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IGNORIERT

Bloodborne im Test für die PS4 - Blutiges Gemetzel im Souls Gewand


Realmatze

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Als Sony im Jahre 2009 From Softwares Werk Demon’s Souls veröffentlichte, hatte niemand damit gerechnet, was für eine Welle es lostreten sollte. Binnen kürzester Zeit entwickelte sich der Titel zu einem Hit und obwohl es zunächst keine Pläne für einen westlichen Release gab, sah man sich bald gezwungen, ja von den Fans sogar genötigt, das Spiel auch dem Rest der Welt zugänglich zu machen. Unter dem Titel Dark Souls erschien dann ein weiterer Ableger des liebevoll „Souls-Spiel“ getauften Genres, diesmal auch auf anderen Plattformen. Kurze Zeit später folgte auch schon Dark Souls II, bei dem sich schließlich die Meinungen spalteten.
Der Grund hierfür könnte das Fehlen des Creative Directors Hidetaki Miyazaki sein, denn dieser arbeitete bereits an seinem neuesten Coup – welcher sich schließlich als Bloodborne entpuppte. Bloodborne sollte wiederrum ein Exklusivtitel für Sonys neueste Konsole, die PlayStation 4 werden. Neuerungen im Gameplay sollten hierbei sicherstellen, dass es nicht zu Ermüdungserscheinungen kommt. Wie diese aussehen und ob Bloodborne sich tatsächlich als die langersehnte „Killer-App“ im Kampf um die Konsolenvorherrschaft herausstellt, erfahrt ihr in unserem Test.
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SYSTEM: PLAYSTATION 4
VERTRIEB: Sony Computer Entertainment
ENTWICKLER: From Software
GENRE: Action RPG
SPIELER: 1
HDD: mind. 40GB
AUFLÖSUNG: 720p, 1080i, 1080p
NETZWERKFUNKTIONEN: Vorhanden
NETZWERK-SPIELER: 1 - 5

Fürchte das alte Blut

Ähnlich wie in From Softwares Souls-Spielen wird der Spieler auch in Bloodborne nach kurzer Charaktererstellung und einem ebenso kurzen Introvideos mitten in die Spielwelt geworfen. Während man sich durch die verwinkelten Gänge schleicht, tauchen hier und da kleine Skelette aus dem Boden auf, die einem mit kurzen Nachrichten die Steuerung näherbringen. Und am Ende trifft man auf einen Gegner, der die Neulinge von den alten Hasen spaltet. Eigentlich ist der flinke schwarze Werwolf dafür gedacht, dass er den Spieler das erste Mal in den Jägertraum schicken soll, doch Souls Veteranen werden in diesen Kampf leicht die Oberhand gewinnen können und erst Minuten später ins Gras beißen.

Egal wo man scheitert, man wird in den Jägertraum gelangen der besonders Demon’s Souls Spielern bekannt vorkommen wird. Ähnlich wie der Nexus fungiert er als HUB-World, von der aus man an Grabsteinen in die verschiedenen Spielbereiche gelangen kann. Beim ersten Besuch wird man hier seine Waffen erhalten und am Bad-Boten weitere Ausrüstung kaufen können. Später kann man hier auch Storyhinweise finden, seine Waffen aufrüsten, reparieren und mit Edelsteinen verstärken, sein Inventar ins Lager packen und nach dem Zusammentreffen mit dem ersten Bossmonster wird man sich hier auch aufleveln können.

Der Rest der Handlung ist ebenso subtil erzählt, wie man es gewohnt ist. Es gibt zwar mehr Videosequenzen und man wird auch mit NPCs und Bewohnern von Yharnam reden, doch um die Geschichte ganz zu verstehen muss man die Welt ganz genau beobachten und sich die gefundenen Gegenstände ganz genau anschauen müssen. Besonders schön ist es, wenn sich Handlungsstränge zu einem Ganzen verbinden und man einen „Aha“ Moment der Extraklasse serviert bekommt. Ebenso können durch Gespräche Nebenquests ausgelöst werden, die jedoch auch durch kleinste Fehler frühzeitig beendet werden können. All dies gab es auch schon in den Souls Spielen und doch wirkt Bloodborne in dieser Hinsicht viel lebendiger, auch wenn es nichts an seiner Trostlosigkeit verloren hat.

