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Test: Star Wars Battlefront II im Test für die PS4 – Willkommen im Aftermath


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947877132_STAR-WARS-Battlefront-II_20180216133824-266x266.jpg.7e7fc940a4f4d4dc4b50b8ff787ae080.jpgDer Shitstorm rund um Star Wars Battlefront II ist wohl an niemandem vorbeigegangen. Die Frage, die sich allerdings niemand stellte, ist die, ob denn hinter all dem Lootboxwahnsinn vielleicht trotzdem ein gutes Spiel versteckt ist. Immerhin wollte DICE mit Battlefront II alles richtig machen, was im ersten Teil noch bemängelt worden ist. Und da EA bei den Microtransactions den Stecker gezogen hat, wagen wir mal einen Blick hinter die Fassade. Ob man Star Wars Battlefront II vielleicht doch eine Chance geben sollte, erfahrt ihr unserem Test.

Auf der Seite des Imperiums

Nachdem es bei Star Wars Battlefront so sehr gefehlt hatte, ist es in Battlefront II nun endlich drin: die Singleplayerkampagne. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine sinnlose Aneinanderreihung von Missionen, sondern tatsächlich hat man eine kleine Geschichte zusammengesponnen, die sich mit dem Untergang des Imperiums nach dem Tod des gleichnamigen Oberhauptes befasst.

Der Spieler schlüpft in den meisten Missionen in die Rolle von Iden Versio, ein recht hohes Tier, welches die imperialen Truppen in die Schlacht geführt hat. Das Schöne: Man sieht es einmal aus Sicht der „Bösen“ und wie sie es finden, dass sie eine Menge Freunde und Familien auf dem Todesstern verloren haben. Leider wird es sehr schnell unglaubwürdig, als Iden feststellt, dass das Imperium vielleicht doch gar nicht so toll ist und sich den Rebellen anschließt.

Doch die Story ist es nicht, die die Kampagne von Star Wars Battlefront II zu einem kleinen Desaster macht, es ist das Missionsdesign. Während es ein paar wirklich kreative Spielpassagen gibt, wie das Schleichen durch eine imperiale Basis, gibt es viel zu häufig wirklich sinnlose und banale Sequenzen, die die Spielzeit strecken. Seien es nicht enden wollende Wellen von Tie Fightern oder die immer gleichen 5 Käfer, die an den gleichen Stellen spawnen und das Ganze 5 Minuten lang. Da vermisst man doch gleich die sinnlosen Ballereien, die man sonst so serviert bekommt.

 

Der Alte Kampf

Noch immer heißt es Rebellen gegen Imperiale. Das war schon in den ersten Star Wars Filmen so und wird wohl auch immer so bleiben, auch wenn sich das Imperium früher oder später Neue Ordnung schimpft. Star Wars Battlefront II grast hierbei unterschiedliche Epochen aus den verschiedenen Filmen ab. Dies wird auf den unterschiedlichsten Karten im Multiplayer realisiert, wobei man hier als Spieler eine schöne Auswahl an Modi zur Auswahl präsentiert bekommt.

Zunächst wäre da der galaktische Angriff. In teambasierten Schlachten treten hier insgesamt 40 Spieler gegeneinander an und man kann dabei auf Fahrzeuge und Spezialeinheiten zurückgreifen. In mehreren Phasen müssen Ziele erfüllt werden, um den Gesamtsieg zu erringen. Der andere große Modus ist der Sternjäger-Angriff, in welchem sich 24 Spieler in zwei Teams aufteilen und sich Dog Fights mit ikonischen Star Wars Raumschiffen liefern. Dabei versuchen sie mehrere Ziele zu erfüllen, um die Schlacht für sich zu entscheiden.

Aber auch kleinere Online-Modi warten auf den Spieler. In Helden gegen Schurken treten zwei Teams aus je 4 Spielern gegeneinander an, wobei jeder Spieler die Rolle eines Helden des Widerstands bzw. des Imperiums übernehmen darf. Den klassichen Team-Deathmatch Modus bekommt man mit Gefecht geboten, wo zehn Rebellen gegen zehn Imperiale antreten dürfen. Wer gern unterschiedliche Ziele erledigen möchte, jedoch lieber kleine und kompakte Schlachten mag, ist hingegen bei Angriff gut aufgehoben, in welchem zwei Teams aus acht Spielern gegeneinander antreten und dabei gegenteilige Ziele verfolgen.

