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IGNORIERT

Test: One Piece Odyssey - Zum 25ten Jubiläum eine Reise in die Vergangenheit


MarcelGK

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Banner.pngSPIEL One Piece Odyssey

RELEASE 10.01.2023

PLATTFORM PS4 / PS5

ENTWICKLER ILCA

PUBLISHER  Bandai Namco Entertainment

GENRE Rollenspiel, Actionspiel, JRPG, Rundenbasiert

 

 

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One Piece 

 

Pünktlich zum 25ten Jubiläum erscheint auf unser aller Lieblingskonsolen (und auch ein paar anderen, aber das zählt hier nicht) das nächste Game im One-Piece-Universum. Es ist Wahnsinn, dass diese Manga-Reihe seit 25 Jahren läuft und ein Ende soll wohl bald in Sicht sein. Prognosen sagen, wir seien im letzten Arc angekommen und werden in den nächsten 4 bis 5 Jahren das Finale erleben. Aktuell mache ich mit meiner Freundin ein Rewatch des Anime und wir sind bei mittlerweile 670 Folgen in knapp 10 Monaten angekommen, somit bin ich also voll im Thema und hab mich sehr auf das Spiel gefreut. Aber genug des Geschwafels, kommen wir zum neunten Spiel in der Welt von One Piece, seit es Trophäen gibt.  

 

 

Eine neue Insel

 

Worum geht es in One Piece Odyssey? Die Strohhut-Bande ist auf dem Meer unterwegs und wird von mysteriösen Stürmen durchgeschüttelt. Nur durch den Coup-de-Burst der Sunny können sie entkommen, stranden dadurch jedoch auf einer Insel, die Sunny am Horizont liegt halb in Trümmern, das Segel ist zerrissen und der Anker wurde auf die Insel geschleudert. Mit Ruffy ziehen wir los, um unsere Crewmitglieder wiederzufinden, die im Sturm teilweise verloren gegangen sind. Nachdem wir mit einem Teil wieder vereint sind, moniert Sanji, dass Nami nicht dabei ist. Dass auch Zorro fehlt, ist für Sanji natürlich eher irrelevant. Dann begeben wir uns mal auf die Suche nach Nami (und Zorro)! 

Wie man es von One Piece mittlerweile gewohnt ist, eskaliert die Situation natürlich schnell. Wir kämpfen uns den Weg zu unser aller Lieblings-Navigatorin, a.k.a. the real Captain und von da aus geht es eigentlich nur noch bergab. 

Die Geschichte, wie auch beispielsweise World Seeker oder Unlimited World, spielt dabei zwar in der uns bekannten Welt, hat aber eine eigene Storyline, welche so weder im Manga noch im Anime thematisiert wird. In der Story erfährt man mehr über die eigens für Odyssey erdachte Insel und ihre, von Oda-Sensei selbst kreierten Charaktere, den Bewohnern Adio und Lim. Über verlorene Erinnerungen der Crew besucht man bereits bekannte Orte aus der Geschichte von One Piece und muss erneut gegen starke Gegner wie Sir Crocodile oder Rob Lucci antreten.

 

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Die Kampfmechanik – Willkommen in den 90ern

 

Bei den ersten Kämpfen stellt sich dann eines der größten Probleme des Spiels ein. Es ist One Piece, man erwartet ein flüssiges, schnelles Kampfsystem. Was man erhält, ist jedoch ein rundenbasiertes Kampfsystem im klassischen JRPG-Style, wie man es schon 100-mal gesehen hat. Grandia, Persona oder Fire Emblem, um ein paar Beispiele zu nennen. Die Kämpfe sind immer identisch. Am Kampf beteiligt sind immer vier Strohhüte, die man beliebig austauschen kann, solange sie diese Runde noch nicht angegriffen haben. Jeder Charakter ist dabei einem Typ zugeordnet, welcher je einer Wechselwirkung zu einem anderen Typen entspricht. Kraft (Ruffy, Sanji, Chopper) > Tempo (Nami, Lysop, Franky) > Technik (Zorro, Robin, Brook) > Kraft. Die Gegner haben die gleichen Typen, demnach sollte man seine Kampfstrategie passend aufbauen. Mit einem Kraft-Typen gegen einen Technik-Typen anzutreten sorgt meist nur dafür, dass man weniger Schaden austeilt und mehr Schaden nimmt. Manche Gegner haben dann noch Subtypen, die gewisse Empfindlichkeiten oder Resistenzen begünstigen. Beispielsweise gibt es Gegner, die anfällig gegen Schwertangriffe oder Feuer sind. 

Jeder Charakter hat seine speziellen Angriffe, die man auch aus dem Anime / Manga kennt. "Gum-Gum-Rakete", "Diable Jambe" oder auch "Thunderbolt-Tempo", um nur ein paar zu nennen. Diese kann man allerdings erst einsetzen, wenn man seine SP durch normale Angriffe aufgefüllt hat. 

