Test: Uncharted Legacy of Thieves - Lost Legacy - Die größte Schatzsucherin seit Lara Croft

MarcelGK · 23. Februar 2022

Details

Plattform: PS5 | Developer: Naughty Dog | Publisher: Sony Interactive Entertainment

Genre: Action-Adventure / 3rd-Person

Die meisten Spieler im Playstation Universum werden wohl schon von der Uncharted Reihe gehört haben. Der unbestreitbare Tomb Raider Klon ist aus dem Hause Sony nicht mehr wegzudenken, und so ist es nicht verwunderlich, dass mit der Legacy of Thieves Collection die beiden aktuellsten Zugpferde frisch aufpoliert Einzug halten auf Sonys Next Gen. Wir konzentrieren uns heute auf den zweiten (und aktuell letzten) Teil der Uncharted Reihe - The Lost Legacy. Hier geht es um eine Side-Story abseits der Geschichten um Nathan Drake, welche ursprünglich als Standalone DLC zu Uncharted 4 erschienen ist.

Schatzsuche - Again

Auch in diesem Teil der Reihe geht es wieder darum einen bisher unentdeckten Schatz aufzudecken, den in den letzten x00 Jahren keiner finden konnte. Plötzlich sind zwei konkurrierende Parteien involviert, die beide ganz kurz vor dem Durchbruch stehen. Zufälle und so, man kennt das.

Es geht nach Indien und wir suchen den Stoßzahn der Gottheit Ganesha → der Mann mit dem Elefantenkopf, den vier Armen und dem kaputten Stoßzahn. Dabei gibt es natürlich auch wieder einen fanatischen Antagonisten, der mit dem Artefakt ganz böse Sachen machen möchte.

Im Gegensatz zur Hauptreihe spielen wir hier Chloe Frazer, mit welcher wir in der Uncharted Reihe schon mehrfach zu tun hatten. Begleitet wird sie von Nadine Ross, welche ebenfalls eine alte Bekannte ist, in der Vergangenheit jedoch auf der gegnerischen Seite zu finden war.

Im Verlauf des Spiels lernen wir mehr über Chloe und ihre Hintergründe, wie sie zu ihrem Job als Schatzjägerin kam und was eine kleine Ganesha Statue damit zu tun hat.

Wie konnte ich das nur übersehen?

Wie immer in diesen Spielen trifft man auf beeindruckende Tempel und Ruinen mit riesigen Statuen. Oft stehen diese mitten in der Gegend rum und in der heutigen Zeit hätte sie mit Sicherheit schon jemamd auf irgendwelchen Satellitenbildern sehen müssen. Warum das nicht der Fall ist? → "Because the story demands it".
Das macht die Tempelanlagen und versteckten Zeugen anderer Zeiten nicht weniger beeindruckend und ehrlicherweise würde es den Spielspaß wohl nehmen, wenn man einfach immer irgendwo mit einem Flugzeug hinfliegt, ohne vorher noch irgendwelche Rätsel zu lösen.

Aber immerhin sind die Jahrhunderte alten Tempel noch soweit intakt, dass die meisten Mechanismen funktionieren. Und seit Jahrhunderten brennen im inneren die Fackeln

Sammeln, Fotos schießen, Landschaft genießen

Neben der schönen Aussicht muss man auch in diesem Teil der Reihe wieder diverse Schätze einsammeln. An der Zahl sind es 68 Schätze, die man über die 10 Kapitel verteilt finden soll. Mit der Hilfe eines Talismans aus Kapitel 4 wird es diesmal aber etwas leichter, da dieser dafür sorgt, dass man in der Nähe von Schätzen ein Geräusch hört und der Talisman am Handgelenk aufleuchtet.

Zudem gibt es einige Fotospots, an denen Chloe ihr Handy zur Hand nimmt und Fotos von der Umgebung schießt - Willkommen im Zeitalter des Smartphones.

Kriegsschauplatz

Bei Uncharted geht es eigentlich ja um die Schatzsuche. Würde man meinen. Da der Antagonist aber üblicherweise irgendein fanatischer Psychopath ist, der mindestens die Weltherrschaft anstrebt, endet das Spiel meist neben der Schatzsuche in Kriegsähnlichen Szenarios. Entweder man schießt sich mit einer der Waffen durch eine Horde an Gegnern oder kann von weitem sehen wie so ziemlich alles explodiert, was nicht feuerfest ist. So steht man am Ende des Spiels oft mit einem Kill-Counter da, der Michael Meyers und co wie kleine Schäfchen aussehen lässt. Natürlich alles um die Welt zu retten.

