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Test: Strange Brigade Season Pass im Test für die PS4 – Onwards, Brigade!


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Strange-Brigade_20181215231907-266x266.jpg.275139a3f373723b2ad9a9ce5a04e5fd.jpgStrange Brigade ist bei aller Liebe kein perfektes Spiel, doch ein äußerst spaßiger Koop-Shooter. Nun ist der letzte Teil einer Trilogie von Story-DLCs erschienen und somit liegt es nahe, einmal einen Blick auf den Season Pass zu werfen. Was dieser neben den drei Storys noch zu bieten hat und ob sich der Season Pass für jene lohnt, die mit dem Hauptspiel ihre Freude hatten, erfahrt ihr unserem Test.

Von Piraten und Mumien

Der Season Pass von Strange Brigade führt unsere Brigade an drei Orte unserer Welt. Zunächst reisen sie in „Eine Insel der Toten“ auf eine Pirateninsel, auf der es nur von untoten Piraten wimmelt. Hier gilt es ein uraltes mächtiges Artefakt zu bergen, mit welchem sie dem erneuten Aufkeimen der Untoten entgegenwirken wollen. Dabei gilt es sich alten Flüchen zu stellen und Schätze zu bergen, die die Piraten natürlich nicht einfach so herausrücken wollen.

In „Ein versunkenes Königreich“ verschlägt es die Brigade in eine unterirdische Zivilisation. Hier vermuten die Brigadiers den zweiten Teil des Artefaktes, welches sie den Piraten aus den Klauen gerissen hatten. Die untote Bevölkerung hat damit natürlich ein Problem und vorsorglich ein Labyrinth aus Fallen vorbereitet, durch welches der Trupp sich erst einmal schlagen muss. Und wie auch schon auf der Pirateninsel gibt es hier ein paar Rätsel zu lösen, die das Weiterkommen verhindern.

Das furiose Finale bildet dann schließlich „Die Pyramide von Bes“, in welcher ein Kamerateam verschwunden ist und neben einiger Requisiten auch echte lebende Mumien und Minotauren hinterlassen hat. Hier sollen die Brigadiers schließlich das vervollständigte Artefakt an seinen Bestimmungsort zurückbringen. Dazu muss aber zunächst ein Portal in eine andere Ebene geöffnet werden, wozu uralte Schalterrätsel gelöst werden müssen.

 

Neue Helden braucht die Welt

Zu den vier Helden aus dem Hauptspiel von Strange Brigade gesellen sich dank des Season Passes ganze fünf weitere Brigadiers. Da wäre zunächst der Gentleman-Entdecker Winston Bey, Engländer und Ägypter, der nie der Strange Brigade beitreten wollte und dennoch schon bald die Nachfolge der Leitung antreten soll. Seine Fähigkeiten sind sein kampfgestählter Körper und eine höhere Reichweite für Seeleneinsammlungen.

Ganz im Gegenteil zum Texanischen Cowboy Bash, der stärkere Kopfschüsse verteilt und etwas mehr Munition mit sich führen darf. Außerdem bringt er ein neues Amulett mit, welches Blitze auf seine Feinde regnen lässt. Nummer drei ist die amerikanische Fliegerin, die eine viel kürzere Aufladezeit für Wurfwaffen hat und deshalb mit großer Effizienz Explosivgegenstände in der Gegend verteilen kann. Außerdem kommt sie mit einem SMG, einer Pistole einer Eisbombe und einem feurigen Amulett daher.

Der Überlebenskünstler und Japaner Hachiro ist der vierte im Bunde und kommt mit einem Gewehr, einer Pistole und einer Schockgranate sowie einem Dämonenstrahl daher. Seine Fähigkeit ist das Überleben, weshalb er für jene interessant ist, die häufig im Spiel sterben. Die Fährtenleserin Anjali bildet das Schlusslicht der neuen Brigadiers und bringt ebenfalls ein SMG, ein Gewehr und eine Amulettkraft mit Eisfähigkeiten mit in die Truppe. Das Highlight ist allerdings ihre Streugranate, die zwar nicht so einen großen Radius wie das Dynamit hat, dennoch ordentlich Schaden verteilt. Doch ihre Fähigkeit, Seelen von weiter her einzusammeln und eine höhere Präzision, lassen zu wünschen übrig. Von einer Fährtenleserin hätte man mehr erwartet.

Bumm Peng und Rattatta

Wie schon bei der Charaktervorstellung erwähnt, bringen ein paar der neuen Figuren neue Amulette und Waffen mit sich. Die Amulette sind dabei an die Charaktere gebunden und direkt freigeschaltet, man muss also keine Artefakte mehr einsammeln. Der Rest wurde mit Amuletten aus dem Hauptspiel aufgefüllt, die hingegen nicht direkt frei sind und sich freischalten, indem man die Fähigkeit entweder bei der DLC-Figur oder bei der entsprechenden Figur im Hauptspiel freikauft.

