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Batman Arkham Asylum im Test für PS3: Ist es ein Flugzeug? Ein Vogel? Nein, es ist Batman!


supersushi

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spieletest_BatmanArkhamAsylum_cover.jpeg.f8aa17b53c6b8fd703ad80acc5e69346.jpegJeder von Euch wird Batman kennen. Für alle, auf die das nicht zutrifft: Batman ist eine Comic-Figur, die von Bob Kane 1939 geschaffen wurde und bei dem Comic-Verlag DC zu Hause ist. Der kleine Bruce Wayne muss als 8-jähriger den Mord an seinen Eltern mit ansehen. Sie wurden von einem Straßenräuber erschossen. Noch am Grab schwört er, seine Geburts- und Heimatstadt Gotham City vom Verbrechen zu säubern. So etwas solle niemals wieder geschehen. Alfred, der Butler der Familie, nimmt sich Bruce an und zieht ihn groß. Als junger Mann verlässt er sein Elternhaus und begibt sich auf eine lange Reise um die Welt auf der Suche nach der eigenen Bestimmung, angetrieben von Rache. Unterrichtet von den besten Lehrmeistern erwirbt er zahlreiche Fertigkeiten im Bereich der Selbstverteidigung. Das Training ist hart und kostet neben dem Studium der Fächer Kriminologie, Chemie, Physik, Mathematik und Technik viel Energie. Nach seiner Rückkehr nach Gotham wählt sich Bruce das Symbol in Form einer Fledermaus, mit dem er Angst und Schrecken unter den Kriminellen der Stadt verbreiten will. Für ihn sind diese Leute nicht mehr als ein feiges und abergläubisches Pack. Sein Kostüm gleicht ebenso einer Fledermaus. Immer bedenken muss man, dass er nur ein Mensch ist und keine Superkräfte im herkömmlichen Sinne besitzt, wie etwa Superman oder Flash. Seine Stärken sind Intelligenz, Willenskraft, Ausdauer und die vielen technischen Hilfsmittel, die er mit Hilfe seines enormen Familienvermögens finanziert. Am Tag ist er der stinkreiche Playboy und in der Nacht der knallharte Detektiv. Er lebt nach seinem strengen Ehrenkodex, niemanden zu töten und keine Schusswaffen zu verwenden. Neben zahlreichen Comics gibt es Filme und Videospiele von sehr unterschiedlicher Qualität. Wozu zählt nun dieses Machwerk hier? Das ist kein Riddler-Rätsel! - die Antwort erfahrt ihr in unserem Test.

 

 

Ich glaube, ich hatte einen Clown zum Frühstück

Zu Beginn muss allerdings eine Installation getätigt werden. Ein immer häufiger auftauchendes Übel. Nachdem man sich einen von drei wählbaren Schwierigkeitsgraden ausgesucht hat, geht es los. Für die Handlung und das Spiel sind zwei Größen der Comic-Branche zuständig: Paul Dini und Carlos D´Anda. Das gibt dem Ganzen auch was sehr professionelles und man bekommt keine 0815 Story vorgesetzt. Besonders für Kenner ist das schon ein Highlight. Am Anfang sieht man, wie Batman Joker in Arkham Asylum, der Nervenheilklinik für Superschurken, einliefert. Dieser hat zuvor versucht, dem Bürgermeister ans Leder zu gehen. Mehr bekommt man von der Vorgeschichte und dem Verhältnis der zwei Akteure nicht verraten. Ist aber auch nicht weiter wichtig, denn der Spaß beginnt, sobald man Arkham betritt.

