AiMania Geschrieben 23. Februar 2022 Teilen Geschrieben 23. Februar 2022 (bearbeitet) Details Plattform: PS4 und PS5 | Developer: Guerrilla Games | Publisher: Sony Interactive Entertainment Genre: Action-Adventure / 3rd-Person / Dystopie Aloy und die Klimakrise - Horizon Forbidden West im Test Fünf Jahre haben wir gewartet - Forbidden West war das meist erwartete Spiel des Jahres, und kaum erschienen, besetzt es Platz 1 der aktuell gespielten Spiele. Kann die Fortsetzung die Erwartungen der Fans erfüllen? Erfahrt es im Test: Vorweg Es ist so gut wie unmöglich über dieses Spiel zu schreiben, ohne etwas über Horizon Zero Dawn und die ersten Spielstunden aus Horizon Forbidden West zu verraten. Ich habe es versucht, aber da kommt kein Test bei herum. Der folgende Text enthält ggf. milde bis mässige Spoiler zu Horizon Zero Dawn und das erste Drittel von Horizon Forbidden West. Je nachdem was ihr als Spoiler empfindet, denn das sieht ja jeder anders. Aber ihr seid gewarnt. Am Freitag war Second Dawn für die Spieler des Horizon Franchise. Der Zweite Sonnenaufgang mit Veröffentlichung des zweiten Titels rund um die mutterlose Ausgestossene, die die Geheimnisse der vergangenen und gegenwärtigen Welt entdeckt. Für viele Spieler war dieses Datum so heiß ersehnt wie kein Zweites in diesem Jahr, und in meiner Freundesliste schien die Wochenendgestaltung fast erschreckend einheitlich, was mich selbst natürlich mit einschloss. Und mein Spielerlebnis war definitiv keine Enttäuschung. Forbidden West knüpft fast nahtlos an, an die Geschehnisse aus Zero Dawn oder konkreter dem DLC Frozen Wilds, welcher seinerzeit einen wichtigen Aspekt zur Handlung hinzugefügt hat. In das Spiel einzusteigen fühlte sich an, als hätte ich lediglich die nächste DVD einer Serie eingelegt, als hätte ich lediglich meinen Zero Dawn Spielstand übertragen, es war wie heimkommen. Getrübt wird dies nur durch die Entscheidung der Entwickler, in einer Sequenz vor Spielbeginn, die gesamte Geschichte aus Zero Dawn, erzählt von Sylens als Beobachter, zusammenfassen zu lassen, damit der Neueinsteiger auch noch halbwegs mitkommt. Die teilweise fast nostalgische und streckenweise wieder antiklimatische Sequenz scheint notwendig für Neulinge, und natürlich hilft sie auch alten Hase die Erinnerung aufzufrischen, denn die Geschichte verlangt wirklich viel von uns Spielern. Bei Spielstart wird diese dann noch durch weitere Unterhaltungen ergänzt, die bei der Einführung helfen, hierbei fungiert oft Aloy als Mentorin für ihre Begleiter. Allerdings ist die Wirkung eher holprig und ich würde so weit gehen zu behaupten, dass der Neueinsteiger die Menge an Informationen in dieser Form ohnehin nicht auf eine Weise verarbeitet, dass sie im Spielverlauf hilft. Doch nach dem unperfekten Start liefert das Spiel sofort ab: "The exceptional walk the path of solitude?" Endlich treffen wir Aloy wieder - eine ungewöhnliche Protagonistin die Spielenden jeden Geschlechts, Alters und jeder Gesinnung gleichermaßen eine fantastische Identifikationsfigur geliefert hat und seit ihrem Einzug ins Hause Sony gefeiert wird. Seit ihrem Sieg in Zero Dawn sind sechs Monate vergangen und seitdem ist sie ziemlich busy: Denn nur sie weiß, dass das Unheil nicht abgewendet wurde. Es wurde nur verlangsamt. Nach unserer langen Suche in Teil 1 wissen wir nun, “wer” und “was” Aloy ist und was mit der Welt der “Alten” geschah, und