone 👍

Bearbeitet von Steph
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Ganz allgemeine Ergänzung: Wir als Gesellschaft sollten endlich aufhören, gleich beleidigt zu sein, wenn man auf sexistische, rassistische und generell diskriminierendes Verhalten hingewiesen wird. Keiner ist befreit davon. Mir selbst wurde erst vor kurzem mitgeteilt, dass ich behindertenfeindliche Takes rausgehauen habe - einfach weil ich nicht die nötige Sensibilität hatte. Das nehme ich als Lerneffekt mit und versuche das nicht als Beleidigung zu sehen. Sowas passiert auch einfach, weil man‘s nicht besser weiß.

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vor 21 Stunden schrieb Steph:

Ganz allgemeine Ergänzung: Wir als Gesellschaft sollten endlich aufhören, gleich beleidigt zu sein, wenn man auf sexistische, rassistische und generell diskriminierendes Verhalten hingewiesen wird. Keiner ist befreit davon. Mir selbst wurde erst vor kurzem mitgeteilt, dass ich behindertenfeindliche Takes rausgehauen habe - einfach weil ich nicht die nötige Sensibilität hatte. Das nehme ich als Lerneffekt mit und versuche das nicht als Beleidigung zu sehen. Sowas passiert auch einfach, weil man‘s nicht besser weiß.

 

Ich will eure interessante Diskussion zu Thema Gleichberechtigung, Kinder und Kinderlosigkeit nicht unterbrechen, vielleicht gebe ich dazu auch noch ein paar Ansichten ab, aber hierzu möchte ich doch was sagen.

 

 

Ich halte diese Ansicht für problematisch. Was sexistisch, rassistisch etc. sein soll, ist nur bedingt objektiv feststellbar. Wenn man aber das Urteil ganz dem Betroffenen überlässt, dann müsste sich der gesellschaftliche Diskurs, dass "was man noch sagen darf", am empfindlichsten Individuum orientieren. Und teilweise gibt es Menschen, gerne in sozialen Medien, die wirklich sehr empfindlich sind und manches maximal feindselig verstehen wollen. Hier spielt natürlich rein, dass soziale Medien extreme Meinungen gerne promoten und so Mindermeinungen sehr viel mehr Reichweite kriegen als sie es verdienen. Von außen kann man aber kaum unterschieden, ob das jetzt in der jeweiligen Bubble die etablierte Mehrheitsmeinung ist oder halt eine (extreme) Mindermeinung. Man kann auch nicht ersehen, ob die Personen das jetzt wirklich ernst meint oder hier für ein bisschen Aufmerksamkeit und Likes irgendwas raushaut. Das vergiftet den Diskurs meiner Meinung nach erheblich. Nur weil jemand Teil einer Gruppe ist, heißt das nicht, dass diese Person für die Gruppe spricht. 

 

Dazu kommt noch, dass Menschen nicht immer über jede Feinheit bzw. Interpretationsmöglichkeit eines Wortes, Satzes oder einer Handlung nachdenken wollen. Ich halte das für auch nicht für erstrebenswert. Nachher äußern sich die Leute dann gar nicht mehr, weil sie Angst haben als Rassist, Sexist etc. abgestempelt zu werden. Man macht es sich mit solchen Stempeln auch einfach, denn mit Rassisten baucht man ja z.B. nicht zu diskutieren. Das kann man als "beleidigt sein" bezeichnen, jedoch sollte so manch eine Bubble doch mal überlegen, ob sie nicht selbst ein bisschen beleidigt sein will. Ich verstehe, dass es Fragen/Sätze/Handlungen gibt, die für bestimmte Betroffene ermüdend oder nervig sein können, weil sie regelmäßig vorkommen und dieser Satz/diese Handlung, wenn man es ganz genau nimmt, nicht immer richtig ist oder unhöflich/nicht nett sein kann, auch wenn die Leute das gar nicht so meinen. Ich würde mir da von manchen Betroffenen mehr Gelassenheit wünschen. Nur weil jemand nicht den höchsten Grad der Moral erreicht hat oder auch nur erreichen will, ist diese Person kein schlechter Mensch. Man muss ja auch nicht mit jedem Menschen super auskommen. Manches kann man so und so auslegen. Und manchmal ist das Leben auch hart und ungerecht.

 

Ich weiß ja nicht, was dein "behindertenfeindlicher Take" war, wenn du willst kannst du es ja hier schreiben. Würde mich als "Betroffener" tatsächlich interessieren.

