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Test: Assassin's Creed Odyssey im Test für die PS4 – Das ist Sparta!


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738421465_Assassins-Creed-Odyssey_20181220112212-266x266.jpg.0aa2e9ff5c56fcbf25ad9b8d17380bf9.jpgAlle Jahre wieder kommt ein neues Assassin's Creed. Davon bleibt auch nicht 2018 verschont, obwohl Ubisoft ja versprochen hatte, hier ein wenig zurückzutreten, um wieder mehr Qualität in die Reihe zu bringen. So geschah es ja auch, als 2017 Assassin's Creed Origins nach einem Jahr Assassinenpause erschien und vieles anders machte. Wie sich das nun auf Assassin's Creed Odyssey auswirkt und ob die Rückkehr zum jährlichen Release so eine gute Idee war, erfahrt ihr unserem Test.

300 sind zu wenig, ich brauche ein Heer

Assassin's Creed beginnt mit der Geschichte um Leonidas, der sich mit 100 Spartiaten der Übermacht von Persern in den Weg stellt. Ein kurzes, blutiges Gemetzel und schon folgt ein Zeitsprung und man spielt plötzlich eine junge Frau (Kassandra) oder einen jungen Mann (Alexio), die in einem kleinen griechischen Dorf leben und dort den Bewohnern unter die Arme greifen. Die Wahl ob Mann oder Frau ist dabei von keiner Relevanz und nimmt keinen Einfluss auf die Geschichte

Egal welchen Charakter man spielt, der jeweils andere ist in sehr jungen Jahren verstorben und man selbst wurde ebenfalls von seiner Familie verstoßen und lebt nun unter der Fuchtel eines geizigen Mannes, der damals dem Spieler wieder auf die Beine geholfen hat. Naja, Fuchtel ist vielleicht ein bisschen viel gesagt, denn vielmehr schubst man selbst seinen Retter hin und her und hilft ihm aus der Patsche, da dieser sich doch gern mit den Falschen anlegt.

Allerdings ändert sich eines Tages alles für den Spieler, als dieser erfährt, dass der Vater in der Nähe ist und schon geht es mit dem Schiff auf eine Reise in eine Geschichte, in der Ubisoft-typisch nicht alles so einfach ist, wie es zunächst scheint. Die Geschichte gehört definitiv zu den besseren im Assassin's-Creed-Universum, auch wenn wie üblich die Gegenwartsgeschichte absolut nebensächlich und überflüssig eingebaut ist und durch die Charakterwahl eigentlich nur noch mehr Logiklücken entstehen.

 

Ist das jetzt noch Assassin's Creed?

Assassin’s Creed Odyssey setzt an die Veränderungen von Assassin’s Creed Origins an. Das bedeutet, man spielt keinen Assassinen mehr, Schleichen ist nicht mehr so übermächtig, dafür gibt es drei Fähigkeitenbäume, Loot und Level-Ups. Schade für alle, die gern schleichen: die Gegner halten gern mal einen Schleichangriff aus und schlagen Alarm, wenn man sie zu überwältigen versucht. Deshalb ist es umso wichtiger, seine Ausrüstung im Auge zu behalten und so abzustimmen, dass man möglichst viel Schaden in die Art steckt, wie man spielen möchte.

Attentate, Bogen oder doch lieber Nahkampf? Wie auch im Vorgänger ist für jeden was dabei. Doch was Bloodborne zu Dark Souls war, ist nun Assassin’s Creed Odyssey zu Assassins Creed Origins. Kein Verstecken mehr hinter den Schilden, der Spieler wird in die Offensive gezwungen, sobald er die Aufmerksamkeit eines Gegners auf sich zieht. Dafür gibt es wieder einen riesigen Pool aus Waffen, aus denen man wählen kann, die alle für die unterschiedlichsten Kampfstile geeignet sind. Doch Vorsicht: Wer gern seine Gegner mit Keulen zu Boden wirft, muss schnell umdenken, wenn er sich einem kleinen Trupp aus Speerkämpfern gegenübersieht, denn die warten nicht, bis man einen nach dem anderen in seine Reichweite holt.

Das Kampfsystem selbst ist eine Weiterentwicklung dessen, was die Spieler in Assassin’s Creed Origins bereits vorgesetzt bekommen haben: Blocken, Parieren, Ausweichen und Angreifen, am besten den entsprechenden Gegner dabei anvisieren und hoffen, dass dessen Level nicht zu hoch ist, sonst zieht sich das ewig hin und ein Fehler kann bereits das Aus bedeuten. Hilfreich sind dabei die verschiedenen Fähigkeiten, die man seinen Schnelltasten hinzufügen kann. Dafür muss man aber auch darauf achten, dass die Leiste entsprechend gefüllt ist, man kann sich also nicht nur auf seine Fähigkeiten verlassen.

