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IGNORIERT

NAtURAL DOCtRINE im Test für die PS4 - Natürliche Auslese für Strategen


Realmatze

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Seid ihr es auch Leid immer und immer wieder das Selbe zu spielen? Habt ihr es satt, dass die Gegner in euren Spielen nur wie Bauern herumstehen und ihrer einzigen Aufgabe nachgehen, eurem Schwert zum Opfer zu fallen? Wollt ihr mal wieder so richtig schön frustriert sein, weil ihr keine Ahnung habt, was ihr eigentlich falsch gemacht habt? NIS America hat mit NAtURAL DOCtRINE dann vielleicht genau das richtige für euch in den Westen geholt. Was ihr sonst noch davon erwarten könnt, erfahrt ihr in unserem Test.https://trophies.de/wp-content/uploads/2014/10/NaturalDoctrine_SB.jpg

Digitales Tabletop Gespiele

Startet man das Spiel, so springt man direkt in die Action hinein. In einem kleinen Tutorial werden dem Spieler direkt die wichtigsten Aspekte des Spiels erklärt. Am oberen Bildschirmrand sieht man welche Figur als nächstes an der Reihe ist, am unteren Bildschirmrand sieht man den Status der ausgewählten Figur und auf der rechten Seite kann man den Status des ausgewählten Ziels sehen. Oben links ist dann das Aktionsmenü. Erst einmal sieht alles wie in einem typischen Rollenspiel aus, auch wenn die Anzeigen etwas größer sind.

Soweit so gut, wenn man sich allerdings bewegen will, merkt man worum es sich tatsächlich handelt. Natural Doctrine ist ein rundenbasiertes Strategiespiel in welchem man sich nach und nach vorwärts bewegt, aber stets nur eine begrenzte Reichweite hat. Diese wird dabei jedoch nicht in Schritten, sondern in Feldern gemessen. Also glaubt man erst einmal, es sei vollkommen egal, wo man die Figur hinstellt, denn wenn es in den Nahkampf geht, laufen die eh alle auf einen Haufen. Trotzdem ist die Positionierung essentiell für den Sieg.

Der offensichtliche Grund ist die Nutzung der Umgebung als Deckung. Man kann zwar jederzeit sehen wo sich der Gegner aufhält, steht man allerdings hinter einem Objekt oder einer Figur mit erhobenem Schild, ist man dort vor Fernangriffen sicher. Der ungewöhnliche, jedoch wichtigste Grund, sind die Action Links. Mit bestimmten Aktionen kann man die Reihenfolge der Akteure verändern und zusätzlich die Kraft seiner Angriffe boosten. Und je weiter man dabei auf dem gleichen Feld voneinander entfernt steht, desto mächtiger wird der folgende Angriff.

 

Dafuq did just happen?

Diese Action Links sind der Grund, warum Natural Doctrine sich von anderen Spielen dieser Art abhebt. Das gesamte Spielgefüge wird durcheinander gebracht und jede Aktion will wohl überlegt sein. Das Problem: die KI hat das System schon drin, bevor man überhaupt verstanden hat was all die Linien und Zahlen zu bedeuten haben. Das bedeutet, dass man schnell nur noch mit offenem Mund vor dem Bildschirm sitzt und hilflos dabei zusehen muss wie aus einem kleinen Goblin eine ganze Armee wird die alle sich miteinander verbinden und die eigenen Figuren mit einem Schlag vernichten.

Im Gegensatz zu anderen Spielen reicht es oft aus, wenn nur eine der Figuren im Einsatz fällt, weshalb man nicht mal eben so Einen auf Opfertour schickt. Auf jeden Fall realistisch, so ist jeder Charakter gleich wichtig. Gemeinerweise sind die Dungeons auch gespickt mit Fallen. Durch Türen kann man nicht hindurch sehen und öffnet man eine, so kann man schnell mal vor einem übermächtigen Feind oder einer riesigen Armee stehen, die dann kurzen Prozess machen.

