supersushi Geschrieben 10. Juli 2014 Teilen Geschrieben 10. Juli 2014 Letztes Jahr kam der erste Teil der Anomaly-Reihe mit dem Namen "Warzone Earth" auf die PlayStation 3. 11 Bit Studios brachten damit ein Spiel auf den Markt, das mal die andere Seite des Tower Defense Genres zeigen sollte. Der Spieler übernahm dabei die Kontrolle über die sich bewegenden Einheiten und musste den Türmen in den Hintern treten. Nun, ein Jahr und eine Konsolen-Generation später erscheint der zweite Teil. Zwar ohne schicken Beinamen, aber mit dem gleichen Spielprinzip. Ob Anomaly 2 begeistern kann oder man im Store doch lieber weiter stöbern sollte, erfahrt ihr in unserem Test. https://trophies.de/wp-content/uploads/2014/10/SB-Anomaly2.jpg "Anomaly-Tanks, roll out!" Wenn man sich im PlayStation Store die Screenshots dazu anschaut wirkt Anomaly 2 auf den ersten Blick wie ein weiteres simples Tower Defense Spiel. Ein zweiter Blick lohnt sich aber definitiv: es ist ein Tower ->Offense<- Spiel. Das bedeutet, dass man nicht die Türme bauen muss um eine große Anzahl Feinde daran zu hindern über die Karte von A nach B zu kommen, sondern die andere Seite spielt. Es gilt seinen Trupp sicher an den Türmen vorbei zu lenken. Da die meisten Spiele in diesem Genre eher auf den Defense-Stil ausgerichtet sind, reizt diese Abwechslung auf jeden Fall. In Anomaly 2 steuert man eine einzelne Spielfigur und kann sich mit ihr frei bewegen. Der eigentliche Einsatztrupp besteht aus Panzern, die sich auf Knopfdruck in zweibeinige Roboter verwandeln können (Michael Bay wäre stolz auf das Spiel!). Diese folgen einer von euch fest gelegten Route über die Karte. Ihr habt die Runde gewonnen, wenn es zumindest eine eurer Figuren über die Karte geschafft hat. Die von euch gesteuerte Spielfigur ist im direkten Kampf lediglich als Beobachter zu gebrauchen, da diese keine Waffen oder Ähnliches hat. Man sollte sich hier also nicht direkt vor die Türme stellen, da man selbst auch eine Lebensanzeige hat. Stirbt die steuerbare Spielfigur habt ihr ebenfalls verloren. So nach den ersten paar Worten klingt eure Einheit jetzt zwar ein wenig nutzlos, ist sie aber keineswegs. [gallery columns="4" ids="49379,49380,49377,49376"] Der kleine Heiler Die steuerbare Spielfigur dient als euer ausführendes Organ im Spiel. Ihr könnt mit ihr nach vorne laufen und die gegnerischen Türme schon mal ausspähen, so dass ihr gleich wisst, in welchem Modus der Panzer ihr ihnen am besten gegenüber treten solltet. Da die Feuerkraft und Reichweite der Einheiten je nach Modus stark variiert, solltet ihr diesen Vorteil unbedingt nutzen und nicht ohne vorherige Infos um die nächste Ecke marschieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Spielfigur ist die Möglichkeit zur Aktivierung von bestimmten Fähigkeiten. Wenn ihr Türme zerstört hinterlassen diese oft sammelbare Hilfestellungen für euch. Durch eine dieser Fähigkeiten könnt ihr beispielsweise euch und eure Einheiten heilen bzw. reparieren lassen. Ihr erschafft für eine begrenzte Zeit eine Art Energiefeld, durch das alles, was hindurch fährt oder läuft, repariert wird. Hier muss man schauen, dass man es also taktisch klug auf der Karte positioniert. Mitten in einem Feuergefecht mit den Türmen kann es schon helfen, wenn eure Einheiten währenddessen immer wieder repariert werden. Ihr könnt mit diesen Fähigkeiten aber auch direkt in einen Kampf eingreifen und nicht nur den Sanitäter mimen. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, dass ihr die Türme durch das Aktivieren einer solchen Fähigkeit ablenken könnt. Ihr könnt an ihnen vorbei laufen, Köder hinter ihnen ablegen und dann genüsslich dabei zuschauen, wie eure Einheiten den Turm auseinander nehmen, während dieser nutzlos auf eine Wand schießt. Da diese Fähigkeiten aber nur einsetzt werden können, wenn ihr sie vorher entsprechend eingesammelt habt, solltet ihr sparsam damit umgehen und sie nur nutzen, wenn sie auch wirklich gerade hilfreich sind. Warum das alles? Ach egal. Die Story ist unterteilt in 15 Missionen und vom Prinzip her alle gleich aufgebaut. Es wird zwar versucht einigermaßen eine Hintergrundgeschichte in das Spiel zu bekommen, aber die interessiert eigentlich niemanden. Zumal es auch kein guter