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IGNORIERT

Test: Battlefield 5 im Test für die PS4: Ein solides Fundament


Marloges

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bfv-keyartjpg-230902-266x266.jpg.10146053a5d1acefca472885430844cf.jpgOffenbar fühlen sich die Battlefield-Entwickler Dice ziemlich wohl in der Vergangenheit. Denn nachdem im vorherigen Teil der erste Weltkrieg im Mittelpunkt stand, ist nun der zweite dran. Etwas überraschend, wenn man bedenkt, dass Rivale „Call of Duty“ vor kurzem selbiges versucht hat, aber vielleicht möchte Battlefield auch immer die jeweilige Antithese sein, denn dieses Jahr spielt CoD ja wieder in der Moderne... Jedenfalls wurde versprochen, dass Battlefield 5 völlig ohne Season Pass auskommt und alle kommenden Inhalte kostenlos für jeden verfügbar sein werden. Wie allerdings das Grundspiel abschneidet, erfahrt ihr in unserem Test.

War Stories

Anders als die Konkurrenz, wollte Dice nicht auf eine Singleplayer-Kampagne verzichten. In dieser wird man direkt am Anfang in die Schuhe verschiedener Soldaten gesteckt, die allesamt ins Gras beißen müssen. Bereits in Battlefield 1 hat man diese Art von Prolog benutzt, daher wirkt es hier nicht wirklich effektiv. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass man in den eigentlichen War Stories dann doch die Ein-Mann-Armee mimt und im völligen Kontrast zum Prolog steht.

Bisher sind drei War Stories verfügbar. Eine vierte soll im Dezember erscheinen, die euch tatsächlich die Sicht eines deutschen Soldaten geben soll. Eine Seltenheit. Die drei bisherigen War Stories bieten bereits ordentlich Abwechslung. So seid ihr in einer im verschneiten Norwegen auf Skiern unterwegs, kämpft euch mit senegalesischen Soldaten durch die gegnerische Front oder müsst mit einem jungen Sprengstoffexperten gegnerische Basen infiltrieren. So wirklich interessant sind sie, zumindest storytechnisch, aber nicht. Einzig die Story des jungen Soldaten aus Senegal hat mich etwas mehr gepackt.

 

Überraschende Freiheit

Während all diese Kampagnen zwar storytechnisch kaum begeistern können, so können sie zumindest im Gameplay überzeugen. Besonders die ersten beiden War Stories bieten überraschend viel Freiheit. Wenn ihr mit Billy, dem britischen Sprengstoffexperten in gegnerische Basen schleichen müsst, dann könnt ihr natürlich blind drauflos rennen und alles niederschießen, aber das Spiel motiviert euch dazu, erstmal die Gegend zu erkunden, bessere Waffen zu sammeln und die Gegner zu markieren. Es gibt einige optionale Lager, in denen man neue Waffen und Munition finden kann und sich von einer Anhöhe aus einen Überblick über die Lage zu verschaffen, ist durchaus von Vorteil.

So habt ihr in der ersten Kampagne die Wahl in welcher Reihenfolge ihr die drei Basen infiltriert und könnt sie aus beliebiger Richtung angreifen. Wachen mit Steinen ablenken, mit schallgedämpften Waffen ausschalten und die Körper verstecken ist alles von Vorteil und ihr könnt sogar die Alarmanlage sabotieren, sodass ihr nach Entdeckung mit keiner Verstärkung zu rechnen braucht. Auch die zweite Kampagne ist sehr stark aufs Schleichen fokussiert, zwar ist diese etwas linearer, aber die schwerbewaffneten Stützpunkte lassen sich am besten heimlich durchqueren. In der dritten Kampagne kann man durchaus auch einiges heimlich absolvieren, sie ist aber etwas mehr aufs Stürmen ausgelegt. Alle drei machen es auf jeden Fall richtig und sind dementsprechend wirklich spaßig. Durch die kurze Dauer kann man sie auch gut am Stück durchspielen.

Alles beim Alten

Schaut man sich den Online-Part an, fühlt man sich auf den ersten Blick wie zu Hause. Zunächst ist das Menü optisch sehr ähnlich, aber vorallem sind es die altbekannten Spielmodi wie Team-Deathmatch, Eroberung oder Frontlinien, die allesamt wieder dabei sind. Nur Rush fehlt aus unerklärlichen Gründen immernoch. Was hoffentlich noch nachgepatcht wird. Ein Battle-Royale-Modus ist auch noch nicht zu finden, obwohl dieser angekündigt wurde.

Und das ist wohl auch das Problem das Battlefield 5 bisher hat: Zu wenig Inhalt. Weniger Modi als zuvor und das bei lediglich 8 Maps. Man fühlt sich nicht, als ob man hier viel geboten bekommt und man kann nur hoffen, dass noch einiges nachgeliefert wird. Zwar ist es schön, dass man sich dafür keinen Season Pass kaufen muss, aber wer nun in dieser frischen Anfangsphase einsteigt, der könnte sich recht schnell langweilen.

Grand Operations

Der Modus Grand Operations ähnelt den Operations aus Battlefield 1 sehr stark. Eine Operation wird in drei bis vier „Tage“ eingeteilt, die allesamt jeweils rund 15 Minuten dauern. Der erste Tag ist stets der Modus „Luftlandung“, in dem die angreifende Seite als Fallschirmjäger landen und versuchen müssen gegnerische Flak-Geschütze in die Luft zu jagen. Tag 2 und 3 sind dann ganz normale Modi, die man auch so anwählen kann.

