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IGNORIERT

Test: Die Säulen der Erde (Buch Eins) im Test für die PS4: Interactive Novel aus dem Hause Daedalic


Marloges

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2083850410_Die-Sulen-der-Erde-266x266.jpg.78823aa407f684fd8474bce8f6b5cc06.jpgDass erfolgreiche Bücher in einen Film adaptiert werden, ist natürlich nichts neues. Spieladaptionen sind dort schon etwas seltener. Besonders wenn man das Ganze dann Interactive Novel nennt und es von einem deutschen Entwicklerstudio kommt. Daedalic hat genau dies getan und den bekannten Roman von Ken Follet in ein Adventure Format gepackt, in dem es Rätsel zu lösen und Entscheidungen zu treffen gilt. Hierbei handelt es sich zunächst nur um das erste von drei "Büchern" (die man sich ähnlich wie Episoden eines Telltale Spieles vorstellen kann) von denen die anderen beiden erst noch per Patch nachgeliefert werden. Ob das erste Buch bereits überzeugen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Von Armut und großen Ambitionen

Die Geschichte von "Die Säulen der Erde" wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Man wechselt nach Fortschreiten der Story stets den Charakter und schlüpft somit in die Rolle von Tom Builder, einem armen Steinmetz, dessen Traum es ist eine Kathedrale zu bauen und Schwierigkeiten hat seine Familie durchzuschlagen, Jack, einem kleinen Jungen der mit seiner Mutter zusammen im Wald lebt und von der modernen Zivilisation nur sehr wenig weiß, und Philip, einem jungen Mönch der von einer Verschwörung erfährt und diese verhindern möchte, während er nur das Beste für die Menschen im Sinn hat.

All die Geschichten dieser Leute scheinen zu Anfang noch nicht viel miteinander zu tun zu haben, doch verknüpfen sie sich im Verlaufe des Spiels ganz natürlich miteinander. Bis dorthin erlebt ihr aber erstmal kleine Geschichten der einzelnen Charaktere und ihrer Familie und könnt den tollen deutschen Synchronstimmen lauschen, die wirklich Hörbuchqualität haben.

 

Entscheidungen und optionale Wege

Das Spiel bietet euch dabei auch stets verschiedene Dialogoptionen und somit Entscheidungen die euer Abenteuer formen. Wie ihr mit Leuten redet, was ihr tut, wem ihr helft, oder eben nicht helft hat Einfluss auf die Geschichte. Und auch wenn man nach nur einem Buch schwer sagen kann, ob die Entscheidungen wirklich viel zur Gesamtstory beitragen, wird man durch das eigenständige Finden der optimalen Lösungen und optionalen Geheimnisse genug motiviert.

Dabei zahlt es sich auf jeden Fall aus die Gegend gründlich zu erkunden, denn durchs Aufschnappen von Informationen oder Absolvieren bestimmter kleiner Miniquests könnt ihr durchaus einen Vorteil dabei erlangen eine bestimmte Situation besser zu lösen. So habe ich in meinem Playthrough zum Beispiel einem alten Mann dabei geholfen, dass er nicht mehr friert und im Gegenzug einen Tipp erhalten, wie ich in einer Diskussion mit einer bestimmten Person am besten agieren sollte um diese zu gewinnen. Alles rein optional, aber wirklich nett wenn man es selbst entdeckt.

Kein Pixelhunting

Um dem frustrierenden Absuchen jedes kleinen Winkels auf jedem Bildschirm vorzubeugen hat Daedalic glücklicherweise die Funktion eingebaut Gegenstände mit denen man interagieren kann vorzuheben. Dabei kann man mit der Viereck-Taste anschauen und einen Kommentar dazu erlangen, mit X mit ihm interagieren/aufheben oder mit der Dreieck-Taste den Gegenstand mit einem ausgewählten Gegenstand aus dem Inventar kombinieren. Eine sehr simple Steuerung, die sehr gut funktioniert. Kombinieren von Gegenständen IM Inventar scheint nicht vorgesehen zu sein, denn es war zumindest im ersten Buch nicht notwendig und es wurde auch nicht angedeutet, dass dies geht.

Die Rätsel sind dabei auch recht simpel. Man muss zwar durchaus mal ein bisschen überlegen und sich umschauen, aber es nimmt niemals die Ausmaße eines klassischen Lucas-Arts Adventures an. Man hat höchstens 5 bis 6 Gegenstände im Inventar und auch die Anzahl an begehbaren Gebieten ist recht begrenzt, so dass man sich nicht überfordert fühlt.

