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IGNORIERT

Test: Lone Survivor - Der Directors Cut im Test für die PSV und PS3 - Horror der alten Schule


Realmatze

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Jasper Byrne entwickelte unter dem Entwicklerstudio Superflat Games im Jahre 2012 ein Spiel, welches auf den Namen Lone Survivor hört. Der Indie-Titel, der in kompletter Retrografik daherkommt, sollte dem Horror-Genre wieder neuen Wind geben. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten, weshalb Jasper entschied, das Spiel im Directors Cut neu aufzulegen und auf den PlayStation Konsolen zu veröffentlichen. Zuständig dafür waren Curve, die bereits Thomas was alone entwickelt hatten. Ob der Port von Lone Survivor erfolgreich war und was das Spiel sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

 

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Nicht noch ein Zombie Spiel

Die Welt ist am Ende. Seltsame, gesichtslose Kreaturen treiben ihr Unwesen und der letzte Überlebende versucht seinen Weg durch ein Apartment-Gebäude zu schlagen, in welchem er sich verbarrikadiert hat und wo ihm so langsam die Vorräte ausgehen. Schnell wird dem Spieler jedoch bewusst, dass das noch nicht alles ist. Das Spiel spielt mit der Psyche des Spielers und weckt unterschwellige Angst, jedoch zugleich auch das Interesse, was wohl hinter der nächsten Ecke lauert. Interessanterweise verzichtet Lone Survivor hierbei auf actionreiches Gameplay und besinnt sich auf klassische Adventure-Elemente.  

In Lone Survivor bewegt man sich von links nach rechts und umgekehrt, aber auch durch Türen und Gänge die auf der Z-Achse liegen. Sofern man nicht im Experten-Modus spielt, wird dem Spieler angezeigt mit welchen Objekten er interagieren kann. Viele Dinge landen im Inventar, wo sie kombiniert werden und an anderer Stelle benutzt werden können. Zusätzlich erhält man auch Karten, auf denen man seinen Standort jederzeit prüfen kann, sofern man nicht auf Experte spielt. 

Zusätzlich beeinflussen die Aktionen des Spielers auch den weiteren Spielverlauf. Multiple Enden sind ja heutzutage nicht unbedingt etwas Neues, jedoch erfüllen sie auch in Lone Survivor ihren Zweck. Je nachdem wie der Spieler sich verhält, z.B. seinen eigenen Drogenkonsum oder den Anderer fördert, oder ob man viele Gegner tötet, verändert sich auch der Verlauf des Spieles. Gute Aktionen, wie die Aufnahme und Pflege einer Katze oder das Kümmern um Überlebende verschieben das Karma demnach in die andere Richtung, verbauen aber auch andere Möglichkeiten.

 

Retro Charme und trotzdem neu

Die Optik von Lone Survivor kommt in altbackender 16-bit Pixelgrafik daher. Die 2D-Charaktersprites beschränken sich auf simple Animationen. Es gibt zwar auch Lichteffekte, doch auf Schatten wird aufgrund der 2D Ansicht verzichtet. Auch die Umweltanimationen sind sehr einfach gehalten und die Schrift ist teilweise auf dem großen Bildschirm schwer zu lesen. Dennoch versprüht es Charme vom ersten Pixel an und besonders Retrofans werden sie lieben.

Passend dazu ist der Sound auch recht einfach gehalten, doch hier kann Lone Survivor ordentlich punkten. Die kratzenden, brodelnden und quietschenden Geräusche wecken sofort Unbehagen im Spieler und erinnern direkt an jene, welche Akira Yamaoka für Silent Hill kreiert hat. Ebenfalls daran angelehnt, sind die ruhigen Passagen, welche fast komplett ohne Ton auskommen. Hier hat Jasper sich von den ganz Großen inspirieren lassen.

Ebenso alt ist wohl auch die Art des Horrors. Es wird auf subtile Art Angst vermittelt, die Geräuschkulisse und die absolute Dunkelheit sind viel wichtiger als Hollywoodreife Jumpscares. Eigentlich vermittelt das Spiel genau das, was sich die Leute seit Jahren von großen Spielereihen wie Resident Evil wieder wünschen. Und hier finden sie es, in einem kleinen unscheinbaren Indie-Spiel. Man hat es so lang schon nicht mehr gehabt, dass man glatt meinen könnte, es sei eine ganz neue Art von Horror.

 

Lokalisierung ftw!