 

Man übernimmt die Steuerung des Dunklen Ritters und wird in ein tolles Abenteuer geschickt, was heute noch seinesgleichen sucht. Unterwegs trifft man ein paar bekannte Figuren und liefert den Joker ab. Ende. Nein, so einfach ist es nun doch nicht. Wo wäre denn da der Spaß? Denn der Clown flieht in die Anstalt mit Hilfe von Harley Quinn. Ab dort beginnt das Chaos. Alle Verbrecher werden freigelassen und verwandeln die Anstalt in ein Tollhaus aus Gewalt und Tod. Batman macht sich sofort an die Verfolgung des Jokers, um zu retten, was zu retten ist. Unterstützt wird er von Commissioner Gordon und Oracle. Dass er natürlich auf eine große Anzahl von Gegnern trifft, die ihn nicht mögen, ist selbstverständlich. Und das Superschurkenkabinett ist reichlich gefüllt. Dass der Joker der Clownprinz des Verbrechens ist, wird schnell deutlich, denn es steckt noch mehr hinter dem ganzen Ausbruch. Jede Figur aus Arkham hat so ihr ganz eigenes Süppchen am Kochen und das macht die Situation für den geflügelten Rächer nicht einfacher und für den Spieler alles noch etwas abwechslungsreicher.

 

Was kann man nicht alles mit der Ausrüstung machen

Das Gameplay ist verdammt abwechslungsreich. Es ist zwar nur für einen Spieler ausgelegt, aber kein Wunder, Batman ist nun mal ein Einzelkämpfer. Der ist mit allen Wassern gewaschen. Gespielt wird aus der Third-Person Perspektive, es kann aber auf eine Ego-Perspektive umgeschalten werden, was für einige Rätsel vom Riddler wichtig ist. Batman schleicht in bester Stealth-Manier durch die Level. Dabei hilft ihm eine Detektivsicht, die Personen über mehrere Stockwerke sichtbar macht. Wieviele Gegner anwesend und ob sie bewaffnet sind, erfährt man auf die Schnelle. Lüftungsgitter, Wasserspeier und brüchige Wände werden besonders hervorgehoben.

 

Ein lautloses Ausschalten der Gegnermassen ist von Vorteil und macht gerade in Verbindung mit den Wasserspeiern höllisch Spaß. Manchmal müssen bestimmte Spuren verfolgt werden, was in dieser Spezialsicht super geht. Aber auch handfesten Auseinandersetzungen geht man nicht aus dem Weg. Das Kampfsystem mit dem Namen Freeflow Fighting funktioniert mit wenigen Tasten hervorragend einfach und ist sehr effektiv, vom geschmeidig bombastischen Aussehen ganz zu Schweigen. So gekonnt hat man noch nie Jemanden auf die Bretter geschickt. Wird man nicht getroffen, lassen sich sehr lange Comboreihen bilden. Es gibt hilfreiche Quick-Time-Events zum schnelleren Ausschalten von Gegnern. Mit dem Digitalkreuz kann man auf die vielen Bat-Spielzeuge wie Batclaw, Explosivgel oder Batarang zugreifen. Manche Sachen kauft man über das Menü, andere werden während des Spiels frei geschaltet.

 

Die Insel Arkham ist in drei große Abschnitte mit mehreren Gebäuden eingeteilt. Diese muss man mehrmals besuchen. Da es aber verschiedene Wege in die Gebäude hinein und hinaus gibt, ist für reichlich Abwechslung gesorgt. Mit den neuen Werkzeugen werden wieder neue Wege eröffnet und ein nochmaliges Besuchen lohnt sich. Spätestens wenn man die Riddlerkarte gefunden hat, um alle noch ausstehenden Rätsel zu lösen. Das berühmte Batmobil und der Batwing haben kurze Auftritte, allerdings nicht zum Selberfahren. Das ist sicherlich besser so. Die Story wird in Zwischensequenzen in Spielgrafik vorangetrieben und das sieht super aus. Auch ein HUD hat Batman spendiert bekommen, mit dem man Lebensstatus und die gesammelten Punkte genau im Blick hat.

