Realmatze Geschrieben 5. März 2016 Teilen Geschrieben 5. März 2016 Die Hitman Reihe ist eine alteingesessene und stark etablierte Spieleserie rund um den Auftragskiller Agent 47, die schon eine Menge Ableger hervorgebracht hat. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass auch mobile Geräte bedient wurden. Passend zum bevorstehenden Release des neuen Serienteils wurde das Spiel Hitman Go nun auch für PlayStation Konsolen portiert und erscheint im PlayStation Store als Definitive Edition für PlayStation 4 und PlayStation Vita. Ob diese Portierung notwendig war und wie sich das Spiel auf dem mobilen Handheld von Sony schlägt, erfahrt ihr unserem Test. SYSTEM: PLAYSTATION VITA VERTRIEB: Square Enix ENTWICKLER: Square Enix GENRE: Strategiespiel SPIELER: 1 Speicherkarte: 523 MB AUFLÖSUNG: - NETZWERKFUNKTIONEN: Nein NETZWERK-SPIELER: - Story? Wie unnötig! Bei Hitman Go: Definitive Edition handelt es sich um ein Puzzlespiel. Das bedeutet zwar nicht zwangsläufig, dass das Spiel auch keine Story hat, doch wird Hitman Go als Brettspiel präsentiert und da wäre es unpassend, wenn Agent 47 einem Handlungsstrang folgen müsste. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Level ohne Sinn und Verstand aneinandergereiht werden. Jedes Levelpaket folgt einem bestimmten Thema. Von einem Tennisplatz, über eine Luxusvilla bis zu einem belebten Flughafen ist alles dabei. Am Ende warten sogar zwei Levelpakete, die Missionen aus den alten Spielen Hitman: Blood Money und Hitman 2: Silent Assassin nachempfunden sind, ein kleines Schmankerl für jeden Hitman Fan. Das einzige bisschen Handlung, was man präsentiert bekommt, ist, dass es in der Mitte und am Ende eines Pakets eine Zielperson gibt, ansonsten gilt es stets nur den Ausgang zu erreichen. Natürlich wäre es kein Problem gewesen hier ein wenig mehr Zusammenhang hereinzubringen, doch reicht es vollkommen aus und ist eine bewusste Designentscheidung. Während des Spiels fällt es immer wieder auf, wie reduziert einfach und klar das Ganze ist. Zusätzlich kann man sich leicht in jedes Rätsel stürzen, ohne drüber nachzudenken, was zuletzt passiert ist – und genau so sollte ein Spiel sein, welches mal für kleine Runden zwischendurch ist. https://www.youtube.com/watch?v=U4h7mc4Em0g Auf die Packung, Figuren auf‘s Feld und los. Das Spielprinzip von Hitman Go: Definitive Edition ist leicht erklärt. Die Figur des Agent 47 kann sich stets in eine von vier Richtungen ziehen, sofern sie verfügbar sind. Hat man gezogen, ziehen die Gegner. Läuft man dann einem Gegner über den Weg, tötet man diesen. Läuft allerdings der Gegner einem selbst über den Weg, läuft die ganze Sache andersherum. Es gibt dabei verschiedene Gegnertypen. Während manche patrouillieren, drehen sich manche immer im Kreis, andere haben ein weites Sichtfeld und die Scharfschützen schalten den Killer schon von weitem aus. Jedes Level verfügt außerdem über verschiedene Ziele. Sei es das Erreichen des Ziels ohne einen bestimmten Feind zu töten, alle zu töten oder nur wenige Schritte zu benutzen. So gut wie alle Missionen müssen daher wiederholt werden, wenn man alles erreichen will. Wer allerdings nicht weiter weiß, kann auch Tipps aktivieren, die einem zeigen, wie man das ein oder andere Ziel erreichen kann. Freundlicherweise wird man direkt darauf hingewiesen, dass man dadurch eine Trophäe verpasst. Nur bewegen und hinterrücks morden wäre natürlich langweilig und auch nicht wirklich strategisch. Deshalb liegen in den Missionen verschiedenste hilfreiche Gegenstände herum. Steine, die Gegner anlocken, Scharfschützengewehre, mit denen man auf bestimmte Positionen schießen kann, Falltüren und Kostüme, mit denen man die Wachen der jeweiligen Farbe täuschen kann. Dabei sei allerdings gesagt, dass der Spieler die Gegenstände dann auch einsetzen muss und man sich nicht umentscheiden kann. Blöd, wenn die Scharfschützenposition grad unbesetzt ist oder der Stein die falschen anlocken würde. Außen hui. Aber innen? Schade ist allerdings, dass die Rätsel oft nur wenig Anspruch haben. Trial and Error führt schnell zum Ziel und das ist auch okay so, allerdings muss man an vielen Stellen nur hin und her laufen, bis die Gegner aus dem Weg sind um dann vorbei- oder ihnen hinterherzurennen. Außerdem ist es schwierig, auf Dauer motiviert zu werden. Es kommen zwar ab und an immer neue Elemente hinzu, aber am grundlegenden Prinzip ändert sich so wenig, dass es schnell eintönig wird. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es sich bei Hitman Go um ein Mobile Game und mit der Hitman Go: Definitive Edition um eine direkte Portierung handelt. Dass man das schnell vergisst ist auch nicht verwunderlich: Trotz Vita Release hat man die Touchscreensteuerung komplett entfernt. Da es nur vier Richtungen gibt, bietet sich aber das Digikreuz sehr gut an. Dummerweise dreht sich die Kamera hier und da in „aufregende“ Perspektiven und dann läuft die Figur bei Tastendruck durchaus in unerwartete Richtungen. Ansonsten kann man dem Spiel nicht sehr viel vorwerfen. Die bereits erwähnte reduzierte Optik hat einen ganz eigenen Stil und dennoch erkennt man den Ursprung Hitman sofort. Die Umgebung sieht aus wie ein 3D Spielbrett und abgerundet wird das Ganze durch die agierenden Personen – oder besser: Figuren. Sie sind nicht animiert und stehen auf einer Basis, dadurch wird das Feeling eines Brettspiels perfekt und die Idee ist für so ein Spiel wirklich super. Vom Spielfeld genommene Figuren liegen übrigens daneben bereit. Hier hat jemand Sinn für's Detail bewiesen. Platinagenten Die Trophäen der Hitman Go: Definitive Edition sind kaum der Rede wert. Durchspielen, alle Ziele erreichen, fertig, Platin. Platin? Ja! Unglaublich aber wahr, Hitman Go hat doch tatsächlich einen der begehrten Edelmetallpötte verpasst bekommen. Und das ist ein Grund zum Feiern für alle Hardcore Platinhunter, denn eine Schwierigkeit ist quasi nicht existent. Es gibt beispielsweise nur eine verpassbare Trophäe und solang man die Finger von den inGame Tipps lässt, stellt auch sie keine Hürde dar. Wenn jemand Tipps nutzen möchte, kann dieser ja auch genauso gut auf die Community zurückgreifen. Und da es sich hier um ein Puzzlespiel handelt, welches immer gleich aufgebaut ist, gibt es auch unzählige Lösungen. Man braucht nicht einmal auf den Bildschirm schauen, während man die Tastenkombinationen vom Computermonitor abliest. Zusätzlich wird man mit einer Vielzahl von Goldtrophäen belohnt – diese übertreffen in der Gesamtzahl sogar die Summe aus Silber- und Bronzetrophäen. Und das Beste daran: wer von vorn herein nach Anleitung spielt wird leicht in weniger als 4 Stunden die Platin seiner Sammlung hinzufügen können. Das Spiel ist zwar etwas teurer als seine mobile Vorlage, doch ist es auch mit kleinem Geldbeutel finanzierbar. Einziger Wermutstropfen: PlayStation 4 und PlayStation Vita teilen sich eine Liste und somit kann man nur einmal auf Platin spielen. Man soll ja auch nicht gierig werden. Persönliches Fazit Hitman Go Definitive Edition ist auf jeden Fall kein Spiel für jedermann. Der kleine Levelaufbau macht es auf jeden Fall zu einem guten Spiel für zwischendurch und passt deshalb hervorragend auf mobile Plattformen und eben auch auf die PlayStation Vita. Die Level sind ebenfalls knackig und kurzweilig und auch der einfache Artstyle passt gut zum Spielprinzip. Der schnelle Neustart ermöglicht einen auch das Ausprobieren verschiedener Herangehensweisen, da Gegnerverhalten oder Ziele der Gegenstände manchmal nicht ganz eindeutig sind. Leider sind die Rätsel teilweise recht anspruchslos und erfordern vom Spieler oftmals, dass man so lang hin und her läuft, bis der Weg frei ist. Da schaffen zwar die Bonusmissionen Abhilfe, die aber auch nur für Komplettisten interessant sind. Wer dennoch Lust auf das Spiel bekommen hat, soll sich nicht allzu sehr abschrecken lassen, denn Hitman Go Definitive Edition ist kein schlechtes Spiel und kann die Wartezeit auf das kommende Episodenspiel Hitman verkürzen. 5.0/10 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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