Marloges Geschrieben 2. Januar Teilen Geschrieben 2. Januar (bearbeitet) RELEASE 25.07.2023 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Gunfire Games| PUBLISHER Gearbox Publishing| GENRE Third Person Shooter/RPG AMAZON-PARTNERPROGRAMM Trophies.de über das Amazon-Partnerprogramm unterstützen Sogenannte "Souls-Likes" gibt es mittlerweile ja schon zuhauf. Spätestens seit 2014 und Lords of the Fallen fing der Trend an, die beliebten Action-RPGs von From Software zu nehmen, sich an den Mechaniken zu bedienen und einen eigenen Spin reinzubringen. Manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Erfolg. Der erste Remnant-Teil schien da eher zur ersten Kategorie zu gehören. Das Spiel konnte zwar keine Traumwertungen erzielen, entpuppte sich allerdings als Überraschungserfolg für die Entwickler und schlug mit mittlerweile über 3 Millionen Verkäufen sogar ganz schön ein. Kein Wunder also, dass man sich dazu entschied, einen Nachfolger zu entwickeln. Ob ihnen das gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test. Dieser kommt übrigens etwas später, da wir erst später zusammen mit dem ersten DLC einen Reviewcode erhalten haben. Eine böse Saat, oder so Ich bin vollkommen offen: Die Story ging komplett an mir vorbei. Grundlegend ist sie recht verständlich, denn offenbar gibt es eine bösartige Saat, die sich über den Planeten zieht, ihm die Energie raubt und Monster auf die Menschen loslässt, weswegen diese in Siedlungen umzogen und um ihr Überleben kämpfen müssen. So weit, so gut, nur hat offenbar im ersten Teil, den ich nicht gespielt habe, der Protagonist besagte Saat wohl schon besiegt und trotzdem treibt diese wohl noch ihr Unwesen und überzieht nun sogar mehrere Welten. Spätestens sobald beliebige Begrifflichkeiten wie selbstverständlich herumgeworfen werden, ist man als Neuling direkt raus. Aber eigentlich halb so wild, denn sonderlich storyfokussiert ist Remnant nicht. Es wirkt auf jeden Fall so, als hätte man sich um das Worldbuilding Gedanken gemacht und genug NPCs eingebaut, mit denen man schwadronieren kann, aber es optional gehalten. Viel wichtiger ist die Struktur des Spiels. Denn genau wie im ersten Teil sind die Level prozedural generiert. Doch laut Entwickler ging man hier noch einen Schritt weiter und hat teilweise Gegnertypen, erscheinende Bosse und sogar die Storystruktur dem Zufallsgenerator untergeordnet. Im Endeffekt heißt das aber nur, dass in eurer Kampagne verschiedene Gebiete auftauchen als in einer anderen. Diese jeweiligen Gebiete bleiben strukturell stets gleich, weswegen das Leveldesign auch voll in Ordnung ist, aber ihr werdet Bereiche sehen, die andere Spieler in ihrer Kampagne nicht zu sehen bekamen. Jedoch ist nichts so richtig verpassbar, denn zusätzlich zur Storykampagne kann man im sogenannten Abenteuermodus die einzelnen Welten nochmal einzeln generieren und so lange durchwürfeln, bis man die Bereiche hat, die man haben will. Teilweise bedeutet das dann aber auch, dass man bis zu einem gewissen Punkt spielen muss, bis man erfährt, ob bestimmte Gebiete oder Bosse auch spawnen. Das Ganze ist etwas unnötig kompliziert aufgezogen, wie ich finde, aber letztendlich steht es dem Spielspaß an sich nicht im Weg. Verkompliziert dann aber nur eure Completion bzw. Trophäenjagd etwas. 3rd Person Shooter ... RPG? Die offensichtlichste Weise, auf der sich Remnant vom Vorbild absetzt, ist der Fokus auf Schusswaffen. Man hat zwar eine Nahkampfwaffe und kann diese aufwerten oder mit anderen ersetzen, aber der Fokus liegt ganz eindeutig auf den Schusswaffen, von denen man sowohl eine lange, als auch eine kurze halten kann. Klassischer 7th-Gen-Trope, Baby! Diese Waffen unterscheiden sich teilweise sehr stark in ihrer Funktionsweise und natürlich auch im Schaden und der Feuerrate. Von klassischen Sturmgewehren, zu Granatenwerfern oder auch zu abgedrehteren Laserknarren ist so ziemlich