frozenaut Geschrieben 4. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 4. Dezember 2011 Wer die diesjährige Gamescom 2011 besuchte, dem fiel auf, dass die Menschenschlange bei The Elder Scrolls® V Skyrim™, angeblich auf das Rollenspiel des Jahres wartete. Hochgelobt wurde der Titel bereits sehr. Der ebenfalls auf der PS3 erhältliche Vorgänger: The Elder Scrolls® IV Oblivion™ galt seit langem als wegweisendes Rollenspiel. Grund genug eine 150 Euro teure Sammleredition des fünften Teils herauszubringen, welche eine große Drachenfigur, einen hochwertigen Bildband, Landkarte, Soundtrack und eine DVD des Making of enthält. Dabei fängt der Tag eures Charakters im Spiel alles andere als schön an, denn zusammen mit Rebellen und Verbrechern sollt ihr hingerichtet werden. Als euer Kopf schon zum Enthaupten auf dem Holzblock liegt, greift ein Drache plötzlich die Stadt an und ihr könnt entkommen. Dieser glückliche Zufall sollte jedoch Vorbote einer viel schlimmeren Katastrophe werden und schon bald wird die Welt von Himmelsrand von Drachen überrannt werden. Ihr alleine, welches ein Blut mit mysteriösen Kräften in euch trägt, könnt diesem Desaster vielleicht noch Einhalt gebieten. Ob ihr dabei erneut Kopf und Kragen riskieren sollt, erfahrt ihr in unserem Test. DAS MACHT THE ELDER SCROLLS® V SKYRIM™ RICHTIG Du bist, was du isst. Zu Beginn des Spiels entscheidet ihr euch bei der Charakterwahl für einer der 10 Rassen und legt euer Aussehen fest. Das war es auch schon denn das Klassensystem des vierten Teils gibt es nicht mehr und auch andere Vorgaben sind nicht vorhanden. Das Spiel überlässt es einem selbst wie man sich durch die Welt von Himmelsrand schlägt. Greift man zum Beispiel auf Pfeil und Bogen zurück so verbessert sich automatisch euer Talent je öfter ihr diesen benutzt. Verbessert ihr genug Talente steigt euer Charakter um eine Stufe und man kann Spezialisierungen erlernen z.B. 20% mehr Schaden für eine Waffengattung. Was man aus seinem Charakter macht liegt also von Anfang an in der Hand des Spielers. Behaltet den Himmel im Auge! Die Welt von Himmelsrand ist groß und vor allem lebt sie. Tag/Nacht und Klimawechsel schauen sehr gut aus. Nicht nur die überzeugende Grafik vermittelt diesen Eindruck, sondern auch die komplette Geräuschkulisse. Auch die Bewohner dieser Welt können da mithalten. Mit etwa 60.000 Zeilen synchronisierten Textes in deutscher Sprache vermittelt man euch authentisches Mittelalter-Feeling. Doch das alleine macht The Elder Scrolls® V Skyrim™ noch nicht interessant, es sind diese völlig zufälligen Ereignisse die immer wieder für Überraschungen und Stimmung sorgen. Jederzeit kann ein Drache die Stadt angreifen oder man wird Zeuge eines Geplänkels zwischen Monstern. Das Wundermittel ist das so genannte "Radiant Story" System welches den Spieler analysiert und Quests auf ihn zuschneidet. Spielt man einen Dieb kann es zum Beispiel sein dass die Opfer nach Rache sinnen und Schläger anheuern um euch mal eine Lektion zu erteilen. Dadurch bietet jeder Durchgang ein einzigartiges Spielerlebnis. Kame Hame Ha! Auch am Kampfsystem hat sich einiges getan. Zwar ist es in der Basis immer noch einfaches Schlagen und Rumgefuchtele aber die Möglichkeit Zauber und Waffen zu kombinieren bringt so manch taktisch interessante Aspekte zum Vorschein. So könnt ihr den gleichen Zauber mit 2 Händen wirken um seine Wirkung zu verstärken oder ihr beharkt einen Gegner mit einem Feuerstrahl mit der Linken während ihr mit der Rechten mit der Axt auf ihn einprügelt. Das Ganze verfolgt ihr über die Egoperspektive oder wahlweise die Schulteransicht. Für kritische Treffer gibt es zudem auch noch nett anzusehende Abschlussangriffe. Als Ass im Ärmel gilt die Macht des Schreis, einer Kraft mit der ihr zum Beispiel Gegner wegschleudern, oder euch schlagartig