Anders verhält es sich jedoch mit den Waffen und Granaten. Diese können von allen Figuren angelegt werden und während SMG und Gewehr nun über vier statt drei oder weniger Edelsteinplätze verfügen, verfügen die neuen Pistolen über zwei statt nur einem Edelsteinplatz. Neue Edelsteine gibt es leider nicht, genauso wenig wie neue Schrotflinten. Das macht die DLC-Waffen schon fast zu einer Farce, weil man oft nur unwesentlich andere Waffen erhält.

Ebenso wenig wird den Käufern des Season Passes auffallen, dass es für Strange Brigade ein "Secret Service Weapons Pack" gibt, welches dem Inventar vollkommen unabhängig von den Charakteren ein Gewehr, ein SMG und eine Pistole hinzufügt. Um ehrlich zu sein, handelt es sich dabei bereits um die besten Waffen des Spiels, alle weiteren durch Charaktere hinzugekommenen sind also überflüssig. Und da sie nicht freigeschaltet werden müssen, ersetzen sie direkt alle Waffen des Hauptspiels, wenn man diese noch nicht gekauft haben sollte.

Alte Probleme nicht behoben

Worunter Strange Brigade jedoch noch immer leidet, ist das Erstellen einer Lobby. Manchmal reagiert das Spiel nicht auf den Buttondruck, manchmal versucht es über eine längere Zeit eine Lobby zu erstellen und bricht dann ab, wobei nur ein Neustart des Spiels Abhilfe schaffen kann, manchmal geht es auch sofort ohne zu murren. Um DLC-Missionen im Koop spielen zu können, muss der Eingeladene ebenfalls den entsprechenden DLC besitzen, Charaktere können jedoch unabhängig davon, ob der andere sie gekauft hat, eingesetzt werden.

Außerdem handelt es sich bei den Storymissionen nur um Grafik und Gegnerrecycling. Die Level sind zwar anders, doch die Kreaturen, die man trifft, sind die gleichen, oder nur kleinere Abwandlungen derer, die man schon in der Kampagne von Strange Brigade trifft. Andere Umgebungen und Neuartige Rätsel hätten das Ganze tatsächlich bereichert, stattdessen hat man das Gefühl, dass das alles schon so im Hauptspiel gewesen sein muss. Selbst die Sammelobjekte sind exakt so wieder im DLC: Bücher, Katzen, Kanopen und Artefakte. Alles wiederholt sich.

Das gilt ebenso für die Bosse, die deshalb nur wenig Spannung bieten. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Bosskämpfe oft einfach nur in die Länge ziehen, weil der Raum voller untoter Minions ist, die einen immer wieder schlagen, während man versucht mit seinem Gewehr auf den einzigen Punkt am Körper des Bosses zu zielen, an dem er verletzt werden kann. Im Klartext bedeutet das, dass der Anspruch nicht daher kommt, dem Boss richtig entgegenzutreten sondern daher, genügend Geduld zu beweisen und nicht den Controller an die Wand zu schleudern weil zum 100. Mal ein unbedeutender Zombie, der aus dem Nichts kam, das Gewehr beiseite geschlagen hat.

Gotta Collect ’em All

Drei neue Level, vier neue Trophäenlisten. Und wie man sie komplettiert ist leicht erklärt. Spielt alle DLC-Level durch und sammelt dabei alles ein. Für die drei DLC-Level gibt es dabei fünf, fünf und sechs Silbertrophäen, jeweils für die vier verschiedenen Sammelobjekte und für das Besiegen des letzten Bosses, während es bei der Pyramide von Bes noch eine Extratrophäe gibt, die man automatisch beim Durchspielen erhält.

Die vierte Trophäenliste beschäftigt sich mit dem später hinzugefügten Fotomodus und verlangt für zwei Bronzetrophäen, dass man den Fotomodus startet und im Fotomodus das HUD schließt. Und dann wäre da noch eine Bronzetrophäe dafür, dass man das ganze Spiel von Strange Brigade auf der Schwierigkeitsstufe Extrem abschließt. Eine nette kleine Überraschung für alle, die dachten, sie könnten eben mal in wenigen Sekunden ihre Liste wieder vervollständigen, aber eine gute Überraschung für jene, die noch einmal eine Herausforderung suchen.

 

FAZIT

Den Season Pass von Strange Brigade kann man ganz einfach in einem kurzen englischen Ausspruch zusammenfassen: „More of the same“. Es gibt neue Figuren mit Fähigkeiten, die größtenteils aus Fähigkeiten der alten Brigadiers zusammengewürfelt sind. Es gibt neue Amulette, die kaum der Rede wert sind. Und es gibt ein paar Waffen, die etwas stärker sind, aber keine neuen Funktionen mit sich bringen. Auch die Level sind ein bunter Mix aus Altbekanntem. Selbst die Bosse sind nur aus dem Hauptspiel recycelt. Wird man mit dem Season Pass seinen Spaß haben? Auf jeden Fall, doch hohe Erwartungen werden in jedem Fall enttäuscht.

 

6 von 10

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