frozenaut Geschrieben 27. März 2012 Teilen Geschrieben 27. März 2012 /wp-content/uploads/2012/03/Hyperdimension_Neptunia_mk2_Banner.jpg Der Krieg der Konsolen geht in die zweite Runde mit Hyperdimension Neptunia mk2. Erneut haben die Firmen Compile Heart, Nippon Ichi Software, Gust Corporation, Idea Factory, 5pb und die von Megaman Entwickler Keiji Inafune gegründete Comcept zusammengetan um ein einzigartiges Rollenspiel zu entwickeln. Exklusiv bei NIS America gab es zu diesem Anlass eine limitierte Edition welches neben dem Spiel auch ein Artbook, Original Soundtrack und ein neues Kartendeck im Hyperdimension Neptunia Stil. In einer Parallelwelt wird Gameindustri erneut bedroht von der Organisation ASIC (Arfoire Syndicate of International Crime). Durch die Einführung illegaler Module und Cheats haben die Menschen den Glauben an die Konsolen-Göttinnen verloren. Um diesen Wahnsinn Einhalt zu gebieten zogen die CPU's (Console Patron Unit) in den Kampf. Jedoch waren sie dem Feind unterlegen und wurden gefangen genommen. In einer verzweifelten Rettungsaktion gelang es nur Nepgear zu befreien, der kleinen Schwester von Neptune. Nun ist sie die letzte Hoffnung Gameindustri vor dem Untergang zu bewahren. Ob Hyperdimension Neptunia auch auf eure Lastation Playstation gehört, erfahrt ihr in unserem Test. Gewohnt gute Unterhaltung Obwohl es der zweite Teil der Serie ist, sollten Neueinsteiger nicht verzagen. Teil 2 hat nichts mit dem ersten Teil gemeinsam und obgleich viele Charaktere des Vorgängers zurückkehren kennen sie untereinander nicht, da die Handlung in Hyperdimension Neptunia mk2 in einem Paralleluniversum stattfindet. Wer jedoch mit dem Vorgänger vertraut ist findet viele altbekannte Elemente wieder. Allen voran die teils irrwitzigen Anspielungen auf die gesamte Spielbranche. Ob man sich nun in Leanbox oder in Lowee befindet und eine Runde mit Maryo quasselt, hier wird alles auf die Schippe genommen. Selbst die Protagonistinnen stehen für ihre jeweilige Handhelds: Nepgear ist angelehnt an Sega's Gamegear, während Nintendos DS mit Doppelbildschirm von den Zwillingen Rom und Ram repräsentiert wird. Nach einem peppigen Introlied steht einem ein kleiner Ausflug in die japanische Kultur bevor. Gleich zu Beginn wird man daran erinnert, dass man immer in einem gut beleuchteten Raum spielen soll. das aber von niemand geringerem als Mr. 16 Schuss pro Sekunde aka Takahashi Meijin der unter anderem auch als Mr. Higgins aus Adventure Island bekannt ist. Danach erfolgt eine Einführung in die Geschichte in "StarWars" Manier. Auch Keiji Inafune nimmt sich selbst nicht so ernst und ist als das hässlichste Schwert des Spiels integriert. Die Geschichte des Spiels selbst wird wie auch im ersten Teil durch Events weitergetrieben. Eine Möglichkeit Ereignisse freizuschalten ist das Lesen des Chirpers (als Seitenhieb gegen Twitter). Events werden mit Text und einer gewohnt sehr guten englischen Synchronisation begleitet die jedoch alles andere als Lippensynchron ist. Wer sich daran stört kann zum Glück die vorhandene japanische Sprachausgabe wählen. Die Texte selbst sind leider nur in Englisch verfügbar die aber dafür sogar ordentlicher ist als im Vorgänger. Das Abenteuer ist anfangs sehr linear gehalten, bietet aber acht alternative Enden die es zu entdecken gilt. Das Spiel an sich ist jedoch kurz gehalten und man benötigt im Schnitt 25 Stunden bis zum Abschluss. Trotz USK 12 