Realmatze Geschrieben 11. Dezember 2013 Teilen Geschrieben 11. Dezember 2013 Was ist klein, gelb und flauschig? Ein Tennisball! Und wenn es lebendig ist? Ein Küken! Und wenn es eine ganzes Arsenal von Waffen quer durch die Galaxien trägt? Ein Lombax! Ratchet and Clank meldet sich wieder zurück. In ihrem nunmehr zwölften Abenteuer wollen sich der Lombax Ratchet und sein kleiner Roboterfreund Clank wieder auf alte Wurzeln zurückbesinnen, nachdem ihr Ko-op Abenteuer und das kompetitive Multiplayerspiel von den Fans eher belächelt wurden. Zusätzlich soll das Spiel die Brücke zwischen der Future Trilogie und einer ganz neuen Trilogie bilden, also ist es quasi ein Garant für weitere Teile rund um das verrückte Duo, welches schon zu einem Maskottchen der PlayStation geworden ist. Da zwölf schon eine ziemliche Hausnummer ist, stellt sich natürlich die Frage, ob die Serie nicht inzwischen schon etwas ausgelutscht ist. Wie wir dazu stehen, erfahrt ihr in unserem Test. Der Weltraum. Unendliche Weiten.. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Aphelion mit dem Ratchet and Clank schon so manche Welt bereist haben. Starten tut das Spiel jedoch nicht auf Aphelion, sondern auf einem viel größeren Raumschiff, mit dem Ratchet, Clank, Cronk, Zephyr und der dicke Wartungstechniker die Ganovin Vendra Prog in ein Gefängnis überführen sollen. Aus der routinemäßigen Fahrt wird plötzlich ein gefährliches Abenteuer, als Vendras Bruder Neftin ihr zum Ausbruch verhilft und das Schiff mitsamt Crew in die Luft gejagt wird und nur der Lombax mit seinem Roboterfreund entkommen können. Danach dreht sich die Handlung um eben jene zwei Ganoven, ihre Vergangenheit und ihre Pläne für die Zukunft. Diese waren, wie sollte man es anders erwarten, nicht immer böse und nur durch eine unglückliche Verkettung von Zufällen wurden sie zu den Übeltätern gemacht, die sie heute sind. Und wenn dann auch noch Monster aus anderen Dimensionen dazukommen, dann ist die Sache sowieso gelaufen und es können nur noch die Helden Herr der Sache werden, die schon so oft das Universum gerettet haben. Und vielleicht erfährt auch Ratchet etwas mehr über den Verbleib seines Volkes. Hübsch, aber kommt da noch was? Technisch gesehen hat sich Ratchet and Clank Nexus kaum verändert, man könnte glatt von Stillstand reden. Das ist aber gar nicht schlimm, da die Future Trilogie bereits hervorragend aussah und es auch nichts an der Steuerung zu rütteln gab. Auch das Design orientiert sich da eher an die neueren Spiele, was, wenn man an Quarks Kinn denkt, bei einigen sicherlich sauer aufstoßen, anderen jedoch nicht einmal auffallen wird. Die Entscheidung, das Spiel noch für die (inzwischen) Last Gen erscheinen zu lassen wird viele sicherlich freuen, andererseits möchte man ja auch ein Zeichen mit dem Spiel setzen und ein Release auf der PlayStation 4 hätte dies sicherlich unterstützt. Denn so langsam fallen die Schwächen der Konsole mehr und mehr auf, denn so schön und farbenfroh doch alles designt ist, bei Schattenfehlern und Kantenflimmern werden die technischen Grenzen der PlayStation 3 doch mehr und mehr deutlich. Für Handheldfreunde wird allerdings eine PlayStation Vita Version erscheinen und nach dem Desaster von QForce kann man nur hoffen, dass man dort keine Abstriche machen wird. Jump’n Run’n Shoot Ratchet and Clank Nexus setzt auch wieder auf das altbewährte Rennen und Schießen, verpackt in einen Plattformer mit Rätseleinlagen. Eben genau das, was man sich von einem Ratchet and Clank wünscht. Hinzu kommen natürlich die Waffen, die von Spiel zu Spiel immer verrückter werden, jedoch im Kern dieselben bleiben. Man rennt also herum und schießt sich durch die verschiedensten Gegnertypen, mit den verschiedensten Munitions- und Waffenarten und löst hin und wieder mal ein Rätsel oder schaut eine Videosequenz. Kein Schnickschnack und kein Pipapo, so wollen wir das. An Stelle der Schloßknackerrätsel sind nun Gravitationsrätsel getreten, in denen man Clank durch eine andere Dimension steuert, in der er die Möglichkeit hat, die Gravitation in vier Richtungen zu ändern. Es sind kleine 2D Jump’n Run-Einlagen, die Spaß machen und das Spiel etwas auflockern, für Leute die sich von Zeitdruck unter Stress setzen lassen jedoch auch Ärger bedeuten können. Und das alles, wobei man dadurch doch nur irgendeinen Durchgang öffnet. Gravitation scheint gleich zu Beginn jedoch auch der Grundkern des Spiels zu sein. Die Gravitboots wurden erweitert, wodurch Ratchet sich nun auch in der Schwerelosigkeit von Magnetfeld zu Magnetfeld bewegen