Auch dieser Teil der Reihe ist hier keine Ausnahme und bietet somit mehr vom altbewährten Unchated-Musterbauplan. Somit sind die neuen Protagonisten noch der abwechslungsreichste Aspekt, den uns der Ableger bietet.

Verpasste Koop-Chance

Mit ein paar kleinen Story Anpassungen hätte man aus The Lost Legacy ein klasse Koop-Spiel machen können. Ich selbst bin nicht der größte Fan von Koop-Spielen, aber dies optional hier einzubauen wäre mit Sicherheit eine echte Chance gewesen. Nadine und Chloe sind 90% des Spiels zusammen unterwegs, die verpasste Gelegenheit wird einem dadurch unentwegt aufs Brot geschmiert, bis man am Ende des Spiels da steht und sich fragt, warum man das jetzt nicht geneinsam im Couch-Koop erleben durfte, wo man doch eh nie alleine ist.

Sprachauswahl und Optionen für Barrierefreiheiten

Es stehen einem diverse Spracheinstellungen sowie Einstellungen für Barrierefreiheit zur Verfügung.

Man kann das Spiel unter anderem in arabisch oder türkisch spielen. Sowohl Sprachausgabe als auch Bildschirmsprache können angepasst werden.

Für die Barrierefreiheit gibt es beispielsweise automatisches Zielen oder Hilfe bei Kämpfen oder auch beim Autofahren.

Auch können in den Schwierigkeitsgraden wieder diverse Einstellungen verändert werden.

Sony ist mittlerweile sehr bemüht ihre Spiele für alle Arten von Spielern zugänglich zu machen.

Trophäen-Check

Viele Trophäenjäger werden enttäuscht sein, dass Uncharted Lost Legacy in der Legacy of Thieves Collection keine eigene Platin hat.
Sony hat sich dazu entschieden, die Liste von Lost Legacy als DLC zu Uncharted 4 zu implementieren, was heißt dass man für die 50 Trophäen mit Bezug auf Uncharted Lost Legacy keine Platin erhält. Allerdings benötigt man für die Platin von Uncharted 4 auf PS5 alle Trophäen von Uncharted Lost Legacy.

Die Trophäen an sich sind in gewohnter Uncharted Manier gehalten. Das Spiel auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad abschließen, alle Schätze sammeln, Gegner auf verschiedene Weisen töten. Sobald man das Spiel auf einem beliebigen Schwierigkeitsgrad abgeschlossen hat, kann man alles problemlos per Kapitelauswahl wiederholen. Auch wird einem das Spiel durch diverse Perks nach Abschluss erleichtert. Beispielsweise unendlich Munition oder freie Waffenwahl.

Alles in allem sind die 100% nicht schwer zu erreichen, die Schwierigkeit pendelt sich im unteren Durchschnitt ein. Zeitlich liegt man bei circa 20 Stunden, je nachdem ob man die Schätze mit oder ohne Guide sammelt.

Hat man bereits alle Trophäen auf der PS4 Version erspielt besteht außerdem die Möglichkeit seinen Speicherstand zu übertragen und damit einen Großteil der Trophäen freizuschalten. Klare Empfehlung meinerseits ist allerdings das Spiel auf PS5 erneut zu genießen, vor allem die Grafik ist es wirklich wert.

Fazit

Ich habe damals Uncharted Lost Legacy verpasst (auch wenn ich es natürlich schon lange gekauft habe!). Grundsätzlich macht das Spiel zu seinen Vorgängern weder etwas neu (mal abgesehen von den Charakteren) noch etwas falsch. Das Konzept der Uncharted Reihe funktioniert meiner Ansicht nach auch hier sehr zuverlässig. Die Grafik auf der PS5 kann sich in 4K echt sehen lassen und es macht Spaß die verschiedenen Gebiete zu erkunden und auch im großen Gebiet in Kapitel 4 einfach rumzufahren und die Landschaft zu genießen. Da wünscht man sich schon, man wäre reich, top trainiert und müsste nicht arbeiten um einfach mal in der Weltgeschichte rumzufahren, um sowas mal live zu sehen. Aber dafür haben wir ja Videospiele in 4K

Genießt die Aussicht