dieses Wissen wird so unmittelbar vorausgesetzt, dass man sich schon im Tutorial fühlt, als hätte man Teil 1 nie ausgeschaltet, wir sind mitten in der nächsten Quest - und treffen dabei alte Bekannte wie Varl und Avad, Petra, Erend oder Talanah. Generell scheint das Motto von Forbidden West “Teamwork” zu sein. Nicht nur, dass Aloy fast nie allein ist - auf vielen Missionen wird sie von mindestens einer Person begleitet, der sie helfen kann, der sie Erlebnisse mitteilen und Geheimnisse offenbaren kann. Fast, als wäre es den Entwicklern nicht gut genug gewesen, wenn sie ihre Erlebnisse einfach nur für sich selbst kommentiert. Auch wenn unser alter Bekannter Sylens da anderer Meinung ist, und Aloy mitteilt, dass außergewöhnliche Menschen immer allein sind - Die Handlung und viele Informationen der alten Welt stupsen Aloy immer wieder mit der Nase darauf, dass Freunde und Gefährten wichtig sind. Vorallem wenn man nichts geringeres als die drohende Apocalypse verhindern will - in Form einer Klimakatastrophe. Die Welt stirbt. Natürlich ist es schwer, einem Spiel mit einem so bombastischen Twist wie Zero Dawn gerecht zu werden, ohne sich dabei untreu zu werden. Und natürlich stand die größte Befürchtung im Raum, dass eine so großartige Idee in einem zweiten Teil nur noch schwer getoppt werden kann. Es ist wie bei Game of Thrones - Wenn man einmal begriffen hat wie der Hase läuft, kann einen nichts mehr schocken - man erwartet einfach alles. Und Tatsächlich fehlte mir deswegen in den ersten paar Stunden für eine Weile der “Drive”, die Frage - worum geht es denn jetzt. Die folgenden Infos können Spoiler sein, doch sie werden euch beim Einschalten von Teil 2 in den ersten 10 Minuten intravenös eingetrichtert: Nun, nachdem die Sub-Funktion Hades in Teil 1 lahmgelegt worden war, wurde zwar die akute Gefahr, der direkte Angriff der Alten Maschinen, verhindert, doch der bereits in Gang gesetzte Terraforming-Prozess, der wurde nicht aufgehalten. Die Welt wird von plötzlich auftretenden Katastrophen heimgesucht wie der “Blight”-Seuche, welche Pflanzen und Tiere vergiftet, dazu Fluten, Stürme und natürlich noch mehr aggressive Maschinen, alles von der AI darauf ausgerichtet, die Welt "neu zu starten". Ein Backup der Gaia AI soll die außer Kontrolle geratene Abwärtsspirale des Klimas retten, aber die muss erstmal gefunden werden. Das ist die Ausgangssituation zu Spielbeginn. Doch keine Sorge - das Spiel möchte uns nur nicht überfordern. Schon sehr bald wird klar, dass wir uns regelrecht in einem ausgedehnten Finale befinden. Dabei meistert das Spiel den schmalen Grad zwischen äußerster Dringlichkeit der Mission und dem entsprechenden Spannungsbogen einerseits, und der Ruhe und Konzentriertheit bei der Maschinenjagd, sowie den Nebenmissionen, in denen wir Aloys Freunden zur Seite stehen, andererseits. Nie Nebenmissionen und dazugehörige Dialoge sind gewohnt fantastisch geschrieben und bieten mitreißende Schicksale aus der Welt der neuen Stämme des Westens und ihrer politischen Lage, statt langweiliger "Von A nach B"-Quests. Die Frage ist also eher, ob wir Spieler diesen schmalen Grad meistern, denn während die Spannung nie nachlässt, wäre das Abschließen des Spiels so ganz ohne nebenbei etwas zu Leveln oder Material für Ausrüstung zu farmen schon eine deutliche Herausforderung, und so findet man sich hin und hergerissen und vorallem übermüdet, unfähig