Jump to content
- Werbung nur für Gäste -

IGNORIERT

Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß


  

70 Stimmen

  1. 1. Bewertet das Spiel bzw. den Spielspaß

    • 1 - sehr schlecht
    • 2 - schlecht
    • 3 - geht so
    • 4 - unterdurchschnittlich
    • 5 - durchschnittlich
    • 6 - ganz gut
    • 7 - gut
    • 8 - sehr gut
    • 9 - überragend
    • 10 - absolut genial
Durchschnittsbewertung: 7.4


Recommended Posts

Am 26.12.2020 um 07:17 schrieb dreamlandnoize:

Vorwort

 

In diesen Unterforen heißt es ja immer:" Bewerte das Spiel und/oder den Spielspaß" und zum ersten Mal kann ich das nicht so machen, wie ich ansonsten handhabe. Ich hab mich letzten Endes dafür entschieden, das Spiel so zu bewerten, als wäre es in einem fertigen Zustand, ignoriere also sämtliche Bugs, Abstürze, Framerateeinbrüche und auch Missionen, die ich nicht zu Ende spielen konnte. Komischweise waren die für die Platin unbedeutend (knapp eine Handvoll Missionen hatte ich beim -Bling- noch ausstehen). Und - das scheint ja auch für viele bedeutend zu sein - ich hab dieses PS4-Spiel eben auf einer PS5 gespielt, was ja angeblich zu einem viel besseren Erlebnis führen soll, als auf der PS4. Davon kann ich nicht berichten. Ich hatte schon am ersten Tag mehr Bugs als in meiner sonstigen gesamten Spielerlaufbahn und das ist absolut keine Übertreibung. Ich hatte mehrmals am Tag Abstürze, was von mindestens drei bis zu zwölf Abstürzen reichte. Jedes Mal, wenn ich wieder eine Fahrt durch die Open World machen musste, die länger als 1 km war, bekam ich Schweißperlen auf die Stirn. Aber wie gesagt, all das ignoriere ich bei meiner Bewertung mal und gehe davon aus, dass CD Project Red irgendwann alles gefixt bekommt, so dass man vielleicht in einem halben Jahr oder Weihnachten 2021 dann endlich mal zugreifen kann.

Ich meine, die Art und Weise, wie hier jahrelang im Vorfeld gelogen und betrogen wurde, was jahrelang leere Versprechungen gemacht worden sind, davon hab ich nichts mitbekommen (sondern erst im Nachhinein erfahren, bzw. mich mal so durch das Thema durchgelesen, weil ich ja auf einmal selbst betroffen war). Und wenn ich danach gehen sollte, könnte ich hier gar nichts anderes als eine -1- geben. Aber wen interessiert das schon? Das Cyberpunk 2077 momentan in einem katastrophalen Zustand ist, weiß jeder und das will keiner mehr lesen.

 

Warum ich erst im Nachhinein erfahren habe? Nun ja, bei mir verhält sich das so: Mein komplettes Gamerleben besteht eben eher aus 90 % digitalen Spielen, die in den Sales waren. Nicht im ersten Sale, sondern quasi im fünften. Zumindest in dem Sale, wo mir selbst der Preis persönlich passt. Die restlichen 10% teilen sich dann physische Spiele, die einen extrem guten Preis haben im Gegensatz zur digitalen Version haben, was eben auch mal vorkommt und eben ganz selten gönne ich mir eben ein AAA-Spiel am ersten Tag. Allerdings hab ich eine Voraussetzung für genau diese Spiele, die ich am ersten Tag kaufe: Ich will vorher unbedingt einen Test lesen, um mich zu vergewissern, dass ich von der technischen Seite her keinen Murks kaufe, natürlich interessiert mich auch, ob mir die Spielmechaniken und alles andere zusagen. Aber das ist mir nicht so wichtig, da ich eigentlich für so ziemlich alles offen bin, solange es kein Multiplayer ist :)

 