Für die Einzelkämpfer und Couch Freunde

Neben der Storykampagne gibt es in Star Wars Battlefront II auch noch einen Arcade-Modus, der wahlweise allein, im Koop oder im Versus-Modus bestritten werden kann. Solo kann man außerdem hier ein kleines Tutorial spielen, in welchem dem Spieler die verschiedenen Eigenheiten des Spiels erläutert werden. Im Prinzip spielt man hier einfach nur eine Schlacht, in welcher man auf der Starkiller Basis den Ansturm der Rebellen verhindert. Man wählt einen Truppler, verdient Punkte beim Töten der 75 Rebellen und kann diese bei einem Respawn gegen stärkere Truppen oder gar Kylo Ren eintauschen.

Egal ob allein oder gemeinsam kann man jedoch auch insgesamt 48 Kampfszenarien angehen, wobei die Hälfte davon auf Seiten der Guten und die andere Hälfte auf Seiten der Bösen verrichtet werden. Wer Gut und wer Böse ist, dürft ihr selbst mit eurem Gewissen ausmachen. Nach einem Sieg schaltet man dann weitere und auch veränderte Versionen der Kampfszenarien frei, die man eben bestritten hat. So kommt man am Ende auch auf die 24, denn eigentlich gibt es nur 8 Szenarien in jeweils 3 Levelstufen.

Wer damit durch ist und immernoch Lust auf solche Kampfszenarien hat, der kann auch eigene Szenarien generieren, indem er unter anderem den Spielmodus, die Ziele und die Schauplätze auswählt. Selbiges gilt für den Versus Modus, bei dem man gegen einen Gegenspieler im Splitscreen antreten kann. Hier gibt es außerdem noch weitere acht Szenarien, die auf den kompetetiven Spielmodus ausgelegt sind.

Fantastische Aussichten

Optisch ist Star Wars Battlefront II wie schon sein Vorgänger auf dem allerhöchsten Niveau. Da die Karten und Kämpfer aus den unterschiedlichsten Episoden stammen, gibt es hier sehr viel Abwechslung zu sehen. Kahle Wüsten, eisige Klüfte, grüne Wälder und die unendlichen Weiten des Weltalls. Wer sich hier nicht direkt in die Filme versetzt fühlt, sollte seine Ansprüche etwas überdenken.

Auch der Sound hat sich nicht großartig verändert, wobei das etwas Gutes ist. Laserschüsse, piepsende Droiden und das Wusch eines über die Köpfe hinwegfliegenden Raumschiffes sind originalgetreu und lassen den Spieler Star Wars leben. Darüber hinaus verfügt das Spiel über eine gute deutsche Synchronisation und ist deshalb umso ansprechender für jene, die des englischen nicht mächtig sind oder aufgrund der Einfachheit deutsche Stimmen bevorzugen, damit sie sich voll und ganz auf das Gameplay konzentrieren können.

Außerdem hat EA pünktlich zum Release der letzten Episode einen ordentlichen Gratis-DLC nachgeliefert, der nicht nur die Kampagne erweitert hat, sondern auch neue Helden, Karten und die Option hinzugefügt hat, sich für eine Seite zu entscheiden. Sammelt diese Partei über einen gewissen Zeitraum mehr Punkte als die andere Partei, so gibt es am Ende eine Belohnung. Außerdem kann man nun im Singleplayer soviel InGame-Währung sammeln, wie man will, denn das war vorher begrenzt, um die Spieler in den Multiplayer zu treiben.

Der Elefant im Raum

Worum handelt es sich bei dieser Belohnung? Nun, wer in den Wochen nach Release von Star Wars Battlefront II die Presse verfolgt hat, kann es sich bereits denken: Lootboxen. Und hier hat EA maßlos übertrieben. Um Charaktere freizuschalten, braucht man InGame-Währung. Und die sind nicht billig. Blöd nur, dass man die InGame-Währung auch benötigt, um seine Truppler oder Helden aufzuwerten. Die Sternkarten, die nämlich für neue Fähigkeiten sorgen, gibt es nun nur noch aus den verhassten Zufallskisten.