Einstufung gibt es einige zweideutiger Bilder und einem Bösewicht der es liebt kleine Mädchen abzulecken was nicht jedermans Geschmack sein dürfte. Keine Zufälle mehr beim Kampf Was das Kampfsystem anbelangt wurde fast alles über Bord geworfen was im ersten Teil üblich war und das war eine sehr gute Entscheidung. Lästige Zufallskämpfe wurden abgeschafft und alle Gegner sind auf dem Feld sichtbar. Greift ihr den Gegner direkt an, bekommt ihr sogar einen kleinen Bonus für den darauf folgenden rundenbasierten Kampf. Dabei läuft das Kampfgeschehen ähnlich ab wie mit bei dem Rollenspiel Grandia und man muss seine Figur erst in Position bringen. Anschließend kann man alle Gegner die in Reichweite sind angreifen. Für den Angriff werden Action Points (kurz AP) verbraucht. Solange ihr AP besitzt kann man so viel angreifen wie man möchte welche sich jede Runde neu auffüllen. Dabei kann man für einen Angriff diverse Fähigkeiten einer Taste zuweisen und sehr mächtige EX Attacken bei langen Kombinationen auslösen. Alternativ zum Angriff kann man auch Skills benutzen. Diese brauchen aber neben den AP auch SP welche man bekommt wenn man viel Schaden anrichtet oder selbst getroffen wird. Dadurch sind Skills aber auch besonders mächtig und bringen einen erheblichen Vorteil wenn man sie strategisch einsetzt. Viele dieser Skills werden auch von bekannt Videospielfiguren eingeleitet wie beispielsweise Flonne aus Disgaea, Rorona und Totori aus den Alchemist-Rollenspielreihe und Mayuri aus Steins;Gate. Ein Partner in der Not Im Laufe des Spiels werden einem mehr als ein Dutzend Figuren zu Verfügung stehen von denen jeweils nur vier gleichzeitig im Kampf teilnehmen. Doch Hyperdimension Neptunia mk2 bietet auch wieder die Möglichkeit die Charaktere im Kampf zu tauschen. Dazu muss man seiner Figur einem Partner zuweisen der dann im Kampf den Platz mit ihr tauschen kann. Dieses Spielelement ist jedoch bei weitem nicht mehr so wichtig wie im Vorgänger und ist nur dann eine gute Option um ein verletzte Figur mal schnell zu tauschen. Wenn man aber im Kampf allgemein unterlegen ist, wird einen auch das sehr oft nicht retten. Viel interessanter ist da der Aspekt dass die Partner auch einen Bonus bringen den man taktisch sehr gut einsetzen kann. Ein Partnerbonus kann die kämpfende Heldin beispielsweise resistent gegen alle Statusveränderungen machen oder ihren AP-Konsum reduzieren was gleichzeitig bedeutet dass man mehr angreifen kann. Mit der Zeit wird die Menge an AP die einem zur Verfügung stehen immer größer und man kann wahre Angriffswellen über den Gegner herabfallen lassen. Das könnte unter Umständen auch mal dauern und wem dies widerstrebt kann die Kampfanimationen auch jederzeit überspringen. Heldin Nepgear und andere CPUs können außerdem das HDD (Hard Drive Divinity) aktivieren. Diese entfesselte Form der Konsolengöttinen erhöht eure Statuswerte beträchtlich und dheizt dem Gegner mächtig ein. Des Weiteren kann man nun wieder heilen wann und wo man will. Das ist deswegen erwähnenswert weil die sehr kritische Heilung im ersten Spiel an Zufallswahrscheinlichkeiten gebunden war, was sich aber als absolut unpraktikabel erwies. Sharing erlaubt? Neben der Hauptgeschichte gibt es viele Nebenaufträge wobei man zwei Arten unterscheidet: Sammelaufgaben bei denen man ein bestimmten Gegenstand finden muss und Eliminierungsaufträge bei denen man eine bestimmte Anzahl von Gegnern besiegen muss. Neben