So wenig Zeit und so viel zu tun

Eine Neuerung hingegen bieten Sprechoptionen während der Haupt- und Nebenquests. Man kann damit nicht nur den Gesprächs- sondern auch den Missionsverlauf ändern und sogar die Affinität von Charakteren verändern, um so kleine Romanzen zu starten. Gut, keine echten Romanzen, eigentlich geht es nur ums Rumbumsen. Dennoch markiert dies einen weiteren Schritt in Richtung Rollenspiel für die Assassin’s-Creed-Serie und bringt ein wenig frischen Wind in die immergleichen Missionen.

Bleiben wir doch beim Thema und widmen uns direkt den Nebenmissionen. Äußerst positiv hervorzuheben: Selbst der popeligste Auftrag erzählt seine ganz eigene Geschichte und diese ist entweder eine Konsequenz aus den Ereignissen in der Welt oder haben indirekt was mit der Reise von Kassandra bzw. Alexios zu tun. Auch wenn sie nicht wirklich von den Handlungen des Spielers ausgelöst werden, so vermitteln sie doch das Gefühl, dass man sich hier tatsächlich mit relevanten Dingen beschäftigt.

Doch natürlich liegen in der Welt wieder allerhand aufzusammelnde Sachen herum. Seien es Schatztruhen, die geplündert werden sollen, Briefe, die Rätsel offenbaren oder Lager, die von feindlichen Räuberbanden befreit werden wollen: die übliche Assassin’s-Creed-Formel ist geblieben, auch wenn sie wie in Assassin’s Creed Origins entschlackt worden ist. Ebenfalls erschwerend kommt hinzu: Nicht alles, was herumliegt, sollte auch aufgesammelt werden. Die Zivilisten und Dorfbewohner sehen es nicht gern, wenn man sich an ihrem Privateigentum vergeht.

Krieg war schon immer gleich

Da Assassin’s Creed Odyssey zur Zeit des Peloponnesischen Krieges spielt, sind vielerorts natürlich die Konsequenzen des Krieges zu spüren. Spartaner und Athener bekämpfen sich wo es nur geht und Verlierer gibt es nur einen: die Zivilbevölkerung. Vielerorts erlebt man die Schicksale der Menschen, die entweder ihr ganzes Hab und Gut den Verteidigern überlassen mussten oder von den Angreifern geplündert worden sind. Auch kommt man an niedergebrannten Häusern oder Leichenbergen vorbei, die von der Schattenseite dieser „heroischen“ Zeit zeugen.

Wer nun an den Film 300 denkt und sich davon blenden lässt, dass die Spartaner dort nur um ihr eigenes Überlegen kämpften, der wird schnell eines Besseren belehrt. Wie blutrünstige Monster fallen sie über Athens Ländereien her und nehmen sich was und wen sie wollen. Doch zu sagen, sie wären die Bösen, ist genauso falsch, denn Assassin’s Creed Odyssey schafft es sehr gut zu zeigen, dass es im Krieg kein Gut und kein Böse gibt. Die Athener sind genauso rücksichtslos und schnell weiß man nicht mehr, auf wessen Seite man sich noch schlagen soll.

Das ist nämlich die große Bürde des Spielers, welcher sich als Söldner im antiken Griechenland betätigt. Auf der Weltkarte kann man sehen, in wessen Hand sich ein Gebiet befindet und dann auf eine Seite schlagen. Was folgt, sind kleinere Aufgaben, die den Feind schwächen, wie beispielsweise Vorräte verbrennen und Truppen vernichten. Dann kann man den Anführer der Besatzer ohne großen Schutz erledigen und eine letzte Schlacht einleiten, in welcher dann das Gebiet den Besitzer wechseln kann. Wer sich bis dahin auf das Schleichen spezialisiert hat, sieht sich nun einer schier unendlichen Menge Gegnern in einer Massenschlacht gegenüber. Eindrucksvoll, aber auch schnell lästig.

 

Jo-ho-ho und ne Buddel voll Rum

Deshalb ist es wichtig, immer eine große Auswahl an Waffen und Rüstungen dabei zu haben, um für jeden Kampf gewappnet zu sein. Zum Glück liegt das Zeug auf der Straße, da die Werte allerdings zufällig generiert sind, kann es sein, dass man manchmal ein wenig suchen muss, um das passende Outfit zu bekommen. Schnell sieht man sich deshalb mit veralteter Ausrüstung herumstreunen, weil man einfach nichts Besseres findet. Genauso traut man sich nicht, neue Boni zur Ausrüstung hinzuzufügen, da die Ausrüstung schnell wieder veraltet sein kann, denn Aufrüsten ist teuer und Rohstoffe sind wertvoll.

