Realmatze Geschrieben 14. Juli 2016 Teilen Geschrieben 14. Juli 2016 Mystic Quest, Final Fantasy Gaiden, Final Fantasy Adventures – Adventures of Mana hatte schon viele Namen und es ist nun schon 25 Jahre her, dass das Spiel auf dem Gameboy das erste Mal das Licht der Welt erblickte und damit die Mana Reihe ins Leben rief. Bereits 2003 gab es das erste Remake, unter dem Namen Swords of Mana, und nun war es erneut soweit – Adventures of Mana erschien für Mobile Plattformen und Sonys Handheld – die PlayStation Vita. Ob das Spiel heute noch genauso viel Spaß macht, wie damals, oder ob man das Spiel lieber ruhen lassen sollte, erfahrt ihr unserem Test. Der mutige Gladiator betritt den Ring Das Spiel beginnt direkt mit einem Bosskampf: Der Spieler sieht sich einem riesigen Löwen gegenüber, während er seinem üblichen Tagewerk als Gladiator in der Arena des Königs nachgeht. Ein Tag wie jeder andere und der Protagonist denkt sich auch nichts weiter dabei, bis er etwas bemerkt, was ihn aufhorchen lässt: anscheinend ist eine Verschwörung im Gange und so bricht er aus seinem Gefängnis aus, nur um vom Dunklen Lord den Wasserfall vor dem Schloss hinuntergestoßen zu werden. Doch nicht bald danach lernt er eine junge Frau kennen, die über heilende Fähigkeiten verfügt und ihrerseits vom Dunklen Lord gejagt wird. Die beiden vom Spieler benannten Helden tun sich zusammen, doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, als die mysteriöse Dame entführt wird und der Held sich aufmacht, sie und die ganze Welt zu retten, wobei er immer wieder andere Begleiter trifft, die ihm bei seinem Abenteuer zur Seite stehen. Die Geschichte ist so simpel, wie sie nur sein könnte. Das ist allerdings kein Problem, denn man könnte Adventures of Mana leicht wie eine Märchengeschichte behandeln, mitsamt dem Helden, einer hübschen Prinzessin und einer bösen Macht. Es geht um Liebe, Verrat und Verlust, aber auch um das Leben und die Freude – ein bunter Mix aus dem Büchlein der Gebrüder Grimm. Wer braucht schon ein Schwert Ähnlich wie in den The Legend of Zelda Spielen hat der Protagonist von Adventures of Mana zu Beginn ein Schwert und kämpft in der Vogelperspektive gegen Unholde. Der Spieler kann zwar keinen Wirbelschlag aufladen, doch wenn die Fokusleiste gefüllt ist, kann man mit seinem Schwert entweder eine mächtige Wirbelattacke oder einen zielgerichteten Sprint hinlegen, mit welchen man leicht den ganzen Platz von Gegnern befreien kann. Anders als in Zelda kann man jedoch seine Ausrüstung und Waffe wechseln und so mit schwerem Morgenstern, scharfer Sichel oder spitzem Speer seinen Gegnern zu Leibe rücken. Der Clou: Nicht nur haben Gegner gegen manche Waffen bestimmte Schwächen, man kann mit ihnen auch oft das Gelände formen. So pflügt die Axt durch die Bäume, die Sichel durch hohe Pflanzen oder der Morgenstern durch diverse Gesteinsbrocken – und eröffnen so ganz neue Wege. Allerdings sei gesagt, dass man ein Gebiet nicht verlassen sollte, wenn noch Gegner da oder in der Sterbeanimation sind, sonst respawnen sie wieder. Es sei denn, man möchte ein paar Erfahrungspunkte oder Gegenstände farmen. Die Kampfanimationen sind zwar nicht die hübschesten, allerdings gewöhnt man sich da schnell dran. Wie auch an die Optik, die sehr an Mobile Games erinnert. Leider kann man hier nicht die originale 2D Grafik einschalten, im Gegensatz zur Musik, welche man auf Midi umschalten kann. Zu mir, meine treuen Begleiter Während des Kampfes ist man allerdings oft nicht allein. Ist man in Begleitung der Protagonistin, so kann diese den Spieler heilen. Andere Figuren geben Hinweise und unterstützen den Spieler im Kampf und hat man erst einmal seinen treuen Chocobo gefunden, so kann man auf ihm reiten und neben der schnelleren Fortbewegungsart gleich noch jedem Kampf aus dem Wege gehen. Hat man einen Begleiter dabei, eignet er sich besonders in Bosskämpfen als super Schutzschild. Die Gegner in Adventures of Mana konzentrieren ihre Angriffe häufig auch auf die KI Begleiter, welche dann zwar irgendwann auch zeitweise ausgeknockt sind, sich jedoch schnell wieder erholen und dann am Kampf wieder teilnehmen, als wäre nichts gewesen. Wobei, teilnehmen ist schon beinahe zu viel gesagt. Zu oft wandern sie ziellos durchs Bild und greifen alle Jubeljahre mal an, was besonders nervig ist, wenn die Gegner springen können, da sie dann oft ins Leere schlagen. Andererseits benehmen sich die Gegner auch nicht anders. Nur selten nehmen sie den Spieler aktiv ins Visier, die meiste Zeit nehmen sie sich ein Beispiel an den Begleitern. Das nimmt ein wenig der Schwierigkeit aus Adventures of Mana, welches sonst stellenweise eine richtige Herausforderung wäre. Loot, Loot! Alle brauchen Loot! Wenn man nicht gerade die Welt, die Städte und ihre Rätsel erforscht, kämpft man sich in Adventures of Mana durch die vielzähligen Dungeons. Diese erinnern vom Layout sehr stark an die The Legend of Zelda Klassiker und verfügen über die gleichen Techniken: kleine Schalterrätsel, verschlossene Türen und