Marloges Geschrieben 21. September Teilen Geschrieben 21. September RELEASE 06.09.2024 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Team Asobi| PUBLISHER Sony Interactive Entertainment| GENRE 3D-Platformer AMAZON-PARTNERPROGRAMM Trophies.de über das Amazon-Partnerprogramm unterstützen Die meisten Besitzer einer PS5, insbesondere hier unter uns Trophäensammlern, werden mit Sicherheit Astro's Playroom gespielt haben. Ein zwar recht kurzer, aber sehr spaßiger Plattformer, der die Funktionen des Dualsense-Controllers wunderbar präsentiert hat und mit einer schönen Optik und sympathischen Momenten überzeugen konnte. Nicht wenige, mich eingeschlossen, haben sich gewünscht, genau so ein Spiel in "Groß" zu bekommen. Und genau das hat Team Asobi nun endlich abliefern können. Astro Bot ist genau das, was man sich unter einem Vollpreis-Astro-Bot vorgestellt hat. Wie gut es aber genau ist und worauf ihr euch freuen könnt, falls ihr es nicht eh schon gespielt habt, erfahrt ihr in unserem Test. Astro's Rescue Mission Die Handlung von Astro Bot ist denkbar simpel. Der kleine Roboter fliegt an Bord des "Mutterschiffs", welches 1:1 dem Design einer PS5 entspricht, unschuldig durch das Weltall und wird auf einmal von einem Alien namens "Bully Nebulax" angegriffen, welcher dafür sorgt, dass das Mutterschiff in mehrere Teile zerspringt und sich gemeinsam mit Astros hunderten Gefährten auf mehreren Planeten und Sonnensystemen verteilt. Was vom Mutterschiff noch übrig ist, landet gemeinsam mit Astro auf einem nahegelegenen Planeten und macht sich anschließend auf die Suche nach den verschwundenen Teilen und seinen Gefährten. Um sich durch das All bewegen zu können, hat er zum Glück noch den sogenannten Dual Speeder, einen PS5-Controller, welcher zumindest ein paar Bots durch die Gegend befördern kann. Das alles ist natürlich die klassische Entschuldigung dafür, dass Astro die dutzenden Level besuchen und dort dann seine ganzen gestrandeten Freunde aufsammeln muss. Dabei teilt sich das Spiel genretypisch in mehrere Hubwelten auf, die man nach und nach freischaltet. Hier sind es verschiedene Sonnensysteme, die als eine Art Karte dienen, auf der man die verschiedenen Planeten (Level) besuchen kann. Zusätzlich zu den normalen Leveln gibt es auch noch versteckte Bonuslevel zu finden, wenn man sich auf der Karte etwas umschaut. Jede der Sonnensysteme endet dann in einem Bosskampf, der mit einem Teil des Mutterschiffs belohnt. Schwacher Kern, viele Schalen Da sich das Moveset von Astro im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert hat und nun in einem deutlich längeren Spiel damit auskommen muss, haben die Entwickler in jedem Level zusätzliche Gadgets eingebaut, die Astro dann innerhalb dieses Levels nutzen kann und muss. So hat man in einem Level zum Beispiel die Möglichkeit, Astros Körper aufzublasen, um wie ein Ballon an höhere Orte zu gelangen, bekommt Boxhandschuhe, mit denen man Wände kaputt schlagen, aber auch als eine Art Schwunghaken verwenden kann, oder ein Gerät, welches die Zeit verlangsamt. Man kann sich im Verlauf des Spiels auf zahlreiche dieser Geräte freuen und in Kombination mit dem kreativen Leveldesign ist das eine wahre Freude. Zum Glück dominieren diese Geräte auch nicht den Kern von Astros Moves, man kann nach wie vor so springen und angreifen wie zuvor und erhält lediglich neue Fähigkeiten obendrauf. Dadurch fühlt sich das Ganze weniger nach Gimmick und mehr nach einer Erweiterung des Movesets an. Die Komplexität eines Mario Odyssey erreicht es trotzdem nie so richtig. Walljumps, Long Jumps, Summersaults und Ähnliches darf man hier nicht erwarten und ich finde, das ist der Aspekt, welcher das Spiel etwas zurückhält. Diverse Speedrunner werden mit Sicherheit ein paar Tricks finden, um besonders kreativ durch die Level zu hüpfen, aber für den normalen Spieler gibt es hier auf höherem Level eher wenig zu erreichen. Veteranen des Genres werden hier vielleicht etwas unterfordert sein. Natürlich ist Schwierigkeit kein Garant für Qualität, aber ich bin gespannt, inwiefern der kostenlose DLC mit seinen Speedrun-Herausforderungen dem Spiel neues Leben einhauchen kann. Bisher sehe ich mich nach Abschluss des Spiels nicht so schnell dahin zurückkehren. Geschichte ohne Unterricht Was das Spiel wirklich großartig macht und vermutlich jedem, der mit PlayStation-Konsolen aufgewachsen ist, das Herz aufgehen lässt, ist, wie dieses Spiel die Historie der Marke PlayStation zelebriert. Während Playroom eher die Hardware von Sonys Konsolen in den Fokus gerückt hat, werden hier zahllose Videospiele in Form von Bots repräsentiert, die man im Spiel verteilt rettet. Teilweise sind da Spiele und Charaktere dabei, an die man vielleicht seit vielen Jahren nicht mehr gedacht hat. Wer also denkt, dass man hier nur wieder Nathan Drake, Kratos und Aloy treffen wird, der wird überrascht werden, was für nischige und klassische Franchises hier ausgegraben wurden. Teilweise ist es ein Stich ins Herz, weil man genau weiß, dass es sich um beerdigte Spielereihen handelt, aber es ist schön zu sehen, dass sie nicht völlig vergessen wurden. Eine Sache, die mir unschön aufgefallen ist, ist der Umstand, dass Square in diesem Spiel keine Präsentation bekommt. Ich weiß nicht, was der genaue Grund dafür ist, aber auf Final Fantasy, Nier, Dragon Quest oder Kingdom Hearts dürft ihr leider nicht hoffen. Vermutlich konnte man sich finanziell nicht einig werden oder vielleicht wird sich da etwas für einen DLC aufgespart? Die Charaktere sind nicht nur coole Designs, die man einsammelt und dann in einem Menü anschauen kann, sondern richtige Charaktermodelle, die in der ersten Hubwelt um das Mutterschiff verteilt herumstehen und sogar aushelfen, wenn man eine gewisse Anzahl von ihnen gesammelt hat. Zum Beispiel bilden die Bots eine Brücke, wenn man genug zur Verfügung hat, oder hieven einen schweren Stein hoch. Diese dutzende oder gar hunderte Charaktere zu sehen, wie sie in Echtzeit zur Hilfe springen, ist ein ziemlich cooler Einsatz der Hardware. Generell wurden die Level hier voller kleiner Gegenstände gespickt, die man physikalisch durch die Gegend schlagen und wirbeln kann. Spielerischen Zweck hat das mit einer Ausnahme leider nie, aber es ist wirklich beeindruckend, Tausende kleine Juwelen oder Blätter herumschleudern zu können. Liebe zum Detail Wenn die kleinen Bots euch nicht gerade helfen, neue Bereiche in der Hubwelt zu erschließen, stehen sie alle an ihren festgelegten Orten herum. Jedoch hat jeder Bot seine eigene Idle-Animation, die zu ihren jeweiligen Persönlichkeiten oder Franchises passen. Darin steckt extrem viel Liebe zum Detail, denn jedem Bot kann man durch einen Schlag noch eine zusätzliche Animation entlocken, die oftmals ziemlich lustig sind. So schmeißt Kratos beispielsweise seine Axt nach euch und Ratchet fallen zahllose Bolts aus der Tasche. Ich will euch die etwas überraschenderen Cameos nicht vorwegnehmen, daher beschränke ich mich auf die offensichtlichen Beispiele, also keine Sorge! Jedenfalls merkt man sehr stark, dass diese ganzen Charaktere nicht einfach blind in das Spiel geworfen wurden, sondern sich auch durchaus die Mühe gemacht wurde, dass man weiß, wer diese Charaktere eigentlich sind. Schön wäre noch so eine Art Lexikon gewesen, um genau nachschauen zu können, wen man da alles trifft, denn nicht alle Charaktere waren mir bekannt und ein paar Infos wären cool gewesen. Nach einer Weile schaltet ihr auch noch die Möglichkeit frei, euren Dual Speeder einzufärben, Fotos zu machen und verschiedene Kostüme zu tragen. Doch wohl der coolste