Momentan kann man diese auch nicht mit echtem Geld kaufen, die Option ist jedoch noch immer (wenn auch ausgegraut) vorhanden und so kann man davon ausgehen, dass sie eines Tages zurückkehren wird. Immerhin erhält man Lootboxen auch als tägliche Belohnung, zu besonderen Anlässen oder als Entschädigung für Tage, an denen die Server gewartet werden. Wenn man Pech hat, bekommt man jedoch nie die Karte, die man sich wünscht. Abhilfe schafft da das Craften, für welches eine andere Währung notwendig ist und die es ebenfalls aus den Lootboxen gibt.

Die Standardwährung Kredits und die Herstellungsteile kann man auch durch Herausforderungen erhalten. Im Tab Karriere gibt es eine Übersicht dessen, was man dafür im Spiel tun muss und für die, die schon alles haben, gibt es zeitlich begrenzte Herausforderungen, die alle paar Stunden oder Tage aktualisiert werden, dafür jedoch um einiges lukrativer sind. Im momentanen Stand muss man also eine Menge Zeit investieren, um alles freizuschalten und braucht sich nicht allzu viele Sorgen machen, auf Pay2Win-Spieler zu treffen. Doch dass das Spiel einst darauf ausgelegt war, ist noch immer zu spüren und die Sorge, dass dies in irgendeiner Form zurückkehren wird, bleibt.

Die Macht ist stark in ihm

Die Trophäen von Star Wars Battlefront II sind kaum der Rede wert und genau das, was man von einem Multiplayer-Shooter erwarten würde. Die Platin-Trophäe (die den äußerst treffenden und kreativen Namen „Platin-Trophäe“ trägt) erwirbt man durch den üblichen „spiele jeden Modus“, „spiele jeden Helden“, „töte Gegner mit der Fähigkeit x“ und „erreiche den Maximallevel“-Kram. Level 50 zu erreichen ist dieses Mal übrigens um ein vielfaches zeitintensiver, als noch beim Vorgänger.

Außerdem gibt es natürlich auch ein paar Storytrophäen, die alle auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad erspielt werden können. Auch bei den Standardszenarien muss man lediglich jedes einzigartige Szenario abschließen, das bedeutet acht auf der hellen und acht auf der dunklen Seite. Die höheren Level der Szenarien müssen nicht bestritten werden.

Durch das große kostenlose Update kamen des Weiteren drei bronzene DLC-Trophäen hinzu, für welche lediglich die Zusatzkampagne abgeschlossen werden muss. Wahre Trophyhunter werden es zwar wissen, doch der vollständigkeit halber sei hier noch einmal erwähnt, dass dies nicht für die Platin-Trophäe notwendig ist, doch wer sagt schon bei kostenlosen zusätzlichen Trophäen nein, für die man nichts weiter tun muss, als drei Kapitel abzuschließen.

 

Fazit

Sorry EA, aber was ihr da abgeliefert habt, passt auf keine Kuhhaut. Auch wenn die Matches spielerisch sehr gut funktionieren und die Grafik bombastisch ist, so merkt man doch, dass das Spiel komplett auf Lootboxen ausgerichtet ist. Wieso lasst ihr mich meine Helden und Figuren nicht durch Spiele aufleveln? Warum muss ich mir Kisten verdienen, deren Inhalt möglicherweise gar nicht für meinen Spielstil ist und ich so auch nach vielen Stunden noch immer mit einer Level 1 Ausrüstung in die Spiele einsteige? Gut, hier schaffen immerhin die Herstellungsteile Abhilfe. Von der Story braucht man gar nicht erst anzufangen. Da hätte man vielleicht den ein- oder anderen Euro für besseres Missionsdesign investieren sollen. Unterm Strich: nehmt es mit, wenn es billig ist. Denn Spaß kann man mit den Online Schlachten haben, zumindest als Star Wars Fan. Singleplayer Spieler sollten jedoch lieber die Finger davon lassen.

 

6/10

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