Fies ist auch, wenn man gerade so eine schöne taktische Position eingenommen und diese dann nach hinten los geht. Wenn man zum x-ten Mal mit dem Fernkämpfer seinen eigenen Leuten in den Rücken geschossen hat beginnt man die Taste für die dritte Person Sicht zu lieben und wenn aufgrund einer Zwischensequenz schon wieder alles durcheinander gewürfelt wurde fängt man an, seine eigenen Leute zu hassen. Besonders wenn diese nach dem Sieg über einen Feind vorrücken und direkt in die Schussbahn der nächsten Gegner laufen. Das hätte man anders lösen können, da die gute Gegner KI einem immer wieder Fallen stellt.

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This is Ritterorden from Feste

Überraschung, ein NIS Titel in dem es auch deutsch gibt – allerdings anders als gedacht. Natürlich ist wie üblich die gesamte Synchronisation und der Text auf Englisch, wahlweise ist auch japanisch verfügbar. Viele Orte, Namen und Organisationen sind jedoch auf Deutsch, was einen ungewollt komischen Effekt bei deutschen Spielern erzeugt.

Netterweise kann man auch auswählen, auf welche Weise die Charakterbilder bei Gesprächen angezeigt werden. Normal ist der Anime-Stil, da bekommt man eben Anime-Grafiken präsentiert. Full erstreckt ein komplettes Profil über die gesamte rechte Seite und füllt das ohnehin schon überladene Bild noch mehr, dafür bekommt man sofort mit, wenn es was zu lesen gibt. Realistic hingegen könnte auch ein alternativer Anime-Stil sein.

Natural Doctrine erforderte jedoch eine weitere Art der Lokalisierung. Für einen westlichen Release hat man sich entschlossen, den Schwierigkeitsgrad herabzusenken. Wir danken es, ohne das Gefühl zu haben mit Samthandschuhen angefasst zu werden, denn selbst auf Easy wird man noch oft genug den Game Over Schriftzug sehen und das auch noch schneller als man erwartet. Wer allerdings darauf steht, kann sich auch in dem ursprünglichen Schwierigkeitsgrad als Wischmopp zur Verfügung stellen.

 

Story? Ja Moment die war hier grad irgendwo..

Natural Doctrine hat eine Geschichte, die ist allerdings recht banal und belanglos. Ein paar Völker sind im Krieg, es geht um Rohstoffe und ein paar Helden raffen sich zusammen um eine dunkle Bedrohung aufzuhalten. Viel bekommt man nicht mit, da ein Großteil in Textfeldern mitten in den Schlachten erzählt wird und Zwischensequenzen in in-Game Grafik gezeigt werden. Das klingt im ersten Moment zwar nicht so kritisch, jedoch ist man so mit dem taktischen Positionieren seiner Mannen (und Frauen) beschäftigt, dass man verführt wird, mit dem Finger die Überspringen-Taste zu betätigen.

Wenn man sich nicht gerade durch Dungeons oder Schlachtfelder schlägt, bekommt man eine Weltkarte als Oberwelt präsentiert. Hier klickt man einfach mit dem Zeiger auf das gewünschte Zielgebiet und es geht in die nächste Schlacht. Manchmal erschließt sich einem nicht ganz, warum man den Zeiger nur über Umwege auf bestimmte Gebiete bewegen kann, aber sei’s drum.

Der wichtigste Punkt der Oberwelt ist nämlich das Speichern. Begibt man sich in einen Dungeon, so ist man gezwungen ihn erfolgreich abzuschließen – oder alles zu verlieren, wofür man die letzten Minuten oder Stunden gekämpft hat. Gnädigerweise haben die Entwickler Checkpoints eingebaut, die jedoch sehr sporadisch verteilt sind und das Spiel nicht speichern. Schließt man es, muss man diesen wieder von vorn angehen.

Ansonsten ist es auch wichtig seine Charaktere mit dem gefundenen Loot auszurüsten und bei Level-ups ihnen neue Skills zuzuweisen. Bei vielen ist dies die einzige Möglichkeit, Heiltränke mit in den Kampf zu nehmen. Und diese wird man brauchen. Viele davon. Netterweise weist das Spiel den Spieler sogar darauf hin, wenn man noch ein paar Punkte nicht zugewiesen hat. Manchmal kann ein neuer Skill genau das sein, was man im Kampf braucht.

