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Test: Odin Sphere Leifthrasir im Test für die PS4 – Der nordische Kriegsherr ist zurück


Realmatze

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Der ein oder andere mag sich vielleicht noch an Odin Sphere erinnern. Das 2D Actionspiel erschien 2008 in Europa für die PlayStation 2 und ist somit am Ende einer Konsolengeneration erschienen. Das Spiel bestach durch wunderschön gezeichnete Grafiken und ein ausgeklügeltes, allerdings etwas hakeliges Kampfsystem. Mit der neuen und verbesserten Version Odin Sphere Leifthrasir versucht es Atlus nun, die wenigen Kritikpunkte auszumerzen und seine Fanbase zu erweitern. Ob das gelingt, erfahrt ihr unserem Test.

Odin hatte einst ein paar Töchter

Dass Zeus seine Hose nicht geschlossen halten konnte, ist spätestens seit God of War allseits bekannt, doch auch Odin scheint sich nicht allzu sehr im Zaum gehalten zu haben. Der häufig als Dämonenfürst betitelte und betagte Kriegsherr muss nun um die letzten Meter seines Reiches kämpfen und seine beiden offiziellen und mutigen Töchter stehen an vorderster Front mit dabei.

Odin Sphere Leifthrasir startet direkt mit dem Tod der ersten Tochter und die Walküre Gwendolin hat kaum Zeit, um ihre Schwester zu trauern, denn kaum hat sie die verzauberte Lanze aufgehoben, da sieht sie sich schon den Herrscharen anderer Länder gegenüber, die genauso wie ihr Vater die Macht über den Zauberkessel gewinnen wollen, da dieser demjenigen große Macht verleiht, der ihn in Gange setzt.

Schnell entspinnt sich eine Geschichte um Macht, Verrat, Verlust, Trauer und Liebe. Sie wirkt wie eine mythische Legende und auch wenn viele Gespräche sehr schnell zum Punkt kommen und einige Sachen manchmal undurchsichtig wirken, macht es Spaß sich in diese märchenhafte Geschichte zu verlieren. Wie üblich warten einige Wendungen auf den Spieler – manche offensichtlich, manche doch etwas besser hinter der Fassade verborgen.

 

 

Im Vergleich dazu ist ein Smoothie ein Eisblock

Ich komm mal direkt zum Punkt: Das Kampfsystem ist der Wahnsinn. Die Attacken lassen sich sehr leicht zu immensen Kombos aufbauen und ohne großen Aufwand kann man Angriffe, Zauber und Fertigkeiten aneinander ketten. Vom Spieler verlangt Odin Sphere Leifthrasir darüber hinaus blitzschnelle Reaktionen, während er sich durch die Gegnermengen metzelt. Andere Waffen findet man zwar nicht, aber später kann man auch einmal andere Figuren und somit andere Kampfstile ausprobieren.

Wem einmal alles über den Kopf steigt, der kann in den Kämpfen auch das Itemmenü öffnen und so das Spiel anhalten. Hier kann man sich heilen und verschiedene Tränke auf seine Gegner werfen, die dann unterschiedliche Elementarzauber auslösen und hier und da schon einmal den Kampfverlauf auf den Kopf stellen. Ähnlich ist es mit den Zaubern und Fähigkeiten, die PP oder Stärke verbrauchen. Man kann sie Schnelltasten zuweisen, oder die Zeit anhalten und ganz in Ruhe entscheiden. Aber die Kämpfe verlieren dabei auch ihren Reiz.

Der einzige Kritikpunkt wäre es eventuell, dass die Kämpfe zu einfach sind. Selbst wenn die Gegner in einem Gebiet mehrere Level höher sind, als der des Protagonisten, ist es auf dem normalen Schwierigkeitsgrad selten eine Herausforderung, das Gebiet zu säubern. Es ist sogar eher eine Seltenheit, keinen S-Rang nach dem Kampf zu erhalten, weshalb man stets an die höchsten Belohnungen kommt. Wer doch einmal scheitert, wird lediglich vor den Raum zurückgesetzt und kann es gleich noch einmal angehen.