 

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vor 33 Minuten schrieb whitebeard45:

Ich halte diese Ansicht für problematisch. Was sexistisch, rassistisch etc. sein soll, ist nur bedingt objektiv feststellbar. Wenn man aber das Urteil ganz dem Betroffenen überlässt, dann müsste sich der gesellschaftliche Diskurs, dass "was man noch sagen darf", am empfindlichsten Individuum orientieren. Und teilweise gibt es Menschen, gerne in sozialen Medien, die wirklich sehr empfindlich sind und manches maximal feindselig verstehen wollen. Hier spielt natürlich rein, dass soziale Medien extreme Meinungen gerne promoten und so Mindermeinungen sehr viel mehr Reichweite kriegen als sie es verdienen. Von außen kann man aber kaum unterschieden, ob das jetzt in der jeweiligen Bubble die etablierte Mehrheitsmeinung ist oder halt eine (extreme) Mindermeinung. Man kann auch nicht ersehen, ob die Personen das jetzt wirklich ernst meint oder hier für ein bisschen Aufmerksamkeit und Likes irgendwas raushaut. Das vergiftet den Diskurs meiner Meinung nach erheblich. Nur weil jemand Teil einer Gruppe ist, heißt das nicht, dass diese Person für die Gruppe spricht. 

 

Dazu kommt noch, dass Menschen nicht immer über jede Feinheit bzw. Interpretationsmöglichkeit eines Wortes, Satzes oder einer Handlung nachdenken wollen. Ich halte das für auch nicht für erstrebenswert. Nachher äußern sich die Leute dann gar nicht mehr, weil sie Angst haben als Rassist, Sexist etc. abgestempelt zu werden. Man macht es sich mit solchen Stempeln auch einfach, denn mit Rassisten baucht man ja z.B. nicht zu diskutieren. Das kann man als "beleidigt sein" bezeichnen, jedoch sollte so manch eine Bubble doch mal überlegen, ob sie nicht selbst ein bisschen beleidigt sein will. Ich verstehe, dass es Fragen/Sätze/Handlungen gibt, die für bestimmte Betroffene ermüdend oder nervig sein können, weil sie regelmäßig vorkommen und dieser Satz/diese Handlung, wenn man es ganz genau nimmt, nicht immer richtig ist oder unhöflich/nicht nett sein kann, auch wenn die Leute das gar nicht so meinen. Ich würde mir da von manchen Betroffenen mehr Gelassenheit wünschen. Nur weil jemand nicht den höchsten Grad der Moral erreicht hat oder auch nur erreichen will, ist diese Person kein schlechter Mensch. Man muss ja auch nicht mit jedem Menschen super auskommen. Manches kann man so und so auslegen. Und manchmal ist das Leben auch hart und ungerecht.

 

 

Da bin ich im Großen und Ganzen bei dir, aber dennoch ist eine Einordnung von diskriminierenden Verhalten erstmal den Betroffenen überlassen. In wie weit sich dass dann nochmal aufweichen lässt, kann sicherlich nochmal diskutiert werden. Aber anhand diesen bisherigen Gesprächsverlaufs sowie die Vorurteile, die hier über Frauen pauschal abgelassen wurden, sehe ich da schon sexistische Tendenzen - egal ob beabsichtigt oder nicht. Weshalb meine Reaktionen/Antworten entsprechend konfrontativ waren. Dass man das nuancierter betrachten kann, sehe ich aber natürlich im Allgemeinen auch.

 

Die "Empfindlichkeit" auf solche Hinweise empfinde ich dennoch als anstrengend. Gerade wenn der Gesprächsverlauf selbst mit so viel biased durchzogen ist, wie es hier der Fall war. Letztendlich sind wir in einer Gesellschaft sozialisiert wurden, in dem Alltagssexismus oder -rassismus bis vor ein paar Jahren einfach ganz normal war oder zumindest nicht so breit verurteilt wurde. Die Wenigsten sind befreit von Vorurteilen, mögen sie auch noch so klein sein - ich würde das zumindest nicht von mir behaupten. Weshalb man Hinweise diesbezüglich einfach auch als Lerneffekt nehmen kann.

 

vor 33 Minuten schrieb whitebeard45:

Ich weiß ja nicht, was dein "behindertenfeindlicher Take" war, wenn du willst kannst du es ja hier schreiben. Würde mich als "Betroffener" tatsächlich interessieren.

