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IGNORIERT

Test: NieR Automata (PS4)


ItachiSaix

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NieR Automata im Test für die PS4: Ein "Meisterwerk"

 

 

2010 hat Square Enix das Spiel NieR (PS3/X360) fast gleichzeitig zum Release von Final Fantasy XIII herausgebracht. Es kam wie es kommen musste: Final Fantasy XIII verkaufte sich sehr gut, während NieR zu Unrecht floppte. Game Director Yoko Taro hat mit seinem Sequel von Drakengard nicht nur eine ziemlich düstere und gut erzählte, aber auch sehr deprimierende Story gezeigt, sondern er wusste ebenfalls sehr genau, welchen Stellenwert Klischees bei Videospielen innehaben und wie er zugunsten derer eine einzigartige Geschichte daraus erschaffen konnte. Die Erkenntnis: Japanische Mainstream RPGs, wie z.B. das schon erwähnte Final Fantasy, weisen Schwachstellen in der Erzählung von Storys auf. Yoko Taro hat mit seiner Fortsetzung zu NieR wieder das Unmögliche geschafft und wie er das geschafft hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Eine trostlose Welt…

NieR Automata spielt 7.000-8.000 Jahre nach dem ersten NieR-Ableger. Nach den Ereignissen von NieR wurde der Planet Erde von Aliens invadiert und diese haben massenweise Maschinen erschaffen, die darauf programmiert sind gegen die Menschen vorzugehen und sie zu töten. Den Erdbewohnern blieb keine andere Wahl, als auf den Mond zu flüchten und von ihrer Basis aus ihre Androiden auf den Planeten Erde zurückzuschicken, um diesen wieder zurückzuerobern. So bekriegen sich Maschinen und Androiden gegeneinander und das schon viele tausende Jahre lang. Es soll aber erwähnt werden, dass man nicht zwingend den ersten NieR-Teil gespielt haben muss, um alles zu verstehen. Man hat aber jedenfalls noch mehr Kontext, wenn man NieR gespielt hat. In NieR Automata spielt ihr die pflichtbewusste und kaltherzige Android 2B im Jahre 11945, die wie jeder andere Android die Maschinenwesen bekämpft. Mit dem Slogan „Glory to Mankind“ und der militärischen Ausstattung auf der Mondbasis, haucht diese Vorstellung eine faschistische Note mit ein. Mit eurem KI-Kollegen 9S, der 2Bs ständiger Begleiter ist, bewältigt ihr Schritt für Schritt die zugetragenen Missionen, um endlich der Vernichtung durch die Maschinenwesen ein Ende zu bereiten. Schon am Anfang zeigt NieR Automata, dass das Genre sich ab und zu Mal wechselt, aber dazu später noch mehr. Auffallend sind aber auftretende Widersprüche in Bezug auf die Geschehnisse von NieR, als auch innerhalb der neu aufgelegten Geschichte von NieR Automata.

 

NieR Automata zeigt allein bei der Story, dass sie mehr als außergewöhnlich ist. Die Dialoge und Situationen sind humorvoll, aber wiederum zeigt die ganze Grundstimmung eine gebrochene Welt. Während man also weiter den Verlauf der Geschichte verfolgt, zeigen sich viele Stellen mit tiefsinnigen Hintergedanken. Was ist der Sinn des Lebens? Wie definieren sich Werte in einer Welt, wo noch Mord und Vernichtung an der Tagesordnung stehen? Hat jeder eine Daseinsberechtigung in Bezug auf seine eigene Existenz? Mit diesen und noch weiteren Fragen werden Spieler in NieR Automata konfrontiert und man muss für sich selbst entscheiden, welche Bedeutung dies im Umkehrschluss für sich selbst innehat. Da wo philosophische und theologische Wertvorstellungen als Prämisse fungieren, erweitert es sich zu einer Gesamtstory, die unverbraucht, unbehandelt und relativ neu zusammen daherkommt. Sowohl in der Story- als auch in der Gameplayebene wird man als Spieler mit vielen Überraschungen bestückt. Game Director Yoko Taro zeigt mit seinem neuen Ableger selbst Spielern, die viele tausende Videospiele wieder und wieder durchnehmen, worauf es dort ankommt. Häufig durchbricht das Spiel auch die vierte Wand und zeigt allein, wie intensiv der Spieler bei der Stange gehalten wird.

