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IGNORIERT

Test: NBA Live 19 im Test für die PS4: Ein neuer Angriff auf den Platzhirsch


Souly

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rsz_1nba_live_19_20180908193612-266x266.png.4113144693648c4a7a86a3777b541544.pngPünktlich zur neuen Saison versucht EA mit NBA Live 19 erneut dem Platzhirsch von 2K Konkurrenz zu machen. Mittlerweile ist dies der dritte Versuch, auf dem Markt Fuß zu fassen. Da ja bekanntlich aller guten Dinge drei sind, habe ich gespannt den neuen Versuch angeschaut. Ob es diesmal klappt mit der Konkurrenz oder ob EA noch ein paar Jährchen investieren muss, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.

Trust the Process

EA eröffnet die neue NBA-Saison mit Joel Embiid auf dem Cover. Der als "The Process" bekannte Rising Star der NBA-Welt begleitet einen durch das ganze Spiel hinweg, ähnlich wie letztes Jahr James Harden. So ist dieser einer der ersten Mitspieler in der Street-Gang. Dies ist ein neues Feature im "Streets" Spielmodus.

Ansonsten ist EA den Spielmodi treu geblieben. Es gibt den Karriere-Modus "The One", einen Ultimate-Team-Modus und den Franchise-Modus. Der Karrieremodus untergliedert sich dann noch einmal in League, Street, Court und Live, wobei letzterer ein Online-Modus ist und alle restlichen Offline-Modi (der Court-Modus ist so ein Mittelding aus beidem).

 

The One

Wie schon erwähnt heißt der Karrieremodus bei NBA Live 19 "The One". Eine richtige Story wie NFL oder Fifa bekommt NBA allerdings nicht spendiert. Man erstellt sich einen Spieler und startet dann über den Draft-Combine seine Karriere. Okay, so ganz stimmt es auch nicht. Es gibt eine sehr minimale Story, aber nicht vergleichbar mit Storys wie Longshot in NFL. Die Aufmachung der Karriere ist aber wirklich gelungen. EA hat sehr viele Realsequenzen mit bekannten und weniger bekannten Sportjournalisten und Social-Media-Kommentatoren gedreht, die die Karriere von "The One" verfolgen. Ist schon wirklich schön gemacht.

Läuft die Karriere erst einmal, dann wird man vom Menü quasi völlig überrollt. Es gibt vier große Stränge in der Karriere: Die Liga, die Straße, die Courts und Live. In der Liga spielt man, wer hätt's gedacht, die Ligaspiele und kümmert sich um alles, was mit der NBA zu tun hat. Der Strang "Die Straße" ist eine Art Kampagne über bekannte Straßencourts und dazugehörige Straßenligen wie zum Beispiel der Drew-League. Der Live-Modus ist dann quasi der neue Pro-AM-Modus, bei dem man online mit anderen Spielern gegen weitere Mannschaften antritt.

Etwas Besonderes ist der Court-Modus. Nicht ganz Offline, nicht ganz Online, bildet er eine Brücke für Spieler, die gern offline spielen aber trotzdem andere Spieler herausfordern möchten. Jeder Spieler hat seinen eigenen Home-Court, den man auch recht frei gestalten kann. Hat man seinen Court erstellt, ist dieser für andere Spieler sichtbar und kann "erobert" werden. Dabei spielt man ein Spiel mit z. B. im Liga-Modus gewonnenen Spielern gegen eine Mannschaft des Gegners, jedoch KI-gesteuert. Erobert man den gegnerischen Court, gibt es Belohnungskisten für den eigenen Court, mit Spielern oder mit Klamotten. Wird der eigene Court erobert, sollte man diesen wieder zurückerobern, da es sonst heftige Abzüge bei EP und Credits gibt. Ich finde den Modus wirklich gelungen und mal eine Abwechslung.

Become the Best

Das Skillsystem hebt sich etwas von der 2K-Reihe ab und hat sich zum letzten Jahr kaum verändert. Anstatt hier imaginäres Geld in Statistikpunkte zu versenken, bietet EA ein Levelsystem. Der Spieler sammelt mit jedem Spiel Erfahrungspunkte und steigt dann ggf. im Level auf. Mit jedem Level-Up bekommt man auch einen Fähigkeitenpunkt. Diesen kann man dann in die Skillbäume investieren. Diese ähneln dann wieder der üblichen Skillleiste à la "Mein 3er bekommt jetzt 10 Punkte mehr", aber so ganz ist es das dann doch nicht. Ein Fähigkeitenpunkt heißt ein paar Skillpunkte. Zusätzlich gibt es bei bestimmten kleinen Meilensteinen besondere Boni wie eine erhöhte Trefferquote und Co.

