Andara_HAG Geschrieben 14. Januar 2015 Teilen Geschrieben 14. Januar 2015 Aller guten Dinge sind drei, so heißt es zumindest in einem deutschen Sprichwort. TT Games und Warner Bros. versprechen ein Spiel, welches euch ins All bläst. Sprichwörtlich. Ob der eckige Batman in seinem dritten Abenteuer weiterhin die Leggins anbehält und ob sein Sidekick Robin weiter nicht wirklich lustig ist, das alles erfahrt ihr in unserem Test von Lego Batman 3: Jenseits von Gotham. Licht aus, Spot an. Ich bin Batman! Take 3. Trilogien oder generell Spieleserien leiden ja gewöhnlich mit jedem neuen Teil der Serie ein wenig an Schwund. Sei es die Story, die immer dünner wird, wechselnde Charaktere oder Darsteller, oder wechselnde Producer. Es gibt sicherlich viele Gründe, aber das sind die Hauptgründe für Flops. Eins kann ich vorwegnehmen: die Charaktere haben sich im neuesten Abenteuer nicht geändert. Es ist eher so, dass man mit einer Fülle an Charakteren überhäuft wird, welche die Zahl 150 übersteigt. Viele Charaktere war man ja bisher schon immer gewohnt, aber 150 Stück sind dann durchaus eine Nummer für sich. Für die Entwicklung verantwortlich zeigt sich auch das gleiche Studio wie bei den Vorgängern, das verspricht schonmal Konstanz und Wissen in der Lego-Materie. Doch werfen wir einen Blick auf die Story, die euch in Lego Batman erwartet. Batman und Robin fegen zusammen die Bathöhle, als der Fledermausmann auf einmal von einem geheimnisvollen grünen Strahl getroffen wird, der ihn dazu bewegt, die gerade mühevoll gepflegte Bathöhle in Stücke zu reißen. Robin versteht die Welt nicht mehr und muss einige Hebel in Bewegung setzen, um den in Rage geratenen Batman wieder in die Wirklichkeit zurückzuholen. Sofort ist beiden Protagonisten klar: Da ist was faul im Staate Gotham! Ebenso schnell gelangen beide zu der Erkenntnis, dass die Bedrohung nicht in Gotham sitzt, sondern aus den Tiefen des Weltalls kommt. Es handelt sich dabei um den Antigonisten Brainiac, welcher sich gerne eine Sammlung an Miniaturstädten anlegt. Dies bewerkstelligt er mit einem überdimensionalen Staubsauger, der jede Hausfrau erblassen lässt. Ungünstigerweise kam Brainiac auch noch die 7 Ringe der Lantern-Wächter, was ihm einen nicht zu verachtenden Machtschub gegeben hat, sodass er sich nun nicht mehr nur mit Städten zufrieden gibt, sondern die Sammlung um ganze Welten erweitert. Euch ist natürlich klar, dass Batman das nicht zulassen kann, also beginnt eine irrwitzige Reise ins Weltall, bei der Allianzen geschmiedet werden (wenn auch vorrübergehend), die ihr so nie erwarten würdet. Mehr wird an dieser Stelle allerdings nicht verraten. Gogo-Gadgeto Batsuit! Und Robin so: Ich will auch! Lego Batman 3 kommt am Anfang etwas schwer in die Gänge, dort kann nur empfehlen am Ball zu bleiben und nicht nach den ersten 2 Stunden aufzugeben. Denn ab dem Zeitpunkt, wo sich Batman und Robin ins Weltall begeben, um Green Lantern und den Martian Manhunter zu treffen, dreht die Story auf und Lego Batman entwickelt sich zu einem klassischen, lustigen Legospiel. Dafür sorgt auch der ein oder andere Twist, denn selbst das organisierte Verbrechen von Gotham muss irgendwann erkennen, dass es nur eine Chance gibt, Gotham und darüber hinaus die ganze Welt zu retten: Man muss sich zu einer Allianz verbünden. Ja ihr lest richtig: Batman mit Joker, Superman und Lex Luthor. Das Spielpinzip hat sich dabei nicht geändert, die Entwickler wagen hier keine Experimente, weil es ja bisher auch ohne funktioniert hat. So läuft und springt man durch die Level, haut das komplette Legoklötzchen-Umfeld kaputt und löst dabei gewohnt einfache Rätsel, bei denen es sich meist um simpel gehaltene Verschiebe- Kombinier- oder Schalterrätsel handelt. So sammelt man also fleissig Klötzchen, bekämpft Gegner und Endbosse und sucht munter nach Minikits und sonstigen Geheimnissen, die in der bemerkenswert bunten und abwechslungsreichen Welt von Lego Batman 3 versteckt sind. Was Legospiele in den meisten Fällen ausmacht ist eine gehörige Portion Humor, und auf diese könnt ihr euch durchaus gefasst machen. Auch in diesem