alles dabei. Leider nutzt das Spiel das nervige Upgradesystem der Souls-Spiele und so wird das Experimentieren mit neuen Waffen etwas dadurch erschwert, dass die neuen Waffen nicht aufgewertet sind und man so schwer einen Vergleich bei den Schadenszahlen haben kann. Trotzdem ist es beachtlich, wie verschieden die einzelnen Waffen sein können und wie man so die verschiedensten Builds zusammenstellen kann. Natürlich bezieht sich der RPG-Aspekt nicht nur auf das Aufleveln der Waffen, denn Remnant bietet auch verschiedene Charakterklassen, die man aufleveln kann und neue passive und aktive Skills freischalten. So kann man beispielsweise ein schießwütiger Gunslinger sein, ein Scharfschütze, oder ein Jäger, der mit seinem treuen Hund auf Mission geht. Zusätzlich kann man ab einem gewissen Punkt noch eine zweite Klasse ausrüsten, wodurch der Pool an Fähigkeiten recht groß wird. Ganze 11 dieser sogenannten "Archetypes" gibt es im Spiel und während man sich am Anfang für einen entscheiden kann, lassen sich die anderen nur etwas aufwendiger im Spiel freischalten. Dafür kann man aber ab einem gewissen Punkt zwischen allen Klassen wechseln und muss so niemals einen neuen Charakter erstellen. Ein bisschen wie in FF14! An sich ist Remnant II aber kein Titel, bei dem man viel "grinden" muss. Zwar sind die Waffenupgrades relevant, um auf höheren Stufen klarzukommen, aber eine gute Zusammenstellung der Waffen, Klasse und diverse Runen sind abseits vom reinen Skill und Teamwork eher wichtig. Mit anderen Worten: es ist nicht wirklich ein reines Numbers Game, so wie Souls es eigentlich auch nie war. Amulette, Ringe und Traits sind ein weiterer wichtiger Aspekt des Spiels. Erstere eröffnen euch eine ganze Menge an Boni, zwischen denen ihr frei wählen könnt. Da ihr gleich vier verschiedene Ringe anziehen könnt, gibt es sehr viel Freiraum für verschiedene Builds. Die Traits sind im Grunde Skills, in die ihr bis zu 10 Punkte verteilen könnt. Der Clou ist aber, dass ihr diese erst freischalten müsst. Teilweise durch bestimmte Bosse oder Events, teilweise aber auch durch das komplette Aufleveln der verschiedenen Archetypen, was zwar sehr aufwendig ist, aber hey, es hält euch beschäftigt, wenn ihr darauf Bock habt! Ballern und Puzzlen Die verschiedenen Welten, durch die man sich im Spiel begibt, sind dann regelrecht mit Gegnern vollgekleistert, so dass einem irgendwann der Abzugsfinger wehtut. Es ist an sich kein super schweres Spiel, wenn man es auf der Standardschwierigkeit spielt, aber es erfordert schon eine gewisse Ausdauer und Aufmerksamkeit, um nicht wieder zurück beim letzten Checkpoint zu landen. Wie man es aus dieser Art von Spiel kennt, muss man mit limitierten Heilitems auskommen und kann sie erst beim nächsten Checkpoint auffüllen. Dabei gibt es noch einen ganz interessanten Kniff, dass es die verschiedensten Arten von Heilitems gibt. Welche, die euch schützen, welche, die euch schnell, aber dafür weniger heilen, welche, die eine Regeneration starten oder einen Buff-Nebeneffekt haben ... So wird selbst die Wahl der Heilung zu einer interessanten Entscheidung. Auch das reine Ballern soll nicht unüberlegt sein, denn eure beiden Waffen nutzen verschiedene Arten von Munition und so werdet ihr motiviert, nicht die ganze Zeit nur eine der beiden zu nutzen. Dazu kommt, dass ihr auch irgendwann leer seid, wenn ihr oft verfehlt oder die Schwachstellen nicht nutzt. Jede der Welten, durch die man sich im Spiel begibt, hat dabei mehrere Bosse und auch Events, die man absolvieren kann. Die Bosse sind mein persönliches Highlight des Spiels. Anstatt simple große Zielscheiben zu sein, haben diese stets kreative Gimmicks und Mechaniken, die es zu beachten gilt. Auch haben viele Bosse eine alternative Killweise, die oftmals andere Belohnungen freischalten, was den Wiederspielwert erneut erhöht. Die Events des Spiels sind in der Regel bestimmte