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Test: Lethal VR im Test für die PSVR – Der virtuelle Schützenverein 2.0


Realmatze

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Lethal-VR_20161227111409-266x266.jpg.f17b6495c7a9d15823bffc715cc123d7.jpgDie PlayStation VR ermöglicht es den Spielern in Welten einzutauchen, die sie so nicht erleben können. Wem es allerdings zu viel ist, gegen virtuelle Lebewesen anzutreten, der kann sich jetzt auch auf einem virtuellen Schießstand austoben und wie ein Special Forces Polizeibeamter im Training fühlen. Wieviel Spaß es macht auf Pappaufsteller und Schießscheiben zu schießen und was Lethal VR sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr unserem Test.

Willkommen auf dem Schießstand der Zukunft

Lethal VR hat keine eigentliche Story. Man findet sich in einem sterilen Raum wieder und schießt mit seiner Pistole auf einen Würfel, um die Auswahl im Menü zu treffen. Dabei gibt es Zielscheiben, Pappaufsteller mit menschlicher Form, einige davon, die getroffen werden dürfen und andere, die es nicht dürfen. Dazu noch Wände mit Löchern, und schon fühlt man sich wie auf einem Trainingsstand der Polizei in einem Actionfilm. Das ist nicht nur das Intro, auf die Art und Weise läuft das ganze Spiel ab. Der Sinn des Spiels ist einfach: Es gibt mehrere Schwierigkeitsstufen, innerhalb dieser Stufen gibt es diverse Herausforderungen, die man erledigen muss, um weitere Herausforderungen und Schwierigkeitsstufen freischalten zu können. Am Ende wartet dann noch eine Bonusherausforderung mit einer besonderen Waffe auf den Spieler, sofern man genügend Punkte verdient hat. Die Herausforderungen laufen alle gleich ab: die Ziele möglichst gut treffen und dabei wenig Zeit verbrauchen. Besonderes die Zeit ist sehr wichtig um eine hohe Punktzahl und eine gute Abschlussbewertung zu bekommen. Einen wirklichen Nutzen hat dies jedoch nicht, es dient lediglich der Highscorejagd und der Lethal Rang dient dem Ansporn von Komplettisten, die sich nicht mit niederen Rängen zufrieden geben.

 

 

Mitten drin auf der Stelle stehen

Lethal VR kann neben der PlayStation VR ausschließlich mit zwei Move Controllern gespielt werden. Startet man mit nur einem Controller, so kann man seine Waffe nicht aufheben, selbst, wenn man nur einhändig antritt. Das ist ein wenig seltsam, allerdings wird man oftmals sowieso dazu gezwungen zweihändig zu spielen, deshalb müssen eh beide Controller eingeschaltet sein. Ebenso ist es empfehlenswert die Controller gar nicht erst aus der Hand zu legen. Die Immersion funktioniert recht gut. Man kann sich in alle Richtungen umschauen und manchmal verändert sich auch der Raum, wobei man allerdings nicht einfach vor ein neues Ziel gesetzt wird, sondern sich Tore und Wände auftun und mit Kränen und Schienen die neuen Umgebungsobjekte hereingefahren werden. Ein kleines, aber feines Detail. Der Rundumblick funktioniert jedoch nicht immer so gut. Besonders, wenn man mit zwei Controllern spielt bekommt man schnell Probleme mit dem Zielen, wenn man nämlich mit einem Arm den anderen Controller verdeckt. Aber auch beim Messerwerfen bleiben die Messer gern falsch in der Hand hängen und fliegen dann in einem unmöglichen Winkel ab. Da hilft leider nur ein Neustart, was besonders bei der Highscorejagd stört, aber auch den Spieler immer wieder daran erinnert, nur in einem Spiel zu stecken.

So machen Shooter Spaß

Doch wenn die Move Controller mal gerade keine Matzen machen, dann funktioniert das Spielprinzip ganz gut. Wenn man es darauf anlegt, dann kann man auch über Kimme und Korn zielen. Allerdings geht dabei sehr schnell die Zeit verloren, weshalb man ganz automatisch dazu übergeht, nach Gefühl zu schießen. Das funktioniert mal besser, mal nicht so gut. Besonders mit zwei Waffen wird die Hand Augen Koordination schwierig. Neben den „normalen“ Schießeisen wie Pistolen, Automatikwaffen und Revolver, gibt es auch Wurfwaffen wie Messer, Wurfsterne oder gar Macheten. Statt Zielen und Abdrücken geht es hier vielmehr um Schwung holen und im richtigen Moment loslassen. Das funktioniert im Großen und Ganzen auch ganz gut, wenn auch nicht perfekt. Im Gegensatz zu den Schusswaffen gibt es dennoch einen Vorteil: keine Magazine. Bei Pistole und Co. kann dem Spieler nämlich schon mal leicht die Munition ausgehen und dann heißt es nachladen. Dass dabei wertvolle Zeit verloren geht, erklärt sich von selbst und wenn man es besonders auf die Bonuspunkte für schnelles Ausschalten der Ziele abgesehen hat, möchte man sich nicht mit langen Nachladezeiten abgeben. Hat man zwei Waffen auf einmal, kann man schön abwechseln. Nur nicht durcheinander kommen. Schade nur, dass man zum Nachladen eine Taste drücken muss, statt wie in Until Dawn Rush of Blood den Controller zu schütteln oder in The Heist das Magazin manuell reinzudrücken.