Yharnam - eine Stadt die stirbt

Für den größten Teil des Spiels wird man sich in Bloodborne in der Stadt Yharnam aufhalten. Das Spiel beginnt mitten im Zentrum, doch auch die Altstadt und die Kanalisation bleiben nicht unerforscht. Kathedralen und das Innere einer Universität runden das Bild einer gotischen Stadt ab und heben Bloodborne von seinen spirituellen Vorgängern ab. Außerhalb der Stadt wird man sich nur selten bewegen, doch auch Wälder und bergiges Gelände lassen sich erforschen.

Die große, zusammenhängende Welt bietet somit entscheidende Vor- und Nachteile. Optisch unterscheiden sich viele Bereiche nur wenig, alles ist im gleichen, düsteren Grau gehalten. Andererseits passt dies perfekt zur düsteren Grundstimmung. In Yharnam ist eine düstere Nacht ausgebrochen, die Nacht der Jagd. Überall treiben sich mutierte Menschen und Werwölfe herum, ebenso warten Jäger an jeder Ecke um den ahnungslosen Spieler zu überfallen. Zusätzlich lauern riesige Bestien in den Tiefen der Stadt. Farbenfrohe Welten würden da nicht ins Bild passen.

Ähnlich wie in Dark Souls wird man dafür feststellen, dass alles miteinander verknüpft ist und noch wichtiger, dass alles geographisch Sinn macht. Alles was man sieht passt zusammen und wenn man hier und da mal einen anderen Weg einschlägt, kommt es immer wieder vor, dass man in anderen, bereits bekannten Gebieten herauskommt. Dadurch macht es unglaublich viel Spaß jeden Winkel abzuklappern, einfach nur um zu schauen, was dahinter kommt. Das Forschen wird auch stets belohnt, sei es durch Abkürzungen oder seltene Gegenstände. Doch viel mehr wird man mit der Euphorie belohnt, dass man wieder etwas Neues herausgefunden hat.

Gestorben

Dieses eine kleine, einfache Wort wird häufiger über den Bildschirm flimmern, als es einem lieb ist. So wie auch schon Dark und Demon’s Souls, ist Bloodborne ein forderndes Erlebnis wo man nichts geschenkt bekommt. Für Souls Veteranen wird dies jedoch seltener vorkommen, als sie es gewohnt sind. Warum? Keine Sorge, das Spiel ist nicht wirklich einfacher geworden. Man hat nur durch die anderen beiden Spiele die Steuerung so sehr verinnerlicht, dass man viele Bewegungen schon aus dem Effeff kennt und auch Fallen bereits vorrausahnen kann.

Doch das bedeutet nicht, dass man leicht durchspazieren kann. Auch wenn man einen Gegner schon zigmal besiegt hat, so kann er nur durch kleinste Variationen in der Ausrüstung ein komplett anderes Moveset bekommen. Zusätzlich wird man sich nicht mehr hinter seinem Schild verstecken oder aus der Ferne mit mächtigen Zaubern angreifen können. Diese wurden nämlich einfach mal gestrichen um den Spieler mehr in die Offensive zu zwingen. Und gerade durch diesen Zwang zum Nahkampf wird das Spiel erbarmungslos.

Durch die relativ offenen Wege weiß man als Spieler nie ganz genau, in welche Richtung man nun gehen soll. Da die Wege nicht nur mit einfachen 0815-Gegnern gespickt sind, sondern auch durchaus mal mit größeren Biestern, Scharfschützen oder gar ebenbürtigen Jägern, überlegt man sich jeden Schritt zweimal, um nicht seine wertvollen Blutechos zu verlieren. Diese bilden das Pendant zu den Seelen und sind zum Kaufen, Schmieden oder Aufleveln notwendig. Und wie immer gilt: Wer stirbt hat nur eine Chance, seine Echos wieder einzusammeln.

Ein Highlight sind allerdings wie immer die Bosskämpfe, die man oft schon 10 Meilen gegen den Wind riecht, weil sie in großen offenen und leeren Bereichen stattfinden. Nebeltore gibt es zwar auch noch, doch erscheinen sie erst, wenn man das erste Mal auf den entsprechenden Boss getroffen ist. Manchmal springen sie aber auch so unerwartet auf einen herab, wie Gegner von der Decke oder durch Wände und Türen.

Das neue Kampfsystem

Dass es bei Bloodborne nur noch in den Nahkampf geht bedeutet nicht, dass es zu einem einfachen Haudrauf-Spiel verkommt. From Software hat sich einen neuen Kniff überlegt, durch den man mit einem einfachen Tastendruck seine aktive Waffe transformieren kann. So wird aus einem Einhandschwert kurzerhand ein Schwerer Hammer, aus einer Säge ein Speer oder einem kurzen Speer eine lange Stangenwaffe. In die andere Hand bekommt man dann eine Schusswaffe gesteckt, die man wahlweise auch mit einer Fackel oder anderen Hilfsmittel austauschen kann.