Lone Survivor ist für den PC nur in Englisch erhältlich, umso erfreulicher, dass man sich nun um eine deutsche Lokalisierung bemüht hat. Diese ist kaum zu bemängeln und bereichert das Spielerlebnis für nicht-englischsprachige Spieler ungemein. Seltsamerweise ist der Game Over-Screen auf Französisch, die x-Taste ist jedoch in jeder Spache erkennbar.

 

 

Exklusiv - Der Directors Cut

Der neue Release auf Sonys Konsolen bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Neue Interaktionsmöglichkeiten, neue Szenen und sogar neue Enden locken selbst Kenner der PC Version an die Konsole. Vor allem der New Game+ Modus sorgt für viele neue Überraschungen und wer alles schaffen will, der muss sein Hirn rauchen lassen. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Andere Vorteile sind sicherlich Cross-Buy und Cloud Saving. Wer zu Hause am Fernseher spielt und unterwegs auf der Vita weiterspielen will, kann einfach seinen Spielstand übertragen. Auch wenn man das Spiel vielleicht nicht unbedingt unterwegs spielen sollte, eher nachts, unter der Bettdecke.

 

Überleben XXL

Nicht nur, dass die Welt von Lone Survivor von unvorstellbaren Kreaturen bevölkert wird, nein, man hat auch mit ganz alltäglichen Dingen zu tun. Wir alle kennen das Problem: die Apokalypse steht vor der Tür und der letzte Einkauf ist schon ein paar Tage her, sodass der Kühlschrank nur noch ein paar gammelige Fleischstücke hergibt, die sich allenfalls zum Ablenken von Zombies eignen.

Deshalb muss man sich als Überlebender im Großstadtdschungel nach Nahrung umsehen und auch nach Geräten wie Töpfe, Eimer und Propangas Ausschau halten. Denn nur ein satter und ausgeruhter Überlebender, ist ein guter Überlebender. Manchmal kann man Hunger und Schlaf auch durch Tabletten vertreiben, doch nagt dies arg an der Psyche, ebenso sind Rattensnacks der mentalen Gesundheit nicht zuträglich.

Deshalb muss man sich ab und zu auch mit Überlebenden unterhalten, selbst wenn es sich dabei um eine Topfpflanze, ein Kuscheltier oder imaginäre Freunde handelt. Zu guter Letzt muss man sich um Waffen kümmern, damit man sich seiner Feinde erwehren kann. Wie etwa eine Pistole oder Leuchtfackeln. Diese sind äußerst wertvoll und können gegen andere Items getauscht werden.

 

Trophäencheck

Der Großteil der Trophäen ist versteckt und für Leute, die nicht nachschauen können, was sie bedeuten, nur schwer zu bewerkstelligen. Einfach so im Spielverlauf erhält man nur die Trophäe für das Durchspielen, alle anderen beziehen sich auf verschiedene Aktionen, die der Spieler ausführen kann, jedoch nicht muss. Ebenfalls können die Trophäen leicht verpasst werden und es gibt auch welche für verschiedene Enden.

Ach, und unüblich zu anderen Spielen, erhält man hier nur Trophäen, wenn man sich ins Bett legt - und somit speichert. Mehrfaches Durchspielen ist somit schon Pflicht, aufgrund des Faktes, dass es sich um ein Adventure handelt, sind es für Trophäenhunter mit Komplettlösung und Leitfaden allerdings einfache Trophäen. Und das Beste ist, am Ende wird man mit einer neuen glänzenden Platintrophäe belohnt. Und Auch nur mit einer, denn PlayStation 3 und PlayStation Vita teilen sich eine gemeinsame Liste.

 

Fazit

Silent Hill ist zurück. Nur unter einem anderen Namen. Und ohne Silent Hill. Und ohne Nebel. Aber ansonsten kommt direkt nach Start des Spiels Silent Hill-Feeling auf, welches auch im weiteren Spielverlauf nicht abflaut. Die verrückten Figuren die man trifft, die Gegner, ja selbst das Design der Taschenlampe erinnern den leidenschaftlichen Horror-Spieler an die gute alte neblige Stadt.

Einziger Wermutstropfen: die Spielzeit. In nur 4 Stunden hat man das Spiel leicht durchgespielt, allerdings wird man durch verschiedene Wege und Enden dazu animiert, das Spiel gleich noch einmal anzuwerfen. Auch die Grafik wird nicht jeden direkt ansprechen, der Pixellook nicht mag, welchen man übrigens besser auf der Vita genießen kann. Wenn es einem gefällt, umso besser, denn dann kann man sich auf ein hervorragendes Horror-Adventure freuen.

 

8.5/10

     

Bearbeitet von Tomekk20
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