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Test: Worms W.M.D. im Test für die PS4 – Zurück zum alten Glanz


Realmatze

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Worms-W_M_D_20160813220855-266x266.jpg.9376c91e8d4be40ea343e1f72f90bfbf.jpgEines der ältesten und bekanntesten Artillerie-Spiele ist zurück: Worms. Das Spiel um die putzigen, allerdings etwas explosiven Würmer geht in eine neue Runde und will mit 2D-Retrocharme auftrumpfen, "Back to the Roots" sozusagen. Ob "Team 17" mit ihrer alten Marke auch heute noch die gefährlichen Gefilde der strategischen Multiplayer-Ballereien beherrschen kann, erfahrt ihr unserem Test.

Worms Must Die

In Worms gab es nie großartige Geschichten zu erzählen. Da ist der Feind, hier hast du ‘ne Knarre, mach kaputt! So war es damals und so ist es heute immer noch – zum Glück. Wir wollen kleine Würmer, mit gepitchten Stimmen und vollkommen übertriebenen Wummen. Ihr versteht nur Bahnhof? Dann eine kleine Einleitung. In "Worms W.M.D." übernehmen zwei Spieler abwechselnd die Rolle eines Wurms in ihrem Team und haben eine Minute Zeit, ihren nächsten Zug auszuführen. Das beinhaltet laufen, springen, den Einsatz von Waffen und Gadgets, wie Seil, Jetpack und co. Wenn einem das Arsenal ausgeht, kann man auch Nachschubkisten einsammeln. Die Waffen reichen von normal wie Schrotflinte, Bazooka und MG bis hin zur heiligen Granate, Superschaf und Betonesel. Die Herausforderung des Spiels ist es nun den Gegner möglichst zu töten oder von der Map zu befördern, ohne dabei seine eigenen Leute zu vernichten. Der Boden ist dabei auch manchmal hilfreich, manchmal aber auch hinderlich – die Umgebung ist nämlich komplett zerstörbar.

 

Walking Mechanised Destruction

"Worms W.M.D." kommt allerdings auch mit ein paar Neuerungen daher. Erstmals können die Würmer nun auch an die schweren Geschütze… Als wären die eigenen Waffen nicht schon genug. Auf manchen Karten stehen Standgeschütze herum, die man bemannen kann, um seine Gegner unter MG- oder Scharfschützenfeuer zu nehmen. Naja, so ein paar Knarren allein machen den Kohl noch nicht fett. Richtig fett sind nämlich die fetten Maschinchen, die ebenfalls auf manchen Karten verteilt sind. Auf Knopfdruck setzt man sich in Panzer, Mech oder Helikopter und rückt seinen Gegnern auf die Pelle. Darin ist man vielleicht nicht vollkommen geschützt, hat aber auch einiges an Feuerkraft unter der Haube. Da verzieht man sich doch lieber mal in ein Haus, um sich dort zu verstecken. In "Worms W.M.D." gibt es Zelte, Türme und andere Gebäude, in die man nicht hineinschauen kann, so lange man sich nicht in ihrem Inneren befindet. Dabei lohnt es sich hier und da einmal eine Tür einzutreten, denn oft sind dort wertvolle Nachschubkisten versteckt.

Worms in Many Destinations

Die Auswahl an Spielmodi in "Worms W.M.D." ist - dem Spielkonzept geschuldet - natürlich nicht sonderlich umfangreich, dennoch gibt es eine kleine Auswahl an Variationen. Allen voran natürlich das Training, in welchem man die grundlegenden Konzepte des Spiels und den Umfang mit den verschiedenen Waffen kennenlernt. Wer sich gut anstellt, schaltet sogar das Profitraining frei. Die Kampagne selbst ist, neben den selbst erstellten Matches, der Kernpunkt von "Worms W.M.D.". Es wirkt zwar ein wenig wie ein etwas ausführlicheres Tutorial, aber hier geht es das erste Mal richtig zur Sache. Man bekommt sogar ein wenig Text präsentiert, welchen man mit viel Phantasie als Story bezeichnen könnte. Und dann wären da noch die Herausforderungen, in welchen man gegen „Bosse“ antritt. Diese Level wirken wie kleine Rätsel und verlangen etwas mehr Köpfchen vom Spieler, da der kleinste Fehler einen Neustart erfordern könnte. In "Worms W.M.D." kann man also gegen die KI spielen. Rundenbasierte Spiele gegen die KI machen aber häufig wenig Spaß, vor allem wenn man sich fragt, worüber die Computergesteuerte Intelligenz so lange nachdenkt, wenn sie dann doch nur mit einem gezielten Sprung gegen die Wand hüpft oder ihre Granate in ihre eigenen Kollegen wirft. Deshalb spielt man doch viel lieber gegen echte Menschen mit echter Intelligenz.