Alles in allem ist das Kampfsystem okay, allerdings sehr träge und definitiv nicht sehr einfalls- oder abwechslungsreich. Da sich die Kämpfe auch nicht überspringen lassen und die Kampf-Beschleunigung auch nur wenig hilft, da man sich immer jede Animation angucken muss, ziehen sich die Kämpfe gegen kleinere Gegner-Gruppen wie Gummi (No-Pun-Intended).

 

Freundschaft.jpg

 

 

Die Sache mit der Stärke

 

Am Anfang startet man mit der Strohhut-Bande auf Level 40, was auch Sinn ergibt im Kontext, dass man bereits einige Zeit in der "Neuen Welt" unterwegs ist. Demnach hat man auch direkt Zugriff auf stärkere Techniken, wie die oben genannten Angriffe. Im Verlauf der Geschichte verliert man seine Fähigkeiten und Angriffe allerdings und startet mit der Entwicklung der Charaktere von vorn. Diese Lösung finde ich auch sehr elegant, da man dadurch zwar sieht, wie stark die Strohhüte eigentlich sind, zeitgleich wird man aber begründet auf ein schwächeres Level zurückgesetzt, damit man nicht vollkommen überlevelt durch das Spiel geht. Mit der Zeit lernt man seine Techniken erneut und wird wieder stärker. Um unsere ursprüngliche Stärke wiederzuerlangen, müssen wir dabei Orte aus früheren Abenteuern wie Alabasta oder Enies Lobby erneut besuchen. 

Jeder Charakter hat fünf Werte, die in Kämpfen relevant sind. Lebenspunkte, Spezialpunkte, Angriff, Verteidigung und Mumm. Letzterer ist dabei wichtig für Resistenzen und Ausweichen im Kampf. Dazu kommen Widerstände gegen spezielle Zustände oder auch gegen die verschiedenen Kampftypen. Ruffy hat beispielsweise eine Blitzresistenz von 100 Punkten und ist somit immun, im Gegensatz dazu ist er aber komplett anfällig für Verwirrung mit einem Wert von -100. Diese Werte lassen sich durch diverse Accessoires verbessern, genauso wie die Attacken der Strohhüte mit den in der Welt verstreuten "Fähigkeitenwürfeln" aufgewertet werden können. Hier wird der RPG-Aspekt des Spiels stark in den Fokus gerückt. 

 

 

Storytelling

 

Wie in einem klassischen JRPG ist natürlich die Story einer der wichtigsten Aspekte des Spiels und diese ist tatsächlich auch interessant und passt gut in das bekannte Universum von One Piece. Aber sie ist auch recht langatmig und wird durch ständige Zwischensequenzen und Nebengeschichten unterbrochen. Man bewegt sich durch recht schlauchige Gegenden, besiegt Gegner und alle zwei Meter bleibt man stehen und darf sich wieder eine semi-relevante Zwischensequenz angucken. Das ist so entschleunigend, dass es einen komplett ausbremst und das sehnlichst herbeigewünschte "One-Piece-Gefühl" rausnimmt.  

 

 

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Crafting und Cooking

 

Während man durch die Gegend läuft, hat man die Möglichkeit, zwischen allen Strohhüten zu wechseln. Dies hat auch Einfluss auf die Gegenstände, die man finden oder Aktionen, die man machen kann. Beispielsweise kann man mit Sanji Kochzutaten finden, mit Zorro Stahl zerschneiden oder mit Chopper durch kleinere Öffnungen schlüpfen. Wie in einem klassischen JRPG kann man auch in diesem Spiel Gegenstände herstellen oder Gerichte kochen, die einem im Kampf Vorteile verschaffen. Hierbei werden die verschiedenen Strohhüte ins Rampenlicht gerückt. Lysop kann "Kugeln" erschaffen, mit denen er Gegner im Kampf schwächen kann, Sanji kann Gerichte zur Stärkung herstellen, Robin kann Accessoires verschmelzen, wodurch man mehrere Effekte wie Angriffserhöhung und Verteidigungserhöhung auf einem Accessoire haben kann. All dies geht allerdings nur an den Lagerfeuern, die man auf der Karte finden kann. Um den Aufenthalt an einem Lagerfeuer zu beenden, wird eine Party gefeiert, die auch kurzzeitig alle Kampfwerte erhöht. Ach, und eine Mini-Map für die Orientierung gibt es für alle Charaktere, und zwar entgegen der allgemeinen Berichterstattung: auch für Zorro!

 

 

Flying%20Lamb.jpgTechnische Details

 

Technisch ist das Spiel guter Durchschnitt. Die Charakterdesigns sind gut getroffen und vor allem, dass die originalen Synchronsprecher dabei sind, ist ein großer Pluspunkt. Allerdings stehen im Gegensatz zu früheren Spielen nur die japanische Sprachausgabe zur Verfügung. Die Hintergründe und Welten sind schön gestaltet und auch die Welten, die man betritt, lassen einen an alte Zeiten erinnern, in denen man in Alabasta oder Enies Lobby viele Emotionen miterlebt hat. Im Gegensatz zu vielen neueren Spielen fehlen hier aber gewisse Einstellungen für Barrierefreiheit, auch wenn die bei der starken Entschleunigung vermutlich nicht notwendig sind.