Genau der "Tag des Tests" ist dann für mich quasi der erste Tag, an dem ich mich mit dem Spiel so richtig auseinander setze. Und mit dieser Taktik, mich von den ganzen Trailern, News und auch irgendwie fast nicht zu vermeidenden Spoilern komplett abzuschotten, fahre ich sehr gut. Ich meine, selbst wenn ich alles zu einem Spiel verfolgen würde, es würde mir persönlich nichts bringen, da davon die Entwicklungszeit auch nicht kürzer wird. Es ist eben so und es wird immer so bleiben: Egal in welchem Monat oder welchem Jahr wir leben, es gibt zu jeder Zeit ungespielte Spiele, die es absolut wert sind, gespielt zu werden.

 

Wie auch immer - ab und zu gönne ich mir dann wie erwähnt mal ein Spiel zum Vollpreis und zum Release, wenn die Tests stimmen. Und das hat es ja auch im Falle von Cyberpunk 2077. Zumindest wenn man wohl die kompletten Tests gelesen hatte. Ich hatte gesehen, dass die kompletten Testberichte auf so ziemlich allen Seiten ungefähr drei Mal so lang ausgefallen sind, wie zu jedem üblichen Spiel und entschied mich von daher spontan eben vorallem aus Spoilergründen eben auf jeder dieser Seiten nur das Fazit zu lesen, bzw vielleicht auch manchmal nur noch die Wertung zu schauen. Und somit geht ganz klar eine Teilschuld auch an mich, dass ich dieses Desaster dann schlussendlich persönlich am eigenen Leib miterleben musste. Was ich nicht rauslesen konnte war, dass sich die Tests lediglich auf die PC-Version beziehen. Wahrscheinlich hätte ich, wenn ich mich an dem Tag richtig schlau gemacht hätte, natürlich auch irgendwo rauslesen können, dass nicht nur auf einem System getestet wurde, sondern sogar andere Fassungen absichtlich zurückgehalten worden sind. Als ich dies erfahren hatte, war ich schon bei Pre-Download der 100 GB und man weiß ja, als Gamer hast Du ab einem gewissen Point of no Return sämtliche Verbaucherrechte, die überall sonstwo ganz und gebe sind, abgegeben und die Arschkarte gezogen.

Gut, ich war nun am Runterladen, die Alarmglocken gingen das erste Mal an. Es musste ja nicht unbedingt etwas schlimmes heißen. Auch ich wusste mittlerweile, dass NPCs wohl viel ausmachen. Vielleicht waren es weniger NPCs bei der PS4-Version? Was auch immer, man konnte schon davon ausgehen, dass irgendetwas nicht ganz koscher war. Das jedoch ein Desaster solch epischen Ausmaßes dann dabei rauskommen sollte, am Tag als der Download dann auch endlich freigeschaltet wurde, ja, das konnte nicht einmal der größte Pessimist unter uns vorausahnen.

 

 

 

Test:

 

Wie gesagt, ich gehe in meinem Test jetzt davon aus, wie das Spiel wohl ohne Bugs auf mich gewirkt hätte, denn darauf kommt es in meinen Augen gerade hier letzten Endes an. Ich werde Bugs und Abstürze beim Schreiben erwähnen, da komme ich einfach nicht drum rum, versuche dies aber auf ein Mindestmaß zu reduzieren. So etwas fließt zumindest nicht mit in meine Bewertung rein. Auf leere Versprechungen werde ich nicht eingehen. Z.B. dass NPCs einen Tages- und Nachtablauf besitzen, das alles bis dahin gesehene wegbomben soll. Allerdings gehe ich eben auch nicht davon aus, dass so etwas auch nicht  unter Bugs oder Feintuning fällt, sondern einfach darunter fällt, dass man sich einfach komplett übernommen hat und diese Versprechen nicht einhalten konnte. Evtl. werden die NPCs (in diesem Beispiel jetzt) mal in einem Jahr besser aussehen, aber man kann einfach nicht mit ein paar Zeilen Programmiercodes das komplette Verhalten ändern. Und ganz ehrlich: CDPR hat momentan ganz andere Probleme, als leere Versprechungen auszumerzen.

