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Test: Overcooked im Test für die PS4 – Kochen Extrem


Realmatze

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Das echte Leben ist eigentlich nur ein Videospiel. Wir starten hilflos, weise Menschen führen uns durch das Tutorial und wir haben eine Menge Quests zu erledigen, bevor wir das nächste Level erreichen. Dass dies auch andersherum funktioniert, zeigen die vielen realistischen Simulatoren, wie der Surgeon Simulator oder der Goat Simulator. Wie wäre es also, wenn man einmal die Lieblingsbeschäftigung der Menschen in ein Spiel verwandelt: Essen. Nur um etwas essen zu können, muss erstmal jemand das Essen zubereiten und diese Aufgabe übernimmt der Spieler in Overcooked. Ob dies eine Erfahrung ist, die jeden Fernseh-Restaurantester zum Erblassen bringen wird, erfahrt ihr unserem Test.

Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.

In Overcooked von Ghost Town Games schlüpfen die Spieler in die Rolle eines Koches, welcher seiner alltäglichen Arbeit nachgeht. Und ob ihr es glaubt oder nicht, ein Spiel in dem es nur ums Kochen geht, hat eine Story. Diese ist bei einem solchen alltäglichen Spiel natürlich recht belanglos und es passiert nichts Aufregendes.

So spielt Overcooked in einem fiktiven Land namens Zwiebelreich, in dem der Herrscher eine Zwiebel mit Krone ist – wer hätte das gedacht. Leider ist gerade die Apokalypse ausgebrochen, denn das fliegende Spaghettimonster ist auf die Erde gekommen und es hat gewaltigen Hunger. Deswegen werden die Köche zurück in die Vergangenheit geschickt, um schon früh die Fähigkeiten zu erwerben, ein Wolkenkratzerhohes Fleisch und Nudelgericht zufriedenzustellen.

Wie ihr also seht ist die Geschichte ziemlich alltäglich und hält nichts Besonderes parat. Ihr werdet in verschiedenen Restaurants eingesetzt, wo man die hungrigen Mäuler seiner Gäste füllen muss. Der ganz normale Alltag, jeder unter euch, der schon einmal als Restaurantkoch gejobbt hat, wird diese Situation kennen und sich sofort heimisch fühlen.

 

 

Bloß nichts anbrennen lassen

In Overcooked ist es leicht etwas überkochen zu lassen (Ha! Wortwitz, wer hätte das gedacht) aber fangen wir mal ganz von vorn an: Zunächst ist das Spielprinzip noch sehr simpel. Man findet sich in einer Küche mit zwei Köchen wieder, zwischen denen man per Knopfdruck hin und her wechseln kann, was in der Eile manchmal etwas undurchsichtig sein kann, da dieser Indikator recht diskret ist.

Die Aufgabe ist es nun, dass die Rezepte, die am oberen linken Bildschirmende eintrudeln, bearbeitet werden. Natürlich warten die Gäste nicht ewig und deshalb läuft unter jedem von ihnen ein Timer ab. Ist dieser vorbei kann man das Gericht direkt in den Mülleimer befördern und muss am Ende mit einer Strafe rechnen. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass die Rezepte mit der Zeit aufwändiger und komplizierter werden.

Zu den Aufgaben des Koches gehören die grundlegenden Sachen, wie das Schneiden der Zutaten und das Kochen oder Braten auf dem Herd, bis hin zum Servieren auf den Tellern. Diese müssen zur Ausgabe gebracht werden und dann kehren die Teller auch schon zurück und wollen abgespült werden. Für korrekt servierte Menüs gibt es dann Trinkgeld und wer genügend Trinkgeld sammelt, kann bis zu drei Sterne für ein Level erhalten.

Dachtest du, das wär schon alles?

