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IGNORIERT

Test: Dishonored 2 im Test für die PS4: Wenn die Tante Ärger macht


Marloges

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dishonored-2-fb-share-8ef325c803-266x266.jpg.10643fa38efd17b8f045c399b7a0b136.jpgMit Dishonored 2 entwickelte Arkane Studios nach quälender Warterei ein Sequel für den Überraschungshit Dishonored, der mit cleveren Gameplayideen und einem einzigartigem Artstyle überzeugen konnte. Teil 2 soll seinen Vorgänger natürlich nochmal toppen und versucht das unter anderem durch Implementieren eines zweiten Charakters, der seine ganz eigenen Fähigkeiten hat und sich somit nochmal anders spielt als der Held des ersten Teils Corvo, der auch hier nochmal vertreten ist. Was Arkane sonst noch an Neuheiten zu bieten hat und ob sich das Warten gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Dishonored... again

15 Jahre nach den Ereignissen des ersten Dishonored angesiedelt, sieht man zu Beginn des Spiels einen leicht ergrauten und plötzlich nicht mehr stummen Corvo, der es durch seine Heldentaten schaffte, seine Tochter Emily auf den Thron zu befördern. Diese führt zwar eher ungerne ihre Pflichten aus und ein geheimnisvoller Serienkiller sorgt für einigen Tumult, aber davon abgesehen wirkt die Lage recht friedlich und es scheint als wäre alles in Ordnung... bis zum fünfzehnten Jahrestag der Ermordung von Emilys Mutter. Als das Bankett nämlich gerade losgehen soll und die Delegationen eingetroffen sind, erscheint eine Frau in Schwarz namens Delilah, die behauptet die ältere Halb-Schwester der verstorbenen Kaiserin zu sein und ein Anrecht auf den Thron zu besitzen. Ihre Männer besiegen in rasender Geschwindigkeit die Leibwächter Emilys und selbst Corvo schafft es nicht Delilah zu überwältigen, da diese unsterblich zu sein scheint und bekommt sogar seine Kräfte von ihr geraubt. An dieser Stelle bekommt ihr die Wahl: Wollt ihr als Corvo, dem bereits bekannten Helden des ersten Teils spielen oder doch lieber als Emily, die noch unerfahrene aber nicht untalentierte Kaiserin, die ihren Thron dieses Mal selbst erobert? Wie auch immer ihr euch entscheidet, die andere Person wird von Delilah zu Stein verwandelt und ihr landet in typischer Bethesda-Tradition in Gefangenschaft. Dabei bekommt natürlich jeder der beiden Charaktere seine eigenen Dialoge und die Story verändert sich etwas. Doch erwartet nicht zu viel Variation, im Endeffekt müssen beide Charaktere die gleichen Missionen erfüllen und die gleichen Gegenden bereisen.

 

 

Die harte oder weiche Tour

Und bei dem Versuch zu entkommen startet dann auch das Spiel. Schnell werdet ihr feststellen dass sich im Vergleich zu Teil 1 nur sehr wenig verändert hat. Die Steuerung ist identisch und nach wie vor ist die Spielewelt randgefüllt mit Wertsachen, die sich automatisch in Geld umwandeln, könnt Papiere finden, die euch Hintergrundinformationen zur Geschichte des Spiels geben und natürlich auch mit Heilgegenständen, Waffen und Munition. Ebenso bietet euch das Spiel die Möglichkeit eure Gegner ohne Rücksicht zu töten oder doch den pazifistischen Weg einzuschlagen und sie nur ohnmächtig zu würgen oder einzuschläfern. Beides hat Einfluss auf das Umfeld der Spielewelt und das Ende der Story. Erfreulich ist auch die Menge an Gadgets und Möglichkeiten die euch das Spiel bietet. So variiert eure Ausrüstung von explosiver Sprengkraft in Form von Granaten und Pistolen hin zu Narkose-Minen, Schlaf-, Brenn- oder Blendpfeilen für eure Armbrust und vieles mehr. Dabei ist eure Ausrüstung frei upgradebar, so dass das Geld, das ihr sammelt, auch seinen Nutzen hat. Natürlich ist es auch möglich einfach komplett auf Schleichen zu verzichten und lieber die direkte Konfrontation zu suchen. Durch das recht coole Pariersystem des Spiels könnt ihr Gegner durch das Drücken der Blocken-Taste im richtigen Moment ins Taumeln zu bringen und sofort ausschalten. Zwar merkt man deutlich dass das Spiel eher darauf ausgelegt ist, dass man durch die Gegend schleicht und Konfrontationen vermeidet, aber es ist durchaus möglich mehrere Gegner effektiv auszuschalten, auch nachdem man entdeckt wurde.