Dezent ist modern

Optisch macht Lethal VR schon ein wenig was her, besonders die Waffen sind hübsch ausmodelliert und verfügen über Texturen, die sich sehen lassen können. Die Umgebung ist insbesondere am Anfang sehr steril gehalten und weiße Farben überwiegen – wenn man das als Farben bezeichnen kann. So kann man sich ganz und gar auf seine Schießübungen konzentrieren. Spätestens jedoch wenn sich die Raumausstattung ändert, wirkt das Spiel recht futuristisch. Die runde Decke tut sich auf wie eine Fotolinse und in den Wänden zeichnen sich plötzlich Linien ab, bevor sich versteckte Klappen öffnen. Doch auch die Munitionsanzeige wirkt sehr futuristisch und erinnert stark an Dead Space, mit dem schwebenden blauen Viereck an der Waffe. Ähnlich verhält es sich, wenn man „stirbt“. Trifft man eine Scheibe nicht rechtzeitig, so erhält man eine einfache rote Nachricht, die einen über das Ableben informiert und man muss die aktuelle Herausforderung wieder neu starten. Die Umgebungsobjekte hingegen simulieren sehr gut die Pappaufsteller. Wände, Gegner, Zivilisten. Selbst die Art, wie sie sich wie auf Schienen bewegen oder aus dem Boden oder der Decke heraus umklappen stellt sehr schön da, wie es sich mit Holz oder Pappfiguren verhalten würde. Ist auf jeden Fall mal was anderes, als auf Menschen oder Monster zu schießen, kann aber auf Dauer auch etwas demotivierend wirken, da man nicht das Gefühl bekommt, irgendwas zu bezwecken.

Rated L for Lethal

Die Trophäen von Lethal VR sind ähnlich vielzählig und langwierig, wie das Spiel selbst. Mit 14 Trophäen, von denen gerade einmal zwei silbern und eine golden ist, kann man auch keine Platin-Trophäe erwarten. Diese zu erreichen ist auch nicht allzu schwer, was aber nicht bedeutet, dass man das Spiel nicht intensiv spielen muss, denn immerhin muss man für eine Trophäe 10-mal das Lethal Ranking erreichen. Eine Trophäe, und das ist die Goldene, verlangt auf jeden Fall das Spiel durchzuspielen. Damit ist es schon mal weiter als andere Spiele, bei Trine 2 musste man beispielsweise das Spiel für die Platin-Trophäe nicht einmal durchspielen. Allerdings ist Lethal VR vergleichsweise kürzer und deshalb macht das nicht zu viel aus. Darüber hinaus ist es sogar egal, welches Rating man dabei erzielt. Gute Leistungen sind trotzdem hilfreich, da man jeden Bonuslevel meistern muss. Dennoch, die einzigen tatsächlich Skill basierten Trophäen sind es, ein Perfect zu schaffen, einen Double Headshot zu verpassen, ein Double Bullseye zu erreichen und, die vermutlich schwierigste Trophäe des Spiels, in einem Ziel ein Bullseye und einen Headshot gleichzeitig zu versenken. Dafür gibt es dann gerade einmal Bronze, obwohl man schneller schießen muss als Lucky Luke. Luck hat allerdings auch viel mit den Trophäen zu tun und vielleicht hat man so schon die meisten Trophäen erreicht, bevor man das Spiel abschließt.

 

FAZIT

Lethal VR ist spaßig, es ist allerdings schwierig, die Motivation aufrecht zu erhalten. Die Schießmechanik funktioniert wirklich gut, da man aber nichts weiter macht, als auf der Stelle zu stehen und auf Pappaufsteller zu schießen, wird sie ziemlich schnell langweilig. Das Einzige, was einen am Ball hält, ist die Highscorejagd. Auch wenn die Mechaniken nicht perfekt sind, so macht es dennoch von Zeit zu Zeit Spaß mal den Kopf abzuschalten, seine Sinne zu schärfen und ein paar rote Kreise unter Beschuss zu nehmen. Wer also Lust auf einen Virtuellen Schießstand hat, wird mit Lethal VR seinen Spaß haben, aber im Endeffekt macht es nur noch mehr Lust auf einen vollwertigen Shooter.

 

6,5 von 10

 

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