Gegenstände und Geld die man als Belohnung bekommt sind diese Aufträge vor allem wegen dem Sharing wichtig. Dabei handelt es sich um den Einfluss aller Parteien in der jeweiligen Stadt welcher als Kreisdiagramm dargestellt wird. Zunächst hat die böse Organisation ASIC dort die Oberhand doch je mehr Aufträge man erfüllt desto größer wird der eigene Anteil. ASIC so viel wie möglich ihrer Macht zu berauben ist nicht nur Ziel des Spiels sondern hat auch großen Einfluss auf versteckte Ereignisse und den alternativen Ausgang der Geschichte. Neben dem Sharing spielt aber auch der so genannte Lily Rank eine wichtige Rolle. Der Lily Rank stellt die Freundschaft von Heldin Nepgear zu den anderen Figuren dar. Dieser kann durch gemeinsames Kämpfen oder diversen Ereignisse erhöht werden. Dieser ist ebenso wichtig für verschiedene Events und Spielabschlüsse, wird aber auch für die Herstellung von Gegenständen benötigt. Hyperdimension Neptunia mk2 verfügt über ein einfaches System zur Produktion neuer Items für die man das Rezept und die dafür notwendige Gegenstände benötigt. Rezepte können gekauft, gefunden oder bei Ereignissen erhalten werden. Jedoch benötigen wertvolle Rezepte eine hohe Freundschaft mit einigen Charakteren. In der Praxis ist man aber selten auf diese Eigenproduktion angewiesen da die Geschäfte oft einen schnelleren und leichteren Zugang gewähren und bei den Gegenständen die man braucht ist der Aufwand der Beschaffung des Rohmaterials oft zu groß. {gallery}/spieletests/Hyperdimension_Neptunia_mk2/spieltestbilder{/gallery} Brille gefällig? Hyperdimension Neptunia mk2 bietet dieses Mal keine Schwierigkeitsgrade zur Auswahl. Dies ist nicht weiter schlimm jedoch spielen die eigenen Statuswerte auch weiter die wichtigste Rolle. Beispielsweise warnt einen das Spiel vor mächtigen Feinden die auf der Karte als riesige Bestien dargestellt werden. Bekämpft man solche Gegner unvorbereitet verliert man oft deswegen weil die Kreatur permanent verfehlt wird wenn der TEC-Wert nicht hoch genug ist, welcher die eigene Trefferquote festlegt. Der einzige Weg die Statuswerte der Figuren zu verbessern besteht daher darin, Erfahrung zu sammeln und durch Stufenaufstieg besser zu werden. Bedingt kann auch eine gute Ausrüstung helfen doch die kann meistens nur im Laden gekauft werden. Das verfügbare Sortiment ist hierbei am Spielfortschritt gebunden und bietet daher keinen Freiraum für Experimente. Immerhin bekommen auch die Charaktere die nicht am Kampf teilnehmen Erfahrung wodurch man jederzeit ein voll einsatzfähiges Team hat. Gespeichert wird das Spiel manuell an Speicherpunkten die man regelmäßig nutzen sollte. Gerät man an einen zu starken Gegner und das Spiel ist vorbei sind gleichzeitig auch alle bisherigen Spielfortschritte verloren. Das ist vor allem dann wichtig wenn man neue Areale erkundet da dieses Mal keine Levelangaben vorhanden sind. Dadurch hat man keine Orientierung zum bevorstehenden Schwierigkeitsgrad und weiß nicht ob die dort lebenden Monster zu stark sind oder nicht. 