Zweidimensional bedeutet nicht flach

All diese Kämpfe laufen in 2D ab, aber das ist nicht alles, was in 2D ist. Während man sich durch die Welt von Odin Sphere Leifthrasir bewegt, dreht man sich meistens wortwörtlich im Kreis. Die Gebiete sind im Rondell angeordnet und so kann man, wenn man vor einem Gegner flieht, ihm in den Rücken fallen. Andererseits kann es auch passieren, dass man einem Sprintangriff eines Gegners ausweicht und er plötzlich von der anderen Seite wieder auftaucht.

Ansonsten bewegt man sich durch kleine Tore zwischen den einzelnen Gebieten und benötigt ab und an auch einen Schlüssel oder einen anderen Gegenstand, um sich Zutritt zu verschaffen. Dabei hilft die Karte, mit der man sich orientieren und überprüfen kann, wohin eine Tür führt, wo man einen bestimmten Gegenstand findet oder wo der nächste Boss lauert. Aber Obacht, manche Räume bleiben verborgen.

Manchmal kommt man so auch an Jump’n Run Passagen oder Umgebungsobjekte entpuppen sich als Fallen für die Protagonisten, allerdings ist dies eher die Ausnahme und laden eher erkundungsfreudige Spieler ein, sich ihren Weg an begehrte Gegenstände zu bahnen. Eine kleine Minimap am oberen Rand hilft übrigens oft dabei, seine Umgebung zu identifizieren: Manchmal sind zerstörbare Objekte, Gegenstände, Plattformen oder Fallen so gut mit der Umgebung verschmolzen, sodass man sie nur anhand der Karte erkennt.

Hunger?

Ein wichtiges Element in Odin Sphere Leifthrasir ist die Zufuhr von Nahrungsmitteln. Klar, eine geregelte Ernährung ist gesund und hält den Körper fit. Aber noch wichtiger ist, dass man beim Essen Lebenspunkte regeneriert und gleichzeitig eine Menge Erfahrungspunkte erhält. Sich schlechtes oder gefrorenes Essen einzuverleiben dauert jedoch etwas länger und deshalb sollte man darauf achten, nicht gerade einem Feind gegenüberzustehen, sonst gibt es schnell auf den Deckel. Deshalb eignen sich zum Heilen die richtigen Tränke besser.

Wer allerdings schnell hochleveln möchte, sollte unter die Farmer gehen. Findet man Eier, so kann man daraus Küken schlüpfen lassen. Füttert man diese mit Samen, so wachsen sie zu kräftigen Hühnern heran, die nur allzu gern geschlachtet werden. Vegetarier können aber alternativ die Samen auch einpflanzen und mit Phosonen füttern und anschließend die Früchte essen. Oder Schafe, denn Schafe wachsen ja bekanntlich an Baumwollpflanzen.

Die Phosonen sind allerdings recht wertvoll, da man sie benötigt, um seine Fähigkeiten zu verstärken. Wenn man sich aber weniger darauf verlassen will, kann man sich ja alternativ in Alchemie versuchen. Hier ein wenig Alraune, da ein paar Essensreste, so ein Zaubertrank ist schnell gebraut, das wusste auch schon Miraculix. Schlemmen kann man immerhin auch im Restaurant, nur die Speisekarte ist etwas dürftig, da muss der Spieler mit Rezepten nachhelfen.

Redefiniert oder doch lieber Original

Optisch macht Odin Sphere Leifthrasir noch immer eine gute Figur. Die Charaktere, die Umgebungen, die Gegner, die Gegenstände – alles ist liebevoll gestaltet und wirkt wie aus einem Guss. Auch die Effekte können sich sehen lassen und dank des Zeichenstils ist Odin Spheres Grafik einfach zeitlos. Darüber hinaus sind die Animationen so flüssig und zahlreich, dass man seinen Hut vor dem Grafik-Team ziehen muss.