Diese kann man nämlich sehr schön in sein Schiff investieren. Ja, richtig: Das beliebte Reisegefährt aus Assassin’s Creed Black Flag ist zurückgekehrt, um dem Spieler auf seiner Odyssey zu helfen. Und auch wenn die Seeschlachten deutlich einfacher ausfallen, da sie aus historischer Sicht noch nicht über effizientere Ausstattung verfügen können, so sind die Erweiterungen vielzählig und teuer. Und da gefühlt jedes Schiff den Spieler lieber am Grund des Meeres sehen will, ist dies auch bitter nötig.

Hilfreich ist es dabei dem Schiff einen guten Anführer zuzuweisen, der mit Fähigkeiten und Boni die Mannschaft stärkt. Diese kann man rekrutieren, indem man verschiedene Personen in der Welt von Assassin’s Creed Odyssey auf nicht-tödliche Weise überwältigt und dann überredet, einem zu folgen. Natürlich ist es von Vorteil, möglichst mächtige Feinde auf seine Seite zu bringen. Diese späht man am besten mit dem Adler aus, um zu sehen, ob sie tatsächlich eine Bereicherung wären oder man jagt die eigenen Kopfgeldjäger, die es auf den Spieler abgesehen haben, wenn dieser sich einmal nicht ganz gesetzeskonform verhält.

Epischer Zyklus

Am Ende der langen Odyssey erwartet den Spieler von Assassin’s Creed Odyssey natürlich wie gewohnt eine Platin-Trophäe, wenn er denn fleißig alle anderen Trophäen im Verlauf des Spiels gesammelt hat. Natürlich ist dies für die meisten Trophäen auch noch nach Abschluss der Haupthandlung möglich, doch dieses Mal hat sich eine verpassbare Trophäe unter die anderen gemischt, nämlich Aphrodites Umarmung.

Für diese muss man mit einem NPC eine Romanze eingehen und da im antiken Griechenland jeder mit allem gebumst hat, was nicht bei drei auf den Bäumen war, spielt das Geschlecht auf beiden Seiten keine Rolle und es ergeben sich viele Möglichkeiten im Verlauf des Spiels. Ansonsten darf man natürlich wie üblich eine ganze Menge Zeugs sammeln, was einem dankbarerweise auf der Karte angezeigt wird, wenn man im jeweiligen Gebiet die Aussichtspunkte synchronisiert.

Natürlich muss man sich auch auf Level 50 hocharbeiten und legendäre Gegenstände anlegen und legendäre Personen seinem Schiff zuweisen. Tipp: Bei Uplay kann man die aus Assassin’s Creed Syndicate bekannte Evie Frye kostenlos bekommen, die ebenfalls legendär ist. Ein legendäres Pferd braucht man allerdings nicht hinzufügen, doch Fans von Fabelwesen können sich dennoch im Spiel über ein Einhorn freuen, welches eine Spur aus Regenbögen hinterlässt und das Ganze ohne echtes Geld dafür zu bezahlen – was leider nicht für Pegasus gilt.

 

FAZIT

Wer mit Assassin‘s Creed Origins schon seinen Spaß hatte, wird auch mit Assassin’s Creed Odyssey denselben Spaß haben, es sei denn, man ist anfällig dafür, wenn Spiele immer dasselbe machen und genau das ist Assassin’s Creed Odyssey. Es ist zwar kein typisches Assassin’s Creed mehr, doch es ist noch einmal Origins, nur mit Wasser statt Wüste und dementsprechend mit Schiffen, wie man sie aus Assassin’s Creed Black Flag kennt. Es ist auf jeden Fall ein positiver Aufwärtstrend zu erkennen, da neue Elemente hinzugefügt worden sind, aber das Gefühl immer dasselbe zu tun, zieht sich durch das ganze Spiel. Wie gesagt, das muss nichts Schlimmes sein, allerdings ist es inzwischen auch für mich sehr ermüdend geworden. Viel schlimmer jedoch ist, dass nun endlich einmal die Geschichte spannend ist und man sich dennoch stets damit beschäftigt, von einem Ende der Karte zum anderen zu laufen oder zu schippern. Riesige offene Welten in allen Ehren, manchmal sind sie einfach nur hinderlich. Dennoch kann man Assassin’s Creed Odyssey nicht absprechen, dass es ein wirklich gutes Open-World-Spiel mit einer interessanten Geschichte ist und es viel zu erledigen gibt, wenn man sich mal abseits der Handlung beschäftigen möchte.

 

7.5 von 10

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