Die Gefahr geht aber nicht immer davon aus, dass man mal ein Menü vergisst, sondern dass man in Overcooked manchmal zu schnell reagiert und dadurch wertvolle Zeit verliert. Schnell nimmt man den Salat auf, obwohl er noch nicht fertig geschnitten ist, haut die Zutat neben statt in den Topf oder füllt den Teller und will ihn aufnehmen, hat aber noch den Topf in der Hand und füllt ihn somit wieder zurück oder läuft zur Ausgabe und merkt, dass man noch keinen Teller abgewaschen hat.

Noch spaßiger wird es, wenn dann die Küchen unter Qualitätsmängeln leiden. Nichts ist nerviger als eine Maus die über die Theke flitzt und die frisch geschnittenen Zwiebeln mit in ihr Versteck nimmt oder wie wäre es denn mit einem kleinen Brandherd? Nein, das ist kein Kochutensil sondern ein Feuer, welches in der Küche ausbricht und gelöscht werden muss. Wo sind die Männer aus Flame Over, wenn man sie mal braucht.

Wenn man sich aber gerade nicht mit Kleinigkeiten abgibt, wird man in ungewohnte Umgebungen geworfen. Da wäre die Einkaufspassage, in der die dummen NPCs einem ständig vor die Füße laufen oder das Schiff, welches so sehr schwankt, dass die Umgebung sich jedes Mal komplett ändert. Richtig absurd wird es aber, wenn mal wieder Trucker-Rallye ist und man von einem Truck zum anderen muss, um sein Gericht zusammenzustellen. Vorsicht, wer runterfällt muss erst wieder respawnen. Wohin das Essen geht, wenn die Ausgabe hinten auf die Straße führt, fragen wir uns der Höflichkeit halber mal nicht.

Schnapp dir n Freund für mehr Chaos

Das Ganze Spiel klingt ja bisher ganz spaßig und Abwechslungsreich, aber wozu sollte man sich allein den Stress machen? Die wahre Stärke von Overcooked liegt schließlich im Ko-op Modus. Mit bis zu Vier Spielern kann man sich den Herausforderungen der Küche stellen und man benötigt dabei noch nicht einmal allzu viele Controller.

Overcooked bietet die Möglichkeit des geteilten Controllers. Dabei nimmt jeder eine Hälfte des DualShock 4 Controllers in die Finger und arbeitet mit einer Unterschiedlichen Tastenbelegung. Oder man selbst steuert einfach so zwei Figuren gleichzeitig. Da das Spiel allerdings schon so chaotisch genug ist, empfehle ich an dieser Stelle, dass man mehrere Controller verwendet.

Dann funktioniert das Ganze gleich viel besser, solange man sich ordentlich abspricht. Am einfachsten ist es, wenn man die Aufgaben aufeinander aufteilt, doch da das Spiel einem so gerne Steine zwischen die Füße schmeißt, muss man auch spontan reagieren können. Es kommt selten vor, dass man auf den anderen warten muss, da es so viele Aufgaben in der Küche zu erledigen gibt, aber es kommt umso schneller vor, dass irgendwo mal Arbeit liegen bleibt, da man was vergessen hat und dann gerät der ganze Rest in einen Stau.

Wir waren die längste Zeit Freunde

Hat man erstmal seinen Couch-Ko-op Kumpel so richtig hassen gelernt und sich lange genug darum gestritten, wer von beiden nun eigentlich Schuld an dem verkohlten Essen oder der negativen Endbewertung war oder hat man mal wieder unbändige Wut auf seinen Kollegen, der es in der Levelauswahl nicht lassen konnte, den Bus, über den alle Spieler die Kontrolle haben, in die falsche Richtung zu lenken, kann man sich im Versus Modus messen und zeigen, wer der beste Koch ist.

Nach und nach schaltet man in der Handlung verschiedene Arenen und Figuren frei, welche dann im Versus Modus gegeneinander antreten können. Dazu gibt es nicht viel zu sagen, außer dass die Auswertung am Ende viel zu kurz ist. Man muss schon darauf achten, wer im letzten Moment die meisten Punkte hatte, bevor die Runde vorbei ist und die nächste beginnt.