Die Kräfte des Outsiders

Auch wenn Corvo seine Kräfte zu Beginn des Spiels verloren hat und Emily nie welche hatte, müsst ihr im Spiel natürlich nicht lange darauf verzichten. Denn schon sehr früh im Spiel gibt es ein Wiedersehen mit dem Outsider, der euch erneut Kräfte verleiht, die euch im Kampf gegen Delilah nützlich sein werden. Witzig ist dabei die Anmerkung die er macht wenn man Corvo steuert. Er findet es nämlich doch etwas seltsam dass Corvo erneut eine Kaiserin retten muss. Interessanterweise könnt ihr die Kräfte sogar ablehnen und komplett ohne übernatürliche Fähigkeiten das Spiel beenden. Das macht aus der eigentlichen Spielerfahrung eine ganz andere und zeigt auch dass die Level so aufgebaut sind dass man sich nicht durch die Gegend teleportieren können "muss" um das Spiel zu schaffen. Während sich Emily und Corvo rein von der Steuerung und den Spielmechaniken identisch steuern, so fällt hier der wesentliche Unterschied im Gameplay auf: Die Kräfte. Beide Charaktere haben grundverschiedene Fähigkeiten. Zwar ist die Teleportation von Corvo im Grunde das Gleiche wie Emilys "Weitreichen" und beide Charaktere haben eine Art Röntgenblick mit der sie durch Wände schauen können, doch davon abgesehen unterscheiden sie sich komplett. So hat Corvo wie gewohnt die Kontrolle über Lebewesen und die Zeit und Emily wartet unter anderem mit einer Schattenform auf, in welcher sie nahezu unsichtbar ist, kann eine Kopie von sich erstellen die Gegner ablenkt und besonders interessant: Die Fähigkeit Domino, mit der man Gegner miteinander verbinden kann und sie alle das gleiche Schicksal erleiden lässt wenn man nur einen von ihnen tötet oder betäubt. Dadurch ergeben sich wieder ganz tolle Kombinationsmöglichkeiten. Wurdet ihr als Corvo entdeckt? Kein Problem, haltet kurz die Zeit an, werft eine Granate und teleportiert euch in Sicherheit. Wollt ihr einen Raum untersuchen, doch drei Wachen stehen nah beieinander? Packt eine Mine auf eine Ratte, übernehmt die Kontrolle über sie und lasst die Mine bei den Wachen in die Luft gehen. Auch mit Emily gibt es böse Möglichkeiten. So könnt ihr mit der Domino Fähigkeit Wachen sogar mit euren erschaffenen Doppelgänger verbinden und müsst nur diesen töten um die Wachen direkt mitzunehmen. Das kreative Einsetzen der verschiedenen Kräfte ist eine große Stärke des Spiels und sollte man unbedingt ausprobieren anstatt einfach nur starr durch die Level zu schleichen.

Runen, Artefakte und was das Herz sonst noch begehrt

Doch nicht nur eure Kräfte können aufgewertet werden, auch euer Körper hat einiges an Potential. Abgesehen von klassischen Gesundheitsverbesserungen könnt ihr beispielsweise eure Sprunghöhe vergrößern, den Fallschaden verringern, das Zeitfenster fürs Kontern vergrößern und noch weitaus mehr, so dass ihr gar nicht genug Runen für alle Skills zusammenbekommt und schwere Entscheidungen treffen müsst. Davon abgesehen gibt es auch noch Knochenartefakte zu sammeln, von denen man eine bestimmte Anzahl ausrüsten kann und die diverse Boni liefern. So erlaubt euch das Anlegen eines Artefaktes im Wasser Mana zu regenerieren oder mit gezogenen Waffen schneller zu laufen. Es ist nun auch möglich eure eigenen Artefakte herzustellen, indem ihr Knochenteile sammelt und bereits gesammelte Artefakte auseinander nehmt um dessen Effekte zu sammeln. Diese könnt ihr dann wieder zusammensetzen und erhaltet somit Artefakte, die direkt drei oder vier Effekte auf einmal besitzen und somit platzsparend sind für eure begrenzten Slots. Ein tolles System, welches wieder etwas mehr Tiefe in das Spiel bringt. Damit es euch in den teilweise sehr weiträumigen Leveln auch möglich ist die ganzen Runen und Artefakte zu finden bekommt ihr ein Herz, welches euch die Positionen eben jener Gegenstände anzeigt. Doch hilft dies auch nur bedingt, denn auch wenn man die Richtung und Entfernung zum Gegenstand kennt, muss man Herausfinden wie man hinkommt. Viele sind nämlich an Orten an die man schwer gelangt, hinter verschlossenen Türen, Safes oder schlicht bei einem Händler im Regal. Es ist durchaus motivierend sich abseits der Story etwas Zeit einzuräumen um mehr Fähigkeiten zu erspielen und die Gegend zu erkunden. Dadurch habe ich sehr viel Zeit damit verbracht mir die Gebäude genauer anzuschauen und alleine in meinen ersten Run schon gute 15 Stunden gesteckt.

