Steph Geschrieben 5. Dezember 2021 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2021 RELEASE 02.12.2021 | PLATTFORM PS4 | ENTWICKLER Mr. Nutz Studio | PUBLISHER Microids | GENRE Beat 'em up | AMAZON-PARTNERPROGRAMM bei amazon bestellen Asterix & Obelix: Slap them All! - Genreempfehlung oder ein Schlag ins Leere? Nun versuchen sich auch die Gallier, neben Streets of Rage 4, River City Girls oder den bald erscheinenden Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder's Revenge, in die aktuelle 2.5D-Beat 'em up-Flut einzumischen. Als Genre-Liebhaberin und auch nostalgisch verklärter Fan der Comics, kam ich natürlich nicht drumherum, hier gleich zum Release zuzuschlagen (höhö!) und meine Eindrücke niederzuschreiben. Beat ’em up aka Brawler-Exkurs Bevor wir uns dem Spiel im Detail widmen, möchte ich noch kurz ein Begriffswirrwarr auflösen, dem ich früher selbst aufgesessen bin. Der Genre-Obergriff Beat 'em up wird hier oft im Zusammenhang mit Titeln wie Street Fighter, Tekken oder Mortal Kombat genannt - dabei spricht man bei Spielen dieser Art ganz simpel von Kampfspielen (engl. Fighting-Games). Fighting-Games sind somit klassische Runden-Kämpfe, in meist abgegrenzten Arealen. Beat 'em up's oder auch verkürzt aus dem Englischen „Brawler“ unterscheiden sich hier anhand vorhandener Levelstrukturen, in denen es in der Regel gilt, mehrere angreifende Gegner und Gegnerinnen zu bekämpfen. Spiele wie die schon erwähnte Streets of Rage-Reihe, Double Dragon oder auch der PS1-Ableger Fighting Force zählen hier zu Klassikern des Genres. Fortsetzung der Brawler-Schulung und -History folgt im nächsten Beat 'em up-Test. Routiniert slap ich sie alle Ohne ausschweifende Einführung wird man in den ersten Akt des Spiels geworfen, leider aber auch ohne große Steuerungserklärung oder Übersicht. Diese befindet sich ziemlich nutzerunfreundlich in den Optionen des Startbildschirms versteckt. Aufgrund der simplen Angriffsmöglichkeiten und Kombinationen, konnte ich mich jedoch auch ohne erste Übersicht schnell in den Kampf stürzen. Schon in den ersten Abschnitten wird man dabei mit einer Vielzahl von römischen Legionen überrannt und verliert sich so recht schnell in fliegenden Fäusten und Römern. Ein chaotisches, aber doch sehr unterhaltsames Spektakel. Es birgt schon eine gewisse Befriedigung mit Obelix anzustürmen und mit seiner wuchtigen Statur einen Mob zu sprengen - oder mit Asterix einen einzelnen Römer zu greifen und diesen gegen die restliche Legion zu schleudern. Die Steuerung fühlt sich dabei immer angenehm präzise an. Egal ob Solo oder im Couch-Koop, recht schnell stellt sich hier aber eine gewisse Routine ein. Im Vergleich zur Genre-Konkurrenz sind die Angriffsmöglichkeiten um einiges reduzierter, was für wenig Abwechslung in den Keilereien sorgt. So besteht das Move-Repertoire aus den immer gleichen Faustschlägen, Tempo- und Luftangriffen sowie Spezial-Attacken, denen dazu noch ein wuchtiges Trefferfeedback fehlen. Asterix und Obelix unterscheiden sich zudem nur minimal in ihren Angriffen. Die Möglichkeit des Charakterwechsels während eines Solo-Kampfes, verkommt so fast ausschließlich zum Energiemanagement, um nicht vorzeitig mit einem Charakter k.o. zu gehen. Gleiches gilt für die Gegner-Scharren, die zwar durchaus abwechslungsreich designed wurden, aber ebenfalls nur ein sehr rudimentäres Moveset haben. Beim Teutates, ist das alles charmant! Trotz des simplen Gameplays, hat mich das Spiel in Sachen Charme und Nostalgie zu Beginn und vor allem gegen Ende der Geschichte sehr gepackt. Die malerische Optik scheint direkt aus der Feder des leider schon verstorbenen Zeichners Albert Uderzo zu stammen und lässt das Herz jedes Fans ein bisschen höherschlagen. Sowohl die Gallier als auch die verschiedenen Völker wurden mit viel Liebe zum Detail in eine hübsche 2.5D-Optik übertragen. Insbesondere die Schlag- und sehr comichaften K.O.