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Test: Intruders: Hide and Seek im Test für die PSVR – Ben allein zu Haus


Realmatze

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indexfsdfsdf.jpg.9051e9c7501721bb5df0b255cf3e1787.jpgHorrorspiele wirken in PSVR besonders gut, da sie eine Atmosphäre aufbauen können, wie sie auf dem flachen Bildschirm nicht möglich ist. Deshalb gibt es bereits so viele gruselige Abenteuer und deshalb wird es sie auch weiterhin regelmäßig geben. Einer dieser Titel ist Intruders: Hide and Seek. Ein Titel, in dem sich jedoch kein erwachsener Mann einer Horde untoter Gefahren gegenüber sieht, sondern ein zehnjähriger Junge mit nächtlichen Einbrechern konfrontiert wird. Ob diese neue Gefahr einen erwachsenen Spieler in seiner heimeligen Umgebung von den Socken hauen kann und wie das Spiel mit den Ängsten eines kleinen Kindes umgeht, erfahrt ihr unserem Test.

Es sollte ein so schönes Wochenende sein

Intruders: Hide and Seek wird von den Entwicklern als ein Thriller bezeichnet und somit liegt der Fokus auch auf der Rahmenhandlung. Es beginnt alles ganz ruhig, als ein Vater mit seiner Frau und seinen beiden Kindern einen Ausflug in das familiäre Landhaus plant. Der Vater ist Wissenschaftler und war in letzter Zeit sehr in seine Arbeit verstrickt, weshalb die Familie diese Auszeit braucht, um sich wieder näher zu kommen.

Das Familienidyll wird jedoch just getrübt, als Einbrecher in das Haus eindringen und die Eltern gefangen nehmen. Das Katz-und-Maus-Spiel beginnt, als die Kinder sich verstecken, um nicht ebenfalls erwischt zu werden. Dabei wird schnell klar, dass die Einbrecher es auf mehr abgesehen haben, als nur Geld und Wertgegenstände. Ob sie etwas mit den vielen Menschen zu tun haben, die in letzter Zeit in der Umgebung verschwunden sind?

Da die Handlung aus Sicht der Kinder erzählt wird, wirken viele Geheimnisse größer, als sie eigentlich sind und das versprüht besonders bei einem wiederholten Spieldurchgang einen ganz besonderen Charme. Leider driftet das Spiel mit der Zeit auch etwas in unrealistische Gefilde ab, wenn die Eltern ihrem Sohn beispielsweise Aufgaben erteilen, die ihn in noch größerer Gefahr bangen lassen. Auch klärt das Spiel nicht alle Geheimnisse am Ende auf, was jedoch nicht weiter schlimm ist. Auch wenn die Geschichte nicht mit großartigen Überraschungen aufwarten kann, ist die Handlung zweckdienlich und sorgt dafür, den Spieler jederzeit auf Trab zu halten.

 

Du siehst mich nicht, wenn ich dich nicht sehe

So einfach funktioniert die Kinderlogik in Intruders: Hide and Seek leider nicht. Wie der Titel schon verrät, geht es darum, sich vor den Einbrechern zu verstecken. Diese patrouillieren im Dreiergespann durch die Gänge und durchsuchen jeden Fleck nach dem Jungen Ben, der seinerseits über Funk mit seiner Schwester Irene in Kontakt steht, um mit ihr einen Plan auszuhecken, ihre Eltern aus den Klauen der Verbrecher zu befreien.

Dazu wird man natürlich immer wieder von einem Ende des überaus riesigen Landhauses zum anderen geschickt und zwängt sich dabei unter Betten, durch Luftschächte und über gefährliche Fassadenteile, um ungesehen durch das dunkle Haus zu kommen. Wird man von den Ganoven erwischt, ist es aus und wenn sie den Spieler sehen, so hat er oft nur wenige Chancen vor ihnen zu fliehen, da die kurzen Beinchen nicht so schnell rennen können. Deshalb ist es wichtig, den Kopf unten zu halten, sich gelegentlich in den Schränken zu verstecken und die Taschenlampen nur im Notfall einzuschalten.