Ach ja, und bevor ich es vergesse: Ich nehme das Spiel ohne sämtliches Vorwissen auf, wusste quasi nur, dass man in der Egoperspektive in einem Cyberpunk-Universum spielt und Keanu Reeves dafür Werbung macht. Also eingefleischte Fans, die schon jahrelang jeden Schnipsel an Neuigkeiten mitgenommen haben, wird das evtl. manchmal etwas dümmlich wirken, aber warum das dann so ist, wisst ihr ja dann. Okay, legen wir los.

 

 

Nachdem also die PS5 drei Tage lang ununterbrochen gelaufen ist, für diese 100 GB an Monsterspiel runterzuladen (plus natürlich den First Day Patch mit knapp 17 GB Größe) und nach der freigeschalteten Uhrzeit, war es dann endlich so weit. Und ich muss sagen, gerade, wenn ich mir mal den Luxus gönne, ein komplett aktuelles Spiel zu spielen, da hab ich beim Vorspann irgendwie immer mehr Gänsehaut als bei älteren Spielen. Ich spiele eben auch zumindest diese eine Mal gerade das, was die absolute Mehrheit momentan und nur jetzt spielt.  "CD Project Red presents" flimmerte über den Bildschirm, was schnell im Cyberpunk 2077-Startbildschirm endete. Die Gänsehaut hielt an - in dem Moment  waren auch die Alarmglocken von den Vortagen für einen kurzen Moment vergessen. Wie gesagt, ich hab mir eh nur ausgemalt, dass man in dieser Fassung eben mit weniger NPCs rechnen kann, natürlich kein Raytracing und so ein Schnickschnack vorzuwesen hat,  aber sich das Spiel ansonsten 1:1 identisch mit der Luxusversion auf dem 3000 Euro Gamer-PC spielt.

Wie auch immer, nachdem ich mir also einen Charakter erstellt habe, waren die ersten Momente im Spiel absolute Dämpfer. Ich hab mich für den Lebensweg "Nomade" entschieden, weil ich es eher mal ein wenig ruhig auf dem Land angehen lassen wollte. Nix da, schon nach kurzer Zeit landet man in dieser City. Gut, falsche Erwartungshaltungen, nicht schlimm.  Aber vor der City gab es eben schon so einiges, was mich enttäuscht hat (wohl auch wegen den Erwartungshaltungen):

Mal abgesehen davon, dass die Grafik zwar okay aussieht, aber eben keine Referenz darstellt (sagen wir es so: Das 2015 erschienene The Witcher III sah in allen Belangen schon besser aus), war ich eher davon enttäuscht, dass da auf dem Land, wo es eben relativ ruhig war, die paar NPCs eben genauso dumm wie in anderen Spielen rumstanden, höchstens damit auf mich reagierten, dass die Augen mir gefolgt sind, beim Ansprechen einen Satz auf den Lippen hatten und ansonsten gar nicht auf mich reagiert haben. Ob ich da etwas vor ihrer Nase aufsammle, was sehr wahrscheinlich Ihnen gehört, oder sonst irgendwie vielleicht bedrohlich wirken könnte, nix passiert.

Gut, das ist jetzt nix Neues, dass unbedeutende NPC tausende Textzeilen für mich haben, ist unrealistisch und wahrscheinlich eh niemals umsetzbar, aber dass die eben anders und vorallem auch realistischer auf mich reagieren, das erwarte ich dann schon von der Next Gen, bzw. von einem PS4 Produkt, das dermaßen gehyped wird. Und die Sache mit solchen unbedeutenden NPCs zieht sich aber durch das ganze Spiel. Während man so etwas in anderen Spielen gut kaschieren kann (in Assassins Creed arbeiten eben Leute auf dem Feld etc und hämmern eben stundenlang. Aber so Sachen sehen eben einfach im Gesamten besser aus und sind vorallem abwechslungsreicher), stehen hier viele NPCs einfach nur doof rum, haben eine sich ständig wiederholende Animation spendiert bekommen, die eben teilweise leider äußerst unrealistisch wirkt, im Gegensatz zu "Landarbeiten" in anderen Spielen. Tiefpunkt sind vorallem

