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IGNORIERT

Test: NBA Live 18 im Test für die PS4 - Nach einem Jahr Pause zurück auf dem Court


Souly

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rsz_1nba_live_18_20171029150105-266x266.png.c57224c27ad283666e5ee0390fab20bf.pngPünktlich zur neuen Saison versucht EA mit NBA Live 18 erneut dem Platzhirsch von 2K Konkurrenz zu machen. Eigentlich sollte der neue EA-Ableger schon letztes Jahr erscheinen, man entschied sich aber für ein weiteres Entwicklungsjahr für den Feinschliff. Ob es geholfen hat oder ob EA 2K wieder hinterherhinkt, erfahrt ihr in unserem Test.

James Harden als Spielmaskottchen

EA entschied sich kurz vor Release im Jahr 2016, NBA Live 17 um ein Jahr zu verschieben. Als Grund wurde genannt, dass man mit dem Spiel so noch nicht zufrieden sei und lieber noch ein Jahr lang Feinabstimmungen machen möchte, um so ein besseres Standbein gegen den Platzhirsch von 2K zu haben. Nun kamen berechtigte Zweifel auf, dass dadurch ja aber auch die Technik um ein Jahr hinterher hinken würde. Das Vorab, den Eindruck hatte ich bisher nicht.

Auf dem Cover und auch sehr präsent im Spiel findet man James Harden. Immerhin einer der besten Spieler der Liga, da gehört es sich natürlich, dass dieser auch gut aussieht. Harden erklärt dem Spieler am Anfang so ein paar kleine Kniffe des Spiels und auch wie das ganze Menü und ähnliches aufgebaut ist. Und: Er darf doch tatsächlich das berühmte EA-Sports Intro "It's in the Game" (für die, die mehr nach Gehör gehen: "Zinne-Game") sprechen. Bei ihm versteht man den Satz wenigstens ;)

Was erwartet den Spieler von NBA Live 18 nun. Zunächst einmal, gibt es wie üblich zig verschiedene Spielmodi. Vom Karrieremodus (The One) über Franchise bis zu diversen Online-Modi. Wer will, der findet also auch was für seinen Geschmack. Allerdings auch mit ein paar Abzügen. Insbesondere der Franchise-Modus hat enorm abgenommen. Dazu aber später noch etwas mehr.

 

The One – and Only

Wie schon erwähnt, heißt der Karrieremodus bei NBA Live 18 "The One". Eine richtige Story wie NFL oder Fifa bekommt NBA allerdings nicht spendiert. Man erstellt sich einen Spieler und startet dann über die Highschool und den Draft-Combine seine Karriere. Okay, so ganz stimmt es auch nicht. Es gibt eine sehr minimale Story, aber nicht vergleichbar mit Storys wie Longshot in NFL. Die Aufmachung der Karriere ist aber wirklich gelungen. Da wurden sogar echte Reporter angeheuert, die ein Reportergespräch im Studio aufgezeichnet haben und über die Zukunft des Spielers diskutieren. Ist schon wirklich schön gemacht.

Positiv anzumerken ist der Spieler-Editor. Man merkt eben, dass EA auch eine Spielereihe namens "Die Sims" gemacht hat. Die Möglichkeiten bei der Erstellung sind schier erschlagend. Da kann sich 2K durchaus mal eine Scheibe abschneiden. Zu der vorhandenen Funktion, per Kamera das eigene Gesicht zu importieren, kann ich nicht viel sagen. Weder bei EA noch bei 2K hat das bei mir jemals funktioniert. Auch nicht nach mehreren Versuchen. Daher eher ein Minuspunkt.

Läuft die Karriere erst einmal, dann wird man vom Menü quasi völlig überrollt. Es gibt zwei große Stränge in der Karriere: Die Liga und die Straße. In der Liga spielt man, wer hätts gedacht, die Ligaspiele und kümmert sich um alles, was mit der NBA zu tun hat. Der Strang "Die Straße" sind hauptsächlich Online-Modi wie Pro-AM und ähnliches. In beiden Strängen kann man Erfahrung und Prestige sammeln. Damit wiederum kann man sich Kisten kaufen (EA liebt seine Kisten), die verschiedenste Style-Objekte beinhalten. Ganz nett, ist aber kein Muss, außer man ist auf die Platin scharf, dann muss man einige Kistensets zusammen sammeln.