Teil hat Batman nichts von seinem „Humor“ verloren, zu dem auch sein Sidekick Robin ordentlich beiträgt. Aber es sind die vielen Kleinigkeiten und versteckten Anspielungen, die das Herz von Fans der Fledermaus höher schlagen lässt. Beispielsweise könnt ihr, kurz nachdem ihr im Weltall angekommen seid in allerbester Resogun-Manier mit einem Raumschiff alles um euch kaputt schießen, wobei die Vorlage des Arcade-Games wirklich gut imitiert wird. Oder man nimmt (die übrigens hervorragend gelungene) deutsche Synchronisation, die den einen oder anderen Wortwitz verpasst bekommen hat. Mr. Freeze hat im Spiel beispielsweise einen Dialekt wie Arnold Schwarzenegger, wer da nicht ein bisschen schmunzeln muss, hat zumindest den entsprechenden Film nicht gesehen. Oder man muss in jedem Level Adam West retten, der sich in so mancher gefährlichen Situation befindet. Wer Adam West nicht kennt: Es gab in den 60er Jahren eine aus heutiger Sicht unglaubliche schlechte (aber witzige) Batman Serie, in welcher Adam West den Batman mimt. Es gibt unzählige Gastauftritte von ihm in diversen anderen Comicserien wie den Simpsons, Family Guy etc. The good things. And the bad things too. Technisch betrachtet ist das Spiel solide entwickelt, wenn man Lego Batman als das nimmt, was es ist: ein Legospiel. Die Grafik ist überwiegend nett, der Sound ist überraschend gut gelungen. Die Bemühungen der Entwickler merkt man am besten beim Leveldesign, man gewinnt wirklich den Eindruck, dass Traveller Tales hier versucht hat, dem Spieler ein möglichst umfangreiches Spiel zu bieten, ohne dabei umfangreich zu recyclen. Die Welt ist gewohnt bunt und es gibt wie immer einiges zu entdecken und vor allem zu sammeln. Weniger gut ist es, dass man ab und an in den Levels nicht wirklich vorankommt, weil es nicht eindeutig ist, was eigentlich gerade die Aufgabe ist. Ich bin einige Male während des Tests eine halbe Stunde durch einen Raum gelaufen, weil mir nicht ersichtlich war, was zu tun ist. Es ist zwar Meckern auf einem guten Niveau, aber irgendwie wünscht man sich, man würde etwas Neues präsentiert bekommen. Lego Batman 3 ist beileibe kein schlechtes Spiel, allerdings gibt es keine großen Überraschungen, auch das Touchpad des Dual Shock 4 fand bei den Entwicklern keine Beachtung. Oder einen Online-Koop-Modus, um vom reinen Couch-Koop wegzukommen? Eins ist natürlich klar: Wenn ich mich als Entwickler in einem Terrain bewege, dass ich mein Eigen nenne und in dem ich mich auskenne, dann ist die Aussicht auf grobe Schnitzer natürlich geringer, aber die Innovation leidet darunter. Trophäencheck In allerbester Lego-Manier bietet auch Lego Batman 3 dem eingefleischten Lego Fan keine wirklichen Überraschungen. Neben den obligatorischen Trophäen für das Durchspielen, sammelt man meist danach die roten Steine, Minikits und bestimmte Charaktere. Diese nutzt man im Anschluss dazu, im Freien Modus den Clean Up zu machen. Dies beinhaltet meist die restlichen Minikits und andere Charaktere, sowie bestimmte Kombinationen und Aktionen, welche man mit einer festgelegten Kombi von Charakteren machen muss. Kein Hexenwerk. Gute 30 Stunden, wie bei jedem der „großen“ Lego Spiele auf PS3 oder PS4. Freund oder Feind? Persönliches Fazit Gerade anfangs macht es einem Lego Batman 3: Jenseits von Gotham nicht gerade einfach, damit klarzukommen. Doch es lohnt sich, ein wenig Durchhaltevermögen zu haben, denn spätestens ab dem Weltall hatte ich mit Lego Batman wirklich großen Spaß. Gerade die Einlage mit der Resogun-Schießeinlage oder die vielen Wortwitze machen Batman zu einem Spiel, welches man sich durchaus für die PS4 zulegen sollte. Man muss natürlich auch mit dem Stil der Lego-Games klarkommen, aber wenn einen der Charme einmal packt, ist stundenlanger Spielspaß garantiert. Aber liebe Entwickler von Traveller Tales, etwas mehr Mut beim nächsten Mal. Dann wird’s beim nächsten Mal wieder abwechslungreicher. Abgesehen davon eine gute, solide Leistung in einem bekannten Franchise. 7.5/10 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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