Das ist alles irgendwie schwer zu beschreiben, weil es im ersten Moment auch enorm überladen wirkt. Man findet sich aber im Menüwirrwarr recht schnell ein und weiß, was man wo wie zu tun hat. Neu im Skillsystem ist, dass man sich ein legendäres Vorbild aussuchen kann, wie zum Beispiel Scottie Pippen. Je nachdem, welches Vorbild man sich aussucht, gibt es Boni auf bestimmte Skills. Man will quasi seinem Vorbild folgen und bestimmte Dinge nachmachen, zumindest glaube ich, soll das die Erklärung sein.

Das Interface hat sich zum Vorjahr leider kaum verändert. Ich habe nirgendwo eine Übersicht über meine Statistiken im Spiel. Will man wissen, wie viele Punkte und Rebounds man hat, muss man erst in das Menü und sich die Statistiken so raussuchen. Das hätte man schöner lösen können. Das Feedbacksystem wurde ein wenig angepasst. Es gibt eine Spielerwertung von 0 – unendlich, und nicht wie vorher bis 100. Dadurch entsteht nicht mehr diese Ungewissheit ab 100 Punkten, ob man was Gutes gemacht hat, weil man ab 100 Punkten kein Feedback mehr bekommen hat. Richtig doof ist allerdings, dass man den Bildausschnitt nicht einstellen kann. Bei mir fehlten an jedem Rand knapp 2 cm. Dadurch habe ich zum Beispiel meine Spielerwertung nicht korrekt sehen können.

Träge auf dem Court

Das Spielgefühl von NBA Live 19 ist deutlich anders als das von 2K. NBA Live wirkt in allem etwas träger. Die Bewegungen und die Tastenreaktionen sind immer etwas langsamer als beim Platzhirsch. Im Endeffekt wirkt das ganze dadurch etwas realistischer, in vielen Situationen dann aber auch wieder nicht. Zwar sind die Freiwürfe jetzt im Gegensatz zum letzten Jahr präzise, bei den Aktionen bleibt aber dieser ungenaue Touch. Wenn ich einen Pass spielen will und der Ball erst eine Sekunde später abgeworfen wird und dann dementsprechend der Verteidiger auf einmal im Weg steht, ist das Mist. Ich denke, der langsamere Spielstil ist eine Geschmackssache, mir ist das ganze irgendwie zu unpräzise.

Das Pick-and-Roll hat EA sehr gut gelöst, hier hält man L1 gedrückt um den Block anzufordern und lässt sie einfach wieder los, sobald man möchte, dass der Mitspieler zum Korb zieht. Perfekt. Will man selbst einen Block stellen, funktioniert das genauso leicht. Etwas an den Gegner heranstellen, L1 gedrückt halten, der Spieler korrigiert automatisch seine Position, um den Block perfekt zu stellen, linken Stick kurz drücken, um abzurollen. Auch Perfekt. Hier kann man wirklich nicht meckern. Finde ich persönlich intuitiver als bei 2K, bei denen man die Block-Taste nochmals drücken muss, damit der Blocksteller zum Korb zieht, bzw. dies nach dem Block alleine tut. Was hier definitiv fehlt (oder ich nicht weiß, wie es geht), ist die Auswahl des Spielers, der den Pick stellen soll. Bei 2K kann man dies durch kurzes Drücken der Pick-Taste machen, bei EA hab ich nichts dergleichen gefunden. Ärgerlich wenn der 3er-Schütze kein Pick-and-Pop machen kann.

Die KI ist im Endeffekt genauso gut/schlecht wie im letzten Jahr. Die Defense will immer noch nicht so recht eine gescheite Helpside spielen, schafft es aber schon deutlich öfter als im letzten Jahr. Die Ballphysik kommt ebenfalls nicht an 2K ran. Da NBA 2K aber auch dafür bekannt ist, die beste Ballphysik im Sportgenre zu haben, ist dies nun nicht unbedingt eine Schande. Es macht sich aber hin und wieder durch merkwürdige Abprall-Winkel und Ähnlichem bemerkbar.

