supersushi Geschrieben 16. November 2017 Teilen Geschrieben 16. November 2017 Nachdem vor einigen Jahren das Spiel „South Park – Der Stab der Wahrheit“ durchaus erfolgreich war, war es abzusehen, dass ein zweiter Teil folgen wird. Lange, wirklich lange, hat es gedauert. Nach mehreren Verschiebungen des Veröffentlichungsdatums ist nun endlich „South Park – Die rektakuläre Zerreißprobe“ für die PlayStation 4 erschienen. Wie auch beim Vorgänger sind die Schöpfer der TV-Serie Matt Stone und Trey Parker wieder maßgeblich an der Entwicklung beteiligt gewesen. Ob sich der zweite Teil allerdings auch lohnt oder man sich Cartman und Co. lieber weiterhin im Fernsehen anschauen sollte, erfahrt ihr in unserem Test. Kostüm an und los Die Story des Spiels setzt nahtlos an den Vorgänger an. Die Schlacht um den sagenumworbenen Stab der Wahrheit ist beendet und es ist wieder Frieden in South Park eingekehrt. Ihr spielt wieder den schweigsamen „Saftsack“ aus dem ersten Teil und seid immer noch der „Neue“ in der Stadt. Zwar haben alle Kinder mittlerweile Respekt vor euch, da ihr im ersten Teil ordentlich Leistung gezeigt habt (da der erste Teil als DLC beim zweiten dabei ist und der ein oder andere es bestimmt noch nicht durchgespielt hat, vermeide ich Spoiler), aber fest zur Gruppe gehört ihr doch noch nicht. Also ist es nicht überraschend, dass Eric, Stan, Kyle, Kenny und die anderen Kinder bereits ein neues Spiel ohne euch angefangen haben: Superhelden. Zu Beginn spielen sie alle noch zusammen und wollen ein großes Franchise gründen mit Marvel als Vorbild. Da aber nicht immer alle einer Meinung sind, bricht schnell der „Civil War“ aus und die Gruppen trennen sich. Von nun an konkurrieren die Coon and Friends rund um Eric und Kyle mit den Freedom Pals rund um Stan und Kenny. Ihr schließt euch den Coon and Friends an und bekommt von Eric eine Hintergrundgeschichte verpasst. Ohne tragische Erlebnisse in der Kindheit wird man schließlich kein Superheld. In den ersten paar Minuten merkt man schon, in welche Richtung das Spiel gehen wird. Viel, sehr viel schwarzer Humor, den man mögen muss. Wer nichts mit der TV-Serie anfangen kann, wird auch bei dem Spiel hier keine Freude haben. Das Spiel ist vom Aufbau und vom Humor her 1:1 mit der Serie zu vergleichen. Was für ein Held bist du? Da es sich bei South Park - Die rektakuläre Zerreißprobe um ein Rollenspiel handelt, darf natürlich eines nicht fehlen: ein Klassensystem. Zu Beginn des Spiels steht euch da nur eine begrenzte Auswahl zur Verfügung, die sich dann im Laufe des Spiels erweitert. Zu jeder neuen Klasse, die ihr wählt, bekommt ihr dann von Eric eine neue Hintergrundgeschichte und ein kurzes Tutorial. Da gibt es dann beispielsweise „Brutalist“, „Speedster“ oder „Elementalist“. Auf euer Aussehen haben die Klassen keine Auswirkungen, sondern nur auf eure Fähigkeiten. Bei eurem Aussehen verhält es sich ähnlich. Zu Beginn gibt es da nur eine limitierte Auswahl, im Verlauf des Spiels werden aber immer mehr Möglichkeiten freigeschaltet. Gut dabei finde ich, dass ihr zu jeder Zeit des Spiels euer Aussehen komplett verändern könnt. Also nicht nur ein neues Accessoire oder ein neues Shirt, wie es bei anderen Rollenspielen der Fall ist, sondern komplett alles, das ihr auch zu Beginn des Spiels ausgewählt habt. Den typischen Touch South Park spürt man da auch deutlich. So hat beispielsweise eure Hautfarbe Einfluss auf die Schwierigkeitsstufe des Spiels. Je dunkler die Hautfarbe ist, desto höher ist der Schwierigkeitsgrad. Auf in den Kampf Das Kampfsystem wurde ich Vergleich zum Vorgänger leicht überarbeitet. Vom Prinzip her ist es aber immer noch das Gleiche: es werden abwechselnd Angriffe ausgeführt und wer zuerst keine Lebenspunkte mehr hat, der hat den Kampf verloren. Da es rundenbasiert abläuft, muss man sich dann genau überlegen, wann man welche Aktion ausführt. Entweder man greift an, wechselt die Position auf dem Spielfeld oder benutzt ein Item. Sobald man eine dieser Optionen ausgeführt hat, ist der nächste Spieler dran. Am unteren Bildschirmrand kann man immer sehen, wer als nächster dran ist, so dass man schon gut vorausplanen kann. Die Kämpfe laufen in einem eingeschränkten Bereich ab. Stellt es euch wie eine Art verkürztes Schachbrett vor. Es gibt Felder, die immer nur von einem Charakter zur Zeit besetzt sein können. Die Angriffe der Figuren haben bestimmte Vorgaben an Feldern, die sie erreichen können. Das heißt, dass manche Angriffe mehrere Gegner gleichzeitig treffen können und andere dafür dann niemanden. Ist jetzt nicht sonderlich innovativ, aber mal was anderes als immer nur stumpf auf die Tasten zu kloppen, bis der Gegner keine Energie mehr hat. Im späteren Spielverlauf stehen dann teilweise Hindernisse auf dem Spielfeld, die entweder einfach nur stumpf