Leveldesign der Spitzenklasse

Womit Dishonored 2 besonders punkten kann ist das Leveldesign. Jedes Gebäude und jeder Raum ist sehr detailliert gestaltet, es gibt eine Menge zu entdecken und unglaublich viele versteckte Informationen in Form von Audiologs und Notizen. Dabei gibt es auch oft interessante Dialoge zu belauschen. Besonders hervorzuheben ist allerdings ein bestimmtes Anwesen eines Erfinders in das ihr im Verlauf des Spieles müsst. In diesem könnt ihr nämlich Schalter betätigen die auf äußerst spektakuläre Art und Weise die Räume transformieren und man in Echtzeit beobachten kann wie aus einem Raum auf einmal ein anderer wird und sich die Wände und Geräte verschieben um neuem zu weichen. Doch auch Gameplaytechnisch sind die Level sehr variabel. So gibt es an einem Ort namens Dust District zum Beispiel ständig Stürme von Staub, die sowohl euch als auch den Gegnern die Sicht rauben. Ein anderes Level lässt euch gegen Feinde antreten die ebenfalls in der Lage sind sich zu teleportieren und andere Fähigkeiten einzusetzen und somit schwer im offenen Kampf zu bezwingen sind. Mechanische Soldaten sind auch mit von der Partie, welche auf hohen Stufen fast unmöglich im offenen Kampf zu bezwingen sind. Der Clou bei diesen Feinden ist es dass sie sowohl hinten als auch vorne sehen können, allerdings nicht an den Seiten. Ein weiteres Meisterwerk von einem Level ist ein Kapitel in dem man ein bestimmtes Gerät bekommt, welches aussieht wie ein Spiegel und eine andere Zeitebene zeigt. Per Knopfdruck könnt ihr dann auch in diese Zeit reisen und euch die Villa, in der ihr euch in diesem Kapitel befindet, in ihrer alten Pracht bewundern. Das Interessante jedoch ist, dass das ins Gameplay eingebunden wird. So ist die Villa in der Gegenwart heruntergekommen und verlassen, doch in der Vergangenheit sehr belebt und voller Wachen. Werdet ihr also in der Vergangenheit entdeckt, könnt ihr fix in die Gegenwart reisen, mit eurem Spiegel dann sehen was die Wachen in der anderen Zeit gerade tun und dann, wenn ihr euch hinter ihnen befindet, wieder zurückreisen um sie von hinten zu töten. Dass hier zwei Zeiten gleichzeitig im Spiel laufen ist sehr klasse gemacht und es gibt noch mehr Spielereien die man damit anstellen kann, die ich an dieser Stelle nicht alle verraten möchte. Ihr seht also, Langeweile kommt absolut nicht auf, jedes Kapitel spielt sich etwas anders und bringt neue Ideen ein.