Natürlich geben die Gegner sich auch größte Mühe, immer genau da zu sein, wo man gerade lang muss. Prinzipiell gibt es in dem Haus drei Wege: durch den Flur im Keller, durch das offene Wohnzimmer im Erdgeschoss oder über die brückenähnliche Galerie im ersten Stock und da es sich um drei Einbrecher handelt, decken sie dieses Gebiet sehr gut ab. Sollte einmal einer der Wege unbewacht sein, kann man sich sicher sein, dass sie in der Nähe des Zielortes lauern. Dann heißt es, auf die Bewegungen der Taschenlampen zu achten.

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Everything wrong with…

So gut, wie die Idee auf dem Papier auch klingt, so hadert es am Ende bei der Umsetzung. Versteht mich nicht falsch: das Spiel macht Spaß, aber viele Designentscheidungen wirken unausgereift. Allen voran das Verhalten der NPCs. Die Einbrecher sind auf der Suche nach den Kindern, doch oft erwischt man sie dabei, wie sie einfach nur eine Wand anstarren. Natürlich hat dies einen spielerischen Zweck, doch wünscht man sich als Spieler hier sinnvollere Lösungen, wie dass sie Schränke öffnen oder zumindest Schubfächer durchsuchen. Lediglich die Regale werden oft studiert, nur Bücher werden dabei auch nicht herausgenommen.

Außerdem gibt es ein Minispiel, welches aufgesetzter nicht sein könnte. Versteckt sich der Spieler in einem Schrank während er von einem Gegner verfolgt wird, so sieht man seinen Puls und muss bei jedem Ausschlag den Controller schütteln. Das Problem: Ich habe das Minispiel im ganzen Spiel nur einmal gehabt und zwar im Tutorial. Ist man weit genug vom Gegner weg und versteckt sich, dann laufen die Gegner an einem vorbei, ohne dass das Minispiel startet oder sie geben bereits kurz vor dem Raum auf, in dem man sich versteckt. Da hätte man sich das Ganze auch gleich sparen können.

Zuletzt ist das Spiel natürlich auch nicht ganz frei von Fehlern. Gegner, die ohne Animation durch die Gänge rutschen sorgen zwar nicht für größere Probleme, doch wenn man sich stehend in einem hüfthohen Schrank versteckt, sind diese vorprogrammiert. Nicht, weil die Gegner einen dann sehen, denn obwohl der gesamte Oberkörper aus dem Schrank ragt, ist man noch immer unsichtbar, sondern weil man nicht mehr an die Tür herankommt, um den Schrank zu verlassen. Einmal konnte ich mich durch Drücken der Ducken-Taste herausretten, ansonsten half nur ein Neustart des Spiels, da in Verstecken nicht einmal das Menü reagiert. Ein baldiger Patch soll da aber Abhilfe schaffen.

 

VR wie es sein sollte

Intruders: Hide and Seek lässt sich auch ohne das VR-Headset spielen, doch vertraut mir, wenn ich sage, dass dies kein gutes Unterfangen wäre. Man merkt sofort, dass das Spiel auf VR ausgelegt ist, was besonders bei der freien Kamera in den Menüs auffällt und daran, dass man ohne VR gar nicht so richtig um die Ecke schauen kann. Allgemein fühlt sich die Kameraführung etwas befremdlich an, also Headset auf und dann läuft das Ganze auch besser.

Dabei versucht das Spiel auch nicht mit hyperrealistischer Grafik aufzutrumpfen, was auch gar nicht möglich ist. Die etwas veraltete Grafik und groben Texturen werden ohnehin durch die absolute Dunkelheit im strombefreiten Haus kaschiert und bis auf den starken Treppcheneffekt bei geraden Kanten macht das Spiel einen sehr guten Eindruck. VR-Veteranen können sich ebenfalls über eine frei drehbare Kamera und Geschwindigkeitseinstellungen im Menü freuen.