den Controller für eine Pause aus der Hand zu legen. Eine Bilderbuchfortsetzung Wer Zero Dawn gespielt hat, wird sich nicht nur in Sekunden zurechtfinden, sondern auch feststellen, dass so gut wie alle "damals" freigeschalteten Fertigkeiten auch genau da sind wo sie hingehören. Aloy hat zwar ihre Waffen verloren, was mit “einigen Problemen unterwegs” erklärt wird, doch das Spiel fordert vom Einsteiger etwas mehr als gewohnt, da sie schnell neues Equipment nachbaut. Das Wissen aus Teil 1 ist ihr schließlich geblieben. Forbidden West löst damit ein klassisches “Teil 2” Problem geschickt und selbstbewusst: Wer hat sich nicht schon mal gefragt, warum unser smarter Hauptcharakter in jedem beliebigen Teil 2 plötzlich alle seine Skills verlernt hat? Nicht so Aloy, die so gut wie alle Skills aus Teil 1 hier in Forbidden West nun standardmäßig beherrscht. So können wir von Anfang an uns bekannte Maschinen mit dem Override zu unseren Verbündeten machen und sobald wir das Tutorial geschafft haben, ein Mount zum reiten herbeirufen. Beim Zielen können wir die Zeit deutlich verlangsamen und dabei noch zwischen die Beine der Gegner grätschen. Wir lernen sofort gestellte Fallen abzubauen und zu behalten, können vom Reittier aus Kräuter und Kisten sammeln, und vieles mehr. Alles Fertigkeiten, die Aloy in Teil 1 erst mühsam erlernen musste und Zero Dawn jetzt zu einer richtigen Origin Story für Forbidden West machen. Die neuen Skills führen teilweise alte Traditionen fort, schließlich gibt es sechs neue Brutstätten mit neuen zu erlernenden Overrides für die große Auswahl neuer Maschinen. Der bereits sehr elegante Kampfstil begeistert durch eine butterweiche Steuerung (besonders in 60 FPS ein Genuss) und Verbesserungen im Detail von Aloys Bewegungen, den nun möglichen Wandsprüngen oder präziserem Ausweichen und Zielen. Dieser Standard wird im Skillbaum weiter verbessert, besonders der Nahkampf erhält mit diversen Kombo-Angriffen mehr Raum. Die neuen Maschinen sind nochmal um einiges schneller als ihre Urväter und auch für die Strategie und Heilung sind einige Erweiterungen und Neuerungen in den 6(!) Skillbäumen vertreten, die sich thematisch gliedern in Krieger, Fallensteller, Jäger, Überleben, Infiltrieren und Maschinenmeister. Die neuen Fertigkeiten zu gleiten und in die Tiefen der Ozeane zu tauchen, später sogar unendlich lang dank Atemmaske, runden das Set komplett ab (endlich kann Aloy stilecht ertrinken wie Lara Croft :D). Apropos Mount: Ihr wolltet sie, ihr bekommt sie: Fliegende Reittiere! Wenn Fans des Spiels sich eine Sache gewünscht haben, dann das. Und die Entwickler haben uns erhört. Wer nun die Geschichte bis zum Ende spielt erhält die Fähigkeit eine Flugmaschine zu überbrücken und damit zu reiten im Spielverlauf. Überbrückt werden kann der hübsche Sonnenflügel, der einem schon früh im Spiel ins Auge fallen dürfte, wie er mit seinen Solar-Flügeln Sonne-tankend erhaben in der Gegend herumsteht. Über einer Partie Schach die Apocalypse mal Apocalypse sein lassen Für mehr Abwechslung und Erholung vom "Savior"-Dasein, denn so wird Aloy überall bezeichnet, bietet uns Salma in einer Taverne an, das “Machine Strike” Minispiel zu lernen. Eine Art Schach mit kleinen Sammel-Figuren von Maschinen, die unterschiedliche strategische Vorteile bieten und in der Welt gefunden oder von manchen Händlern erworben werden können. Das Brett selbst bringt