Rätsel, Dungeons oder auch buchstäbliche Events, bei denen ihr verschiedene Aufgaben erfüllen müsst. Beispielsweise gibt es eine Person, die gerade verbrannt werden soll, und schafft ihr es, diese zu schützen, habt ihr ein verstecktes Event geschafft und erhaltet einzigartige Belohnungen. Dadurch, dass man im Adventure-Modus die Welt dauernd refreshen kann, sind diese auch nie permanent verpassbar. Außerdem gibt es haufenweise Geheimgänge oder Secrets zu finden. Ein offenes Auge wird also belohnt! Langzeitmotivation Durch diese ganzen versteckten Events und Items, durch das Rerollen der Welten und verschiedenen Schwierigkeitsstufen kann man sich an Remnant II eine ganze Weile aufhalten. Selbst nach der Platin hat man noch längst nicht alles gesehen. Das Schöne ist, dass ihr das auch nicht allein machen müsst. Denn genau wie der Vorgänger bietet das Spiel einen Koop-Modus, mit dem ihr auch zu zweit oder dritt die verschiedenen Welten durchschreiten könnt. Es gibt immer noch eine Waffe freizuschalten, aufzuwerten oder eine Klasse zu leveln. Wem das alles zu repetitiv ist, der kann sich zumindest über drei DLCs freuen, von denen noch zwei erscheinen sollen. Den ersten, The Awakened King, konnten wir bereits antesten und dieser bietet einen neuen Bereich, einen neuen harten Boss, mehrere Waffen, Ringe und anderen Kram. Auch hier gilt es wieder verschiedene Geheimnisse zu finden und Events abzuschließen. Sehr lang war der DLC zwar nicht, aber der Content war ziemlich hochwertig und besonders der Boss am Ende war sehr imposant. Mal sehen, wie das Spiel dann am Ende aussieht, wenn alle DLCs raus sind. Wer nun befürchtet, dass er in Remnant II viel zu viel Zeit stecken würde ... Keine Sorge. Man kann auch einfach nur die Story in 20-30 Stunden durchspielen und weiterziehen. Selbst die Platin kann man in gut 50 Stunden erspielen. Auch wenn es hier stark auf den Glücksfaktor ankommt, denn die Welten sind natürlich randomisiert. Ich würde es am ehesten mit Borderlands vergleichen, wo man zwar recht schnell durchkommt, aber auch gut seine 100+ Stunden versenken kann, wenn man so weit gehen möchte. Trophy-Check Die Platin von Remnant II besteht zu Großteilen daraus, eine bestimmte Menge an Waffen, Mods, Relikten, Traits und anderen Kram anzusammeln, was euch eine ganze Weile beschäftigt hält, da man für einige davon öfter mal die Welt rerollen muss, damit sie spawnen. Dann gibt es noch einige spezielle Bedingungen wie Bosse, die auf bestimmte Arten besiegt werden wollen oder Waffen, die voll aufgewertet werden sollen. Wie oben angemerkt, der Zeitaufwand schwankt sehr stark, basierend darauf, welche Welten bei euch spawnen und ob ihr schon sehr früh in Guides reinlinst. Letztendlich ist es aber in 50-60 Stunden easy machbar. Bei einigen ging es wohl noch viel schneller. Fazit Remnant II kann man meines Erachtens auf zwei Arten bewerten. Nimmt man die reine Singleplayer-Erfahrung, bei der man einfach straight durch die Story spielt, dann ist es ein gutes Spiel, das solide unterhalten kann. Die Story ist nicht aufregend und einige Level dürften sich eine Weile strecken, aber die Abwechslung und Bosse machen sie zu einer spaßigen Erfahrung. Allerdings glänzt das Spiel besonders mit Freunden im Koop-Modus, wenn ihr gemeinsam versucht, neue Waffen und Ringe freizuschalten und euch durch die verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen. In diesem Sinne hat das Spiel mehr etwas von Borderlands als es von Dark Souls hat. In jedem Fall macht ihr mit dem Spiel nichts falsch, wenn sich ein Third Person Shooter mit fordernden Bossen und RPG-Elementen cool für euch anhört. Gerade jetzt, wo der Preis schon ordentlich gesunken ist, ist es einen Blick wert. 8/10 Euer Trophies.de-Team Bearbeitet 4. Januar von Belian 1 1 4 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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