 

https://www.youtube.com/watch?v=TT_hZ3lbv6s

Miteinander, Gegeneinander, immer und überall

Natural Doctrine verfügt auch über einen Multiplayer, auf den man vom Hauptmenü aus zugreifen kann. Seine Truppe baut man dabei aus allerlei Figuren des Spiels auf. Das trifft auch auf sonst feindlich gesinnte Truppen zu. Wie in einem Kartenspiel stellt man sein Deck zusammen und kann dabei nur eine begrenzte Anzahl von Wertigkeit mit sich führen. Hierbei wird zwischen Bronze, Silber, Gold und Platin unterschieden, zwischen Deckkosten und Kartengröße. Weder die Kosten, noch die Größe darf überschritten werden, damit es einigermaßen fair bleibt. Am Ende wird dann noch das Deck von F- bis S+ benotet und dann kann es auch schon los gehen.

Man kann sich entscheiden zwischen einem Vs Battle und einem Coop Spiel. Egal wofür man sich am Anfang entscheidet, das man ordentlich auf die Mütze bekommt ist bereits vorprogrammiert. Die KI scheint um einiges brutaler zu sein, als noch im Singleplayer und ohne den Kauf von Booster-Packs wird man auch nicht viel weiter kommen. Die erforderlichen CP bekommt man durch Spiele und regelmäßiges einloggen jedoch recht gut zusammen.

Natural Doctrine ist jedoch nicht nur für die PlayStation 4 erschienen. Auch die PlayStation 3 und die PlayStation Vita wurden versorgt und so ist es natürlich schön zu wissen, dass diese Spiele Cross-Play unterstützen. Somit ist es egal für welche Version man sich entscheidet, man kann auch plattformübergreifend gegeneinander antreten und sofern genügend Leute das Spiel spielen, wird man immer jemanden finden können. Damit man jedoch nicht vergeblich auf schnelles Spiel tippen muss, wird einem netterweise immer die Anzahl der Spieler unten rechts angezeigt.

 

Für die, die schon alles haben

Gleichmal vorweg: Natural Doctrine besitzt eine Platin-Trophäe. Ob man diese allerdings erreichen wird, steht auf einem anderen Blatt. Es ist kaum nötig zu sagen, dass man das Spiel wahrhaft meistern muss, um es zu schaffen. Eine Trophäe spricht davon, dass man niemanden verlieren darf. Kleine Fehler kann man sich also beim Durchspielen nicht erlauben. Der Schwierigkeitsgrad ist für die Trophäen allerdings nicht relevant.

Dafür gibt es noch eine Menge Online-Trophäen. Den Großteil kann man schon in der ersten Online-Session bekommen. Gemein wird es denn allerdings, wenn man jemanden vom höheren Rang besiegen soll, oder gar 100 Matches gewinnen muss. Wie gut dass man sich dafür auch Online verabreden kann, somit kann dies zu einer reinen Fleißaufgabe heruntergeschraubt werden.

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Fazit

Natural Doctrine ist kein besonders gutes Spiel. Es ist unfair, erbarmungslos und strotzt nur so vor fragwürdigen Designentscheidungen. Der Bildschirm ist mit Anzeigen zugepflastert und man wird mit Statistiken geradezu zugebombt. Hinzu kommt es, dass das Spiel während des Tests mehrmals in einer Dauerschleife festgefahren oder gar ganz abgestürzt ist, was jedoch mit Patches behoben werden kann.

Und dennoch ist Natural Doctrine genau das Spiel, welches einen dazu herausfordert, es immer wieder und wieder zu versuchen. Nur noch ein Dungeon, nur noch eine Truhe, nurnoch einen Level aufsteigen oder nurnoch ein Multiplayer-Match. Ratzfatz sind daraus mehrere Stunden geworden und man fragt sich, wo die Zeit geblieben ist. Gerade wer einen Faible für Strategie-Rollenspielen hat, sollte mal den einen oder anderen Blick riskieren.

6.5/10

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