  Unsichtbaren Inhalt anzeigen

das Revival-Konzert in einer der Hauptnebenmissionen, wo die jubelnde Masse aussieht, wie WWE-Publikum auf der Playstation 2, oder eben die Mission mit dem asiatischen Fest, wo es genau eine Reihe zum gehen durch die Menschenmasse gibt, was ich selten schlechter irgendwo anders erlebt habe.

Allerdings muss ich  genauso erwähnen, dass wichtige Charaktere  hingegen verdammt gut animiert sind in den Gesprächen, wahnsinnig gute Gestik,Mimik sowie hollywoodreife Tiefe bieten - hier hat Cyberpunk 2077 definitiv ein Mal ein Versprechen eingehalten.

Zudem fiel mir der Einstieg dann relativ schwer, die vier Tutorials sind okay, aber die Fülle, die es hier gibt, hat mich erschlagen, wie schon lange kein anderes Spiel mehr. Hab ne halbe Stunde gebraucht, dass ein schneller Doppelklick auf :d: eeeendlich bedeutet, dass ich nicht die ganze Zeit mit ner Waffe/mit den Fäusten vor der Nase rumlaufen muss. Nur um mal ein kleines Beispiel zu nennen. Und von diesen Momenten gab es eben ganz viele, die mich verwirrt haben, die ich manchmal erst bis zum Endgame  herausgefunden habe und eben zu so einem kalten Einstieg irgendwie dazu gehören - aber eben alles andere für meine Motivation förderlich sind. Wie man die Haupstory abwählen kann, damit ich nicht die nervigen Wegpunkte auf der Minimap habe? Bzw. nur nen Wegpunkt habe zu einem Ziel, das ich abseits von einer Mission angewählt habe? Fehlanzeige.

Eine weiteres Beispiel ist eine  Mission (gaaanz am Anfang, zudem unbedeutend, also kein Spoiler) hat gehießen "Hol die Waffe beim Waffenhändler ab". Auch hier eine schlechte Designentscheidung (in meinen Augen). Man bekommt das normale Inventar vom Händler zu sehen, die Waffe die man (umsonst) holen muss, ist mit einem kleinen gelben Ausrufezeichen verziert - allerdings fällt mir das eben beim ersten Besuch nicht auf, da mich das Inventar erschlägt. Gibt ja nicht nur viele (bunte) Waffen, sondern auch viele andere Sachen, bei denen ich nach 5 Stunden Spielzeit noch überhaupt keinen blassen Schimmer habe, für was die gut sind. Die Reizüberflutung sorgt eben dafür, dass ich eine andere Mission wähle.

Das sind eben Designentscheidungen, die nicht gut getroffen worden sind, warum blinkt die Waffe nicht über die ganze Kachel hinweg. Schließlich sollten die Entwickler auch an solche Leute wie mich denken, die sich manchmal richtig behindert in Spielen anstellen.

Während der Einstieg zäh und mit vielen Fragezeichen auf dem Kopf ausfällt will ich mal zum nächsten Punkt, dem Gameplay, übergehen: Dies gefiel mir in größten Teilen sehr gut, zu Fuß wie auch mit dem Motorrad - das Autofahrgefühl fand ich nicht so gut gelungen und sehr umständlich, allerdings hab ich eben eh fast nur Motorräder benutzt. Fortbewegung zu Fuß war okay, solange man nicht klettern musste oder auf Springen angewiesen war. Gerade in der Ego-Perspektive bin ich da besseres gewöhnt. Der Doppelsprung - meiner Meinung nach die beste Fähigkeit/das beste Item was man sich für Geld kaufen kann, hat da aber relativ große Abhilfe geschaffen. Gegner in Gefechten verhielten sich manchmal derart dämlich, wobei ich denke, dass dies noch rausgepatcht werden wird (und auch kann), manchmal verhielten sie sich sogar erschreckend gut (Runner mit ihrer Hin- und Herbeamerei), aber großteils hat sich das Gunplay doch relativ gut angefühlt. Leider gehört das Waffensystem zu den Dingen, die ich erst im Endgame gecheckt habe: Dass man Waffen auch upgraden kann, hab ich kurz vor Ende erst gemerkt (okay, meine Schuld).