kann und sich dabei wie Isaac Clarke fühlen muss. Auf dem ersten Planeten erhält man ein weiteres Gerät, mit dem man Gravitationsströme beeinflussen und somit verschiedenste Physikrätsel lösen kann. Dadurch zieht sich das Thema wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel, wobei man den Entwicklern hoch anrechnen muss, wie unaufdringlich das funktioniert. A Quest for more Leider ist die Freude nur von kurzer Dauer. Wer sich nicht groß in der Welt umschaut wird das Spiel in knapp 5 Stunden beendet haben. Dafür bekommt man jedoch auch einiges geboten und bei einem Preis von weniger als 30 Euro ist das wahrlich lobenswert. Doch damit nicht genug: wer damals keine 15 Euro in das (trophäenlose) Rachet and Clank A Quest for Booty investieren wollte, der kann das Spiel nun nachholen, denn auf der BD ist als Extra eine Berechtigung zum Download des Spiels vorhanden. Vollkommen kostenfrei kann man dann das Abenteuer der Future Trilogie nachholen, welches zwischen Tools of Destruction und A Crack in Time spielt. Hier ist Ratchet auf der Suche nach seinem Freund Clank und erforscht dabei einen Planeten um mehr über den Verbleib seines Freundes und die mysteriösen Zoni herauszufinden, die für sein Verschwinden verantwortlich sind. Auch wenn storymäßig die beiden Spiele nicht ganz zusammenpassen, so ist es doch lobenswert, dass die Entwickler dieses Spiel als nette Dreingabe mit dazugelegt haben. Das Spiel ist zwar noch kürzer als Ratchet and Clank Nexus, jedoch bilden sie gemeinsam eine ordentliche Spielzeit und man kann nur immer wieder wiederholen: für den Preis kann man echt nicht meckern. Irgendwas ist anders Wie bereits festgestellt, macht Ratchet and Clank Nexus spielerisch alles richtig. Auch der Humor stimmt. Es gibt kleine Eastereggs und Anspielungen auf andere Videospiele, wie beispielsweise Audiotagebücher die ja eher ungewöhnlich für die Ratchet and Clank Serie sind. Ebenso ist die Gestaltung der Level sehr gut gelungen und man bekommt sofort das Gefühl, wieder die guten alten Spiele zu spielen. Und natürlich sind da auch die Waffen, wie sie verrückter und kreativer kaum sein könnten. Und dennoch lässt mich das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmt. Die Witze wollen nicht mehr so recht zünden und vieles erscheint doch zu bekannt, zu gleich den Vorgängern. Es mag die Ermüdung sein, die sich nach so vielen Spielen einstellt, vielleicht ist es auch so, dass man mit der Zeit älter geworden ist und man sich selbst einfach weiterentwickelt hat. Zum Glück ist das jedoch Geschmackssache und wer noch frisch mit der Serie in Kontakt gekommen ist, der wird garantiert anders empfinden. Der Stolz von Fastoon Wenn diese Wortgruppe auf dem Bildschirm des Spielers erscheint, dann weiß man, man hat die heißbegehrte Platintrophäe erreicht. Im Falle von Ratchet and Clank Nexus bedeutet dies keinesfalls einen Weg voller Überraschungen. Die Trophäen sind denen, die man in den anderen Spielen bereits erreichen konnte, sehr ähnlich. Neben den storyrelevanten Dingen muss man das Spiel auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad abschließen und den Herausforderungsmodus beenden. Dies klingt schwerer, als es im Endeffekt ist, denn man muss auch zusätzlich alle Collectibles sammeln und seine Waffen auf das Maximum bringen, wodurch besonders für geübte Ratchet and Clank Fans der Herausforderungsmodus ein Klacks darstellen sollte. Fazit Ratchet and Clank Nexus macht alles richtig, was seine Vorgänger falsch gemacht hatten. Eine solide Singleplayerkampagne mit Witz und Herz, wie man es aus den alten Zeiten kennt. Und eigentlich erhält man sogar zwei Kampagnen, wenn man die kostenlose Dreingabe bedenkt. Doch wie es halt so ist, wenn man bekommt, was man will, ist man immer noch nicht zufrieden. Man sehnt sich doch nach Veränderung, auch wenn man nicht will, dass das Spiel sich ändert. Wer also noch nie was mit der Reihe anfangen konnte, für den ist Ratchet and Clank Nexus nichts. Wer schon immer Fan der Reihe war, wird sich freuen, dass man wieder ein gutes altes spaßiges Spiel bekommt, so wie man es immer lieb und gern hatte. Im Gegenzug sollte man sich allerdings nicht wundern, wenn es inzwischen zu Ermüdungserscheinungen kommt. Wenn man allerdings einfach nur mit seinem Lieblingslombax Spaß haben will, kann man bedenkenlos zugreifen. 7.5/10 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Erstelle eine Antwort
Du kannst jetzt einen Beitrag verfassen und dich im Anschluss registrieren. Wenn du bereits einen Account hast, dann melde dich bitte an.