Die Wahl zum "Trophies.de Game of the Year 2020"

[stiller]

Platz 1: The Last of Us Part II

Platz 2: Astro's Playroom

Platz 3: Resident Evil 3

Flop: The Dark Pictures Anthology Little Hope

 

Wen's interessiert:

Spoiler

The Last of Us Part II →  Oje, wo fange ich hier an? Was kann ich hier kurz zusammenfassen, wofür ich selbst über zwei Wochen an Verarbeitungs- und Reflektionszeit gebraucht hab? Was für ein emotionaler Höllentrip war das denn bitte? Nach dem ersten Durchspielen, war ich leer, wusste absolut nicht, was ich davon halten sollte, was ich grade erleben und durchmachen musste. Hatte irgendwo auch das Gefühl, es ist irgendwas kaputt und ich werde auch den von mir so heiß geliebten ersten Teil nie mehr so genießen können wie ich es so vieleviele Male zuvor getan hatte. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass diese Fortsetzung wirklich ein sich-drauf-Einlassen, mindestens einen weiteren Durchgang und viel Zeit zur individuellen Verarbeitung benötigt und es das damit einhergehende eigene Leiden wert ist. Denn erst dann wird man erfahren, erleben und erkennen, welch bahnbrechendes Meisterwerk hier geschaffen wurde, welches optisch, akustisch, vom Storytelling und vom Gameplay her seinesgleichen sucht und den Vorgänger absolut in den Schatten stellt und wie einen Dreigroschenroman wirken lässt. "The Last of Us Part II" ist keine leichte Kost und sicher nicht für jeden etwas (mal die dummen und haltlosen Mimimi-Kommentare beiseite gelassen), aber für mich war es ein bahnbrechendes Spiele-Erlebnis, was zwar auf keinen Fall "Spaß" gemacht hat (aber das sollte es ja auch nicht) und an sooo vielen Stellen unbequem und deswegen anstrengend war, aber es war eine nachhaltige Erfahrung, die mich definitiv den Großteil des Jahres beschäftigt hat.

 

Astro's Playroom →  Das ist wahrscheinlich das Vorzeigespiel unserer neuen Konsole schlechthin und eine einzige Liebeserklärung an diese und all ihre Vorgänger - und, das absolute Gegenteil zu meinem Platz 1, denn es macht einfach durchweg und ununterbrochen Spaß, Spaß und Spaß. Man merkt an allen Ecken und Enden die Liebe der Entwickler, die dieses Spiel kreiert haben, und mit all den kleinen einsammelbaren Verweisen auf die vergangenen Konsolen samt Zubehör sowie die zu beobachtenden liebevoll gestalteten Referenzen zu den darauf erschienen Spielen wird das Spielen zu einer beeindruckenden und auch zu Herzen gehenden Zeitreise, die mich immer wieder in Staunen und Jubelstürme versetzt hat. Selbst die von mir für gewöhnlich verhassten Speedruns waren eine wahre Freude, weil die Macher es geschafft haben, die Motivation stets hochzuhalten und nie Frust aufkommen zu lassen, da ich immer wusste, warum ich's grad vermasselt hab und was ich bei zukünftigen Versuchen besser machen kann.

 

Resident Evil 3 → Jaaa, es hätte durchaus länger sein können, aber mir hat es trotzdem gefallen und ich hab wieder viel Zeit in Raccoon City verbracht, weil's einfach eine simple und kurzweilige Unterhaltung war.

 

The Dark Pictures Anthology Little Hope →  Fand "Men of Medan" schon schlecht (grade im Vergleich zu so kleinen Perlen wie "Until Dawn"), aber "Little Hope" hat mich noch weniger überzeugt. Warum schaffen die es nicht, auch nur einen Charakter so sympathisch zu zeichnen, dass dieser und dessen Schicksal einem nicht völlig egal ist? Schlechte, weil unmotivierte Dialoge und ein schlechter Handlungsaufbau mit ewigen Längen machen das Ganze spätestens ab dem zweiten Spieldurchgang zu einer Qual Aber was soll ich sagen? Werd trotz allem beim nächsten Teil wahrscheinlich wieder an Bord sein, denn die Hoffnung, dass mal was Gutes bei rumkommt, stirbt ja bekanntlich zuletzt...