Der Soundtrack ist erste Sahne und hier im Falle von Cyberpunk 2077 hab ich mal wieder gemerkt, wie wichtig lizensierte Musik ist. Natürlich sind da keine bekannten Welthits dabei, sowie auch kein einziges Lied, das ich persönlich im Auto abseits des Spiels hören würde. Aber hier im Spiel passen die verschiedenen Radiosender mit ihren unterschiedlichen Genres wie die Faust aufs Auge und egal welche Nischenrichtung hier bedient wird, das war neben den dutzend geschriebenen Hauptcharakteren mal wieder Weltklasse gewesen.

Das Lootsystem ist okay - zum einen, weil man es ja aus anderen Spielen gewohnt ist. Hier muss man allerdings sagen, dass ich eigentlich immer dachte, dass solche Lootsysteme eigentlich gemacht worden sind, um Mikrotransaktionen besser an den Mann zu bringen. Da es hier aber nichts in derart gibt (vorbildlich CDPR), verstehe ich eben nicht ganz, warum man das dann so in die Länge ziehen bzw. strecken muss. Genauso verhält es sich ja auch mit den vielen Spots auf der Karte. Abseits der handvoll Haupthandlungen gibt es nämlich vielleicht gerade einmal ein dutzend weitere Missionen, die etwas Story bieten (wenige davon jedoch nur auf dem gewohnten Witcher-Niveau) und abseits davon gibt es eben unzählig viele Spots, die eben mit dem immerselben generischen Gameplay (Leute töten, Beweise sammeln) wirklich nichts bieten können, als die gewohnten tausend Fragezeichen auf der Assassins Creed-Weltkarte. Auch hier hab ich eher gedacht, dass so etwas eingebaut wird, um das Spiel zu strecken und somit Lootboxen attraktiver zu machen (und wie wir ja wissen, hier gibt es keine Mikrotransaktionen), na, da hab ich wohl teilweise falsch gedacht. Aber ich würde jetzt auch lügen, dass mir das keinen Spaß machen würde, in sämtlichen Spielen die Weltkarten abzugrasen und zu "clearen". Es ist nämlich einfach so, dass ich das gerne mache, also werde ich es Cyberpunk 2077 genauso wenig vorwerfen. Nur bin ich eben von Witcher 3 halt dann doch anderes gewöhnt und wenn man dieses Spiel als Gradmesser in Sachen Story nimmt, schneidet Cyberpunk 2077 dann doch abseits der Haupt- und Hauptnebenstories dann erschreckend schwach ab. Im Vergleich zu Ubisoft-Spielen haben wir dennoch eine granatenstarke Story, die es fast mit Last of Us 2 aufnehmen kann, auch wenn das mit Sicherheit Geschmackssache ist, was hier jetzt die Nase vorne hat. (Mehr Emotionen aus dem Spieler rausholen geht mMn nicht wie bei The Last of Us 2, ob sie nun negativ oder positiv sind).

