Realmatze Geschrieben 11. Januar 2017 Teilen Geschrieben 11. Januar 2017 The Walking Dead A New Frontier im Test für die PS4 – Clem und die Zombies Teil 3 Telltale hat schon häufiger Adventures produziert, doch erst mit The Walking Dead Season 1 hatten sie ihren großen Durchbruch. Hier waren die meisten Spieler sich einig: das Abenteuer von Clem und Lee war ein großartiger, emotionaler Trip. Es folgte eine ganze Reihe von Serienumsetzungen, selbst eine zweite Staffel von The Walking Dead fand ihren Weg auf die Konsolen. Doch über die Qualität stritten sich die Fans von Mal zu Mal mehr. Wenig Abwechslung, fehlende spielerische Tiefe und andere Schwächen warf man den Entwicklern vor. Ob The Walking Dead trotzdem qualitativ den hohen Erwartungen, die der erste Teil geschürt hat, gerecht werden kann, erfahrt ihr unserem Test. Großes Mädchen ganz klein Die Story von The Walking Dead A New Frontier setzt dort an, wo der Vorgänger aufgehört hatte. Clem ist inzwischen schon groß und erfahren, allerdings noch immer ein Kind. Doch ist sie hier nicht die Hauptperson. Stattdessen geht es um den jungen Mann Javier, der gemeinsam mit seiner Schwägerin Kate und ihren Stiefkindern Mariana und Gabe unterwegs ist. Javier scheint allerdings eine Vorgeschichte zu haben, die ihn nicht zum freundlichen Jungen aus der Nachbarschaft macht, aber ihm Walking Dead typisch charakterliche Tiefe verleiht. So startet das Spiel auch mit einem noch etwas jüngeren Javier, der zu seinem Bruder David fährt, um seinen kürzlich verstorbenen Vater zu besuchen. Dieser ist jedoch nicht allzu erfreut über den Besuch und es kommt zu einer Familienstreitigkeit. Hier wird bereits deutlich: es handelt sich um eine Zeit vor dem Ausbruch und erst als Mariana davon spricht, dass ihr Großvater Hunger habe, wird klar, um welche Zeit genau es sich handeln muss: den Ausbruch. Von hier an springt das Spiel ein paar Jahre in die Zukunft, doch gelegentlich bekommt man Einblicke in das Leben der Familie, bevor sie auseinandergerissen wurde. Natürlich wissen auch die Entwickler, dass den Spieler die Story rund um Clementine am meisten interessiert und so werden die Spieler immer wieder mit kleinen Storyhappen gefüttert. Interessant sind vor allem die Geschehnisse zwischen Staffel 2 und Staffel 3 und deshalb wird man mit diversen Rückblenden belohnt, die eine spannende Geschichte über die Verzweiflung eines jungen Mädchens, welches sich um ein Neugeborenes kümmern muss. Eine richtige Serie… Wie auch schon bei den beiden Vorgängern handelt es sich bei The Walking Dead A New Frontier um ein Episodenspiel. Das bedeutet für den Spieler natürlich auch wieder langes Warten auf weitere Episoden. Dieses Mal bekommt man jedoch direkt zwei Episoden mit auf den Weg und wer ein Telltale Konto besitzt, kann nicht nur die Story der Vorgänger übertragen (deren Entscheidungen man auch im Schnelldurchlauf noch einmal durchklicken kann), man erhält auch früheren Zugriff auf neue Episoden. Es ist zwar noch immer kein Zwang ein solches Konto zu besitzen, die Werbung dafür ist jetzt jedoch sehr penetrant. Episode 1 ist ein sehr guter Auftakt für die neue Staffel und erinnert mit seinen südländischen Figuren und der Geschichte vor der Apokalypse an die Serie Fear The Walking Dead. Wer das Serien Spin-off nicht mag, soll beruhigt sein, denn das war es auch schon mit den Ähnlichkeiten. Die erste Freude kommt schon bald auf, wenn man Clementine trifft, doch egal wie man sich am Ende von Episode 2 entschieden hat, sie wird stets allein sein. Etwas schade, doch kann man Telltale kaum einen Vorwurf machen, wäre es doch schwierig, eine so verzweigte Story über mehrere Spiele hinweg aufrecht zu erhalten. In Episode 2 hingegen geht es so richtig los. Die Ereignisse überschlagen sich und in üblicher The Walking Dead Manier sind es nicht die Zombies, welche die größte Gefahr für die Protagonisten darstellen. Doch trifft die Gruppe bald auf einen unerwarteten Verbündeten, welcher für Serienfans ein besonderes Schmankerl darstellt. Zusätzlich scheint es nun zu wirklich konsequenten Entscheidungen zu kommen, doch wie es tatsächlich weitergeht, wird Episode 3 zeigen müssen. So jedenfalls sollte es für keinen überraschend sein, dass Episode 2 mit einem enormen und vielversprechenden Cliffhanger endet. … eine interaktive Serie Telltales The Walking Dead A New Frontier spiel sich wie ein Point & Click Adventure. Man steuert eine Figur und kann sich verschiedene Objekte ansehen und mit ihnen interagieren. Konsolentypisch muss man allerdings nicht an bestimmte Punkte der Welt