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IGNORIERT

Kingdoms of Amalur: Reckoning im Test für die PS3 - Ein schicksalhaftes Abenteuer rund um das Schicksal


Realmatze

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Drachen brüllen, holde Burgfräulein wollen befreit werden und Untote treiben ihr Unwesen in den Tiefen der Wälder. Ein Wolf heult während eine Spinne einen unvorsichtigen Dieb verspeist und Elfen ihren Schabernack mit Spaziergängern treiben. Fans von fantastischen Kreaturen, mittelalterlichen Welten und magischen Wundern aufgepasst, denn mit Kingdoms of Amalur: Reckoning schicken EA und Big Huge Games abenteuerlustige Helden in eine neue Schlacht in einer neuen Welt in einem neuen Abenteuer. Nach all den Sequels der Vergangenheit soll so wieder frischer Wind in die Welt der Fantasyspiele kommen. Ob sich der Ausflug wirklich lohnt, oder ob Kingdoms of Amalur: Reckoning hinter all den Genrekollegen auf der Strecke bleibt, erfahrt ihr in unserem Test.

 


All diese bunten Farben..

Was zunächst am stärksten ins Auge sticht, ist der farbenfrohe Stil des Spiels. Überall leuchten Pflanzen, Glühwürmchen und der Tau glitzert auf den Blättern. Düstere Farben gibt es weniger, die werden durch Neonfarben kaschiert und überdeckt. Auch sind die Proportionen der Figuren auf die man in der Welt trifft nicht ganz akkurat und somit versprühen diese ihren ganz eigenen Charme. Die Optik des Spiels wirkt sehr Comichaft, was aber dem Spiel jedoch kein Abbruch tut, sondern eher eine Bereicherung ist.  

Grafisch erinnert es somit stark an ein bekanntes MMO Rollenspiel oder auch an eine Rollenspielreihe aus dem Hause Microsoft. Alles ist so bunt und knuffig, dass man sich am liebsten selbst in die Welt stürzen möchte und tanzend über die Wiese hopsen will. Allerdings ist tanzen und hüpfen kein Bestandteil von Kingdoms of Amalur: Reckoning, Räuber streifen umher und es lauern überall Gefahren. Ob sich dies so gut mit dem Stil vereinen lässt muss somit der Spieler für sich selbst entscheiden, denn Atmosphärisch lassen sich einige Dinge nicht so recht vereinen.  

Nehme man nur einmal den Anfang des Spiels. Man befindet sich Untertage, tief in einem alten Stollen inmitten eines Massengrabes. Die Stimmung soll sehr finster sein und der Spieler wird gejagt von schrecklichen Kreaturen. Einzig ein paar Zwerge stehen dem Helden zur Seite. Diese sehen aber eher niedlich als verwegen aus und auch die Umgebung sieht zu schön aus als düster zu wirken dass man nicht weiß, soll man still durch die Gänge streifen und auf jedes Geräusch achten oder doch eher dem kleinen Mann in die Pausbäckchen kneifen und Blumen pflücken?

 

Namenloser Held CXVII

In einem Rollenspiel darf natürlich auch der obligatorische Charaktereditor nicht fehlen. Hierbei legt man neben dem Geschlecht der Figur auch die Rasse fest, welcher der Held angehört. Diese sind zwar mit 2 Menschen und 2 langohrigen und dickbusigen Humanoiden nicht sehr Umfangreich, jedoch sind sie ihrem Zweck dienlich und bringen ein paar Boni mit sich wie Alchemie, Magiekraft oder Schlösser knacken. Außerdem kann man sich einen Schutzpatron aussuchen, welcher dem Protagonisten noch einmal zusätzliche passive Bonusfähigkeiten gibt.

Danach kann man natürlich Dinge wie zum Beispiel Gesichtsform, Hautfarbe, Haare, Schmuck und Tätowierungen festlegen, welche den Charakter ganz individuell erscheinen lassen sollen. Körpergröße und Kleidung lassen sich nicht festlegen, diese passt sich im Spielverlauf den angelegten Rüstungsteilen an. Das ist zwar nichts neues, jedoch auch nicht selbstverständlich. Zusätzlich bekommt man im Spielverlauf sein eigenes Schicksal zu schreiben um somit seinen Charakter noch individueller zu gestalten.

 

Den Faden auf Messers Schneide

Kein Modernes Hack’n Slay Rollenspiel ohne besondere Fähigkeit. Wie bei vielen anderen Spielen auch erhält man für das erledigen der Feinde spezielle Punkte, die eine Energieleiste auffüllen und per Tastendruck eine mächtige Attacke entfesseln können. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um bloße Wut oder den letzten Überlebenswillen, sondern ist geschickt mit der Geschichte verflochten. Nicht nur das eigene Schicksal kann bestimmt werden, sondern auch das des Gegners. So gibt es nur eines welches für die Feinde in Frage kommt: der Tod! In Moiren Manier durchtrennt der Protagonist so den Lebensfaden derer die sich ihm in den Weg stellen. Je mehr Gegner man betäubt, desto mehr können gleichzeitig aus der „Geschichte entfernt“ werden und wer zum Abschluss noch flinke Finger beweist, kann bis zu 100% Bonus Erfahrungspunkte erhalten.

 

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Wat wer bist du denn?