je nach Gegner auch noch Variationen des Untergrunds mit, so dass die kleinen Schachfiguren auch noch beeinflusst werden von Grasland, Gebirge oder Wasser. Das Minispiel, auch wenn Aloy es erst nur widerwillig lernt, hat einen ziemlichen Suchtfaktor, denn es ist leicht zu lernen, hat aber seine strategischen Feinheiten und kann so die Suche nach dem Gaia-Backup schonmal einige Stunden nach hinten schieben. Funktioniert Forbidden West ohne Zero Dawn? Die Antwort ist ein klares "Jain". Forbidden West gibt sich sehr viel Mühe “einsteigerfreundlich” zu sein, so erhält man die wichtigsten Infos durchaus schmackhaft eingebettet aber nur sehr kurz umrissen direkt zu Beginn. Aber es ist eine Menge. Und es wird der Tragweite nicht gerecht, so zwischen Tür und Angel. Wer will schon erfahren, dass die Freundin schwanger ist, man adoptiert wurde oder die Welt in 4 Monaten untergeht, so zwischen Tür und Angel? Genau. Diese Informationen haben nicht das richtige Gewicht, wenn man es nicht "selbst erlebt" hat und Zeit hatte es zu verarbeiten. Also, man KANN Forbidden West spielen, ohne Zero Dawn zu kennen, spielerisch kommt man sehr gut ins Gameplay und man wird es vermutlich größtenteils verstehen. Aber man wird sich Zero Dawn damit zerstören, falls man es je nachholen möchte, und man wird eine Menge emotionaler Tragweite sehenden Auges verpuffen lassen. Das kann man also definitiv nicht empfehlen. Grafik und Technisches In unserem Haushalt hat noch pünktlich zum Release ein neuer UHD TV Einzug gehalten - Und ich kann sagen: Das hat sich gelohnt. Schon 2016 hat Guerrilla Games mit Zero Dawn bewiesen, dass sie ihr Handwerk meisterlich verstehen. Es war also naheliegend, dass sie in Sachen Grafik auch 2022 nicht enttäuschen werden. Forbidden West liefert ab: Auf der PS4 UND PS5 läuft das Spiel flüssig und sieht dabei fantastisch aus. Natürlich gibt es auf der PS4 Abstriche zu machen, ganz besonders bei den Ladezeiten von fast einer Minute (auf der PS5 irgendwas zwischen nicht existent und 2 Sekunden bei Schnellreise) und leider auch im Detailgrad. Besonders die PS5 exklusiven Adaptiven Trigger werden von Horizon geschickt eingesetzt, so hat jede Waffe und jedes Werkzeug ein einzigartiges Druckgefühl, manche Bögen unterschiedliche Spannstärken und ein Feueranzünder im Speer fühlt sich beispielsweise an, wie das entzünden eines echten Feuerzeugs. Ich wusste nicht dass ich sowas vermissen würde, bis ich Horizon gespielt habe! Hergeben möchte ich dieses Feature nicht mehr. Die Stabilität der Anwendung wurde bereits DayOne gepatcht, da die vielen Details teils zu Einbrüchen geführt haben, doch auch hier leiden besonders PS4 Nutzer. Berichten zufolge, soll das Spiel innerhalb von 10 Stunden Spielspaß durchschnittlich 3-mal abstürzen, weil der Arbeitsspeicher nicht mehr nachkommt. Auf der PS5 hingegen voller Genuss. In meiner Ingamezeit konnte ich keine Abstürze oder Mängel feststellen, die den Spielspaß eingeschränkt hätten, bis auf zwei Sequenzen zu Beginn während des (wunderschönen) Titelsongs, in dem jeweils ein Objekt zwei Sekunden zu spät nachgeladen worden war. Danach ist das nicht wieder aufgetreten und auch das viel zitierte Kantenflimmern, welches am Wochenende auf Reddit bereits für Kritik sorgte, konnte ich nicht feststellen. Dieses Problem soll besonders bei OLED TVs im Leistungsmodus auftreten und lässt sich durch Modiwechsel teilweise