Become the Best

Das Skillsystem hebt sich etwas von der 2K-Reihe ab. Anstatt hier imaginäres Geld in Statistikpunkte zu versenken, bietet EA ein Levelsystem. Der Spieler sammelt mit jedem Spiel Erfahrungspunkte und steigt dann ggf. im Level auf. Dann kann man sich mit steigendem Level verschiedene Primär- und Sekundär-Skillbäume freischalten. Mit jedem Level-Up bekommt man auch einen Fähigkeitenpunkt. Diesen kann man dann in die Skillbäume investieren. Diese ähneln dann wieder der üblichen Skillleiste à la "Mein 3er bekommt jetzt 10 Punkte mehr", aber so ganz ist es das dann doch nicht. Ein Fähigkeitenpunkt heißt ein paar Skillpunkte. Zusätzlich gibt es bei bestimmten kleinen Meilensteinen besondere Boni wie eine erhöhte Trefferquote und co.

Das ist alles irgendwie schwer zu beschreiben, weil es im ersten Moment auch enorm überladen wirkt. Man findet sich aber im Menüwirrwarr recht schnell ein und weiß, was man wo wie zu tun hat. Neben der Karriere auf dem Parkett, gilt es aber auch wieder seine Marke aufzubauen. Mit genügend PR bekommt man lukrative Sponsorendeals und irgendwann auch seinen eigenen Schuh. Das Übliche halt. Dazu gibt es dann noch Kommunikation mit Reportern und dem Agenten über SMS. Die Präsentation ist also im Grunde ganz gut gelungen.

Etwas anders sieht es da auf dem Platz selbst aus. Der Kommentator zum Beispiel wirkt sehr gelangweilt und leise. Das Interface gefällt mir persönlich auch überhaupt nicht. Ich habe nirgendwo eine Übersicht über meine Statistiken im Spiel. Will man wissen, wie viele Punkte und Rebounds man hat, muss man erst in das Menü und sich die Statistiken so raussuchen. Das hätte man schöner lösen können. Auch das Feedbacksystem ist nicht ideal. Es gibt eine Spielerwertung von 0 bis 100. Macht man was Dummes, sinkt der Wert, macht man was Gutes, steigt er dementsprechend. Es gibt auch immer einen Hinweis, außer man hat die 100 erreicht. Dann gibt es kein positives Feedback mehr, es sei denn, man macht wieder etwas Dummes und der Wert sinkt. Da man seine Statistik ja nicht sieht, ist es manchmal schwer erkennbar, ob man selbst nun den Wurf geblockt hat, oder ob es der Mitspieler genau daneben war. Schade.

Träge auf dem Court

Das Spielgefühl von NBA Live 18 ist deutlich anders, als das von 2K. NBA Live wirkt in allem etwas träger. Die Bewegungen und die Tastenreaktionen sind immer etwas langsamer, als beim Platzhirsch. Im Endeffekt wirkt das Ganze dadurch etwas realistischer, aber gerade die Eingaben könnten doch bitte präzise sein. So muss man beim Freiwurf zum Beispiel die Wurftaste schon ein paar Millisekunden vorher loslassen, weil die Anzeige noch einen kleinen Moment weiter läuft. Das macht schon eine Menge aus. Ich denke, der langsamere Spielstil ist eine Geschmackssache, mir ist das ganze irgendwie zu unpräzise.

Das Pick-and-Roll hat EA sehr gut gelöst, hier hält man L1 gedrückt, um den Block anzufordern und lässt sie einfach wieder los, sobald man möchte, dass der Mitspieler zum Korb zieht. Perfekt. Will man selber einen Block stellen, funktioniert das genauso leicht. Etwas an den Gegner heranstellen, L1 gedrückt halten, der Spieler korrigiert automatisch seine Position um den Block perfekt zu stellen, linken Stick kurz drücken um abzurollen. Auch Perfekt. Hier kann man wirklich nicht meckern. Finde ich persönlich intuitiver als bei 2K, bei denen man die Block-Taste nochmals drücken muss, damit der Blocksteller zum Korb zieht, bzw. dies nach dem Block alleine tut. Dadurch muss man bei 2K vorher festlegen, ob es ein Pick-and-Pop oder ein Pick-and-Roll werden soll. Da mag ich die EA-Variante lieber.

Die KI hat sich zwar merklich gebessert, jedoch mag die Defense immer noch nicht so recht eine gescheite Helpside spielen. Naja gut… man kann es verkraften. Die Ballphysik kommt ebenfalls nicht an 2K ran. Da NBA 2K aber auch dafür bekannt ist, die beste Ballphysik im Sportgenre zu haben, ist dies nun nicht unbedingt eine Schande. Es macht sich aber hin und wieder durch merkwürdige Abprall-Winkel und ähnlichem bemerkbar.