99 DLCs fliegen auf zum PSN Na ja 99 DLCs sind es noch nicht ganz aber bestätigt wurden bisher sage und schreibe 89 DLCs ähnlich wie beim Vorgänger auch. Nun darf man sich die Frage stellen, was macht man mit so vielen Spiele Add-ons? Nun recht viele dieser DLCs sind gratis und erleichtern zum Beispiel den Einstieg ins Spiel durch zusätzliche Heilungsgegenstände. Ein bisschen extremer ist der Gratis DLC der mehrere Millionen Cash in eure Hyperdimension Neptunia Geldbörse schüttet und jegliche Geldprobleme nichtig macht. Wer sich also nicht die Herausforderung des Spiels ruinieren möchte sollte von diesen DLCs absehen. Vor allem die Ausrüstung für 99 Cent machen die ersten Kapitel zu einem Kinderspiel. Interessanter dagegen sind die zusätzlichen Dungeons und Events die dem Spiel mehr Umfang verleihen obgleich dieser auch belanglos sein mag. Dann gibt es auch Bonus-Outfits zu kaufen, namentlich Bikinis für alle Figuren und exotischen Kopfschmuck wie Katzenohren für die man 1 bis 2 Euro zahlt. Ein weiterer Teil des Spiels ist das Kolosseum was ähnlich funktioniert wie bei Final Fantasy XIII-2 nur dass die meistens Kolosseum DLCs in diesem Fall kostenfrei sind. Zwar sind diese Kämpfe bei Hyperdimension Neptunia nicht so schön in Szene gesetzt haben aber ein Einfluss auf den politischen Share-Anteile des Spiels. Es werden auch zwei zusätzliche Figuren als Download erhältlich sein. Insgesamt eine interessante Ergänzung zum Spiel ohne dass man den Spieler dieses Mal nötigt indem man nicht spielbare Gastcharaktere einbaut wie es im ersten Teil der Fall war. Das Copy Paste Prinzip Dass Hyperdimension Neptunia mk2 keine Grafikbombe ist sollte innerhalb der ersten Spielminuten klar sein. Das erklärt jedoch nicht die Einfallslosigkeit beim Leveldesign die teilweise dreist einfach kopiert und im Spiel mehrmals wiederverwendet werden. Dabei macht das Leveldesign eigentlich einen guten Eindruck und man hätte gerne mehr gesehen. Das muss wohl der Zeitpunkt gewesen sein an dem die Entwickler dachten dass der Spieler Gelegenheit haben sollte selbst kreativ zu werden. Ein sehr außergewöhnliches Feature bietet einem die Möglichkeit das Kostüm von Nepgear in ihrer verwandelten Form selbst zu designen. Dafür muss man zuerst eine Vorlage herunterladen die man auf der offiziellen Webseite des Spiels findet und diese dann im Photoshop oder ähnliches bearbeiten. Das bearbeitete Bild überträgt man dann auf seine PS3 und greift im Spiel dann auf diese Grafikvorlage zurück. Der Vorgang erfordert zweifellos etwas Geschick mit Grafik-Tools aber man kann auch Werke anderer Designer nutzen. Fazit Wenn man das schrille und mit Sicherheit gewöhnungsbedürftige Setting einmal außer Acht lässt bietet Hyperdimension Neptunia mk2 im Kern ein 0815 Rollenspiel mit einer soliden Basis und einigen Schwächen. Auch wenn der Umfang nicht sehr überzeugend ist bietet das Spiel mit seinen alternativen Enden dennoch einen sehr hohen Wiederspielwert. Zumindest hat das Spiel sich enorm gegenüber seinem Vorgänger verbessert und nicht mehr so schrecklich monoton und anspruchslos innerhalb der Kämpfe. Man muss allerdings ein ausgewachsenen Hang zu schrägen japanischen Rollenspielen haben oder zumindest die Fähigkeit haben einen solchen zu entwickeln. Nicht jedem sagt es zu mit einer blutjungen Mädchentruppe zu kämpfen die ihre wahre Macht auf dem Schlachtfeld zeigen wenn sie nur noch leicht bekleidet auf dem Kampffeld stehen. Dabei ist "Sex sells" nicht einmal das Hauptmotto dieses Spiels sondern die Satire hinter all dem was die Spielindustrie ausmacht und der Thematik rund um Raubkopierer ein ganz neues Gesicht verpasst. Wer sich dessen im Klaren ist dem kann man einen Kauf nur empfehlen. 7/10 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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