Marloges Geschrieben 5. November 2014 Teilen Geschrieben 5. November 2014 Kombiniere einen Shooter mit einem RPG... Was erhält man? Scheinbar ein ziemlich gutes Spiel, denn 2kGames brachte nach dem soliden ersten Teil noch einen weiteren raus, der wirklich erstklassige Wertungen im hinteren 80er bis 90er Bereich bekam. Heute ist Borderlands ein wirklich bekanntes Spiel geworden mit einer ziemlich großen Fanbase und daher ist es wirklich kein Wunder, dass weitere Teile folgen. Jedoch handelt es sich diesmal nicht um einen weiteren Nachfolger, sondern um einen Zwischenteil, der die Brücke zwischen Teil 1 und Teil 2 schlagen soll. Ob Gearbox ein weiteres mal ein klasse Spiel rausgehauen hat, erfahrt ihr in unserem Test. Ein kleiner Schritt für die Spielereihe, ein großer für Handsome Jack? Anstatt das offene Ende und somit die Spielereihe fortzuführen, ein Borderlands 1,5 zu machen, welcher auf dem Mond spielt und nur einzelne Neuerungen erhält, mag sicherlich nicht mutig wirken. Jedoch muss das nicht heißen, dass sich bei dem Spiel keine Mühe gegeben wurde. Denn auch im Pre-Sequel erlebt man jede Menge komische Situationen, Dialoge, Parodien und eine überraschend detaillierte Story. Man merkt, dass alles zusammenhängt und erlebt den Aufstieg Jacks vom kleinen Hyperion Programmierer zum Bösewicht, zu dem wir in Teil 2 eine gewisse Hass-Liebe entwickelt haben, hautnah. Und ohne zuviel vorweg zu nehmen, wird auch offenbart wie Jack seinen Spitznamen "Handsome" bekommt. Na, wenn das mal die Anschaffung des Spiels nicht wert ist? Das Spiel beginnt einige Zeit nach Borderlands 2 in der fliegenden Stadt Sanctuary. Alte Bekannte, nämlich Lilith, Mordecai und Brick halten dort Athena, die man evtl. noch aus dem DLC "The Secret Armory of General Knoxx" des ersten Teils kennt, gefangen und befragen sie. Dort beginnt sie zu erzählen wie sie nach dem Tod von Knoxx den Auftrag von Jack persönlich bekam, "die Vault" zu finden und sich anschließend mit den anderen Vault-Huntern Nisha, Wilhelm und Claptrap zusammengeschlossen hat. Wie es nicht anders sein konnte, geht schon während der ersten Mission einiges schief, da sie von der verlorenen Legion angegriffen wurden und somit auf dem Mond Elpis notlanden mussten, auf der das Abenteuer erst richtig losgeht. Die böse Legion möchte nämlich den Mond mitsamt seinen Einwohnern in die Luft jagen und Jack, natürlich nur mit den besten Absichten *hust * führt den Widerstand gegen sie an. Neue alte Gesichter Bei einem neuen Borderlands dürfen natürlich auch neue Protagonisten nicht fehlen. Wie immer gibt es im Basis-Spiel vier neue Charaktere, die natürlich alle eigene Skills, Stärken und Schwächen haben. Da wäre zum einen "The Lawbringer" Nisha, Sheriff von Lynchwood und bereits im zweiten Teil zu sehen "The Gladiator" Athena, ein Assassine der Atlas Corporation, wie bereits erwähnt bekannt aus dem General Knoxx – DLC, "The Fragtrap" Claptrap, der mit seiner VaultHunter.exe fähig ist, zu kämpfen und "The Enforcer" Wilhelm, ein Sölder, der immer mehr und mehr zum Cyborg umgewandelt wird und somit zu dem Boss wird, den wir aus Borderlands 2 bereits kennen. Okay, jetzt wollt ihr alle wissen welche Spezial-Fähigkeiten die neuen Charaktere haben, richtig? Nisha ist in der Lage mit ihrem Skill "Showdown" eine Art Autoaim zu aktivieren. Hält man die L1-Taste gedrückt, visiert sie automatisch die Köpfe von Gegnern an. Mit dem Stick kann man dann zwischen den Gegnern hin- und herswitchen. Athena besitzt einen temporären Schild, mit dem sie Schaden absorbieren kann. Sie kann den absorbierten Schaden auch auf die Gegner zurückfliegen lassen, indem sie eben dieses Schild wirft. Claptrap hat einen