Damit nicht alle Köche gleich aussehen, gibt es eine ordentliche Charakterauswahl. Wie eben erwähnt schaltet man mit der Zeit unterschiedliche Köche mit unterschiedlicher Haarfarbe, Hautfarbe, Geschlecht, Rasse.. Moment Rasse? Naja, nicht nur Menschen können Köche sein. Wieso nicht auch ein Waschbär? Oder eine Großkatze? Ich hoffe spätestens jetzt ist klar, dass man Overcooked nicht allzu ernst nehmen darf.

I love Bubbleheads

Die Optik von Overcooked spiegelt den comichaften Charakter des Spiels wieder. Man spielt das Spiel komplett aus der Vogelperspektive und schaut seinen Charakteren auf den viel zu großen Kopf, während sie in der Küche herumwuseln, die plastisch, aber nicht realistisch wirkt. Das passt perfekt zu den verrückten Charakteren und den noch verrückteren Küchen, welche ebenfalls alles andere als realistisch sind.

Die Zutaten verändern ebenfalls ihr Aussehen im Laufe der Verarbeitung und kleine 2D Icons zeigen an, was sich bereits auf dem Teller befindet, während Balken signalisieren, wie lange das Kochen oder schneiden oder sonstige Verarbeiten von Zutaten noch dauert – für ein Spiel wie Overcooked genau das Richtige.

Soundeffekte hat das Spiel eine ganze Menge aber nichts brennt sich beim Spieler so sehr ein, wie die Alarmsirene, wenn das Essen kurz vorm anbrennen ist. Dann steigt der Puls auf 180, Schweiß und Panik bricht aus und man trägt die Sachen, die man gerade noch in der Hand hatte, an die verrücktesten Orte, um schnell der Lage Herr zu werden und dabei ungewollt das Chaos noch mehr zu erhöhen.

Mit allem Drum und Dran

Overcooked verfügt leider über keine Platin-Trophäe und auch sonst ist das Spiel, was Trophäen angeht, enttäuschend bestückt. Fast alle Trophäen kommen automatisch im Spielverlauf, dabei hätte gerade Overcooked das Potenzial für lustige Trophäen, mit noch lustigeren oder bescheuerten Bedingungen.

Die einzige Trophäe, die am Ende herausfordernd bleibt, ist, jede Küche mit drei Sternen abzuschließen. Wenigstens handelt es sich hierbei um eine Gold-Trophäe, denn diese verlangt vom Spieler allerhand ab. Die Bedingungen passen sich zwar der Anzahl der Mitspieler an, doch ist es empfehlenswert sich auf die Couch mit einem Kumpel zu pflanzen.

Das hat nicht nur den Vorteil, dass man sich dadurch nicht alles allein kümmern muss, sondern beide erhalten gleichzeitig alle Trophäen, was heutzutage noch immer nicht selbstverständlich ist. Außerdem heißt es ja, geteiltes Leid ist halbes Leid: Man kann die Schuld anderen zuweisen. Aber auch ansonsten macht es in allen Belangen zu zweit mehr Spaß und das gilt auch für die Trophäenjagd.

 

FAZIT

Overcooked ist ein spaßiges Koop Spiel, welches schnell in Stress ausarten kann. Dass dies Spaß machen kann, wissen wir spätestens seit italienische Klempner Go-Kart fahren. Man mag es kaum glauben, aber ein Spiel in dem man nichts weiter macht, als eingehende Bestellungen zu bearbeiten und Gerichte zusammenzustellen ist durchaus abwechslungsreich. Besonders wenn man in verrückte Küchen kocht und man sich immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen muss, wird es sehr lustig - auch wenn es für Perfektionisten eher frustrierend wird. Das Spiel zielt aber auf Couch-Multiplayer ab, sei es Kooperativ oder Kompetitiv und sollte deshalb nur mit Freunden gespielt werden. Immerhin gibt es nichts Schöneres als Freundschaften in einer schönen Partie Couch-Koop zu zerstören.

 

8 von 10

 

 

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