supersushi Geschrieben 8. August 2016 Teilen Geschrieben 8. August 2016 Gal Gun Double Peace bringt ein Genre zurück auf die PlayStation, das man dort schon lange nicht mehr gesehen hat: den Railshooter. In einer Zeit, in der die Konsolen von First- und Third-Person-Shootern nur so belagert werden, ist dies ein mutiger Schritt. Da kann es leicht passieren, dass das Spiel komplett unter dem Radar bleibt und sich schnell zu seinen Genre-Kollegen gesellt, auch wenn diese schon mehrere Jahre alt sind. Da hilft nur eines: ein frisches Konzept mitbringen, das dazu beitragen soll, dass man sich aus der Masse hervorhebt. Gal Gun Double Peace bringt eines mit, das auf diese Art und Weise schon ziemlich neu ist. Ob es sich allerdings lohnt sich mal wieder einem Railshooter zu widmen oder man lieber bei den anderen bleiben sollte, erfahrt ihr in unserem Test. Baby don’t love me, don’t love me, no more Die Story von Gal Gun Double Peace wirkt so, als wenn sie direkt den Wünschen und Träumen eines pubertierenden Teenagers entsprungen ist, der auf Teufel komm raus bei jedem Mädchen landen möchte. Es geht um den Schüler Houdai, der bei sich auf der Schule von keinem Mädchen wahrgenommen wird. Eines Tages erscheint ein Liebesengel (der noch in der Ausbildung ist) und beschießt Houdai mit einer überladenen Liebespistole. Bedingt durch diese Überdosis möchte jedes einzelne Mädchen auf einmal erheblich mehr, als einfach nur seine feste Freundin zu sein. Houdai hat allerdings nur einen Tag Zeit die Liebe seines Lebens zu finden, da ansonsten nie wieder jemand tiefergehende Gefühle für ihn entwickeln wird. Der Haken an der Sache für ihn ist dabei allerdings, dass genau die beiden Mädchen zwischen denen er sich nicht entscheiden kann – und die natürlich Schwestern sind – nicht von der Macht der Liebespfeile (Liebespatronen??) betroffen sind. Heißt, da muss er sich selbst anstrengen und die restliche weibliche Bevölkerung abwehren. Aber es wäre ja nicht abgedreht genug, wenn nicht auch noch Dämonen auftauchen würden. Eine davon versucht nämlich Houdai das Leben so schwer zu machen, wie es nur geht. Sie verursacht bei den Mädchen das Verlangen Houdai mit überschwänglicher Leidenschaft zu quälen. SM und so. Das findet der gute Houdai aber irgendwie nicht so pralle. So, nun die Frage an euch: alles verstanden? Ich habe mir das nicht ausgedacht. Das ist exakt die Story von Gal Gun Double Peace. Ob das nun eine frische Idee oder vollkommener Käse ist, überlasse ich jetzt jedem selbst zu entscheiden. Immer der Nase nach Das Prinzip eines Railshooters ist schnell erklärt: die Spielfigur läuft von alleine auf einer fest vorgelegten Linie durch das Level (eben wie ein Zug auf einer Schiene). Dabei hat man nur die Möglichkeit zu schießen, während die Spielfigur automatisch voranschreitet. Da muss man dann schnell alle angreifenden Ziele ausschalten, bevor diese zu nah herankommen und Schaden verursachen können. In der Vergangenheit waren das dann eben Monster oder Zombies, heutzutage schießt man eben mit Hormonen auf Mädchen. Anders als bei den Genrekollegen werden diese dann nicht getötet, sondern so mit Hormonen überladen, dass sie in Ekstase zusammenbrechen. Jedes Mädchen hat dabei Schwachstellen, an denen mehr Schaden (wenn man das so nennen kann...) verursacht wird. Dabei kann man dann auf ihre Köpfe, Oberkörper oder Unterkörper zielen. Wenn man geschossen hat und es erscheinen japanische Schriftzeichen, weiß man, dass man da richtig ist. Man hat nur an einigen wenigen Stellen die Möglichkeit auch die Richtung zu beeinflussen, in die der Spielcharakter schaut. Das ist der Fall, wenn Pfeile auf dem Bildschirm eingeblendet werden. Dort müsst ihr dann zu mehreren Richtungen die angehenden Mütter eurer Kinder abwehren. Ansonsten habt ihr wirklich nur Einfluss auf das Fadenkreuz am Bildschirm. Das ist aber dem Genre geschuldet und kam jetzt nicht wirklich überraschend. Komm ein bisschen näher Eine Abwechslung im normalen Spielverlauf gibt es dann aber doch. Wenn man genug entsprechende Energie aufgeladen hat kann man eine Art Hormonbombe zünden, die mehrere Mädchen auf einmal treffen kann. Ich weiß durchaus wie das klingt und verkneif mir da jetzt auch jeden weiteren