 

Ich kann das nicht ganz hier ausführen, weil einfach zu komplex. Aber es ging um das Thema Eugenik und auch Abtreibung, in Bezug auf (mögliche) Behinderungen von Kindern. Hier war ich einfach grundsätzlich unsensibel bei dem Thema :ph34r:

 

Bearbeitet von Steph
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vor 15 Minuten schrieb Steph:

 

Da bin ich im Großen und Ganzen bei dir, aber dennoch ist eine Einordnung von diskriminierenden Verhalten erstmal den Betroffenen überlassen. In wie weit sich dass dann nochmal aufweichen lässt, kann sicherlich nochmal diskutiert werden. Aber anhand diesen bisherigen Gesprächsverlaufs sowie die Vorurteile, die hier über Frauen pauschal abgelassen wurden, sehe ich da schon sexistische Tendenzen - egal ob beabsichtigt oder nicht. Weshalb meine Reaktionen/Antworten entsprechend konfrontativ waren. Dass man das nuancierter betrachten kann, sehe ich aber natürlich im Allgemeinen auch.

 

Mein Beitrag war tatsächlich ganz allgemein gehalten und nicht auf eure Diskussion bezogen. Im Ergebnis kommt es natürlich auf die indviduelle Äußerung an und jeder darf auch anprangern, dass er dieses oder jenes als falsch empfindet. Mir ging es wie gesagt nur um die generelle Ansicht. 

 

vor 15 Minuten schrieb Steph:

Die "Empfindlichkeit" auf solche Hinweise empfinde ich dennoch als anstrengend. Gerade wenn der Gesprächsverlauf selbst mit so viel biased durchzogen ist, wie es hier der Fall war. Letztendlich sind wir in einer Gesellschaft sozialisiert wurden, in dem Alltagssexismus oder -rassismus bis vor ein paar Jahren einfach ganz normal war oder zumindest nicht so breit verurteilt wurde. Die Wenigsten sind befreit von Vorurteilen, mögen sie auch noch so klein sein - ich würde das zumindest nicht von mir behaupten. Weshalb man Hinweise diesbezüglich einfach auch als Lerneffekt nehmen kann.

 

Ich denke, dass diese empfundene Anstrengung allgemein auf allen Seiten herrscht. Also ganz allgemein, nicht bezogen auf eure Diskussion. Bei eurer Diskussion will ich mich erst mal raushalten, wenn sie denn überhaupt fortgesetzt wird.

Natürlich haben Menschen ihre Vorurteile und Pauschalisierungen, dass ist zutiefst menschlich und wird sich auch nie ändern. Es ändert sich wohl wenn nur die Art des Vorurteils. Allerdings haben Vorurteile oft auch einen wahren Kern, einen Grund, warum sie existieren. Solange man weiß, dass ein Vorurteil eben widerleglich sein muss, sehe ich da gar kein Problem. Beim Thema Alltagsrassismus- oder sexismus, muss man immer gucken um was es eig. geht. Hier geht es ja oft um kleine Handlungen, die als so gedeutet werden. Manches kann ich nachempfinden, manches nicht. Ich denke, ob etwas einen Lerneffekt hat hängt davon ab, ob der Hinweis überzeugt. Man kann ja einen Hinweis gebe, aber man sollte dann auch den Hinweis ruhen lassen, wenn der Andere den Hinweis nicht umsetzt. Am Ende geht es ja dann um soziale Wertungen/Meinungen, wo es kein richtig und falsch gibt.

 

 

vor 15 Minuten schrieb Steph:

Ich kann das nicht ganz hier ausführen, weil einfach zu komplex. Aber es ging um das Thema Eugenik und auch Abtreibung, in Bezug auf (mögliche) Behinderungen von Kindern. Hier war ich einfach grundsätzlich unsensibel bei dem Thema :ph34r:

 

Hmm, ok. Danke für die Erklärung. Ist natürlich ein Paradebeispiel für Ethik/Moral, wo es kein richtig oder falsch gibt. Ich kenne diese Diskussion/Argumente in groben Zügen. Aber, ohne die Äußerung(en) jetzt zu kennen, unsensibel und behindertenfeindlich sind schon was anderes. An sich wäre es interessant, das zu ergründen, Aber ich verstehe, wenn du das nicht willst. Behindertenfeindlich ist z.B. wieder ein großes Wort, was mir oft viel zu schnell verwendet wird. 

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