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IGNORIERT

Test: Rainbow Moon im Test für PS Vita - Indie-Strategie-Dungeon-Crawling-RPG-Deluxe


Andara_HAG

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RainbowMoon_newsbild.jpg.1d651e08d30d6a0cb2b98586ebf4180f.jpgRainbow Moon wurde bereits im Juli 2012 für die PS3 von dem deutschen Studio SideQuest entwickelt und von EastAsiaSoft herausgebracht. Nun hat es das Indie-Runden-Strategie-Spiel auch auf die PS Vita geschafft. Auf der Website von Rainbow steht, dass dies ein Spiel von Spielern, gewidmet den Spielern ist (Zitat: Rainbow Moon is a game by gamers, dedicated to gamers). Wird es den damaligen Wertungen des PS3-Ablegers gerecht werden, setzt es vielleicht sogar einen drauf oder ist es gar schlechter? Das alles erfahrt ihr in unserem Test.

 

 

Kein Freund vieler (gesprochener) Worte

 

Spielern des älteren Semesters wird das Super Nintendo sicherlich noch ein Begriff sein, manch einer mag es selbst gehabt haben, andere haben es bei Freunden gespielt, der Rest hat es zumindest schon mal gehört. Nun fragt sich der ein oder andere, was das Super Nintendo mit dem Test eines Spiels für die PS Vita zu tun hat, liegen doch gefühlte 300 Jahre zwischen beiden Konsolen. Es ist ganz einfach: Es ist das Erste, was einem in den Kopf schießt, wenn man dieses Spiel startet. Auf dem SNES gab es damals eine ganze Reihe ähnlicher Spiele, die es teilweise monatelang schafften, einen gebannt vor dem Controller hocken zu lassen, ohne diesen aus der Hand geben zu wollen. Diese Spiele hatten gar keine Sprachausgabe, man musste jedes einzelne Wort vom Bildschirm ablesen. So ist es auch in Rainbow Moon, was schon beim ersten Start des Spiels auffällt, wenn das Intro läuft. Aha, man spielt also Baldren, einen gefeierten Krieger, der jedes Jahr eine persönliche Fehde mit seinem Erzfeind austrägt. Man befindet sich auf dem Weg zum Austragungsort des Duells, als plötzlich ein helles Schimmern die Aufmerksamkeit des Kriegers auf sich zieht. Wunderschön. Leuchtend. Grell leuchtend. Es ist ein Portal. Doch ehe man sich versieht, ist man im Sog des Erzfeindes gefangen, welcher einen Zauberspruch wirkt, um Baldren bewegungsunfähig zu machen. Mit einem teuflischen Lachen befördert er den Helden in das Portal, und so verschwindet der tapfere Krieger im grellen Schimmern des Portals. Wo könnte er landen? Hobby-Detektive haben natürlich sofort kapiert, dass Baldren auf Rainbow Moon gelandet ist, einer kleinen verträumten Welt, wo kein Unglück geschieht. Zumindest so lange, bis durch das Portal in der gesamten Welt eine Heerschar an Monstern und Tunichtguten über die Welt verteilt werden. So ist es also an Baldren, das Tor zu versiegeln und seinen Weg in die eigene Heimat zu finden. Willkommen in Rainbow Moon. Wie bereits weiter oben erwähnt, bedient sich das Spiel keiner Sprachausgabe, alle Informationen werden über Screen-Texte vermittelt. Ist nicht schlimm, beim Intro allerdings könnte man schon ein wenig mehr erwarten, will man hier doch den Spieler das erste Mal ködern.

 

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Welches Schweinderl hätten’s denn gern?

 

