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IGNORIERT

Test: Atlas Fallen (PS5)


Marloges

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RELEASE 10.08.2023 | PLATTFORM PS5 | ENTWICKLER Deck13| PUBLISHER Focus Home Interactive| GENRE Action-RPG/Open World

 

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Nachdem Deck13 mit Lords of the Fallen und den beiden The Surge Spielen in letzter Zeit primär Spiele entwickelt hat, die in die "Souls-like" Schublade passen, versuchten sie sich diesmal mit Atlas Fallen an einem Open World - Actiontitel. Wie ihnen dieser Ausflug in neue Gefilde gelungen ist und wie viel Spaß das Gleiten über weite Dünen macht, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Tyrannei des Sonnengottes

 

Das einfache Volk von Atlas hat es nicht leicht. Der Sonnengott Thelos regiert mit eiserner Hand und entzieht dem Land jegliche Energie, was dazu führt, dass es völlig ausgetrocknet wird und nur Sand verbleibt. Die Welt wird von Monstern heimgesucht und die Königin teilt Menschen in Namenlose und Namenstragende ein. Erstere natürlich nur dafür da, um für den Adel zu schuften, nicht mal mehr würdig, einen eigenen Namen zu besitzen. Und genau zu diesen gehört unser Protagonist*in, den bzw. die ihr in einem recht simplen Editor selbst erstellen könnt. Da ich mich selbst für einen Mann entschieden habe, werde ich fortan die männliche Anrede in dieser Review nutzen.

Wie es in solchen Stories aber so ist, bleibt unser Held nicht lange ein Versklavter und findet einen verzauberten Gauntlet, der scheinbar einen Geist beinhaltet, der sich an seine eigene Identität nicht erinnern kann. Da dieser Gauntlet unseren Helden besonders stark macht, entschließt er sich, seine Kraft für das Gute einzusetzen und sich dem Sonnengott entgegenzustellen.

Aber ganz ehrlich: Die Story fühlte sich abseits vom coolen Setting relativ generisch und irgendwann belanglos an, so dass es mir vermehrt schwerer fiel, ihr zu folgen. Die (deutsche) Vertonung ist zwar wunderbar gelungen und bietet einige bekannte Stimmen, die man aus diversen Filmen kennen dürfte, sorgt aber letztendlich auch nicht dafür, dass man gebannt den Dialogen lauscht. Was aber okay ist, denn der Spaß befindet sich in Atlas Fallen an anderer Stelle.

 


Düsen auf Dünen

 

Nach einem relativ drögen Opening, welches mit viel Exposition und Tutorials gefüllt ist, entlässt uns das Spiel glücklicherweise schnell in die offene Welt von Atlas, welche sich zunächst als fast schon erschreckend klein herausstellt. Zwar besucht man später noch weitere segmentierte, offene Bereiche, die teilweise dann noch etwas größer sind als der erste, jedoch sind diese zusammengenommen immer noch klein im Vergleich zu anderen Open World Titeln, die in den letzten Jahren den Markt geflutet haben. Eine angenehme Abwechslung, denn Atlas Fallen fällt selbst nach Abarbeiten der gesamten Completionliste noch relativ kurz aus und respektiert eure Zeit. Nach gut 22h hatte ich alles gefunden, was das Spiel zu bieten hat und das obwohl ich noch keine Guides zur Hand hatte, die mir die Fundorte mancher Items zeigen. Ich bin mir sicher mit einem vernünften Guide kann man hier recht leicht in 15-20 Stunden die Platin abstauben. Besonders wenn man auf einer niedrigen Schwierigkeit spielt.

Was am Erkunden von Atlas besonders Spaß macht, ist aber die Fortbewegung. Mit der Sprint-Taste seid ihr schon relativ schnell unterwegs, aber sobald ihr Sand unter euren Füßen habt, surft ihr buchstäblich durch die Welt und könnt nach einem Upgrade auch Speedboosts nutzen, indem ihr unterwegs Blumen aufsammelt. Dabei erweitert sich euer Moveset immer weiter und zu eurem Doppelsprung kommen noch mehrere Airdashes dazu, mit denen ihr weit entfernte Orte erreichen könnt. Das Schlagen von Gegnern in der Luft ermöglicht euch sogar, euren Dash wieder "aufzuladen" und so könnt ihr im Grunde unbegrenzt in der Luft bleiben, solange Gegner in der Nähe sind. Kleine Challenges, bei denen ihr unter Zeitdruck von A nach B nach C gelangen müsst, motivieren euch dann dazu, die Fortbewegung zu beherrschen, verlangen aber auch nie sehr viel von euch ab.