Kommentar. Wenn man diese aktiviert erscheint ein neuer Spielbildschirm, der nur das Mädchen (oder falls mehrere vorhanden sind alle zusammen) in den Vordergrund stellt und einen nichtssagenden rosa Hintergrund hervorruft. Hier gilt es dann die Mädchen so oft wie möglich an ihren jeweiligen Schwachpunkten zu berühren, bis sie wie gewohnt vor Erregung einfach nicht mehr geradeaus gucken können. Ewig Zeit habt ihr dafür aber nicht, also sollten die entsprechenden Punkte schnell gefunden werden. Die Kamera schwenkt dabei im Kreis um das Mädchen herum und ihr könnt wie gewohnt nur das Fadenkreuz beeinflussen. Zusätzlich gibt es hier die Möglichkeit neue Kameraperspektiven zu kaufen. Dies ist machbar durch die Ingame-Währung, die ihr beim Abschluss eines Levels erhaltet. Das ist sogar sinnvoller für das Spielgeschehen, als es jetzt auf Anhieb klingt. Wenn die erogene Zone beispielsweise vorne ist, die Kamera aber gerade hinter dem Mädchen, würde es nur kostbare Zeit verschlingen, wenn ihr wartet, bis sie wieder vorne ist. Ein Perspektivwechsel auf Knopfdruck ist da durchaus hilfreich. Es sind die kleinen Dinge... Man sollte beim Spielen allerdings nicht nur Augen für die Mädchen haben. Es gibt oft auch andere Zielobjekte, die man nicht außer Acht lassen sollte. Einige bringen Federn, mit denen man im Shop Items kaufen kann, andere bringen Hintergrundinformationen zu den Charakteren. Durch solche Items kann man zum Beispiel seine Lebensenergie erhöhen, die Statistiken von Houdai erhöhen oder eben neue Kameraperspektiven freischalten. Manche sind äußerst hilfreich im Spielverlauf, andere wiederum helfen nur dabei leichter durch die Kleidung der Mädchen zu schauen. Bleibt dann jedem selbst überlassen, in was er seine Federn investiert. Gut, ich komme dann jetzt doch schneller wieder auf die Mädchen zurück als gedacht. An einigen von ihnen hängen nämlich kleine Dämonen, die ebenfalls abgeschossen werden müssen. Andernfalls lassen sich die Mädchen nicht zu genüge zufrieden stellen. Ist eine ganz nette Erweiterung, aber das Spielprinzip revolutionieren tut es nicht gerade. Jeden, der jetzt ein wenig nervös wird bei dem Gedanken solche Gegenstände zu finden, obwohl man die Laufrichtung ja nicht beeinflussen kann, kann ich aber ein Stück weit beruhigen. Diese heben sich mehr als deutlich vom Hintergrund ab, sodass sie schwierig übersehen werden können. Kennt ihr dieses Spiel „Finde den Hauptcharakter in einem Anime“? So in etwa lässt es sich auch hier beschreiben. Trophäen-Check Die gute Nachricht ist, dass das Spiel eine Platin-Trophäe hat. Die schlechte ist, dass ihr es dafür wohl ein paar Mal durchspielen werden müsst. Es gibt mehrere Enden, die es alle freizuschalten gilt. Dazu dann noch eine bestimmte Anzahl an Mädchen besiegen und die ein oder andere Kombo schaffen. Unterm Strich wird es wohl keine allzu große Anstrengung werden hier die Platin-Trophäe zu holen. Der einzige Knackpunkt dürften die perfekten Wertungen werden, die ihr in vielen Leveln erringen müsst. Mit ein wenig Übung ist das aber auch machbar, da sich das Spielprinzip von Level zu Level nicht unterscheidet und ihr euch somit auf nichts Neues einstellen müsst. Fazit Gal Gun Double Peace ist ein recht durchschnittliches Spiel. Größere Macken, Fehler oder Bugs sind mir nicht aufgefallen. Es ist also sauber programmiert und gut umgesetzt. Allerdings ist es in einem Genre angesiedelt, das leider nicht mehr zeitgemäß ist. Railshooter gibt es heutzutage kaum noch und auch Gal Gun Double Peace wird das Genre nicht neu wiederbeleben. Der eigentliche Witz bei diesem Genre ist es ja an Arcade-Automaten mit einer Waffe selbst auf die Feinde zielen zu können. Hätte man hier bei dem PlayStation 4 Spiel zumindest den Move-Controller eingebunden, dann wäre dieses Feeling immerhin teilweise aufgekommen. Irgendwie ist das Spiel nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich konnte keinerlei technische Neuerungen finden, die nicht auch bereits in 20 Jahre alten Railshootern vorhanden waren. Dazu ist es komplett auf Englisch und viele der Texte sind auf Japanisch. 5 von 10 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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