Startet man ein neues Spiel, so gibt es direkt mal einige Optionen einzustellen, die einem verschiedene Varianten anbieteten, wie man das Spiel starten möchte. So wählt man zunächst zwischen der Schwierigkeit „Normal“ und „Hard“. Dann muss man sich für einen Play-Style entscheiden, der festlegt, mit welchen Start-Items man loslegt. Oder eben mit gar keinen. Die 4 Play-Styles sind „Careful and Secured“, „Well supported“, „Forward looking“ und „Adventuresome“, sortiert von einfach nach hart. So ist also für jeden etwas dabei. Wem das nicht genügt, der kann seinen Charakter am Anfang direkt noch weiter verbessern, wofür man aber auch in die Tasche greifen muss. In die eigene. Und damit ist der RL Geldbeutel gemeint. Rainbow Moon verfügt, wie so manch andere Indie-Titel auch, über die Möglichkeit, sich mittels Investition Vorteile im Spiel zu verschaffen. So gibt es Packs mit Münzen oder Perlen. Erstere stellen die Währung dar, im Falle der Perlen geht es um Punkte, die man für seine Charakter-Entwicklung ausgeben kann. Keiner zwingt einen, diese Perlen oder Münzen zu kaufen, somit bleibt es jedem selbst überlassen, ob er das nutzt oder nicht. Manch einer fragt sich vielleicht, warum im kompletten letzten Absatz so viel Englisch verwendet wurde. Nein, das Spieletest-Team möchte nicht zeigen wie toll sie Englisch können, es ist lediglich so, dass Rainbow Moon komplettt auf Englisch ist. Wer ein wenig recherchiert, kommt darauf, dass das Entwickler Studio SideQuest Studios seinen Sitz in Deutschland hat. Wieso gibt es dann keine deutsche Übersetzung? Schade. Auf der anderen Seite ist das Englisch nicht so erforderlich, dass man das Spiel deswegen nicht versteht, aber im Genre der Strategie-RPG’s ist es wohl üblich, denn Spielereihen wie Disgaea sind ebenfalls komplett in Englisch gehalten. Die Geschichte mit ihren Haupt- und Nebenquests wird mit viel Text erzählt, so kennt man es ebenfalls aus anderen RPGs. Bei einer Spieldauer von knapp 10 Stunden gab es auch keine besonderen Twists oder Ähnliches, es sah alles sehr strukturiert aus, was durchaus positiv ist, da zu viele Wendungen einem das Spielerelebnis auch trüben können.

 

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Gameplay, Grafik und Sound

 

Grafisch haut Rainbow Moon einen jetzt nicht vom Hocker, man kann also nicht davon reden, dass die Möglichkeiten der Vita ausgereizt werden. Viel mehr ist die Grafik eher zweckdienlich. Nichtsdestotrotz, und darin liegt eine der Stärken von Rainbow Moon, versprüht das Spiel einen unglaublichen Charme, denn die Knuddelgrafik versteht es, einen in der Spielwelt gefangen zu nehmen, um ihn einige Zeit nicht mehr loszulassen. Der Sound ist auch kein Highlight, aber das, was man hören kann, ist gut gemacht und nicht fehl am Platz, wie man es aus manch anderen Spielen kennt. Das Wichtigste in einem Dungeon Crawler ist sicherlich das Feeling, welches das Spiel vermittelt, sprich das Gameplay. Rainbow Moon wartet mit einer relativ „offenen“ Welt auf, welche in seiner Art nur durch die Größe der jeweiligen Inseln begrenzt ist. So erforscht man also nach seiner Ankunft als erstes ein wenig die Insel, bis man auf die ersten Gegner trifft. Es gibt 2 Arten von Begegnungen in Rainbow Moon: Zu einem schwirren Monster über den Bildschirm, welche, wenn man ihnen zu nahe kommt, einen Kampf auslösen. Zum anderen gibt es sogenannte Zufalls-Encounter, welche man aber per Tastendruck bestätigen muss, damit diese starten. Entscheidet man sich dazu, einen Kampf zu starten, wird eine einzelne, begrenzte Map geladen, in der dieser Kampf dann stattfindet. Nun geht es rundenbasierend darum, alle Gegner auf der Map auszuschalten und schon hat man den Kampf gewonnen. Doch halt: Nicht so schnell! Wie läuft das ab? Die Steuerung im Kampf erfolgt intuitiv durch Eingabe der jeweiligen Aktionen aus einem Menü, das unten am Bildschirm eingeblendet wird, sobald es losgeht. Bewegungen der Charaktere erfolgen mit den Richtungstasten. Die Runden gehen fix, die Skills der Spieler und Gegner sind schön animiert. Macht auf jeden Fall Spaß, spielt sich flüssig.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt in Strategie-RPG’s ist natürlich die Charakterentwicklung. Hier beginnt das Feintuning, hier werden die Weichen gestellt, ob man ein kleiner Fisch, ein raubender Hai oder ein alles platt machender Wal in Rainbow Moon sein wird. Sicherlich ist das ein wenig überdramatisiert, wichtig ist nur herauszustellen, dass das mit das wichtigste Element in einem Dungeon-Crawler ist. Wie in anderen Spielen üblich, levelt man seine Charaktere (davon gibt es übrigens 6 Stück insgesamt, die Party-Größe beträgt 3) in Kämpfen, wo man durch erhaltene Erfahrungspunkte im Level steigt und sogenannte Rainbow Pearls bekommt, mit denen man seine Attribute steigern kann. Diese sind in Stärke (Wucht des Angriffs), Geschwindigkeit (Wie schnell ist der Charakter wieder am Zug), Verteidigung (Defensivwert) und Glück (Wert für kritische Treffer) unterteilt. Zusätzlich kann man Unmengen an neuen Skills lernen, indem man diese kauft oder auf seiner Reise findet, sei es als Drop von Gegnern oder aus Kisten, die man in Dungeons findet. Rainbow Moon bietet ingame die Möglichkeit, seine Statistiken über das PSN hochzuladen, womit man dann über spezielle Internetseiten seine Stats online teilen kann. Dies ermöglicht eine äußerst detailierte Planung der eigenen Charaktere. Oder man gibt damit an. 