klicken, um da hinzugehen, man steuert seine Figur mit den Analogsticks. Interagiert man jedoch mit Points of Interest, dann bewegt sich die Figur ganz automatisch. Hinzu kommen massenhaft Gespräche, in welchen man nur ein paar Sekunden Zeit hat, sich für die richtige Option zu entscheiden. Wie üblich ist der Gesprächsverlauf nicht immer vorher absehbar und manchmal merken sich die Gesprächspartner, wie man mit ihnen umgegangen ist. An anderen Stellen kommt es zu größeren Entscheidungen, die den Spielverlauf beeinflussen können. Die wahren Auswirkungen sind im momentanen Stand noch nicht abzusehen, doch vergleicht man es mit alten Telltale Spielen, so sind die Veränderungen vermutlich nur marginal. Zu guter Letzt bleibt eben eine interaktive Serie auch noch immer eine Serie. Telltale hat nicht an der Formel gedreht und es ist noch immer sehr einfach durch das Spiel zu kommen. Es gibt keine Rätsel, man muss keine Objekte kombinieren und um weiterzukommen muss man im Prinzip nur alles einmal anklicken – es hat keine Konsequenzen alles auszuprobieren. Und auch die Konsequenzen der Entscheidungen scheinen ebenso wenig relevant zu sein und sorgen nur selten für Veränderungen in späteren Dialogen. Willkommen auf der PlayStation 4 Optisch hat sich The Walking Dead A New Frontier im Vergleich zu seinen Vorgängern zum positiven weiterentwickelt. Die Grafiken sind besser koloriert, die Farben sind schärfer und das Spiel sieht alles in allem einfach besser aus. Dennoch bleibt das Spiel sich selbst treu – denn die größte Stärke der The Walking Dead Spiele von Telltale war es, dass sie den Comics vom Stil her sehr ähnlich sahen und so sieht auch A New Frontier wie ein spielbarer Comic aus. Ansonsten gibt es nicht viele Veränderungen am Spiel. Warum sollte man auch an einem funktionierenden System schrauben, wo doch bei den Adventures von Telltale die Story im Vordergrund steht. Die größte Neuerung neben der penetranten Telltale Konto Werbung im Hauptmenü ist die Einführung eines neuen Entscheidungssystems, bei dem die Zuschauer im Raum über die Dialogoptionen abstimmen können. Ob man dieses Feature wirklich braucht bleibt jedoch jedem selbst überlassen. Schön ist jedoch, dass das Spiel diesmal direkt von Anfang an über deutsche Texte verfügt. So ganz rund läuft das Spiel jedoch auch nicht, auch wenn die Fehler sich in Grenzen halten. Es ist zwar nicht schwierig bestimmte Objekte zu greifen, auch wenn man nicht exakt in die Richtung schaut, doch die Wegfindung ist manchmal alles andere als ideal und so dreht sich eine Figur schon mal im Kreis oder läuft einen Umweg zum Ziel, während man bei den Übergängen zu Videosequenzen ein paar Positionskorrekturen beobachten kann. I am The Walking Dead The Walking Dead A New Frontier ist wie üblich ein Spiel für Trophäenjäger. Im Gegensatz zu Season 2 oder der Michonne Miniserie gibt es nun wieder eine Platin-Trophäe und da man in The Walking Dead A New Frontier nichts falsch machen und nicht sterben kann, ist auch die Trophäe „Schließe The Walking Dead: Eine Neue Grenze ab“ kein Problem. Und, Überraschung, dabei handelt es sich bereits um die Platin-Trophäe. Während man bei The Wolf Amoung Us und Minecraft Story Mode wenigstens noch ein paar Sammel- und Entscheidungstrophäen hat, bekommt man hier lediglich die Trophäen für das Abschließen einzelner Kapitel, von welchen es pro Episode jeweils sechs gibt. Einziger Wehrmutstropfen: Da es bisher nur zwei der fünf Episoden gibt, muss man eine Menge Geduld mitbringen und für eine lange Zeit mit einem unvollständigen Spiel in der Trophäenliste leben. Fazit Folgen 1 und 2 sind schon mal ein guter Auftakt in Staffel 3. Die Charaktere sind sehr gut geschrieben und die Handlung ist spannend. Auch die Grafik hat sich verbessert, ohne vom markanten Stil abzuweichen. Auch wurde das Feature aus Batman übernommen, in welchem alle Zuschauer über den Verlauf abstimmen können. Ein Feature, was wohl wenig Beachtung finden wird. Dennoch kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Spiel ansonsten keine Verbesserungen oder Neuerungen durchgemacht hat und das Gameplay anspruchslos wie eh und je ist und auch die Entscheidungen keine echten Konsequenzen haben. Wer die anderen Spiele mochte, wird auch dieses hier mögen, wer allerdings tiefgründige Adventures sucht, sollte sich lieber an Deadalic als an Telltale halten. 8.0/10 The Walking Dead: A New Frontier bei Amazon kaufen. Euer Trophies.de-Team Das Team unterstützen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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