Bugthesda schlägt zurück

Ja, leider ist auch Dishonored 2 wieder betroffen. Ich weiß nicht was Bethesda immer anstellt, denn selbst wenn andere Studios ihre Spiele entwickeln, werden sie wieder verbuggt auf den Markt geworfen. Das Spiel hat teils sehr starke Einbrüche in der Framerate, was gerade in offenen Kämpfen sehr nervig sein kann und leider ziemlich häufig vorkommt. Auch wird die Konsole manchmal sehr laut während des Spiels und nicht nur einmal ist es mir passiert dass das Spiel freezte. Zum Glück passierte das nicht ständig, aber einmal war es mir sogar nicht mehr möglich einen bestimmten Spielstand zu laden, da dieser immer sofort das Spiel abstürzen ließ. Auch passierte es mir einmal dass ich nach einem Sprung in einem Berg feststeckte und trotz Teleportationsfähigkeit nicht mehr dort rauskam und das Spiel erneut laden musste. Etwas ärgerlich sind auch die langen Ladezeiten, denn gerade auf hohen Schwierigkeitsstufen, bei denen man nach Entdeckung sehr schnell ins Gras beißen kann, kann es frustrierend werden wenn man etwa eine halbe Minute warten muss bis das Spiel wieder losgeht. Immerhin hat das Spiel eine Quicksave Funktion, die zumindest das Speichern sehr schnell von der Hand gehen lässt. Ich muss dazu sagen dass ich den Großteil des Spiels ungepatcht gespielt habe und mir nicht sicher bin wieviel davon mittlerweile gefixt wurde. Jedoch habe ich in der Zeit, in der ich die gepatchte Version gespielt habe, keinen großen Unterschied feststellen können, denn die Framerate droppt immer noch stark und meine Konsole wurde nach wie vor sehr laut. Auch die Ladezeiten waren gefühlt nicht kürzer. Allerdings gab es in der Zeit auch keine Freezes mehr.

Der geehrte Ungeehrte

Auch wenn euer Charakter erneut seinen Ruf verliert, könnt ihr das wieder gutmachen, indem ihr ihn oder sie eine hübsche Platintrophäe erspielen lässt. Diese hat in etwa die gleichen Bedingungen wie Teil 1. Und zwar müsst ihr das Spiel durchspielen ohne entdeckt zu werden, ohne Leute zu töten, ohne Kräfte einzusetzen, alle Gemälde sammeln und auch einmal mit einem hohen Chaosfaktor beenden. Diese Bedingungen sind natürlich nicht alle in einem Durchgang zu erfüllen, so könnt ihr euch das so aufteilen wie ihr möchtet. Beispielsweise startet ihr mit einem Run, in dem ihr alle Gemälde sammelt, ein paar Killtrophäen abstaubt und das Spiel einfach so durchspielt wie ihr wollt. Danach könntet ihr in einem zweiten Run einen pazifistischen Run ohne Alarme absolvieren und in einem dritten Run dann komplett ohne Kräfte durchspielen, oder wenn ihr es euch zutraut direkt die Bedingungen für Run 2 und 3 kombinieren. Dadurch, dass ihr aber zwei Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten zur Verfügung habt, werdet ihr zumindest etwas mehr Abwechslung haben als im ersten Teil. Schwierigkeit der Platin ist wohl nicht sonderlich hoch, da man theoretisch alles auf Leicht erspielen kann und auch der Zeitaufwand hängt stark davon ab ob ihr einen Guide nutzt und durchrennt oder alles selbst erkundet und durchlest.

 

FAZIT

Dishonored 2 hat es geschafft den ohnehin schon genialen Vorgänger nochmal zu übertrumpfen. Durch Einführen eines neuen Charakters mit ganz eigenen coolen Fähigkeiten hat man nochmal mehr Wiederspielwert, obwohl dieser ohnehin schon sehr hoch ist. Die Welt hat extrem viel zu bieten, seien es versteckte Runen und Artefakte, oder auch Informationen und Nebenaufgaben die euch neue Wege liefern können die ihr beim ersten Run evtl verpasst habt. Dies und die Tatsache dass ihr das Spiel auf verschiedene Arten durchmachen könnt, zwingt euch fast dazu, das Spiel mehr als einmal zu spielen. Selten spiele ich ein Spiel direkt nach dem ersten Durchgang direkt nochmal durch, aber Dishonored 2 hat das geschafft. Doch leider darf man auch nicht die technischen Mängel missachten,. Das Spiel hat einige Probleme mit der Framerate, lange Ladezeiten und lässt die Konsole auf Hochtouren bringen. Auch werdet ihr wohl von Dishonored 2 nicht begeistert sein wenn ihr den Vorgänger nicht mochtet, denn auch wenn der zweite Teil einige neue Elemente bringt, bleibt das grundsätzliche Gameplay sehr gleich, von einer richtigen Evolution kann man also nicht sprechen. Seid ihr aber Fans des Stealth-Genres oder wollt einfach mal etwas neues ausprobieren, könnt ihr mit Dishonored 2 nur sehr wenig falsch machen. Definitiv einer der Top-Titel dieses Jahres.

 

8,5 von 10

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