Wonderful Multiplayer Destruction

Die springen nämlich nicht nur von der Klippe, sondern feuern auch mal mit der Bazooka gegen die Wand, keine 2 cm vor der eigenen Nase oder schießen mit dem Jetpack ein wenig über das Ziel hinaus oder drücken vor lauter Ungeduld so schnell auf den Feuer-Button, dass sie den Luftschlag zu früh auslösen. Ein herrliches Spektakel, wenn man einmal mit ein wenig unerfahrenen Spielern spielt. Das geht in "Worms W.M.D." entweder ganz klassisch und gemütlich mit Freunden auf der Couch oder aber man begibt sich in eine gepflegte Online-Runde. Ersteres ist natürlich stets zu bevorzugen, aber wer keinen zweiten Controller oder keine Freunde hat, der kann natürlich auch so seinen Drang sich mit anderen zu Messen befriedigen. Aber eines sei gesagt: auf den Zug des Gegners zu warten kann unerträglich werden. Da ist es hilfreich, wenn man die Wartezeit mit dem Craften von neuen Waffen verbringen kann und so ein paar coole Modifikationen hinzufügt. Diese können dann sogar alle Würmer benutzen, man muss also nicht warten, bis der Richtige wieder an der Reihe ist. Allerdings lässt mich das Gefühl nicht los, dass die Grundversionen mancher Waffen nun etwas schwächer sind; dennoch eine sinnvolle Neuerung. Nur schade, dass diese Funktion im lokalen Multiplayer recht begrenzt ist, da muss man die Fertigung während des eigenen Zuges initiieren.

We’ve Massive Discounts

Wer sich nicht nur mit einfachen Matches zufrieden gibt, auf den warten eine Vielzahl von Herausforderungen. In den Trainingssitzungen kann man sich Bronze, Silber und Goldmedaillen verdienen und sich gleichzeitig in einer Weltrangliste messen, um zu sehen, wer der Schnellste war. In der Story und den DLC-Bonuskapiteln hingegen, muss man verschiedene Nebenbedingungen erfüllen, um die beste Wertung zu erzielen. Der Sinn dessen ist, dass man so zusätzliche Anpassungsobjekte freischaltet. 8 Hüte, 6 Grabsteine, 5 Sprüche, 12 Fanfaren und 6 Siegestänze warten nur darauf vom Spieler entdeckt zu werden. Zusätzlich gibt es noch den Allstar-DLC, welcher Outfits anderer bekannter Spiele hinzufügt, wie "The Escapists", "Goat Simulator", "Yooka Laylee" und viele mehr. Das alles kann man dann anschließend im Charaktereditor nutzen, um seine eigene kleine Wurmarmee zusammenzustellen. Hier kann man auch jeden einzelnen Wurm benennen und entweder man wird total kreativ, oder man macht es sehr klassisch und erstellt eine Liste aus Freunden. Oder noch klassischer und man nimmt eine Liste von Leuten, die man nicht mag, verpasst ihnen eine dumme KI und ergötzt sich an ihrem Scheitern. Anschließend kann man sich für sein erbärmliches Leben schämen und sie wieder löschen. Hach, was waren das für Zeiten.

We’re Mighty Dangerous

Die Frage aller Fragen, weitaus wichtiger als die nach dem Sinn des Lebens, ist stets: wird es eine Platin-Trophäe geben? Im Falle von "Worms W.M.D." lautet sie glasklar: Ja! Der begehrte Pott aus dem wertvollen Metall ist wieder mit von der Partie und diesmal kann man sich mit dem wertvollsten von allem brüsten: mit dem eigenen Können. Denn wer diese Platin-Trophäe erreicht, hat entweder Talent, zu viel Zeit oder ein paar Freunde mit ebensoviel Zeit. Die anfänglichen Trophäen kommen alle recht von allein. Darauf folgen solche, die mit etwas Geduld machbar sind, wie 80 Mech-Kills, das Tutorial beenden oder die Kampagne abschließen. Danach folgen dann die Herausforderungen und Teilziele. Alles nicht unbedingt das Einfachste, aber dennoch mit etwas Geduld und Übung ein leichtes Spiel. Geduld braucht man allerdings auch für die Vielzahl an Online-Trophäen. 50 Multiplayer-Matches gewinnen, 3 davon nacheinander. Ein Multiplayermatch gewinnen, in dem am Ende alle Würmer in einem Gebäude sind. Und die Créme de la Créme, den Schafrang erreichen. Mit boosten sollte es möglich sein, allerdings ist es nicht immer so einfach seine Freunde zu finden. Und es gibt Gerüchte darüber, dass die Punkte hier und da verloren gehen: eventuell besteht noch Nachbesserungsbedarf. Ebenfalls gibt es auch Beschwerden über langsames Matchmaking, momentan kann man aber nur schwer sagen, ob es nicht an der geringen Spielerzahl vor Release des Spiels liegt.

 

FAZIT

Worms W.M.D. ist eine hervorragende Weiterführung des Konzepts eines Artillerie Spiels und gleichzeitig ein guter Schritt in die richtige Richtung für die Worms Spiele – auch wenn dieser wieder zurückführt. Back to the Roots tut der Reihe gut, klassische 2D Sprites, irrwitzige Animationen sowie verrückte Kostüme und dumme Sprüche machen Worms W.M.D. zum perfekten Kandidaten für einen Partyspaß mit Freunden. Wer allerdings das Spiel eher allein spielen will, muss das Genre wirklich innig lieben, denn auf Dauer kann das Spiel doch sehr eintönig werden.

 

8.5 von 10

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