beheben, ich kann hier mit meinem QLED also nur berichten, dass es bei mir keinerlei Probleme dieser Art gibt und das Spiel bis ins Detail aussieht wie ein Traum. Doch für diejenigen von euch, die genau hier empfindlich hinschauen: Die Entwickler reagierten auf diese Kritik bereits nach 48 Stunden mit einem ersten Hotfix, um größere Unannehmlichkeiten aus der Welt zu schaffen und haben bereits weitere Patches angekündigt, die eurer Grafik-Erlebnis weiter verbessern sollen. Abgesehen von den Bugs - Aloy sieht wundervoll aus. Einerseits erscheint alles an ihr und ihrer Welt bekannt, doch die Upgrades zeigen sich im Detail - der Fülle und Lebendigkeit von Flora und Fauna, die nun weit kleinere, detailreichere Blüten, Insekten, kleine Fische, Schmetterlinge und mehr Struktur der Oberflächen bietet. Und auch in der Physik, die Aloys Bewegungen geschmeidig macht (und ihre Haare erst! Ich könnte Stunden nur auf ihre Haare starren!) Oder die Mimik, die inklusive Lippenbewegungen passend zur englischen Synchro das mit Abstand Beste darstellt, was ich bisher erleben durfte. Zugänglichkeit und Barrierefreiheit Apropos lippensynchron: Ich kann Aloy von den Lippen absehen! Der ein oder andere weiß vielleicht, dass ich schwerhörig bin. Menschen mit meiner oder ähnlichen Einschränkungen sehen auf die Lippen ihrer Gesprächspartner für eine visuelle Unterstützung bei Gesprächen. Noch nie hat es ein Spiel gegeben, in welchem das möglich gewesen ist. Entweder war die Grafik noch nicht gut genug, die Lippenbewegung in der Darstellung vernachlässigt oder die Audio-Spur nicht synchron zum Bild aufgezeichnet worden, meistens alles davon. Doch scheinbar sind wir in der nächsten Generation angekommen. Sonys Studios tun generell eine ganze Menge dafür, um Erlebnisse so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. So bietet auch Forbidden West eine ungesehene Menge an individuellen Einstellungen um es jedem einzelnen so angenehm wie möglich zu gestalten. So kann ich auch an sechs verschiedenen Stellschrauben drehen um Dialogton, Effektgeräusche, Musik, Umgebung und dann auch noch die einzelnen Maschinengeräusche je einzeln in Lautstärke und Intensität anzupassen. Das gleiche gilt für diverse Lichteffekte, es gibt drei Stufen der Zielhilfe und vieles mehr. Besonders spannend ist möglicherweise die Co-Pilot Funktion, mit der Aloy ein zweiter Controller zugewiesen werden kann, vergleichbar mit einem Fahrschulauto, so dass eine Begleitperson helfen und eingreifen kann. Trophäencheck Horizon Forbidden West lässt sich gleich zwei mal platinieren. Wie seit Release der PS5 üblich, sowohl auf PS4 als auch einmal auf PS5. Eine Funktion den Spielstand von der PS4 zur PS5 zu übertragen und Autopop zu nutzen - gibt es - für Platin Jäger ebenfalls. (korrigiert Anm. d. Red.) Die Platinliste ist (für manche Spieler enttäuschend) einfach. Es gibt nun mehr Trophäen für "Zwischenergebnisse" wie Level 20, Level 30 usw, statt wie in Teil 1 nur für das maximale Level. Es ist auch nicht mehr nötig 100% aller Aufgaben abzuschließen, von den meisten Tätigkeiten reicht eine Auswahl. Auch das Minispiel will gespielt werden, jedoch auch hier nur gegen 2 der diversen Gegner. Somit setzt die Liste die PS5 Tradition fort, dass man nicht mehr 100% eines Spiels erledigen muss, sondern lediglich alle Features einmal ausprobiert haben soll. Zudem gibt es von Beginn an 5 Schwierigkeitsgrade, Platin