Teil des Spiels sind die Level, die komplett von verschiedenen PlayStation-Titeln inspiriert sind. Jedes Sonnensystem bietet am Ende ein Level, welches euch praktisch in die Schuhe bestimmter Charaktere schlüpfen lässt. Ich würde mich schlecht fühlen, euch diese vorwegzunehmen, daher nur ein einzelnes Beispiel: In einem Level wirft euch Nathan Drake seine Knarre zu, wodurch ihr quasi selbst zu einem Nathan-Bot werdet und dann zu dem Uncharted-Maintheme durch das Level hüpft, an Lianen schwingt, Gegner wegballert und durch eine einstürzende Ruine rennt. Viele gibt es von diesen Leveln nicht, aber sie bilden jedes Mal ein Highlight und bieten etwas Neues. Genug zu tun Astro Bot bietet insgesamt 80 Level, von denen 50 klassische Planeten, also normale Level sind, in denen man mehrere Bots sammelt und an das Ende gelangen muss. Die restlichen 30 bestehen aus kleinen Herausforderungen, die man absolvieren muss. Teilweise sind das etwas forderndere Hindernisparcours, die man in einem Durchlauf absolvieren muss und eine angenehme Abwechslung ins Spiel bringen. Schafft man es wirklich alle Bots und Puzzleteile in den ganzen Leveln einzusammeln, wird man am Ende genretypisch mit einer finalen Herausforderung belohnt, die euch noch mal zum Schwitzen bringen soll. Über die Menge an Content kann man sich kaum beklagen, gerade da es ein eher lineares Spiel ist und keine offen erkundbaren Level bietet wie ein typischer Collect-a-thon. So 15-20 Stunden werdet ihr mit dem Spiel etwa beschäftigt sein und Team Asobi hat schon angekündigt, dass es einen kostenlosen DLC geben wird. Offenbar soll dieser noch kniffligere Level und Speedrun-Herausforderungen beinhalten, was ziemlich spannend klingt, da gerade das noch das einzige ist, das dem Spiel etwas fehlt. Trotzdem ist es auch jetzt schon ein sehr komplettes Spiel, das technisch einwandfrei läuft und keine hinterhältigen Mikrotransaktionen bietet. Gut, es gibt das "Digital Deluxe Edition"-Upgrade, wodurch man ein paar Kostüme, Farben, PSN-Avatare und einen digitalen Soundtrack bekommt, aber da abseits von den Avataren und dem digitalen Soundtrack alles innerhalb des Spiels erspielbar ist, lässt sich das leicht ignorieren. Außer ihr wollt unbedingt von Anfang an als goldener Astro Bot durch die Gegend laufen und könnt nicht warten. Trophy-Check Die Trophäenliste von Astro Bot ist recht simpel: Sammelt alles. Gut, ein paar Extra-Trophäen gibt es noch, für die man durch einen Ring springen oder Gegner mit bestimmten Fallen ausschalten muss, aber davon ist nichts wirklich fordernd und macht euch eher auf ein paar zusätzliche Easter Eggs aufmerksam. Wer wirklich überhaupt nicht Plattformer-affin ist, hat vielleicht mit dem letzten Geheimlevel ein Problem, aber insgesamt würde ich es als sehr leichte und angenehme Platin bezeichnen, die man auf jeden Fall mitnehmen sollte, wenn man alles vom Spiel sehen möchte. Fazit Auch wenn ich hier vielleicht nicht den absoluten Meilenstein sehe, den viele wohl in Astro Bot zu sehen scheinen, bin ich doch ziemlich begeistert. Von Sony noch mal ein Spiel dieser Art zu bekommen ist großartig und Rücken an Rücken den Misserfolg von Concord und den Erfolg von Astro Bot zu haben, gibt ihnen hoffentlich die richtigen Signale. Astro Bot ist ein spaßiger, abwechslungsreicher, schön aussehender und technisch einwandfreier Plattformer, der mit seinem Umgang mit den ganzen PlayStation-Franchises sehr viele Sympathiepunkte sammeln kann. Zu meckern habe ich eigentlich nur über die etwas niedrige Schwierigkeit und die etwas eingeschränkten Sprungmöglichkeiten. Aber vielleicht merzt der kommende DLC den ersten Kritikpunkt noch aus! 8.5/10 Euer Trophies.de-Team 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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