Ein mutiger Schritt in Kingdoms of Amalur ist es, dass man so ziemlich alles machen kann, was man will und dies auch nicht ungestraft bleiben kann. So ziemlich jeder kann beraubt werden oder sogar ermordet werden, doch der Dorfpolizei dürfte das nicht gefallen. Entweder wird man ins Gefängnis geschickt, oder direkt von lokalen Helden attackiert. Bestechen, ausbrechen und töten sind die Optionen die dem Spieler dann noch bleiben.

Negatives Karma zieht immer Konsequenzen nach sich, das ist jedem Spieler bekannt. Doch nicht so Kingdoms of Amalur. Konsequenzen könnte es zwar haben, wenn man „versehentlich“ jemanden tötet den man noch gebrauchen könnte, doch selbst Wachen haben nach einer kurzen Reise durch die Wälder schnell das Gesicht eines Übeltäters vergessen und lassen selbst den größten Schurken in ihre heiligen Hallen einkehren. Interessant ist auch, dass Questgeber teilnahmslos daneben stehen, während man von allen anderen Anwesenden mit dem Schwert beackert wird.

 

Stehende Impressionen

Die Gespräche in Kingdoms of Amalur: Reckoning laufen leider recht langweilig ab. Der Held scheint doch eher unbeteiligt während man sich durch die Gesprächsoptionen klickt um mehr über die Hintergründe, über Questteilnehmer oder sonstige Dinge die in der Welt auftreten zu erfahren. Schnell werden dem Spieler selbst die Gespräche zu langatmig und man ertappt sich dabei, wie man den einen oder anderen Teil überspringt um endlich seine Reise fortsetzen zu können.

Eigentlich schon schade, denn offensichtlich haben sich die Entwickler viele Gedanken gemacht und den herumstehenden NPCs immer gleich 6-8 Gesprächsoptionen aufgezwängt, von denen die wirklich wichtigen jedoch freundlicherweise farblich hervorgehoben wurden. Und Quests werden ja sowieso auf der Karte markiert da ist es auch nicht weiter wichtig warum man Person x an Punkt y Nachricht z überbringt.

Dabei gibt es sogar Aufträge verschiedener Fraktionen welche sehr interessante Geschichten offenbaren. Oft sind diese mit Klischees gefüllt und trotzdem interessant und liebevoll gestaltet wo man seinen eigenen Helden am anbrüllen würde wenn dieser beispielsweise ganze Völker rettet und als erster Mensch legendäre Orte betritt und dieser nichts weiter als einen dummen, stummen Blick und ein Schulterzucken übrig hat.

 

Ein Hoch auf den Kapitalismus!

Rollenspielfans und Freunde des ewigen Aufrüstens um den perfekten Helden zu erstellen aufgepasst. In Kingdoms of Amalur: Reckoning scheint der Vorrat an Ausrüstungsgegenständen unbegrenzt. An jeder Ecke, in jeder Kiste und in jeder ahnungslosen, friedlichen Kreatur könnte sich ein Schatz verbergen. Die gefundenen oder gestohlenen Ausrüstungsgegenstände lassen sich nicht nur anlegen oder wegwerfen, sondern in guter alter Rollenspielmanier auch verkaufen und zu Geld machen, was in weitere überteuerte Verbrauchsgegenstände oder Ausrüstungsgegenstände gesteckt werden kann.

Doch Obacht beim Warenverkauf. Waffen und Rüstungen nutzen sich ab und verlieren nicht nur an Nutzen, sondern auch an Wert somit sollte man stets ein Reparaturkit bei sich tragen. Leider ist der Inventarplatz begrenzt und lässt sich nur durch viel Geld erweitern. Das lohnt sich dann aber, wenn man nun noch mehr Gegenstände von seinen Reisen mitbringen kann und diese für das vorher investierte Geld wieder verkaufen kann und somit den ewigen Kreislauf des Geldes schließt.

Was besonders schön ist, ist, dass neu erworbene Objekte im übersichtlichen Inventar hervorgehoben werden. So muss sich der Spieler nicht den Namen des Gegenstandes merken sondern kann einfach den Markierungen durchs Menü folgen. Zudem kann man, wenn man sich nicht von bestimmten Objekten trennen kann, diese in einem eigenen Haus lagern. Dieses muss jedoch erst erworben werden, kann aber dann durch viele hilfreiche Gerätschaften erweitert werden.

 

Fazit

Kingdoms of Amalur: Reckoning ist ein sehr gut gelungenes Rollenspiel welches vorallem durch den farbenfrohen Grafikstil und einem bunten Effektgewitter hervorsticht. Das mag für einige sicherlich befremdlich wirken, bringt aber durchaus ein wenig Abwechslung in den tristen Rollenspielalltag. Vor allem aber kann das schnelle Kampfsystem überzeugen. Flinkes Ausweichen und Kontern ist etwas, was es in diesem Genre noch recht selten gibt und eingefleischte Fans mag dies vielleicht etwas abschrecken, doch bringt dies auch neues taktisches Geschick mit sich.

Im Gegensatz dazu sollten eingefleischte Freunde des actionlastigen Hack’n Slays mit dem Kampfsystem keine Probleme haben, maximal die fehlende Sprungtaste fällt dabei auf. Diese könnten sich viel eher von der Vielzahl an Schätzen, Ausrüstungsgegenständen, Fertigkeiten und der Masse an Gesprächsmöglichkeiten erschlagen fühlen. Doch mit dem sinnvoll vereinfachten Inventarmenü und der Möglichkeit unwichtiges einfach zu überspringen schlägt die perfekte Brücke zwischen beiden Genres und sollte somit von Freunden beider Fraktionen zumindest mal ausprobiert werden.

 

9/10

     

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