Das Momentum auf seiner Seite haben

 

Das Kampfsystem von Atlas Fallen nutzt zwar das für Zelda & Souls typische Anivisieren, spielt sich aber glücklicherweise komplett neu und frisch. Durch den hohen Mobilitätsfaktor könnt ihr im Kampf sehr viel in der Luft bleiben, aber auch schnell zur Seite dashen oder gleiten. Abseits von schnellen und langsamen Schlägen gibt es noch zwei weitere Waffen, von denen ihr eine auf einen weiteren Knopf legen könnt und habt noch cooldown-basierte Spezialfähigkeiten, die zum Teil rein für Schaden da sind, aber auch Flächeneffekte, Buffs, Heilung oder sonstige Effekte bieten und taktisch ausgewählt werden müssen. Außerdem könnt ihr mit der L1-Taste für einen kleinen Moment eine Barriere erscheinen lassen, mit der ihr Angriffe von Gegnern, welche durch ein rotes Leuchten angekündigt werden, kontern könnt. Dadurch werden diese für eine Weile eingefroren und sind anfälliger für Schaden. Große Bossgegner benötigen dabei allerdings mehrere gut getimete Konter, bis sie gefrieren. Das Timing kann dabei etwas knifflig sein, da der Angriff oftmals schon wenige Millisekunden nach dem Leuchten trifft, erschafft dafür aber auch ein cooles Risk vs. Reward System.

Der größte Clou am Kampfsystem ist allerdings das "Momentum". Vermöbelt ihr euren Gegner, steigert sich euer Momentum rapide, werdet ihr getroffen oder seid ihr eine Weile zu inaktiv, sinkt es wieder. Je höher euer Momentum ist, desto mehr Schaden teilt ihr aus ... Eure Gegner allerdings auch! Das klingt zwar anfangs nach keinem sonderlich wünschenswerten Status, allerdings könnt ihr in eure Momentum-Leiste sogenannte Essenz-Steine packen, die sich erst dann aktivieren, sobald ihr eine bestimmte Menge an Momentum erreicht habt. So könnt ihr beispielsweise direkt an den Beginn eurer Leiste einen Stein für mehr Schaden packen und müsst den Balken nur ein wenig füllen, um diesen zu aktivieren. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Arten von Steinen und Effekten, die von simplen Buffs, bis hin zu ausgefalleneren Effekten reichen. Auch aktive Steine gibt es, welche euch Spezialfähigkeiten freischalten. So müsst ihr also erst ein bestimmtes Momentum Level erreichen, bis ihr bestimmte Skills überhaupt nutzen dürft. Da ihr auch Steine einsetzen könnt, die euer Momentum schneller erhöhen, oder auch verfluchte Steine nutzen könnt, die Vor- und Nachteile haben, müsst ihr hier erneut clever abwiegen, welche Steine ihr wo hin stecken wollt, was ein ganz cooles System ist.

Dazu kommen dann noch aufwertbare Rüstungen mit verschiedenen Perks und Statuswerten und Amulette, welche erneut verschiedene Effekte und Vorteile bieten. Das klingt vielleicht erstmal etwas überfordernd, resultiert aber in einem relativ simplen RPG-System, in dem Grinding nie wirklich ein Thema ist und man ziemlich viele Optionen hat. Dadurch, dass es mehrere Schwierigkeitsstufen gibt, sollte auch jeder Spieler hier gut durchkommen. Besonders, da es keine Trophäe für das Durchspielen auf Normal oder Schwer gibt.

(Nicht so) viel zu tun

 

Wie oben schon erwähnt, hat Atlas Fallen eine segmentierte offene Welt, die aus mehreren offenen Bereichen besteht, die allesamt erkundet werden können. So richtig notwendig ist das eigentlich nie, wird aber stetig belohnt. Abseits der Hauptstory gibt es allerlei Sidequests zu finden, bei denen man teilweise auch kleine Entscheidungen treffen kann, kann Türme erobern, die die lokale Fauna verbessern, Schätze suchen, optionale Elite-Bosse bezwingen und mehr. Glücklicherweise hält sich das alles aber in Grenzen und wird euch nie ewig aufhalten. Wer der Open World Formel also überdrüssig ist, kann das praktisch komplett überspringen, oder investiert einfach nur ein bisschen Zeit um das wichtigste mitzunehmen. Die Welt ist wirklich nicht groß und jede Karte hat nur ein paar Symbole auf der Map, die ihr abarbeiten könnt.

Durch die schnelle Fortbewegung macht das sogar recht viel Spaß. Nicht so viel Spaß wie in Spider-Man, aber zumindest seid ihr schnell unterwegs und durch das andauernde Freischalten von neuen Essenzsteinen, Rüstungen oder kosmetischen Items fühlt man sich auch recht gut belohnt. Besonders effizient seid ihr aber vor allem mit einem Partner.