Ein Spiel wie ein Gemälde

Artstyle ist natürlich starke Geschmackssache, aber mich persönlich hat der Look den Daedalic hier für "Die Säulen der Erde" verwendet hat wirklich begeistert. Die Hintergründe und Charaktere sind alle handgezeichnet und animiert und es wurde sehr viel Mühe investiert der Architektur dieser Zeit treu zu bleiben und die Gebäude dementsprechend glaubwürdig zu zeichnen. Auch das Charakterdesign gefällt mir ziemlich gut. Trotz des sehr Comic-artigen Looks, sehen die Charaktere recht realistisch aus und wirken nicht zu überzeichnet.

Um all dies zu bewerkstelligen arbeiten Daedalic Entertainment schon seit drei Jahren mit dem Verlag Bastei Lübbe zusammen und haben sich dabei sogar Ken Follet persönlich mit an Bord geholt, der von dem Konzept einer Videospiel-Adaption sehr angetan war, um die jüngere Zielgruppe anzusprechen.

Kein Vorwissen benötigt

Natürlich könnt ihr das Spiel guten Gewissens spielen, wenn ihr die Bücher nicht gelesen habt. Die Story ist sehr verständlich und wird ausführlich erzählt. Es wurden zwar einige Anspielungen für Kenner eingebaut, aber das soll den Spielspaß keineswegs schmälern. Einige Szenen mussten auch etwas umgeschrieben werden, damit man auch genug Hindernisse hat um Rätsel zu rechtfertigen oder um Entscheidungen für den Spieler zu ermöglichen.

Sehr positiv fällt im Spiel auch der Soundtrack auf, der von Komponist Tilo Alpermann geschrieben und insgesamt 60 Musikern aufgenommen wurde. Teilweise ist dieser zwar etwas aufdringlich, aber gerade für so ein kleines Adventure-Spiel ist der Soundtrack wirklich sehr gut gelungen.

Lust auf mehr

Durch die kurze Länge von etwa 4 bis 5 Stunden, die man für das Durchspielen des ersten Buches braucht, lechzt man allerdings sehr schnell nach mehr. Was man im ersten Buch alles an Story geboten bekommt, ist allerdings schon sehr ordentlich und lässt auf mehr solche Qualität hoffen. Inwiefern genau die Entscheidungen aus Buch 1 übernommen werden und wieviel Einfluss diese genau haben werden, lässt sich momentan natürlich nur sehr schwer sagen, aber es fällt sehr positiv auf, wieviel Mühe sich dabei gegeben wurde, dass sich die eigenen Entscheidungen wichtig anfühlen. Diese werden am Ende jedes kleinen Kapitels nochmal aufgelistet, sodass ihr nochmal darüber reflektieren könnt, was ihr getan oder nicht getan habt.

40 Euro für ein "Interaktives Buch" ist bestimmt ein recht stolzer Preis für manche. Gerade weil man zu Anfang nur ein Buch bekommt und der Rest erst noch nachgepatcht werden muss. Sollten diese aber auf gleichem Niveau und von gleicher Länge sein, kann man hier absolut nicht meckern.

Trophy-Check

Für Trophäensammler ist dieses Spiel auf jeden Fall sehr verlockend. Nicht nur sind die Trophäen sehr einfach und schnell zu erlangen, ihr werdet wohl sogar drei Platintrophäen abstauben können. Buch 1 besitzt nämlich schon eine komplette Trophäenliste inklusive Platin und man kann davon ausgehen, dass die beiden folgenden Bücher auch welche bekommen. Alles andere wäre etwas seltsam.

Für die Trophäen müsst ihr lediglich bestimmte kleine "Sidequests" absolvieren oder bestimmte Events triggern. Dabei könnt ihr so gut wie alles in einem Rutsch erledigen, abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen. So müsst ihr euch mit einem Charakter anfreunden und auch anfeinden, was selbstverständlich das Einsetzen der Speicherfunktion erfordert, wenn ihr nicht das Spiel zweimal durchspielen wollt. Die Beschreibungen der Trophäen geben euch dabei nur eine grobe Beschreibung dessen, was ihr tun sollt, aber es ist definitiv möglich die Platin ohne Guide zu erspielen. Durch die zahlreichen Speicherplätze könnt ihr jedenfalls locker am Anfang jedes Kapitels einen Spielstand sichern, damit ihr verpassbare Trophäen vorbeugt.

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