 

 

 

Was macht Rainbow Moon gut?

 

Rainbow Moon ist im Prinzip eine runde Sache. Das Konzept hinter dem Spiel ist klar strukturiert, die Umsetzung ist gut gemacht. Die Kämpfe machen Spass, die Charakterentwicklung legt vieles in die Hände des Spielers, die Schwierigkeit kann man selbst einstellen, aber selbst auf Normal bietet Rainbow Moon teilweise knackige Kämpfe, die einem einiges abverlangen. Inklusive Glück. So mancher Kampf ging während des Tests sehr glücklich aus, durch einen Lucky Shot, oder einen kritischen Treffer des letzten Angriffs, bevor der eigene Charakter abtritt. Aber auch das ist positiv, da man stetig gefordert ist, die besten Skills gegen die Gegner richtig einzusetzen, ein stetiges Learn & Practice also. Positiv erwähnt werden muss auf jeden Fall auch der Umfang, denn dieser ist in Rainbow Moon einfach riesig. Hier bekommt man Spielspaß für Wochen, für vergleichsweise wenig Geld.

 

Was macht Rainbow Moon weniger gut?

 

So gut sich Rainbow Moon spielt, so gibt es allerdings auch hier Macken, die den Spielspaß ein wenig trüben können. Zum einen gibt es in den Kämpfen selbst eine Möglichkeit, wie man die Gegner austricksen kann. Lässt etwa ein Teil der Gegner Beute fallen, die der Platz, wo der Gegner gerade eben noch stand, mit der Beute belegt. Dies hat zur Folge, dass die Gegner diesen Platz nicht mehr betreten können, außer man lässt seinen Charakter die Beute aufsammeln. Schade ist auch, dass man die maximalen Laufwege der Gegner nicht sehen kann, das beschränkt einen in der taktischen Planung im Kampf doch schon arg, wenn man nicht weiss, wie weit der Gegner laufen kann. Zuletzt sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied zu den großen Spielen machen, man wünscht sich dann doch eine Sprachausgabe, zumindest um die Hauptquests der Geschichte zu untermalen, damit diese von den Nebenquests herausstechen.

 

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Trophy-Check

 

Rainbow Moon ist, wie alle anderen Dungeon-crawling-Strategie-RPG’s ein absoluter Zeitfresser, was alleine schon der Einarbeitung in ein derart komplexes Spiel geschuldet ist. Es gibt Story-Trophäen und Post-Game Trophäen, die einen bei der Stange halten sollen. Sicher ist allerdings, dass man mindestens 100 Stunden investieren muss, da dies für eine Trophäe verlangt wird. Dies ist also eher kein Spiel für zwischendurch, mit Rainbow Moon muss man sich aktiv auseinandersetzen.

 

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Fazit

 

Rainbow Moon ist ein tolles Spiel, wenn man sieht, dass es eigentlich ein Indie-Spiel war und so gesehen noch ist. Die Umsetzung auf der Vita ist gut gelungen, auch wenn man doch deutliche Unterschiede zu Klassenprimus Disgaea merkt. Es muss einem allerdings klar sein, dass einen das Spiel mitreißt und auch so schnell nicht mehr loslässt. Denn Rainbow Moon ist ein Strategie-RPG. Ein Dungeon Crawler. Und diese Spiele brauchen Pflege. Sicherlich ist es ein Nischen-Genre und auch Nischen-Game an sich, aber es ist in seiner Machart gut gemacht für vergleichsweise wenig Geld. Dafür bekommt man wochenlang Unterhaltung, was also einen Blick auf dieses Indie-Meisterwerk durchaus lohnenswert macht. Hardcore-Fans werden so oder so zugreifen, Neueinsteigern kann man es eingeschränkt empfehlen, außer man mag es, sich intensiv mit einem Spiel auseinanderzusetzen. Früher war das gang und gäbe, heute ist alles schnelllebiger geworden, weswegen man solche Perlen gerne mal übersieht. Was dieser Entwicklung mit diesem Test hoffentlich ein wenig entgegenwirkt.

7/10

 

Bearbeitet von d4b0n3z
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