sehr... zufälligen Skill. Wenn er seine Spezialfähigkeit aktiviert, wird durch Zufall entschieden was passiert. Manchmal kann er zwei Waffen gleichzeitig benutzen, manchmal beschwört er einen Kumpanen oder Geschütz, manchmal bekommt er einen Schwimmring, der ihn zwingt, die ganze Zeit zu springen und manchmal bekommt er eine Bombe in die Hand, die mit der Zeit explodiert und man nicht aufhalten kann... Man wird allerdings wiederbelebt, wenn man einen Gegner mit der Explosion trifft. Der Haken bei seiner Fähigkeit ist, dass die anderen Gruppenmitglieder auch betroffen sind. Heißt, wenn der Claptrap Autofire aktiviert, müssen auch alle anderen Kameraden durchgehend schießen oder durch die Luft hüpfen. Für die Bombe gilt dies aber nicht. Wilhelm ist in der Lage Drohnen namens Wolf und Saint zu beschwören. Während Wolf Gegner angreift, kümmert sich Saint darum Wilhelm zu heilen. Was gibt es neues auf dem Mond? Was Veteranen der Reihe sicherlich am meisten interessiert sind die Neuerungen. Die wohl gravierendste Neuerung ist die geringe Schwerkraft und der fehlende Sauerstoff, wie es auf einem Mond nunmal üblich ist. Durch die geringe Schwerkraft ist man nun in der Lage sehr hoch zu springen und auch durch die Luft zu gleiten. Aus der Luft kann man auch eine Art Stampfer einsetzen, welcher Gegnern, die sich unter einem befinden, eine Menge Schaden zufügen. Jedoch kann man nicht unendlich durch die Gegend schweben, denn das Gleiten durch die Luft verbraucht "O2", welches ebenfalls für das Atmen benötigt wird (außer natürlich beim Claptrap). So muss man sich überlegen ob man nicht zunächst erst Luft holen geht, bevor man einen weiten Sprung über eine lange Schlucht startet. Auch Sprungpads wurden nun in's Spiel integriert, mit denen man majestätisch dutzende von Metern durch die Luft springen kann... (Die Reaktion von Brick, als er von ihnen erfährt ist köstlich) Eine weitere Neuerung sind die Laser-Waffen. Ein neuer Waffentyp, der sehr vielfältige Waffen beinhaltet. Vom permanenten Laserstrahl, zur Scharfschützengewehr-ähnlichen Railgun, zum Laser-Sturmgewehr ist alles vorhanden. Auch die Laser-Waffen haben die altbekannten Elemente zur Verfügung, darunter auch das neue Element namens "Kryo", welches das Slag aus Borderlands 2 ersetzt. Kryo ist nichts anderes als ein Eis-Element, welches Gegner einfriert, die man anschließend zerschmettern kann. Kryo stellt sich als ziemlich mächtig heraus, denn der Schaden bei eingefrorenen Gegnern erhöht sich drastisch. So sehr, dass Kryo fast schon overpowered wirkt. Auch neu im Programm: Der Waffenwandler, mit dem man drei Waffen mit etwas Glück in eine bessere umwandeln kann. Eine sehr gelungene Neuerung, da gerade spät im Spiel das Geld kaum noch eine Rolle spielt und man froh ist, eine Verwendung für die ganzen Waffen zu haben, die man findet. Ansonsten hat Gearbox etwas an Neuheiten gespart, denn außer einer neuen Waffenfirma, Fahrzeugen, Kisten, die man nur mit Mondsteinen (quasi das Equivalent zu Eridium aus Borderlands 2) öffnen kann, Getränke in Moxxis Bar, welche einem einen temporären Buff geben und schnelleres Wiederbeleben durch Einsatz von O2 gibt es kaum nennenswerte Neuerungen. Jedoch ein kleines Trostbonbon: Im zweiten Durchgang wird man mit neuen Gesprächsschnipseln belohnt. Beispielsweise wird diesmal in Athenas Erzählung der Geschehnisse nach einer härteren Handlung gefragt, was ein netter Bonus ist. Vollwertiges Spiel, oder riesiges Add-on? Was an The Pre-Sequel meistens kritisiert wird, ist der geringe Sprung, der vom zweiten Teil zu diesem gemacht wurde. Diese Kritik ist nicht unberechtigt, macht das Pre-Sequel allerdings nicht zu einem schlechteren Spiel. Dass