Da man nicht mehr Blocken kann, muss man auf andere Art und Weise kontern. Neben dem obligatorischen, ausdauerverbrauchenden Ausfallschritt kann man auch im richtigen Moment angreifen und wenn man genug Schaden austeilt, den Angriff des Gegners auch unterbrechen. Man kann zwar Gegner nicht mehr von hinten erstechen, jedoch mit aufgeladenen Angriffen, einem gut platzierten Schuss oder sogar durch die richtige Schlagrichtung staggern, das heißt den Gegner kurzzeitig außer Gefecht zu setzen, sodass man sie mit einem einzelnen Angriff niederstrecken kann.

Die offensive Taktik hat aber auch einen anderen Grund. Wenn man Schaden nimmt, so bekommt man ein kurzes Zeitfenster die verlorene Gesundheit durch schnelle Schläge wieder zurückzuholen – vorausgesetzt, man bekommt nicht nochmal einen auf den Deckel. Selbst wenn die Gegner noch zu Boden gehen kann man noch ein-, zweimal nachschlagen. Andere Heilungsmöglichkeiten sind Blutphiolen, die die Gegner droppen und von denen man maximal 20 mitnehmen kann.

Schön ist, dass man dafür keinen aktiven Inventarplatz verbraucht und noch schöner, dass sie sich nach dem Ableben automatisch aus dem Lagervorrat auffüllen, in den sie genauso geschickt werden, wenn das Inventar voll ist. Selbiges gilt für Quecksilberkugeln, mit denen die Waffen geladen oder im späteren Verlauf Zauber ausgeführt werden können. Das Lager kann man aber ebenso wenig bis zur Unendlichkeit füllen, bei 99 ist dann Schluss. Dadurch bringt auch stundenlanges Farmen nichts.

Loadborne

Optisch macht Bloodborne einiges her. Die Souls Spiele waren nie für ihre tolle Grafik bekannt, doch Bloodborne macht da eine Ausnahme. Schmutz, Pfützen, Feuer und Rauch. Akzente tragen unglaublich gut zur Atmosphäre bei, während Stoffe in Wind und Bewegungen wehen, Blut aus den Wunden spritzt, tropft und die Kleidung und Waffen des Protagonisten benetzt. Ebenso kann die düstere, musikalische Untermalung überzeugen, wie auch die monströsen Schreie und vor allem die überraschende und überraschend gute deutsche Synchronisation.

Was jedoch nicht so schön ist, sind die Souls typischen Clippingfehler. Klar, man ist es gewohnt und es trügt nicht wirklich das Spielerlebnis, aber manche werden sich trotzdem daran stören, dass ab und zu Waffen durch Türen und Wände zu sehen sind. Komisch ist auch, dass manche Wände und Gegenstände Schläge blockieren, andere aber wiederum es erlauben, hindurch zu schlagen. Auch die altbekannten Ragdolleffekte könnten hier und da sauer aufstoßen, auch wenn all dies Teil der Souls Spiele ist.

Was jedoch neu ist, sind die unglaublich langen Ladezeiten. Im Schnitt muss man 35 Sekunden warten, wenn man sich von dem Jägertraum nach Yharnam oder in sonstige Bereiche der Spielwelt teleportiert, doch auch wenn man stirbt sind die Ladezeiten nicht wirklich kürzer. Dazu kommt, dass man ausschließlich auf den Schriftzug starrt, während oben in der Ecke das Symbol blinkt. Schlicht und einfach, nichts zum Nachlesen. Um ehrlich zu sein, empfand ich Ladezeiten jedoch nie so wenig störend, wie in Bloodborne.

Die lange Ruhezeit hilft enorm um runterzukommen, den Puls zu verlangsamen und den gerade in Bosskämpfen am Limit schlagenden Herzschlag zu beruhigen. Dennoch stört es, wenn man schnell wieder in die Action einsteigen will um direkt aus der eben gemachten Erfahrung zu schöpfen. Naja, dafür sind die Laufwege zum Boss meist deutlich kürzer, als es noch in Dark Souls der Fall war, da die Abkürzungen deutlich spielerfreundlicher verteilt sind. Was aber nicht heißen soll, dass man einfach so hin sprinten kann. Oft sind die Laufwege noch immer mit den fiesesten Gegnern gespickt.