fordert jedoch keinen bestimmten, so dass "Story" vollkommen ausreicht. Und Story bietet was der Name verspricht - von den Gefechten kann man dann nichts erwarten. Aber auch der höchste Schwierigkeitsgrad ist so fair, dass Platin dort absolut möglich ist. Möglicherweise müssen wir uns darauf einstellen, dass es noch einen DLC mit NG+ Trophäen geben könnte, das ist irgendwo zwischen "nicht ausgeschlossen" und "recht wahrscheinlich". Es gibt zudem eine verpassbare Trophäe, auf die man früh acht geben sollte. Um zu verhindern, dass ihr dieser zum Opfer fallt, müsst ihr jedoch lediglich daran denken jede Maschine, der ihr begegnet, sofort als erstes zu scannen, um euren "Pokedex" zu vervollständigen, da manche Maschinen einmalig und somit nicht mehr nachträglich scanbar sind. Wenn ihr daran denkt, dann seid ihr auf der sicheren Seite, und könnt Platin schon nach durchschnittlich 30 bis 40 Stunden euer Eigen nennen. Fazit Horizon Forbidden West hat nicht enttäuscht, es hat begeistert. In Zeiten des Cyberpunk Debakels und nach jüngsten Dying Light Erfahrungen ist das wirklich keine Selbstverständlichkeit mehr. Guerilla Studios zeigen, dass es okay sein muss, sich die Zeit zu nehmen, die ein Spiel braucht. In ihrer Vorbildfunktion für diverse betroffene Studios haben sie auch vorgemacht, wie man auf Crunchtimes verzichtet und trotzdem ein Produkt abliefern kann, dass nachhaltig begeistert ohne ihre Mitarbeiter oder ihre Investitionen zu gefährden. Die Grafikproblemchen, die wir mit Horizon ggf. sehen können, wenn man es mit Gewalt (und OLED im Leistungsmodus) drauf anlegt sind doch wirklich Jammern auf gehobenstem Niveau. Auch die Geschichte ist erneut spannend, und steht Teil eins in nichts wenig nach. Natürlich kann kein Geheimnis so spannend sein wie das bereits Gelüftete, aber da hier direkt angeknüpft wird fühlt man sich, als würde man den bekannten Twist einfach tiefer erkunden, und glücklicherweise funktioniert dieser Ansatz gut. Die Zwischensequenzen sind so fesselnd inszeniert, dass man den Controller, wenn auch manchmal für 3 Minuten ungenutzt, gar nicht mehr weglegen kann, bis sie dann geschmeidig in ein großes Gefecht übergehen, welches in Sachen gut ausbalancierter Herausforderung und spaßiger Action jedesmal neu begeistern. Besonders beeindruckt die Tatsache, wie schnell man sich zuhause fühlt, aber auch, dass jeder Wiederkehrer von Zero Dawn sehen wird, dass alles was passiert bereits in Teil 1 geschickt hinterlegt gewesen ist. So lässt das Spiel einen spüren, dass es kein billiger Cashgrab ist - alle Hinweise was in Teil 2 passieren würde waren bereits da und ich persönlich war zudem froh, dass man nun genau die Elemente erkundet, von denen ich es mir gewünscht habe - Stichwort Odyssey, Gaia… und fliegende Mounts Naheliegende Seitenhiebe auf die reale Gefahr und Wichtigkeit der Klimakrise sind wohl teilweise ungewollt "witzig", aber absolut auf der Höhe der Zeit. Forbidden West ist großes Kino, dass die Geschichte also nichts mehr hergeben könnte, braucht man hier noch lange nicht zu fürchten, es hinterlässt im Gegenteil einen angenehmen Vorgeschmack auf einen möglichen dritten Teil. Count me in! 10 von 10 Euer Trophies.de-Team Horizon Forbidden West bei Amazon kaufen Bearbeitet 23. Februar 2022 von Aii 9 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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