schneller bewegen könnt. Falls die Gegner angesichts eures Arsenals nicht gleich die Flucht ergreifen könnt ihr dann auch noch NPCs anheuern die als Bodyguard für euch fungieren. DAS MACHT THE ELDER SCROLLS® V SKYRIM™ FALSCH Was befindet sich im Schnee, ruckelt und friert ein? Die Antwort ist leider Skyrim. Wie auch schon bei Fallout 3, hat Bethesda keine makellose Welt abgeliefert. Zwar sind die Bugs bei weitem nicht so erheblich wie bei New Vegas, doch kann es sporadisch vorkommen dass das Spiel einfach hängen bleibt. Problematischer ist das PS3 spezifische Performance Problem. Wird euer Savegame größer als 5MB, kann es zu heftigen Rucklern und Lags kommen. Ein Patch soll diesem garstigen Problem bereits Einhalt gebieten, doch damit nicht genug. Auch bei Quests kann es vorkommen dass sie durch Bugs bedingt, nicht mehr fortgesetzt werden können was sehr ärgerlich ist wenn man kein passendes Savegame mehr hat. Das ist sehr schade und gibt dem eigentlich sehr guten Spiel einen äußerst bitteren Beigeschmack. Das Volk der Nord und ihre Macken Die Bewohner von Himmelsrand sind trotz ihrer Details nicht immer die Allerklügsten. Gegen eine kleine Gebühr könnt ihr neue Fertigkeiten erlernen und das investierte Geld gleich zurückstehlen. Euer Pferd spaziert nach dem Ritt immer lieber weiter und euer Gefährt blockiert euch oft den Rückweg. Auch sind Feinde manchmal überfordert wenn man sie von einer Stellung aus attackiert von der sie den Spieler nicht erreichen. Überhaupt kann man anfänglich schnell überrascht werden wenn man von einer höheren Feindklasse niedergebretzelt wird wo man doch zuvor noch dessen Kollegen mit Leichtigkeit besiegt hat. Immerhin ist das Spiel jederzeit speicherbar und man kann Schwankungen im Schwierigkeitsgrad, durch beliebiges Wechseln zwischen 5 verfügbaren Stufen, anpassen. Kein Drachenblut Rambo Das klassenfreie Levelsystem hat auch seine Kehrseite. Dadurch dass man Punkte in Spezialisierungen investieren muss, sollte man sich seine Wahl gut überlegen. Investierte Punkte können nämlich leider nicht mehr neu verteilt werden. Problematisch ist das auch deswegen weil man etwa 280 verschiedene Spezialisierungen zur Verfügung hat, aber im Laufe des Spiels nur etwa 80 Punkte zur Verfügung gestellt werden. Das ist einerseits interessant damit man nicht gleich einen Ein-Mann-Armee Charakter hat, anderseits aber auch schade. Es liegt auf der Hand dass man zuerst in lebensnotwendige Talente investiert anstelle von sprachlichen Fertigkeiten oder der Schmiedekunst. Dadurch gehen interessante Ideen, wie beispielsweise daß man seine eigene Rüstung herstellen und verzaubern kann schnell verloren, denn wenn man dort nichts reinsteckt, ist der Zugang zu diesen Tätigkeiten sehr begrenzt. BESONDERHEITEN + + Hohe Spieldauer und Wiederspielwert + Viele Quest und guter Fortschrittübersicht + Charakter kann heiraten oder Werwolf werden + Hervorragender Soundtrack + Objekte können frei betrachtet werden. + Eigene Häuser können erworben und eingerichtet werden - - Grafik schwächelt bei manchen Details - Große obligatorische Festplatteninstallation notwendig - Unpraktische Menüführung - Viele Glitches die Missbrauch der Spielmechanik erlauben FAZIT 9.5 von 10 The Elder Scrolls® V Skyrim™ wird zu Recht als Spiel des Jahres gelobt, doch vor allem in der PS3 Version gibt es viele Mängel vorzuweisen. Trotz all diesen Mängel erwartet euch jedoch ein hervorragendes Rollenspiel, welches euch erzählerisch, grafisch und spielerisch in seinen Bann ziehen wird. Wer zu empfindlich gegenüber Bugs ist, der sollte mit dem Kauf warten bis ein Patch diese beheben kann. Alle anderen die bereits RPGs wie Fallout geliebt haben sollten hier auf jeden Fall zu greifen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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