Noch ein Wort zur Technik

Bevor wir zur Technik kommen, noch ein paar kurze Sätze zum Franchise-Modus. Was hat sich EA bloß dabei gedacht. Der Franchise-Modus ist so etwas wie der Manager-Teil eines jeden Sportspieles. War dies bei NBA Live 16 auch noch der Fall, wurde in NBA Live 18 deutlich abgespeckt. Nun kann man nicht mehr sein Stadion ausbauen und die Preise der Würstchen oder das Marketing-Budget festlegen. Alles rausgeflogen. Es geht nur noch ums Spielen und die Mannschaftsangelegenheiten. Der richtige CEO-Modus ist damit abgeschafft. Wie ich fand, einer der stärksten Modi jedes Sportspiels. Sehr schade drum.

Nun zur Technik. Fangen wir mal bei den Äußerlichkeiten an. An sich finde ich NBA Live grafisch besser, als die 2K-Variante. Man muss jedoch einen entscheidenden Abstrich machen, die Spieler. Zwar sind die Top-10 Spieler super gut zu erkennen, geht es allerdings etwas tiefer in die Kader, bekommt man schon einen ziemlichen Schock. Einen Kyle Korver zum Beispiel, der immerhin der beste 3-Point-Shooter der Liga ist, erkennt man im Grunde gar nicht wieder. So ergeht es vielen Bankspielern. Wenn man davon absieht, bietet NBA Live einen grafischen Leckerbissen. Es wirkt zwar alles nicht ganz so Farbintensiv wie beim Kollegen, aber es sieht vom Grunde her besser aus.

Musik, Sound und Darbietung könnten etwas vorteilhafter sein. Das Quietschen der Schuhe auf dem Parkett ist einfach viel zu viel und der Kommentator geht beim Spielen fast unter. Bugs gibt es auch hin und wieder, hauptsächlich Clipping-Fehler, bei dem ein Spieler auf einmal durch einen anderen Spieler durchploppt. Vielleicht hat EA aber auch die Quantenteleportation perfektioniert. Wer weiß ;)

Zeit für einen neuen Trophäenschrank…

NBA Live 18 hat natürlich auch eine Platin-Trophäe. Diese ist theoretisch sogar ganz gut erreichbar, wird jedoch einiges an Zeit kosten und ich habe in Foren auch schon gelesen, dass einige Trophäen manchmal rumbuggen, weshalb gesagt wird, die Platin ist nicht erreichbar. Nun, ich kann dies nicht verifizieren, die Trophäen selbst sind nämlich von der Beschreibung her gut machbar. Natürlich im Karrieremodus einige Skills nach oben pushen, im Spiel verrückte Moves machen oder den Gegner 4 Minuten lang daran hindern zu Punkten (nicht umsonst Gold).

Es ist lobenswert, dass nicht unzählige Ultimate-Team-Trophäen auf der Liste stehen, weshalb ich eben diese Liste durchaus für machbar halte, wenn man denn etwas Zeit investiert. Von daher wünsche ich allen viel Erfolg bei der Jagd. Wer noch von Problemen berichten kann, gerne in die Kommentare damit.

 

Fazit

NBA Live 18 ist ein solides Basketballspiel. So wie es das eigentlich schon öfter war. Man merkt, das Jahr Pause hat sich durchaus gelohnt, aber dennoch gefallen mir viele Kleinigkeiten einfach nicht. Der sehr langsame Spielfluss zum Beispiel, aber das ist wohl Geschmackssache. Viel gravierender ist der stark abgespeckte Franchise-Modus. So wie man ihn reingestellt hat, hätte man ihn eigentlich auch weg lassen können.

Aber es ist ja nicht alles schlecht. Mir gefällt der Karrieremodus durchaus gut. Das Skillsystem ist mal was anderes zur ewigen 2K Abzocke mit den VC. Mir gefallen auch die Wurfvisualisierung und das Defensive Feedback mit den Pfeilen ganz gut. Einen gigantischen Pluspunkt bekommt Live von mir für die Ladezeiten. Bei 2K lädt das Spiel mehr, als man tatsächlich spielt. Das hat EA deutlich deutlich besser im Griff. Dennoch werde ich nicht so richtig warm mit dem Spiel. Ich kann nicht einmal genau sagen, warum. Ich denke, jeder der eine Alternative zu 2K sucht, kann sich NBA Live durchaus mal antun und sich sein eigenes Bild machen. Es ist definitiv kein Fehlkauf!

 

7/10

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