 

 

 

Fazit:

Cyberpunk 2077 bietet eine wirklich gute Hauptstory mit knapp einem Dutzend weiteren sehr stark geschriebenen Charakteren, die teilweise ihre ganz eigene (auch sehr starke) Geschichte erzählen. Ich empfehle auch unabhängig von der Platin, dass man hier alle Enden freispielen soll, da sie sehr unterschiedlich, jedoch allesamt sehr emotional wirken. Da können nicht viele andere Spiele mithalten. Demhingegen steht allerdings sehr viel gewohntes "Ubisoft-Niveau" gegenüber: Viele Spots, die man abarbeiten kann (natürlich nicht muss), ein völlig überladenes Lootsystem. Aaaaaber: Ich mag das. Für mich gibt es eh nie das perfekte Spiel und ich bin es eben gewohnt, dass ich gerne Abstriche mache, solange dies eben von anderem Gameplay oder was auch immer aufgefangen werden kann. Zudem bin ich eh der Typ, der gerne alle Spots in Open World-Games abgrast. Es gibt hier nur erschreckend viele (unbedeutende) davon, wie ich eben sonst nur aus Spielen gewohnt bin, die eben für Echtgeld die Spielwährung anbieten, um diese Spots eben zu überspringen.

Grafisch ist das alles andere als toll, weder auf meiner PS5, weder noch wenn ich es auf meiner PS5 als reines PS4-Spiel ansehe. Nur selten gibt es mal Gegenden, die auffällig gut aussehen. Aber die Grafik ist okay und mir nie so wichtig wie vielen anderen. Viele unbedeutende NPC stehen halt wie aus vergangenen Zeiten noch gewohnt erschreckend schwach durch die Gegnd rum, das hat meiner Atmosphäre jedoch auch keinen Dämpfer gegeben. Die Welt hingegen ist dreckig, mit Neonlichtern überzogen und auch mit seinen unterschiedlichen Wohngebieten (arm/reich/Rassentrennung) oder auch abseits der Stadt in der Wüste sehr überzeugend gelungen. Der Soundtrack ist nischig und hat mit Hip Hop wohl noch das Genre, mit dem die meisten Normalos etwas anfangen können, aber auch ich als Normalo fand im Spiel den restlichen Soundtrack eben einfach passend und genial.

Cyberpunk 2077 glänzt mit einer sehr starken Story, allerdings bin ich ehrlich: Abseits da davon gibt es die gewohnte Kost von anderen Open World Games, manchmal sogar noch etwas drunter, wie die unbedeutenden NPCs oder die Grafik. Aber ich liebe eben Open World Spiele, für das was sie eben sind. Die Story von Cyberpunk schlägt zumindest jedes Ubisoft-Spiel um Längen, und das ist eben auch der Hauptgrund, warum ich Videospiele spiele. Man sollte als Entwickler einfach dann mal nicht die Fresse so dermaßen weit im Vorfeld aufreißen und einfach seine Arbeit machen.

 

Cyberpunk bekommt somit von mir 9/10 und eine klare Kaufempfehlung, wenn die Bugs und Abstürze behoben sind. Liebe Leute, hört einmal auf mich und schminkt es euch ab, dass das so schnell der Fall sein wird, auch wenn jetzt alle Tage gefühlt neue Patches rauskommen, die das Spiel manchmal sogar schlechter gemacht haben. Ich setz euch mal eine Zeit: Gönnt euch Weihnachten 2021 Cyberpunk 2077. Macht es einfach mal so wie ich es in 99% der Fälle immer handhabe und spielt das Spiel nicht nur im Angebot, sondern auch bug- und absturzfrei.

Denn diese 9/10 ist eben nur das, was ich erahnen kann und nicht das, was ich tatsächlich erlebt habe. Erlebt habe ich nämlich mit Abstand das schlimmste Spielerlebnis meiner Zockerkarriere und das haben die 4Players mit ihrer 39% Wertung meiner Meinung nach gut bewertet. Glaubt nicht noch weiteren Lügen seitens der Entwickler, sondern wartet ab, bis unabhängige Leute bestätigen, dass das Spiel weitestgehend von Bugs oder auch Abstürzen befreit ist. Und mit unabhängig meine ich auch nicht die kleinen Fanboys, die in ihrer Witcher 3-Bettwäsche schlafen. Das Spiel wurde zweimal um einen langen Zeitraum verschoben und natürlich hab ich keine Glaskugel oder bin selbst Programmierer, aber mein Bauchgefühl sagt mir eben, dass die Menge an Bugs nicht in drei Monaten behoben werden kann. Und ganz ehrlich: Weihnachten 2021 ist doch auch eine sehr gute Zeit zum Zocken, oder?