 

EXP-Punkte sind alles

Mit jedem gelösten Rätsel oder gewonnenen Kampf bekommt man Erfahrungspunkte, die sich in verbesserte Kampftechniken oder High-Tech-Waffen investieren lassen. Das Menü ist sehr übersichtlich und informativ. Die große Karte im Pause-Menü, sowie die kleine Karte in der Bildschirmecke lassen keine Wünsche offen und Verlaufen ist fast nicht möglich. Zu erledigende Aufgaben sind dort zum Lesen aufgelistet. Unter Riddlers Rätsel fallen das Lösen "seiner" Aufgaben, die Zerstörung von Jokerzähnen, das Finden von Trophäen und Tonbandaufnahmen. Diese Aufnahmen sind ein besonderes Highlight für jeden Fan, geben sie doch noch mehr Auskunft zur Story und zum Batman-Universum. Außerdem helfen sie dem Erfahrungspunktekonto noch mehr auf die Sprünge. Ebenfalls sind Steine in Arkham versteckt, die etwas über die Geschichte der Anstalt preis geben. Für Sammelfans wird also einiges geboten.

 

Zusätzlich wird durch das Lösen der Aufgaben ein neuer Modus mit zahlreichen Charakterprofilen, sowie jeweils sechs gesonderten Jäger- und Kampfherausforderungen frei geschalten. In diesen kann man nochmals seinen Mann stehen, denn die haben es wirklich in sich. Pro Kampf gilt es möglichst viele Punkte in bronzene, silberne bzw. goldene Fledermäuse zu verwandeln. Dabei steigt der Schwierigkeitsgrad mit jeder Herausforderung. Je weniger man einstecken muss und je mehr man Bat-Gadjets einsetzt, desto mehr wirkt sich dies positiv auf den Endpunktestand aus. Ebenso verhält es sich mit den Jägerherausforderungen. Diese sind allerdings nach Instruktionen durchzuführen. Eine exakte Vorgehensweise zahlt sich also aus. Online gibt es eine Bestenliste aller Spieler einzusehen.

 

Noch ein Wort zur Collector´s Edition: Sie ist etwas teurer, hat aber eine grandiose Verpackung und der Inhalt ist super. Für Fans ein Pflichtkauf. Auf der Zusatz-DVD „Behind the Scenes“ gibt es alles Wissenswerte über die Produktion. Das Doctors Journal informiert über die Insassen des Hauses genaustens. Zusätzlich gibt es zwei Codes für eine zusätzliche Herausforderung und eine Panzerung. Und der krönende Abschluss des Ganzen: ein 35cm großer Batarang mit Standfuß. Da bleiben keine Wünsche offen.

 

Ich bin Batman

Die Steuerung funktioniert in diesem Spiel hervorragend. Alles ist einfach und schnell zu handhaben und das ist von Nöten, wenn man zwischen den verschiedenen Gadgets schnell wechseln muss. Das Kampfsystem ist mit sehr wenigen Tasten zufrieden und verwirrt nicht mit zu komplizierten Tastenkombinationen. Selten ließ ein Spiel sich so innovativ und leicht handhaben. Da werden selbst längere Spielabende nicht zum Krampf. Das Gleiten mit dem Cape oder das Fortbewegen mit dem Seil funktioniert punktgenau und ohne Frust. Auch weil man auf Wunsch die SIXAXIS-Steuerung für Batarangs und Gleiten anwenden kann. Es ist aber keine Vorschrift, man kann auch mit dem Stick steuern. Schleichen ist für Anfänger wie Profis sehr übersichtlich und mit viel Spaß verbunden. Wie man an eine Aufgabe herangeht, ist Jedem selbst überlassen: Entweder kämpft man sich als Rambo durch die Handlangerhorde oder man schaltet einen nach dem anderen leise aus und versetzt sie in Angst und Schrecken.