Subtiles Online-Spiel für die ganze Erfahrung

In Bloodborne wird man am Anfang gefragt, ob man das Spiel im Online oder im Offline Modus starten möchte. Wer ganz für sich allein spielen möchte, kann hier direkt die Onlinefunktionen umgehen, ohne mühseliges Abmelden oder Kabelziehen. Wer jedoch die gesamte Erfahrung der Welt von Bloodborne erleben will, der sollte sich direkt ins Online-Spiel stürzen – keine Bange, da laufen keine Hundertschaften von Spielern herum die die Welt in Schutt und Asche legen und einem nichts mehr übrig lassen.

Der Online Modus von Bloodborne funktioniert genauso, wie er bereits in Demon’s oder Dark Souls funktionierte. Spieler können Botschaften hinterlassen, um den Spieler auf Besonderheiten aufmerksam zu machen, oder um ihn auf falsche Fährten zu locken. Hierbei wählt man aus vorgefertigten Satzbausteinen aus und kann sogar Gesten hinzufügen um beispielsweise in die entsprechende Richtung zu zeigen. Ebenso kann man die Grabsteine anderer Spieler auswählen um zu schauen, wie sie zu Grunde gegangen sind. Manchmal huscht sogar eine geisterhafte Gestalt durch die Gegend, die anzeigt, dass man im Bereich nicht ganz allein ist.

Botschaften helfen allerdings nicht nur anderen Spielern. Wird die eigene Botschaft für gut befunden, so wird man in dem Moment auch geheilt und in verzwickten Situationen kann dies den Unterschied ausmachen, so war ich einmal umzingelt von Feinden und hatte keine Chance eine Blutphiole einzusetzen, da die Zeit nicht da war, als ein lebensrettender Gesundheitsschub mich die Oberhand gewinnen ließ. Wer sich jedoch lieber direkt helfen lassen will, der kann ein kleines Glöckchen erklingen lassen und wenn ein Spieler antwortet, so kann man sich gemeinsam auf Bestienjagd begeben.

Neu ist hierbei die Passwortfunktion, mit der man nun leichter seine Freunde ins Spiel rufen kann. Hier hat From Software auf die Wünsche der Community reagiert und den Einstieg in Spiele von Freunden erleichtert, ohne an der Authentizität der Spielwelt zu kratzen. Wer aber eher auf PVP steht, der kann sich mit Invasionen auf die Jagd nach Jägern begeben und anderen Spielern gegenübertreten. Die Etiquette der Souls Spiele sollte man allerdings nicht vergessen. Es wird nicht hinterrücks erdolcht, bevor man sich nicht mindestens verneigt hat. Entweder ruft man per Knopfdruck das Auswahlmenü auf, oder man hält die X-Taste gedrückt und neigt den Controller mit der entsprechende Bewegung.

Da glaubt man, man wüsste alles

Bloodborne steckt voller Geheimnisse und Überraschungen. Da wäre beispielsweise die Einsicht, die man für bestimmte Aktionen im Spiel erhält und mit der man einen weiteren Verkäufer im Traum des Jägers freischaltet, den man mit eben dieser Einsicht bezahlen kann, um wertvollere Ausrüstungsgegenstände zu erhalten. Außerdem braucht man sie, um andere Spieler zu Hilfe zu holen. Umso ärgerlicher allerdings, wenn niemand antwortet. Mit steigender Einsicht werden allerdings auch manche Gegner stärker oder es tauchen neue, gefährliche Kreaturen auf.

Dann wären da noch die Mondphasen. Besiegt man bestimmte Bossgegner, so verändert sich der Mond und damit auch die Ausleuchtung der Umgebung. Hinter dem grafischen Schmankerl verbirgt sich allerdings auch wieder eine Veränderung der Gegner, die sich nun beispielsweise in anderen Positionen wiederfinden lassen. Wieder ein Feature, welches die Welt viel lebendiger erscheinen lässt. Doch nicht nur dies, einige Gegenstände entpuppen sich oft nützlicher als erwartet. Mit einer einfachen Spieluhr kann man so einen bestimmten Gegner aus der Fassung bringen, während andere Bestien vor dem bloßen Anblick der Fackel des Spielers zurückweichen, wenn man sie nur ausgerüstet hat.

All dies findet man nur heraus, wenn man sich tiefgründiger mit Itembeschreibungen und Ingame-Hinweisen auseinandersetzt. Viele NPC Ereignisse sind rein optional und leicht verpassbar, es gibt auch wieder Pakte, die den Spieler für bestimmte Aktionen belohnen, wenn man ihnen beitritt, was aber Otto-Normal Spieler nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Und wenn man schließlich glaubt, man hätte alles gesehen und hätte nichts mehr zu erledigen, dann kommen die Kelchrituale ins Spiel.