Interessanter ist dann der vierte Tag, der nur stattfindet, wenn die bisherigen Runden sehr knapp waren. Dieser nennt sich „Final Stand“ und jeder der 64 Spieler hat hier nur ein Leben und begrenzte Vorräte. Im Grunde kommt dieser Modus dem Battle Royale schon recht nahe, da man auch seine Waffen und Munition auf dem Schlachtfeld zusammensuchen muss, nur mit dem Unterschied, dass es zwei Teams gibt.

Generell aber sollen die Ergebnisse der vorherigen Runde Einfluss auf die nächste haben. Dominiert ein Team eine Runde, hat das gegnerische Team in der nächsten weniger Munition, Fahrzeuge und Respawn Tickets, was jede Runde sehr wichtig macht.

Einer für alle

Rein vom Gameplay her darf man in Battlefield 5 keine großen Änderungen oder Verbesserungen erwarten, aber so manch eine Kleinigkeit hat sich dann doch geändert. Als erstes fällt schonmal die geringere Munition auf. Mit nur zwei Ersatzmagazinen hat man sich recht schnell leer geschossen und macht die Rolle des Supports gleich nochmal wichtiger. Auch regeneriert man sich nur sehr langsam und bis zu einem gewissen Punkt. Jede Klasse besitzt ein Medipack, das man selbstständig einsetzen kann (der Medic hat beliebig viele), um schnell ein paar Trefferpunkte wiederherzustellen, doch heilt man sich nur bis zu einem gewissen Punkt selbst.

Auch ist es jetzt jeder Klasse möglich, Wiederbelebungen an Mitgliedern ihres Squads durchzuführen. Diese dauern zwar erheblich länger als beim Medic, können aber durchaus praktisch sein, gerade wenn man als Squad zusammenhält. Der Medic kann aber natürlich nach wie vor auch Leute außerhalb des eigenen Squads wieder auf die Beine bringen. Neu ist auch das sogenannte „Squad Reinforcement“, das dem Leader eines Squads erlaubt gegen Punkte eine Fähigkeit einzusetzen. Das kann vom Anfordern eines Flammenpanzers, bis zum Einsetzen einer verheerenden Rakete reichen. Zusammenarbeit lohnt sich also mehr denn je.

 

Weitere Neuerungen

Jede der vier Klassen hat zwei Unterklassen, von denen man eine erst mal freispielen muss. Außerdem kann man bei jeder dieser Unterklassen noch eine bestimmte Fähigkeit aktivieren. So kann der Assault mit der Unterklasse „Leichte Infanterie“ wählen, ob er mehr Munition bei getöteten Feinden findet oder etwas mehr Gesundheit regeneriert. Er kann aber später auch zum Tank-Buster werden, was euch z.B. erlaubt gegnerische Fahrzeuge beim Angreifen zu markieren. Apropos, das Markieren von Feinden ist nun nur noch den Scharfschützen ermöglicht, was etwas Eingewöhnung erfordert.

Meine persönliche Lieblings-Neuerung jedoch ist das Bauen. Egal welche Klasse ihr steuert, ihr könnt durch Drücken der Richtungstaste Unten euer Werkzeug rausholen und könnt an zahlreichen Orten auf der Map anfangen, nützliche Sachen zu bauen. So könnt ihr in einem Areal, das ihr verteidigt, Maschendraht aufstellen, Barrikaden errichten oder Schützengräben ausheben. Teilweise lassen sich richtige Mauern errichten und Zugänge völlig unzugänglich für Feinde machen, wenn sie diese nicht in die Luft sprengen. Ihr könnt sogar Munitions- oder Medizinlager an bestimmten Stellen aufbauen, um euer Team zu unterstützen. Da ihr dadurch auch Punkte erhaltet, fühlt es sich auch nicht wie verschwendete Zeit an.

Trophy-Check

Die Trophäen in Battlefield 5 sind überwiegend sehr einfach. Besonders der Offline-Anteil ist sehr angenehm, da ihr die War Stories lediglich auf der höchsten Stufe durchspielen müsst und weder Collectibles noch Challenges eine Rolle spielen. Das Durchspielen aller drei Kampagnen auf Hardcore bringt gleich ganze drei Silber- und drei Goldtrophäen auf einmal.

Die Multiplayer-Trophäen sind überwiegend auch sehr simpel. 500K Punkte zu erreichen dauert weniger lang als gedacht und der überwiegende Teil der Trophäen besteht aus Sachen wie „30 Kills“ oder „10 Squad Wiederbelebungen“. Die einzigen, etwas kniffligeren Trophäen dürften die 10 Kills mit Nebenwaffen in einer Runde und das Zerstören von 5 bemannten Geschützen mit dem Flugzeug sein. Gerade über letzteres habe ich öfter gelesen, dass es etwas Glück erfordert. Mit etwas Geduld sollte aber auch dies locker machbar sein. Insgesamt eine der einfacheren Shooter-Platin.

 

FAZIT

Battlefield 5 wirkt bisher wie ein solides Gerüst auf dem noch einiges aufgebaut werden muss. Momentan sind es einfach noch zu wenige Maps und Modi, als dass man wirkliche Langzeitmotivation hätte. Dadurch, dass aber angekündigt wurde, dass jegliche Inhalte kostenlos für alle Spieler sein werden, ist das wohl nur eine Frage der Zeit und man kann sich wohl kaum beschweren. Seien wir aber mal gespannt was da noch alles folgt. Bisher bietet es aber drei überraschend spaßige War Stories und die typischen Online-Modi, die durch sinnvolle Änderungen wirklich Spaß machen. Ob sich die Anschaffung lohnt, wird wohl die Zukunft zeigen, aber ich bin mal optimistisch und sage, dass der Mangel an Content nur ein temporäres Problem ist. An dem Rest gibt es nur sehr wenig zu meckern.

 

8 von 10

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