ein Spiel eine Art "Zwischenteil" bekommt, mit nur wenigen Neuerungen, ist keine Neuheit. Ein Beispiel dafür wäre Fallout: New Vegas, welches seinem Voränger ebenfalls sehr ähnlich ist, aber eben mit einer neuen Welt, Story und einigen kleineren Neuheiten aufwartet. Fehlendem Umfang kann man dem Spiel jedenfalls nicht vorwerfen. Die Länge der Story und Anzahl der Missionen fühlt sich nicht weniger an als in Borderlands 2 und die neuen Charaktere mit ihren Skills, die neue Story und Welt sollten Leuten, die bereits die anderen Teile genossen haben, genug Gründe liefern auch diesen Teil zu mögen. Ob dies den vollen Preis wert ist? Das muss man einfach für sich selbst entscheiden. Es ein Add-on zu nennen ist schlichtweg falsch, da es nichts zu einem vorhandenem Spiel hinzufügt, sondern ein eigenständiger Titel mit einer adäquaten Länge ist und man wieder ganz bei Null beginnt. Fragt euch einfach selbst ob man ein Spiel, für welches man rund 40-50 Stunden benötigt um beide Durchgänge durchzuspielen, sein Geld wert ist und als vollwertiger Titel bezeichnet werden kann. Der größte Wermutstropfen ist der Splitscreen-Modus. Dieser ist wie gewohnt mit von der Partie und macht auch Spaß, jedoch kommt es bei diesem zu teilweise unerträglichen Laggs, die den Spielspaß sehr stark einschränken und auch gerne zu unerwünschten Bildschirmtoden führen. Bisher wurde dies noch nicht gepatcht. Trophäen-Check Die Trophäen sollten einigen Leuten recht bekannt vorkommen. Auch hier muss man alle Nebenquests erledigen, alle Orte entdecken, das maximale Level erreichen, in jedem Ausrüstungsplatz ein lilanes Item tragen und Stufe 1 in jeder der Badass-Herausforderungen erreichen. Auch die Trophäen, mit denen man mit den Spezialfähigkeiten der einzelnen Charakteren etwas bestimmtes tun muss, sind wieder dabei. Einer von den "Unbesiegbaren" muss auch wieder besiegt werden. Da noch nicht viele Leute in unserem Forum das Spiel bewertet haben, lässt sich noch nicht entgültig sagen wie schwer und zeitaufwendig die Platin wirklich ist. Bisher sieht es aber so aus dass mit einer durchschnittlichen Zeit von 68h und einer Schwierigkeitsbewertung von 3 es etwa im Mittelfeld der Platin der anderen beiden Teile ist. Also aufwendiger als Teil 1 aber nicht ganz so aufwendig wie der Zweite. Fazit Gearbox hat es erneut geschafft einen witzigen RPG-Shooter mit sehr viel Umfang und Wiederspielwert zu schaffen. Man sollte sich jedoch vor Augen führen, dass der Sprung vom zweiten Teil zum Pre-Sequel nicht sehr groß ist. Es gibt einige nette Neuerungen und selbstverständlich eine komplett neue Welt mit einer neuen Story, jedoch muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist dafür den vollen Preis zu bezahlen. Fans der vorherigen Teile, die nach wie vor nicht satt sind von Borderlands, können ohne Bedenken zuschlagen. Der Umfang rechtfertigt den Preis vollkommen und die Behauptung, es würde sich nur um einen großen DLC oder ein Add-on handeln, ist Unfug. Wer allerdings schon im zweiten Teil gemerkt hat, dass das Ganze etwas zu repetitiv und langweilig wird, wird wohl auch mit den Neuerungen keine große Freude haben. Neueinsteiger sollten anstatt direkt den teuren neuen Teil zu kaufen lieber zum zweiten Teil greifen. Diesen gibt es nämlich in der GotY-Edition mit allen DLCs zu einem günstigeren Preis. Auch beim Pre-Sequel sollte man sich vielleicht das Warten auf eine GotY-Edition überlegen. Der Season-Pass ist mit ganzen 30 Euro nämlich nicht gerade günstig (auch wenn der Content es bestimmt wieder wert ist) und würde man sich somit sparen. 8/10 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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