im Weg stehen oder hin und wieder sogar als Unterstützung im Kampf verwendet werden können (explosive Fässer zum Beispiel). Was ich persönlich echt klasse finde, ist, dass die Kinder ihre Kämpfe als ungemein epische Schlachten anpreisen, es unterm Strich aber eben nur ihre Fantasie ist. Ich muss jedes Mal schmunzeln, wenn ein Kampf auf der Straße stattfindet und auf einmal alle auf den Bürgersteig laufen, weil ein Auto vorbeifährt. Sobald dieses weg ist und der Fahrer noch einen doofen Spruch abgelassen hat, geht der Kampf weiter. Solche Aktionen unterstreichen für mich den Charme des Spiels. Die kunterbunte South Park-Welt Während des Spielverlaufs werdet ihr unzähligen Dingen und Personen begegnen, die aus der TV-Serie bekannt sind. Wo wir gerade bei den Kämpfen waren: als Gegner fungieren da beispielsweise die Raisins Girls, Lakaien von Professor Chaos, alte Leute oder Prostituierte. Zusätzlich gibt es dann noch den ein oder anderen Boss-Kampf, bei dem ihr gegen größere Gegner oder Hauptcharaktere aus der Serie kämpfen müsst. Aber nicht nur in Kämpfen trefft ihr auf alte Bekannte. Auch die NPCs und Questgeber sind Kennern der Serie bestens bekannt. Dadurch fühlt sich das Spiel wirklich authentisch an. South Park - Die rektakuläre Zerreißprobe bietet neben den Kämpfen natürlich auch einen weiteren wichtigen Bestandteil eines Rollenspiels: das Sammeln alles möglichen Mists. Und das ist hier nicht nur so dahergesagt. Bei den Items, die ihr überall so finden werdet, handelt es sich oft um Schamhaare, Kleber, Essen und ganz einfach „Müll“. Gut ist, dass ihr wirklich jeden Mist auch einsammeln könnt, da das Inventar unbegrenzt ist. Gebrauchen könnt ihr die Sachen dann entweder zum Herstellen von Relikten (diese können euren Charakteren zusätzlich stärken) und Heilitems oder zum Verkaufen. Essentiell wichtig sind die Heilitems aus meiner Sicht allerdings nicht. Ich habe das Spiel auf der normalen Schwierigkeitsstufe nahezu durch und nur ab und zu mal ein solches Item verwendet. Dürfte dann eher für Spieler auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad sein. Die Macht des Furzes Wie auch im ersten Teil ist die ungeheure Kraft, die im Hintern des stummen Helden schlummert, ein wichtiger Bestandteil des Spiels. Sowohl während eines Kampfes als auch beim Lösen von Rätseln in der begehbaren Welt, spielt die Kraft des Darms eine wichtige Rolle. Bei Kämpfen könnt ihr beispielsweise die Gegner anfurzen bevor es überhaupt losgeht, damit diese direkt mit einer negativen Statusveränderung beginnen müssen. Sobald der Kampf losgeht, könnt ihr mithilfe eines Furzes dafür sorgen, dass die Zeit stehen bleibt oder ein Gegner übersprungen wird (sofern ihr weit genug im Spiel fortgeschritten seid). Wenn man das alles geschickt einsetzt, kann man sich enorme taktische Vorteile verschaffen. Bei den „Rätseln“ geht es mehr um den Unterhaltungswert, als um die eigentliche Herausforderung sie zu lösen. Der einzige Grund, warum man eines nicht lösen kann, ist, dass man die entsprechende Furz-Fähigkeit noch nicht freigeschaltet hat. Wenn das dann der Fall ist, kann man seinen Furz nutzen, um zum Beispiel mit der Hilfe von Human Kite aka Kyle auf Dächer zu gelangen oder mit Captain Diabetes aka Scott Malkinson schwere Gegenstände aus dem Weg zu räumen. Oder man läuft einfach durch die Gegend und furzt Leute an. Bringt zwar nichts, ist aber lustig. Trophäen-Check Die Trophäen von South Park - Die rektakuläre Zerreißprobe sind im großen und ganzen nicht sonderlich schwierig. Sehr viele kommen entweder automatisch im Spielverlauf oder sind Sammeltrophäen, die mit einem entsprechenden Guide kein großes Hindernis darstellen. Etwas komplizierter dürften die Trophäen werden, bei der ihr das Spiel auf der höchsten Stufe abschließen müsst und die, bei der ihr Morgan Freeman im Kampf besiegen müsst. Diese beiden könnten an manchen Stellen einige Versuche benötigen. Fazit South Park - Die rektakuläre Zerreißprobe ist ein Spiel, das mir persönlich wirklich gut gefällt. Das liegt aber auch daran, dass ich die TV-Serie klasse finde. Jedem, der mit der Serie nichts anfangen kann, kann ich das Spiel nicht empfehlen. Es ist zwar ein solides Rollenspiel, aber eines der simpleren. Wenn man also auf der Suche nach einem Spiel in dem Genre ist, dann sollte man lieber ein anderes nehmen. Für alle Fans der Serie ist es aber quasi ein Muss. Im Vergleich zum Vorgänger haben sich nur Kleinigkeiten verändert. Das Kampfsystem wurde zum Beispiel zum Positiven überarbeitet. Ansonsten ist es aber an sich nur eine neue Story im gleichen alten Spiel. Da der erste Teil jedoch schon richtig gut war, muss das ja nichts schlechtes sein. 8/10 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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