Was mich technisch wirklich massiv stört, ist das Speichersystem. Das Spiel zeigt alle paar Meter zwar "speichern" an, tut dies aber nicht. Speichern ist nur an dafür ausgewiesenen Speichersäulen möglich. Wenn man das Spiel verlässt oder auch stirbt, kann man nicht zum letzten Kontrollpunkt zurück, sondern wird an die letzte Speichersäule gesetzt. Wird man hier also unerwartet in einen Kampf geschickt und hat vorher nicht gespeichert, verliert man gegebenenfalls mehrere Stunden an Spielzeit. Dies ist ehrlicherweise im Jahr 2023 für mich nicht nachvollziehbar, vor allem da das Spiel regelmäßig "speichern" suggeriert, aber im Endeffekt keine Speicherung stattfindet.  

 

 

Trophy-Check

 

PS4 und PS5 haben jeweils eine eigene Trophäenliste. Beide beinhalten jeweils 51 Trophäen inklusive der Platin-Trophäe. Neben den Trophäen, die man für den Abschluss der einzelnen Kapitel erhält, sind die Trophäen-Listen primär an das Kampfsystem oder an die Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder gebunden. Beispielsweise muss man im Kampf 10.000 Schaden mit einem Angriff machen oder auch 300 Kämpfe gewinnen. Ruffy muss 100-mal seine Gum-Gum-Rakete zur Fortbewegung nutzen, mit Sanji muss man 25 geheime Kochzutaten finden. Auch muss man für jeden Charakter eine bestimmte Anzahl an Fähigkeitenwürfeln finden. Während es bei Ruffy und Zorro 50 sind, sind es bei Franky dagegen nur 20 und für Brook sind es dann nur noch sechs. Alles in allem ist die Platin mit viel Fleißarbeit verbunden und wird mindestens 50 Stunden dauern. Mit der richtigen Ausrüstung sind auch die Kämpfe nicht allzu schwer, diese sollten zwischen 3 und 4 von 10 liegen. Es gibt außerdem keine verpassbaren Trophäen und von PS4 auf PS5 ist auch Auto-Pop möglich. 

 

 

Fazit

 

Das Fazit ist in diesem Fall etwas schwierig. Grundsätzlich gibt es von mir schon mal Punkte allein dafür, dass es One Piece ist, die Original-Synchronsprecher dabei sind und man sich mit diesen Charakteren einfach nach so vielen Jahren verbunden fühlt. Die Story ist auch gut durchdacht, zumindest in den Momenten, in denen mal wirklich Handlung stattfindet, sie ist gut und spannend erzählt. Ehrlicherweise hört es für mich da aber schon auf. Das Kampfsystem und das Storytelling (die ständigen kleinen Pausen) sorgen dafür, dass sich das Spiel ins Unendliche zieht. Das hat für mich einen sehr starken Einfluss auf das gesamte Spiel und ich kann die Entscheidung nicht verstehen, warum man eine Reihe wie One Piece in ein rundenbasiertes JRPG pressen muss, in welchem man die komplette Kampfgeschwindigkeit rausnimmt, die meiner Ansicht nach für One Piece wichtig ist. Generell scheint die Idee von Bandai hier gerade zu sein, bekannte Franchises in unterschiedliche Spiel-Genres zu stecken, wie man sowohl an One Piece Odyssey als auch an Digimon Survive beobachten konnte. Dies dient vermutlich dazu, eine breitere Menge an Serien-Fans für Spiele zu begeistern, die mit den bisher veröffentlichten Spielen (noch) nichts anfangen konnten oder Fans anderer Genres sind. One Piece funktioniert für mich persönlich einfach besser in Spielen wie Pirate Warriors oder auch World Seeker, Letzteres bietet dabei auch schon einige RPG-Aspekte, ist aber wesentlich flüssiger. Da das Spiel-Genre und die One-Piece-Welt hier einfach nicht funktionierend zusammengebracht werden konnten, kann ich nur eine Wertung von 5 vergeben.

 

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5.0/10

 

Euer

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Sehr schön geschrieben :) Ich werd mir das Spiel wohl mal im Angebot holen. Bin RPGs nicht abgeneigt und auch das rundenbasierte schreckt mich nicht ab. Ich kann aber die Kritikpunkte verstehen. Pirate Warriors ist nicht umsonst meine Lieblingsreihe :D Das schnelle geschnetzel gehört irgendwie zu One Piece dazu^^ Naja mal sehen, wie ich es finde wenn ich es dann selber spiele, aufjedenfall bin ich jetzt vorbereitet :D

Danke für den Test! :cheer:

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Leider kann ich nach nur 10 Std Spielzeit sagen, dass das Spiel an sich langweilig durch und durch ist. Es ist alles entschleunigt und auf langsam gemacht. Das Spieltempo ist unterirdisch.

 

5m laufen und dann 30 Sek Sequenz. 5m laufen und das selbe wieder.

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