 

Die Steuerung wird einem Schritt für Schritt erklärt und wirkt doch nie aufgesetzt oder zu kompliziert. Später ist alles so intuitiv, dass fast kein Handgriff mehr schief geht, man ist einfach Batman. Selten verschmilzt man mit einer Figur so wie in diesem Spiel. Die Kämpfe und Quick-Time-Events werden nicht überbeansprucht, somit kommt keine Langeweile auf und Button-Mashing gibt es nicht. Wenn man sich durch die Räume rätselt, weiß man sofort, welches Gerät man braucht. Die Hilfen sind dezent und nicht zu aufdringlich. Gerade die Fülle an Möglichkeiten ist faszinierend und doch wirkt die Steuerung nie überladen. Es gibt kaum Mehrfachbelegungen der Tasten und gerade das macht es so einfach, egal wieviele Geräte im Einsatz sind. Der Überblick ist immer gegeben und kleine Fehler werden verziehen.

 

Selbst sterben kann Spaß machen

Die Grafik ist wie aus dem Comic entsprungen. Hervorragend gearbeitete Hauptfiguren schmeicheln dem verwöhnten Auge und die Locations können abgefahrener nicht sein. Es werden Wettereffekte und tolle Lichtspielereien geboten. Selbst die Lüftungsschächte sind unheimlich abwechslungsreich gehalten. Beim Betreten derselben wird immer automatisch auf First-Person-View umgeschalten, was der Orientierung zugute kommt. Wenn es vielleicht etwas zu meckern gibt dann, dass bei dem normalen Fußvolk nicht unbedingt Abwechslung Trumpf ist, aber welches Spiel kann das von sich behaupten! Die Zwischensequenzen sehen wie der Rest vom Spiel großartig aus. Überhaupt wurde hier ganz großes Kino geleistet. Alles ist stimmig und hat den Touch eines Irrenhauses. Überall sind kleine Anspielungen für echte Comicfans versteckt. Die Soundeffekte passen super ins Spiel. Die musikalische Untermalung ist sehr an die Filme gebunden, was der Atmosphäre weitere Pluspunkte einbringt.

 

Aber das Wichtigste zum Schluss: Das Spiel ist komplett in Deutsch synchronisiert. Der Joker klingt super wahnsinnig und Batman wurde die Stimme aus dem letzten Kinofilm geliehen. Selbst die Nebenrollen sind spitzenmäßig vertont. Dem gesamten Spiel merkt man an: Es wurde geklotzt, nicht gekleckert. Da müsste sich manch andere Produktion ein Beispiel daran nehmen. Selbst das Ableben macht noch Spaß, da gibt es immer noch eine witzige Szene zum Schluss. Gespeichert wird immer automatisch während des Spiels, man muss sich also keine Gedanken machen. Lange Wiederholungen nach einem Ableben bleiben erspart.

 

Fazit

Das Spiel ist zu Recht ein GOTY. Für Fans der Fledermaus ist es uneingeschränkt zu empfehlen, alle anderen sollten schnellstmöglich einen Ausflug nach Arkham buchen. Der Wahnsinn wird ein ständiger Begleiter auf dieser spannenden Reise sein. Unzählige Stunden Spielezeit und es kommt nie Langeweile auf. Die Story teilt viele Informationen aus dem Bat-Universum mit und beim Wiedersehen mit bekannten Gegnern darf man sich richtig austoben. Weiterhin positiv hervorzuheben sind neben der sehr guten Grafik, tolle Soundeffekte, eine proffessionelle Synchronisation sowie die perfekte Steuerung. Dieser Batman ist in absoluter Bestform. Der Funke springt sofort über und man kann sich einer Identifikation mit der Rolle einfach nicht mehr entziehen. Fest steht: Batman existiert wirklich, nämlich im eigenen Wohnzimmer! Minuspunkte gibt es für den höchsten Schwierigkeitsgrad und die zusätzlichen Kampfherausforderungen, da diese etwas zu happig werden können. Das ist aber Geschmackssache. Die Klon-Gegner und das Backtracking sind ebenfalls kleine Mängel. Trotz seines Alters ist das Spiel immer noch ein „Must-Have“ für die PS 3. So, jetzt ist Schluss - der Tester muss zurück, zurück in die Anstalt. Die Wärter mit der Zwangsjacke warten schon. HAHAHAHAHAHA!

 

9,5/10

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