Vorsicht ist lediglich geboten, wenn man sich durch enge Gänge schleicht. Bewegt man seinen Kopf zu nah an eine Wand oder streckt ihn zu weit in die Nähe eines Objektes wird das Bild schwarz, was schnell tödlich enden kann, wenn gerade ein Gegner in der Nähe ist. Ein regelmäßiges zurücksetzen der Kameraposition ist deshalb jenen, die nicht still an einer Stelle sitzen können, sehr zu empfehlen.

Die schlimmste Nacht deines Lebens

Jetzt wird es wieder interessant, denn wer auf eine schnelle und leichte Platin-Trophäe aus ist, der wird mit Intruders: Hide and Seek auf jeden Fall glücklich werden. Nach etwa drei Stunden hat man das Spiel zwar schon beendet, doch im Haus erwarten den Spieler noch eine ganze Reihe Sammelsachen. Und dank einer Kapitelauswahl kann man auch sehr schnell an bestimmte Punkte zurückkommen, ohne dass man Angst um verpassbare Trophäen oder Sammelgegenstände haben muss.

Zum einen sind da nämlich eine ganze Reihe von Puzzleteilen zu finden, die am Ende ein Bild ergeben, auf dessen Rückseite ein netter Spruch geschrieben steht. Diese sind so klein, dass sie leicht übersehen werden können, weshalb man dazu das gesamte Haus auf den Kopf stellen muss. Dabei stößt man auch auf andere Gegenstände, wie Eieruhren oder Spielzeuge, die jedoch für die Trophäen vollkommen irrelevant sind. Manche Sammelobjekte sind jedoch nicht von Anfang an erreichbar, weil nicht jeder Raum von Anfang an zugänglich ist oder die Objekte von den Einbrechern noch nicht freigelegt worden sind, weshalb sich eine spätere Rückkehr lohnt.

Die anderen Sammelgegenstände sind Dokumente, die mehr über die Geschehnisse rund um die Ortschaft und das Verschwinden der Bewohner offenbaren, aber auch einen Einblick in die Gefühlswelt der Bewohner des Landhauses offenbaren. Davon gibt es weniger, doch bis zum Ende konnte ich das letzte Dokument nicht finden. Eine höfliche Frage an den Entwickler, der selbst bei einer Trophäen-Community angemeldet ist, hat jedoch dafür gesorgt, dass ich auch das abhaken konnte. Der Rest der Trophäen ist so trivial, dass man davon ausgehen kann, dass man sie entweder bis zum Ende des Spiels hat oder binnen weniger Minuten nachgeholt hat.

 

FAZIT

Intruders ist kein perfektes Spiel und es bietet viele Ansätze, die das Spiel deutlich besser machen würden, wenn sie zu Ende gedacht wären. Wie beispielsweise mehr Lüftungsschächte, durch die man sich im gesamten Haus bewegen könnte. Wer hier ein ähnlich starkes Spiel wie Alien: Isolation erwartet, wird am Ende teilweise enttäuscht werden, nicht zuletzt aufgrund der kurzen Spieldauer. Für die Zeit, die es jedoch dauert, macht es Spaß, die Geheimnisse des Hauses zu offenbaren und auch wenn die Geschichte stellenweise schwer nachvollziehbar ist, so muss man stets bedenken, dass Menschen in Gefahrensituationen nicht immer rational handeln. Auch über den ein- oder anderen Fehler kann man hinwegsehen, da die Rücksetzpunkte nicht allzu weit weg liegen, jedoch weit genug, dass man von den Gegnern nicht erwischt werden will. Die Atmosphäre stimmt und für den Preis von 20 € kann man nicht viel falsch mach, auch wenn man am Ende mit dem Wunsch nach mehr zurückgelassen wird.

 

7.5 von 10

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