Gemeinsam sind wir schneller

 

Ein Coop-Modus in einem Open World Spiel ist zwar eher ungewöhnlich, funktioniert in Atlas Fallen aber wunderbar. Jederzeit könnt ihr einen Partner in euer Spiel einladen, der dann entweder an eurem Fortschritt mitarbeiten kann, oder diesen gar komplett übernimmt. Alle plotrelevanten Fähigkeiten bekommt Spieler 2 dann automatisch an die Hand, muss dann aber mit seinen eigenen erspielten Sachen vorerst klarkommen. Bekommt dafür aber auch alles, was ihr bekommt. Dabei kann er beim Verlassen des Spiels auswählen, ob er den Spieler- und/oder den Weltfortschritt abspeichern möchte. Das Tolle daran ist, dass man eine offene Welt zu zweit gleich doppelt so schnell erkundet und abarbeitet. Wer also besonders effizient alle Items gesammelt und Quests erledigt haben möchte, holt sich einfach einen weiteren Spieler dazu und jeder erledigt autonom seinen eigenen Kram. Dabei muss man auch nicht in der Nähe voneinander sein und kann an völlig anderen Enden der Karte für sich spielen, während beide alle Items und Fortschritte bekommen. Lediglich Story-Missionen schreiten nur dann voran, wenn beide Spieler anwesend sind. Außerdem muss man zumindest auf der selben Karte sein.

Ein kleines Problem gibt es allerdings: Wenn euer Partner auch darauf aus ist, Trophäen zu sammeln, dann solltet ihr stark darauf aufpassen, dass Spieler 1 nicht bereits Zeug gesammelt hat, welches Spieler 2 noch benötigt. Wir hatten in unserer Session einen Fall, in dem ich für etwa eine Stunde alleine gespielt habe und mein Partner dann sämtliches Zeug am Ende nicht mehr bekommen konnte. Weder in meiner, noch in seiner Welt. Entschließt ihr euch also dazu, gemeinsam Trophäen zu sammeln, sorgt dafür, dass ihr niemals alleine weiterspielt, um solchen Problemen vorzubeugen. Wir konnten es noch retten, indem ich einen komplett neuen Charakter erstellt habe und ihn dann zu mir einlud, damit er das Zeug dort noch bekommen kann, aber das ist ein etwas unnötiger Extraschritt, den man vermeiden sollte.

Es macht allerdings auch einfach besonders viel Spaß, zu zweit an einem großen Boss herum zu kloppen, sich gegenseitig zu buffen, da manche Effekte für beide Spieler gelten und dann selbst auf hohen Stufen zu dominieren. Der finale Boss hatte in unserem Spielstand überhaupt keine Chance und es fühlte sich schon gut an, den so sehr zu vermöbeln. Ich würde also sagen, dass der Coop-Modus meinem Spielspaß einen großen Boost gegeben hat und in die Wertung einfließt.

Trophy-Check

 

Die Platin in Atlas Fallen wird euch nicht sehr lange beschäftigen. Da das Spiel sehr kurz ist, ihr theoretisch alles auf Leicht erledigen könnt und die Welt nicht sonderlich groß ist, seid ihr in 15-20 Stunden locker damit fertig. Besonders, sobald es richtige Collectible-Guides gibt und ihr nicht selbst alles finden müsst. Mit einem Partner geht es dann sogar noch schneller. Das Spiel verlangt dabei auch nicht, dass ihr wirklich ALLES sammelt. Zum Beispiel benötigt ihr nicht jedes Amulett oder jede Schatzkiste. Aber einen Großteil der Welt müsst ihr für das Sammeln sämtlicher kosmetischen Items und Schatzkarten schon erkunden.

Wie bereits oben im Test erwähnt, sollte man aufpassen, dass bei einer Coop-Session keiner der beiden Spieler etwas eingesammelt hat, das der andere Spieler noch braucht. Unter Umständen könnt ihr es dann nicht mehr bekommen. Das Problem mag umgehbar sein, indem man lediglich den Charakterfortschritt speichert und nicht den Weltfortschritt, aber wir hatten keine Zeit mehr, um das ausgiebig zu testen. Kommende Trophy Guides werden das garantiert aufschlüsseln.

Insgesamt eine sehr fixe und leichte Platin. Nehmt sie ruhig mit, wenn euch das Spiel zusagt!

Fazit

Atlas Fallen konnte mich mit seiner Storyline nicht wirklich begeistern und man merkt, dass es kein großer AAA Blockbuster ist, auch wenn die deutsche Synchronisation sehr gelungen ist. Es sieht für ein in Deutschland entwickeltes Spiel schön aus, aber kann natürlich mit anderen Genre-Vertretern nicht so ganz mithalten. Allerdings machte mir das Kampfsystem viel Spaß, die Fortbewegung im Spiel ist cool und es ist angenehm, ein Open World Spiel mit dieser Größe zu bekommen, für das man nicht Wochen seines Lebens investieren muss. Außerdem ist der Coop-Modus ein willkommener Bonus, der meinen Spielspaß mit Sicherheit erhöht hat. Ich bin froh, dass Deck13 sich mal etwas neues gewagt hat und meines Erachtens ist das ein Erfolg. Sicherlich kein Titel, den ihr dieses Jahr für 60 oder 70 Euro kaufen müsst, aber bei einem Sale würde ich da durchaus mal zuschlagen.

 

7/10

Euer

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