 

 

Schlusswort

 

 

Selbst auf der guten PS5, auf der die PS4-Fassung ja angeblich so toll laufen soll, hab ich nicht nur durch die Wand-Bugs erlebt, die Dich höchstens aus der Immersion rausreißen und vielleicht mal lustig sind, sondern eben zig Gamebreakerbugs, wie eben nicht zu beendende Missionen, ich konnte mehrmals nicht mehr sprinten/springen, die Waffe war im Zielmodus, locker 50 Abstürze und dadurch gefühl 1000 Savegames, die ich manuell angelegt habe.

Das hat mit einem guten Spielerlebnis nichts mehr zu tun, sondern ist in meinen Augen eben einfach nur ein Durchprügeln und Durchwürgen. Irgendwie halt. Natürlich hätte ich sollen auch mit dem Spielen aufhören, aber bei ist das so: Wenn ich mal etwas angefangen habe und nicht beende, weiß ich einfach, dass ich es nicht mehr anfasse. Ist bei mir eben so. So hab ich es also irgendwie durchgezogen und zu den ganzen ärgerlichen Bugs und Abstürzen kam eben die ständige Angst hinzu, dass das Spiel dann doch irgendwo kleben bleibt, wo ich mich nicht mehr weiterwurschdeln kann und dann eben nur ein Neues Spiel+ helfen kann. Das war zum Glück nicht der Fall.

Was CD Project Red hier abgeliefert hat, mit welcher Dreistigkeite die jahrelang gelogen haben, wie sie selbst zuletzt noch versucht haben, alles zu verschleiern bzw. bis zuletzt zu lügen und betrügen, ja das ist einmalig und in so einer Form noch nie ansatzweise dagewesen. Zumindest nicht in einem Singleplayergame. Und das nur, um die Anleger der Aktien ruhig zu stellen und möglichst viel Einheiten vom Spiel zu verkaufen. Auf Kosten von uns Spieler. Und ich war auch nie davon persönlich betroffen, da ich ja immer fleißig Tests lese und niemals auf die Idee kommen würde, wie viele andere aus Fahnentreue mir ein Spiel lange Zeit vorzubestellen, und mich nicht einmal dafür zu schämen, nein, sondern sogar noch stolz darauf zu sein.

Was CD Project Red da abgeliefert hat, das ist schon kriminell. In jedem anderen Wirtschaftszweig würdest Du dafür in den Knast wandern. Aber bei Gamern reicht ja drei Tage nach Release ein Entschuldigungsschreiben auf der Firmenhomepage und alles ist vergessen. Tzzz, Gamer eben...

Um das mal noch einmal klar zustellen, wenn ich oder auch andere von CD Project Red reden, meint jeder die führenden Köpfe und keine Person aus dem dreistelligen Programmiererteam. Natürlich sind das ganz arme Schweine und ihr könnt euch mal ausmalen, wie lange jetzt noch gecruncht wird, bis das Spiel fehlerfrei läuft. Man hätte es wieder verschieben sollen, die Handvoll Schreihälse im Internet die darüber jammern, ignorieren sollen und vorallem mit den Verschiebungen die eigenen Mitarbeiter schützen sollen. Aber auch hier sind ja in Diskussionen die Leute die nach Verschiebungen schreien haargenau dieselbe Gruppe, die 1a laufende Spiele haben will. Dass das zwei komplett unterschiedliche Gamergruppen sind kommt bei manchen im Klüterkopp wohl auch niemals an.

 

Und wo wir gerade bei Diskussionen sind: Das ist ja in meinem Fall so ziemlich der einzige Mehrwert, den ein aktuelles Spiel bietet. Man kann gut mit Gleichgesinnten schnacken und das macht mir Spaß. Das war bisjetzt immer hervorragend und lesenswert und auch bei polarisierenden Spielen wie Death Stranding ging das gut. Allerdings war eben dort das Polarisierende die Spielmechanik eines ansonst perfekt laufendem Spiel.