Der Ton kann sich ebenfalls sehen lassen und bietet einfach alles, was eine Geschichte wie diese einfach braucht. Schnelle klassische Klänge, düstere Kompositionen oder ruhige Fiedeleien, es ist einfach alles aufeinander abgestimmt. Und während man sich bei den Stimmen noch zwischen Englisch und Japanisch entscheiden kann, lässt die sehr gute deutsche Lokalisation innerhalb der Texte fremdsprachenunkundige Menschen nicht im Regen stehen.

Im Hauptmenü kann man sogar zwischen Original und Remake hin und her schalten, allerdings tut sich optisch außer am Hauptmenü dabei nichts. Allerdings ändert sich dabei das ganze Spielgefühl und man merkt schnell, dass es sich bei der überarbeiteten Version tatsächlich um eine Verbesserung handelt, auch wenn sie etwas einfacher ausgefallen ist.

Odins Stolz

Überraschender Weise ist Odin Sphere Leifthrasir ein Spiel, bei dem es nicht allzu schwer ist, die Platin-Trophäe zu erreichen. Es gibt keine schwierigkeitsgradrelevanten Trophäen und auch keine einzige Verpassbare. Allerdings muss man dazu sagen, die Trophäen erhält man nur im Remake Modus, im Original Modus gibt es keine Trophäen. So wie auch schon im Originalspiel auf der guten, alten, trophäenlosen PS2.

Der Großteil der Trophäen lässt sich ganz einfach erklären: Spiele durch alle Kapitel aller Charaktere. Wer sich nicht für die Handlung interessiert, kann sogar einen Großteil der Akte überspringen, da diese nur aus Zwischensequenzen bestehen und man diese jederzeit überspringen kann. Schade ums Spiel, verkürzt allerdings die durchschnittliche Platinzeit von etwa 40 Stunden um ein vielfaches.

Die einzige Herausforderung ist es lediglich, beim fahrenden Restaurant jede Mahlzeit zu verspeisen. Das bedeutet Rezepte und Zutaten sammeln. Manche Rezepte findet man, für andere muss man bestimmte Speisen verputzen. Besonders hilfreich ist es dann, wenn man in der Community nachfragen kann, denn immerhin ist man nicht der einzige mit dieser Aufgabe. Gut ist es ebenso, dass man am Ende des Spiels die Gegenstände zwischen den Figuren teilen kann, um so bei einem alles anzusammeln. Danach steht dem begehrten Pling nichts mehr im Wege.

 

FAZIT

Odin Sphere Leifthrasir zeigt eindrucksvoll, wie man ein Spiel überarbeiten muss, bevor man es auf den Markt bringt. Es gibt nur wenig, worüber man sich beschweren kann. Man bekommt hier eines der flüssigsten Hack’n Slay Kampfsysteme präsentiert, was man auf der PS4 finden kann. Und noch dazu in 2D. Die gezeichnete Grafik ist wunderschön und passt perfekt zur mythischen Erzählung der Geschichte. Zusätzlich bringt die große Anzahl an möglichen Alternativen der Charakterentwicklung viel Platz zur Individualisierung mit sich, auch wenn es oberflächlich betrachtet recht einfach wirkt und man leicht mit den ersten beiden Fähigkeiten durch das Spiel kommt. Man könnte vielleicht am Balancing und der Schwierigkeit rummosern, andererseits ist dafür der auswählbare Schwierigkeitsgrad zuständig und wer eine Herausforderung sucht ist jederzeit herzlich dazu eingeladen, davon Gebrauch zu machen. Wer Lust auf ein flottes, kombolastiges Kampfsystem hat, dem ist Odin Sphere Leifthrasir wärmstens zu empfehlen.

 

9 von 10

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