Anfang ist, wenn gleich in der ersten Mission, die an sich mehr ein Tutorial ist, der erste Charakter zu dem man eine Verbindung aufbaut, stirbt. Da fühlt man mit dem abgestürzten Piloten mit und will ihm unbedingt helfen und zack, direkt wieder weg. Wirklich Lust auf die nächsten Zwischensequenzen bekommt man da nicht. Aber ist an sich auch nicht nötig. Es geht grob darum, dass man die Menschheit vor den Maschinen (den Türmen) retten muss und dafür bestimmte Ziele erreichen muss. "Erreiche das Labor, um die Informationen zu sichern", etc. Ist vollkommen wurscht. Das Gameplay an sich ist es, das dabei Spaß macht und den Spieler bei Laune hält. Da ist es dann auch nicht so wild, dass die Sprachausgabe nur in Englisch ist und die Texte in Deutsch unten am Bildschirmrand stehen. Das Menü ist aber ebenfalls auf Deutsch, immerhin. https://www.youtube.com/watch?v=BgVG-Af1xEE Zwar im Multiplayer, aber doch allein Tjoa, "Multi" kann man dabei wirklich in Anführungszeichen setzen. Leider spielt absolut niemand dieses Spiel online. Wenn man sich also mit realen Gegnern messen will überzeugt man am besten einen Kumpel sich das Spiel auch zu kaufen. Ansonsten ist man da allein auf weiter Flur. Schade eigentlich, gerade solch ein Spiel kann jede Menge Spaß machen, wenn man mal beide Seiten spielen kann und nicht immer nur auf der Turm-Seite steht. Wenn man es doch online mit der "Auto. Zuteilung" Funktion versucht und auf einen zufälligen Gegner hofft muss man jede Menge Geduld mitbringen. Noch mal, wirklich schade. Anomaly 2 macht gerade im Multiplayer wirklich Spaß. Das Ziel ist es eine bestimmte Anzahl an Punkten zu erreichen. Wenn man dabei das Team "Gruppe" wählt spielt man den aus dem Singleplayer bekannten Einsatztrupp. Man baut seine mobilen Einheiten und muss versuchen eine bestimmte Anzahl an Generatoren des Gegners zu zerstören. Hierbei kommt das gleiche Prinzip wie im Einzelspieler zur Anwendung. Man baut seine Einheiten, verbessert sie mit Upgrades, legt seine Laufroute fest und versucht die gegnerischen Türme zu zerstören. Ganz interessant dabei ist, dass der Gegner sehen kann, welche Laufroute man gewählt hat. Er kann sich also entsprechend vorbereiten. Wenn man das Team "Türme" nimmt spielt man im klassischen Tower Defense Stil. Hier gilt es Türme so aufzustellen und auszurüsten, dass der Gegner nicht an die Generatoren heran kommen kann. Wie vorhin erwähnt kann man zwar die Laufroute des Gegners sehen und sich dementsprechend eine Taktik überlegen, allerdings hat man auch einen Nachteil: der Gegner kann sehen, wo man seine Türme gerade bauen lässt. Heißt er kann seine Einheiten entsprechend vorbereiten und in den richtigen Modus verwandeln. Trophy-Check Die meisten Trophäen beschränken sich auf die Story sowie das Sammeln / Zerstören von einer bestimmten Anzahl Gegenständen / Türmen. Das größte Problem dürften die Mehrspieler-Trophäen darstellen, da man diese ohne einen realen Partner nicht bekommen kann. Nicht, weil sie so schwierig sind, sondern weil 50 Spiele gewinnen nicht machbar ist, wenn es online keine Gegner gibt. Wenn ihr hier die Platin erhalten wollt sucht euch also einen gleich gesinnten. [gallery columns="4" ids="49378,49382,49383,49384"] Fazit Anomaly 2 ist ein Spiel, das durchaus Spaß macht. Mal die andere Seite zu spielen und seinen Frust an den Türmen auszulassen ist eine Abwechslung, die in diesem Spiel gut funktioniert. Die Schwierigkeit ist dabei zwar fordernd, aber nicht unfair. Wer eine größere Herausforderung sucht kann den Schwierigkeitsgrad auf "Alptraum" stellen und dort sein Glück versuchen. Mithilfe der Fähigkeiten kann man direkt in das Spielgeschehen eingreifen und muss nicht nur zuschauen, bis endlich die Action mit den Türmen losgeht, das hat definitiv einen Daumen hoch verdient! Dass das Spiel echt niemand online spielt ist schade, aber das kann man 11 Bit Studios nicht vorwerfen. Wenn er denn spielbar ist macht der Multiplayer durchaus Spaß. Unterm Strich bleibt ein solides Spiel, das Spaß macht, einen jetzt aber nicht ewig fesselt. Wenn die "Story" durch ist bleibt kein hoher Wiederspielwert. 7/10 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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