Wenn es aber so eine technische Katastrophe wie im Falle von Cyberpunk 2077 ist, gibt es da auch nicht viel drüber zu diskutieren (zumindest über diesen unabstreitbaren Zustand), aber es ist eben wirklich anstrengend, mit Leuten zu diskutieren, die da absolut betriebsblind sind und mit aller Macht versuchen, jeglichen Ansatz von Kritik totzuschweigen, kleinzureden oder im Keim zu ersticken. Ich selbst kenne das von mir nur von der PSVR-Brille: Wenn ich die aufhabe, möchte ich, egal was ich spiele, die ganze Welt umarmen und hab nicht ansatzweise verstanden, warum nicht jeder andere Mensch das genauso fühlt und erlebt wie ich. Und es hat auch hier irgendwie eine Zeit lang gedauert, bis ich das akzeptieren konnte, bzw.  auch verstehen konnte, dass es sogar Menschen ohne Übelkeit gibt, die VR total scheiße finden. Das ist irgendwie eine Art Reifeprozess, den jeder durchmachen muss, wenn man mal bei einem Thema die rosarote Brille aufhat.

 

Und nein, ich hab ja die letzten Tage nicht nur CD Project Red niedergebrüllt, ich hab sogar den Gedanken geäußert ihnen finaziell zu schaden, indem ich das Spiel storniere, wenn ich es durchhabe. Mit dem Niederbrüllen bzw der Kritik an dieser Bankrotterklärung von Zustand hab ich mir schon Feinde gemacht, mit der Stornierungsäußerung wohl Todfeinde auf Lebzeit. Ist halt schade, aber ja, so ist und war das Leben im Internet irgendwie schon immer.

Wie Gamer können jetzt einmal einen Rückruf wahrnehmen - ein Selbstverständnis bei jedem anderen käuflich erworbenen Produkt - und mir ist es doch egal, ob ein Typ da zehn Minuten gespielt hat oder das Spiel schon drei Mal durch hat. Natürlich ist das von meiner Seite aus nicht die feine englische Art, aber man kann es auch übertreiben. Es geht hier allein darum, dass je mehr es sind, das Signal deutlicher ist an die komplette Spieleindustrie und nicht nur, um CD Project eins auszuwischen. Und mir zumindest schon gar nicht darum, mich finanziell zu bereichern, bzw. einmal ein Spiel als Freibiergesicht spielen will/kann. Es tut mir auch leid, dass es mit CD Project Red vielleicht den falschen trifft. Aber diese Chance sollte man sich nicht nehmen lassen, und an die Spieleindustrie, die uns Zocker alle als Goldesel und willige Zahlschweinchen ansieht, den Stinkefinger bei jeder legalen Möglichkeit zeigen.

Wie auch immer, ich zieh mich jetzt wieder zurück in die VR-Ecke oder in Unterforen zu alten Spielen, da ist zwar viel weniger los, aber auch da lernt man nette Leute kennen und vorallem wichtig: Beim Diskutieren hat keiner Schaum vorm Mund.

 

Euch allen noch ein Frohes Restweihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr, insgeheim hab ich auch die Leute mit Schaum vorm Mund lieb, ich weiß es auch, wie es ist, mal betriebsblind zu sein.

 

MfG dreami

 

 

 

@dreamlandnoize danke für diese wundervollen Worte. Ich sehe das ganz genau so. Ein Bomben Game mit Faden Beigeschmack und ich bin froh es auf der PS5 spielen zu können, bis auf die genannten Abstürze hatte ich keine Probleme.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

- Werbung nur für Gäste -

Erstelle eine Antwort

Du kannst jetzt einen Beitrag verfassen und dich im Anschluss registrieren. Wenn du bereits einen Account hast, dann melde dich bitte an.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Deine Inhalte, die du zuvor verfasst hast, wurden wiederhergestellt..   Inhalte wieder entfernen

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...