-Animationen sehen hier einfach klasse aus. Auch bei der Technik gibt sich das Spiel keine Blöße. Selbst bei größeren Aufkommen von angreifenden Gegnern und aufpoppenden "Boom-Aua-Comic-Blasen", laufen die Prügeleien ohne nennenswerte Frameeinbrüche und Ruckler sehr fluffig. Mission erfüllt, beim Belenus! Trotz charmanter Optik und fluffiger Performance kommt der Dämpfer aber auch hier recht schnell. Leider ist die Geschichte ein sehr runter gedampftes Best-of der Comic-Reihe, die über statische Screens und unvertonte Sprechblasen erzählt wird. Das, was man an Erzählung und lebendiger Präsentation der Story gespart hat, hat man umgekehrt in unnötige Gameplay-Füller reingehauen. Das Spiel unterteilt sich hier in sechs Story-Akte mit einer Vielzahl von Missionen (Level) pro Akt. Auch wenn die Missionen recht kurz gestaltet und mit (zu) seltenen Minispielen aufgelockert wurden, gibt es einfach zu viele Missionen je Story-Abschnitt. Highlights sind hier sicherlich noch die etwas anspruchsvolleren Bosskämpfe. Dennoch empfiehlt es sich, das Spiel eher dosiert zu genießen, um eventuellen Ermüdungserscheinungen vorzubeugen. Nach Abschluss des Spiels und den laufenden Credits, blickte ich zwar auf kein wirklich schlechtes Spielerlebnis zurück, bin aber trotz des sehr gelungenen Stils, der präzisen Steuerung und wirklich guten Ansätze, doch etwas enttäuscht. Am Ende war das Spielerlebnis einfach zu repetitiv, ohne großen Wiederspielwert, da es bis auf die freizuschaltende Kapitalauswahl keine weiteren Extras oder Modi enthält. Schade. Trophy-Check Die Schwierigkeit der Platin-Trophäe bewegt sich hier im oberen Drittel. Auch wenn ein Großteil der Trophäen automatisch im Spielverlauf erspielt werden können, braucht man insbesondere für den höchsten Schwierigkeitsgrad und die dazugehörige Trophäe Geduld und Konzentration, da vor allem die Bosse nur wenig Fehler zu lassen. Für eine weitere Trophäe wird zudem verlangt, dass man das finale Level abschließt, ohne Lebensenergie aufzutanken - Fluchpotenzial hoch! Wagt man sich gleich zu Beginn an den höchsten Schwierigkeitsgrad und hat das nötige Geschick, benötigt es für Platin zwischen 7-8 Stunden. Aber auch wenn man das Spiel etwas langsamer und in zwei Durchgängen angeht, sollte man nicht länger als 15 Stunden für den Platin-Pott benötigen. Fazit Schon nach den ersten Story-Abschnitten im Spiel und sicher auch Zeilen dieses Reviews drängt sich die Frage auf: „Für wen ist Asterix & Obelix: Slap them All! eigentlich geeignet?“. Wer anspruchsvolle und abwechslungsreiche Keilereien sucht, in denen man sich in Highscore-Jagden verlieren kann, wird mit diesem Genre-Vertreter nicht glücklich und sollte lieber seine Hoffnung auf kommende Titel, wie Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder's Revenge sowie dem spannenden SiFU setzen oder auf aktuelle Genre-Referenzen zurückgreifen. Für kurzweilige Runden, vor allem im Couch-Koop mit Freund(in) oder den eigenen Kids, bietet Asterix & Obelix aber eine charmante Abendunterhaltung. Mein persönlicher Tipp für die stumpfe Prügelei: Legt parallel einen guten Podcast ein oder eine Schallplatte auf und spielt euch hier in eine Art "Slap-Trance". 6/10 Euer Trophies.de-Team Das Team unterstützen 1 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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