 

Nu ma Budder bei die Fische

Jetzt mal Klartext, was macht EA besser als 2K und was schlechter? Beginnen wir mal mit dem Negativen. Die Technik ist deutlich schlechter als bei 2K oder zumindest komplett anders. Durch die Trägheit wirkt alles etwas unpräzise und das führt zu einigen ärgerlichen Situationen. Die Ballphysik…naja, hab ich ja schon etwas zu gesagt. Sie ist bei EA nicht schlecht, aber eben nicht so gut wie bei 2K. Deutlich schlechter fällt für mich der Franchise-Modus aus. Hier wurde zum Vorjahr leider nichts geändert. Bis auf Spieler traden und die Spiele spielen, kann man im Franchise-Modus nichts wirklich machen. Da gibt 2K mit dem Quasi-Manager-Franchise-Modus schon deutlich mehr her.

Anders, aber doch schon recht gleich gut, ist die Präsentation und Aufmachung. Die Realsequenzen lockern das Spiel auf und geben einem das Gefühl, wirklich Teil der NBA zu sein. Grafik und Sound empfinde ich jetzt ebenfalls gleichwertig, wobei EA etwas dunklere Farbtöne verwendet.

Woran sich 2K mal ein Beispiel nehmen kann, sind die Ladezeiten. Die sind bei EA sagenhaft kürzer. Bei 2K hat man ja manchmal das Gefühl, mehr im Ladebildschirm zu hängen, als zu spielen. Ein RIESEN Pluspunkt gibt es von mir für die Umsetzung der Lootboxen. Ausgenommen vom UT-Modus, sind die Lootboxen ausschließlich kosmetisches Beiwerk, während 2K Microtransactions als Haupteinnahmequlle sieht und dementsprechend Pay-to-Win der krassesten und unverschämtesten Art betreibt. Die Variabilität im Karriere-Modus finde ich ebenfalls besser als bei 2K. Hat man mal kein Bock mehr auf die Liga, spielt man eben die Street-Kampagne oder übernimmt ein zwei Courts im Court-Modus. Man hat etwas mehr Abwechslung.

Zeit für einen neuen Trophäenschrank…

NBA Live 19 hat natürlich auch eine Platin-Trophäe. Diese ist theoretisch sogar ganz gut erreichbar, wird jedoch einiges an Zeit kosten. Natürlich im Karrieremodus einige Skills nach oben pushen, im Spiel verrückte Moves machen oder den Gegner 4 Minuten daran hindern zu punkten (nicht umsonst Gold).
Es ist lobenswert, dass nicht unzählige Ultimate-Team-Trophäen auf der Liste stehen, weshalb ich eben diese Liste durchaus für machbar halte, wenn man denn etwas Zeit investiert. Von daher wünsche ich allen viel Erfolg bei der Jagd. Wer noch von Problemen berichten kann, gerne in die Kommentare damit.

 

FAZIT

NBA Live 19 ist ein solides Basketballspiel. So wie es das eigentlich schon öfter war. Man merkt einen Weg nach oben, aber dennoch gefallen mir viele Kleinigkeiten einfach nicht. Der sehr langsame Spielfluss zum Beispiel, aber das ist wohl Geschmackssache.

Aber es ist ja nicht alles schlecht. Mir gefällt der Karrieremodus durchaus gut. Das Skillsystem ist mal was anderes zur ewigen 2K-Abzocke mit den VC. Mir gefallen auch die Wurfvisualisierung und das Defensive-Feedback mit den Pfeilen ganz gut. Einen gigantischen Pluspunkt bekommt Live von mir für die Ladezeiten. Bei 2K lädt das Spiel mehr, als man tatsächlich spielt. Das hat EA deutlich besser im Griff. Wer wie ich nach 2K18 dieses Jahr erstmal die Finger vom Microtransaction-König lassen möchte, kann sich NBA Live 19 durchaus anschauen und wird auch Spaß damit haben. Sobald man sich an die krass andere Bewegungsgeschwindigkeit gewöhnt hat, macht Live schon echt Bock und bietet viel Abwechslung. Vom ersten Platz schubst EA 2K aber denke ich dennoch nicht.

 

7 von 10

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