versteckte Durchgänge, die freigeschlagen werden müssen. Allerdings nimmt Adventures of Mana den Spieler nicht so sehr wie sein Vorbild an die Hand. Verschlossene Tür? Kein Problem, benutz einen Schlüssel. Ach du hast keinen? Dann töte einfach so viele Skelette bis mal eines zufällig einen Bund fallen lässt. Du hast noch keinen Morgenstern, um brüchige Wände zu zerstören? Kein Problem, farme doch ein paar Spitzhacken. Du hast alles zerstört, was du für ein Schalterrätsel brauchst? Lauf nochmal ein paar Räume zurück und lass sie respawnen. Aber bei deiner Rückkehr sind die Türen wieder verschlossen und die Wände intakt. Eigentlich kaum ein Problem, wenn das Inventar nicht so winzig wäre. Außerdem gibt es gerade mal drei Schnelltasten auf dem Bildschirm. Es ist zwar schön, dass man das gesamte Spiel über den Touchscreen steuern kann, aber warum nutzt man nicht die Vielzahl der Tasten des Vitasystems aus? Außerdem gibt es im Spiel keine Gegenstandsbeschreibungen. Trial & Error ist an der Tagesordnung und wer glaubt, es reiche aus ein erforderliches Item zu besitzen, der irrt – man muss es auch als aktiven Gegenstand anlegen. Als hätte man nicht so schon oft genug das Problem herauszufinden, was man als nächstes tun soll. Tausche Herzcontainer gegen Level Up Ja, Adventures of Mana geizt sehr stark mit Informationen und wer in den englischen Gesprächen nicht ordentlich aufpasst, der verliert sich schnell in der großen Welt. Doch das viele hin und her Gelaufe hat auch seine Vorteile: Erfahrung. Nicht die Kampferfahrung, die sammelt der Spieler zwar auch, aber in Adventures of Mana hinterlässt jeder gefallene Gegner Erfahrungspunkte. Bei einem Level Up kann man sich dann entscheiden, wie man seinen Charakter verbessern möchte. Doch anstatt einzeln Skillpunkte zu verteilen, wählt man bei jedem neuen Level eine Klasse aus, welche sich dann unterschiedlich auf die Attribute auswirkt. Dabei bekommen stets zwei Attribute einen Punkt, ein Attribut zwei Punkte und eines geht leer aus. Ungewöhnlich, aber gar nicht so schlecht. So kann man entscheiden, ob man lieber stärker austeilen, mehr einstecken oder doch lieber vernünftig zaubern möchte. Gleichzeitig dienen die Level Ups auch zum kompletten heilen, so spart man sich das Geld fürs Inn. Man kann auch alle Attribute gleichmäßig aufwerten, um so am Ende den perfekten Krieger zu haben, allerdings sollte man dafür stets zwischen zwei Klassen alternieren: Magier und Krieger. The Hero of Mana Zeit zum Feiern: Adventures of Mana verfügt über eine Platin-Trophäe. Diese ist sogar nicht einmal besonders schwer, allerdings etwas zeitaufwändig. Was allerdings nicht bedeutet, dass man sie nicht in einem Durchlauf machen könne: Es gibt zwar ein Neues Spiel+, aber wer im Spiel die Augen offen hält, wird dieses nicht benutzen müssen. Aber erst einmal der Reihe nach. Adventures of Mana verfügt über eine Vielzahl an automatisch zu erhaltenen Trophäen, welche man jeweils für den Sieg über die verschiedenen Dungeon Bosse erhält. Außerdem muss man eine ganze Menge Gold sammeln, freundlicherweise gibt es dafür eine Statistik – sofern sie denn gerade funktioniert. Auch das Sammeln aller Zauber sollte kein Problem darstellen. Etwas schwieriger wird es da schon mit den Trophäen für das Besitzen aller Items, Rüstungen und Waffen. Leider gibt es im Spiel einen Point-of-No-Return. Man wird darauf hingewiesen und sollte noch einmal genau prüfen, was zum eigenen Glück fehlt, denn nach diesem Punkt gibt es weitere Rüstungsteile und so kann man nie genau sicher sein, ob man alles hat. Doch wofür gibt es denn Leitfäden und Listen. Die letzten vier Trophäen erfordern es jeweils alle Stats zu maximieren, daher auch die Empfehlung zwischen Krieger und Magier zu alternieren: Das Aufleveln dauert so lange, das man es lieber nicht ein zweites Mal machen möchte. Fazit Ich habe als Kind schon Mystic Quest auf dem GameBoy gespielt und deshalb sind es hauptsächlich Nostalgiegefühle, die mich vorantreiben. Man erkennt sofort die Orte und Figuren des Spiels wieder und fühlt sich zurückversetzt. Allerdings bin ich etwas von der 3D Grafik enttäuscht, welche an die Nintendo DS Remakes der alten Final Fantasy Spiele erinnert. Selbst das Gameboy Advance Remake war hübscher, allerdings liegt das im Auge des Betrachters und man gewöhnt sich schnell dran. Neulinge werden etwas von dem Anspruch des Spiels irritiert sein, da das Spiel sich zwar wie ein Zelda spielt, den Spieler allerdings nicht so sehr in Komfort hüllt. Außerdem merkt man, dass es sich um einen Mobile Port handelt, man hätte deutlich mehr Tasten belegen sollen. Nostalgiker sollten definitiv zuschlagen, aber auch Unkundige sollten zuschlagen, wenn der Mix aus Final Fantasy und Zelda ihnen zusagt sofern sie sich darauf einlassen können, dass das Spiel unter ein paar Designentscheidungen leidet, die auf das hohe Alter des Originalspiels zurückzuführen sind. 7.5/10 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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