Im Spiel kann man gewisse Kelche finden, die mit den richtigen Zutaten gemischt einen neuen Dungeon entwerfen, in welchen man sich stürzen kann. Die einfachen Kelche schicken den Spieler immer in den gleichen Dungeon jedoch gibt es auch jene, die prozedural neue Dungeons kreieren, in welchen man sich noch Stunden länger verlieren kann. Diese sogenannten Kelchlabyrinthe kann man auch speichern und mit der Welt teilen, wenn man meint, dass sie besonders gut geworden sind. Sie stecken ebenso wie die Spielwelt voller Feinde, Bossmonster sowie Fallen und man kann hier ganz besondere Schätze finden.

Der einzig wahre Kelch

Wer schon einmal ein Souls Spiel gespielt hat weiß, dass die Platintrophäe kein Zuckerschlecken ist. Und damit ist nicht einmal eine bestimmte Trophäe gemeint, es liegt an der Schwierigkeit des Spiels selbst. Und hier macht Bloodborne keine Ausnahme. Wer es jedoch trotzdem auf die Trophäen anlegt, wird nicht darum herumkommen, sich intensiv mit dem Spiel auseinanderzusetzen. Da es nur eine Art von Schmiedewerkzeug gibt, muss man, im Gegensatz zu den anderen Spielen, nur eine Waffe auf das Maximum verstärken und auch nicht alle Eide entdecken.

Allerdings muss man wie auch vorher alle Waffen sammeln und vor allem an alle Jägerwerkzeuge gelangen, welche die Alternative zu den Zaubern bilden. Noch fieser wird es, dass man alle Gebiete entdecken muss, von denen einige verpassbar sind und auch eines der drei Enden kann man verfehlen. Für die Trophäe braucht man sie alle. Der Rest besteht aus den obligatorischen „besiege Bossmonster xy“ Trophäen, wovon die meisten komplett optional sind und auch durch die Kelchlabyrinthe muss man sich kämpfen, wenn man zur Platintrophäe vordringen will.

Glücklicherweise gibt es einen Neues Spiel+ Modus für den Fall, dass man etwas verpasst, übersehen oder getötet hat, was man nicht hätte töten sollen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass in diesem Modus alle Gegner stärker sind und dieser Durchgang erst recht kein Zuckerschlecken ist. Mit der Erfahrung, die man vorher allerdings gemacht hat, fühlt man sich dem eher gewappnet und da die Welt einem frei steht, kann man auch Dinge auslassen, die man nicht unbedingt benötigt.

 

Persönliches Fazit

Bloodborne ist ein richtiges Brett geworden. Also nicht steif und hölzern. Souls Spieler werden sich sofort wie zu Hause fühlen ohne sich gelangweilt dem Altbekannten hingeben zu müssen. All die Veränderungen im Kampfsystem hat frischen Wind mit sich gebracht ohne alte Fans abzuschrecken. Es gibt eigentlich wenig zu meckern, mit den meisten Fehlern kann man sogar leben, weil sie einfach schon dazugehören. Selbst die langen Ladezeiten können das Spielgefühl nicht trügen, allerdings hat hier From Software trotzdem Besserung durch einen Patch versprochen.

Für mich als Demon’s Souls Fan hat mich sehr gefreut, dass es viele Parallelen zu dem Spiel gibt. Zusätzlich kommt die offene Welt mit den vielen freischaltbaren Abkürzungen wie in Dark Souls dazu, wodurch das Beste aus zwei Welten zusammenkommt und mit den Neuerungen ein unglaublich spaßiges Spielgefühl schafft. From Software hat geschafft, was man nicht erwartet hat: Es hat im Souls Genre noch einen weiten Sprung vorwärts gemacht und ordentlich vorgelegt.

Das einzigartige Monsterdesign, was sowohl die Optik als auch die Ausführung angeht, gepaart mit der Erbarmungslosigkeit macht jedes Aufeinandertreffen zu einer Achterbahnfahrt. Leute mit schwachem Herzen oder einer geringen Frusttoleranz sollten von Bloodborne zwar lieber die Finger lassen, Fans von Souls Spielen allerdings definitiv zugreifen. Und auch jene, die nach einem hochwertigen Exklusivtitel suchen und Interesse an einem fordernden, fairen Rollenspiel haben dürfen einen Blick wagen.

9.5/10
 

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