 

 

…die gezeichnet ist von Tod und Verderben…

NieR Automata spielt in einem Open World Szenario, wo man viele Sammelgegenstände auffinden kann und so zum schnellen Erkunden einlädt, wie es sich für ein Rollenspiel gehört. Was aber dieses Spiel beim Gameplay bietet, ist mehr als denkwürdig. Wie bereits kurz erwähnt, zeigt sich auch in der spielerischen Ebene viel Abwechslung. Schon am Anfang des Spiels fliegt man mit einer Flugeinheit zu seinem Missionsziel und muss feindliche Maschinenwesen abschießen. Der Stil dieser Shoot’Em Up-Passage erinnert sehr stark an Ikaruga. Hat man diese Flugsequenz hinter sich gebracht, so kann man schon Hinweise darauf erkennen, an was das Kampfsystem beim Nah- und Fernkampf angelehnt ist. Die Entwickler von Platinum haben sich in diesem Action-RPG-Spiel verantwortlich gemacht. Das Kampfsystem erinnert ein bißchen an die Videospiele Bayonetta und Metal Gear Rising, ist aber nicht annährend so komplex. Das Game ist für Spieler geeignet, die auch noch nie ein Spiel aus dem Hause Platinum gespielt haben. Mit Viereck löst ihr leichte Angriffe und mit Dreieck schwere Angriffe aus. Dabei könnt ihr eine Vielzahl von Schwertern, Speeren und Fäusten für die Angriffe festlegen. Die Kampf-Animationen sehen phänomenal aus und einige Kombinationen lösen einzigartige Kampfmanöver aus. Generell sehen die Animationen von den steuerbaren Charakteren und Übergängen auf der technischen Seite grandios aus. Ihr habt zusätzlich noch einen fliegenden und kleinen Pod parat, der euch mit Fernkampfangriffen (R1) und anderen Pod-Spezialattacken (L1) unterstützt. Und auch dieser funktioniert einwandfrei.

 

…die in einer schicksalhaften Reihe von Ereignissen…

Auch solltet ihr vorsichtig sein, wenn ihr während eines Kampfes zerstört werden solltet. Ist dies der Fall, so müsst ihr euren alten Körper wiederfinden, um die alten Plug-In Chips nicht komplett zu verlieren. Das Prinzip ähnelt hier der Dark Souls-Reihe. Bei Wiederfindung hat man aber auch die Möglichkeit die Hälfte seiner Chips zu opfern, damit man den alten Körper als weitere Kampfbegleitung nutzen kann. Die Plug-In Chips, die man im Spiel verdient, dienen z.B. für Attributsteigerungen für Kampf, Verteidigung etc. aber auch für besondere Skills, wie das Verlangsamen der Zeit, wenn man erfolgreich einer Attacke ausweicht.


Automatische Speicherpunkte gibt es nicht, man muss stattdessen manuelle Speicherpunkte ausfindig machen und so seine Fortschritte sichern. Nebenbei kann man in der offenen Spielwelt Nebenmissionen bewältigen, die Geld, Gegenstände und Erfahrung als Belohnung versprechen, aber auch witzige und skurrile Dialoge werden so offenbart. NieR Automata bietet auch eine interessante Online-Komponente an: Manchmal begegnet man den alten Körpern von anderen Spieler, die an bestimmten Stellen zerstört wurden. Man hat die Möglichkeit, einige interessante Plug-In Chips zu ergattern oder für den Spieler zu beten, damit er Gesundheit erhält.

…auch Hoffnung besitzt

Auch alte Spielelemente vom Vorgänger sind wieder zu sehen. Da wären z.B. die wechselnden Kameraperspektiven zu erwähnen. Mal spielt man während des Kampfgefechts in der Vogelperspektive oder aber die Kamera schwenkt so zur Seite, dass der Eindruck eines 2D Beat’em Up-Spiels erweckt wird. Ebenfalls könnt ihr auch wieder angeln und auf driftbaren Wildschweinen reiten, die das merkwürdige Feature weiterhin als Tradition weiterführt. Und ein großes Lob muss an den Soundtrack gegeben werden. Wie auch bei NieR, zeigt die Musik nicht nur deutlich, welche Atmosphäre und Stimmung geliefert wird. Sie hat sich sogar weiterentwickelt. Komponist Keiichi Okabe kam auf die Idee, dass man die Musik mit zusätzlichen Dialogen erweitern könne und erweitert die Atmosphäre abermals. Dazu muss man das Lob auch an die Sängerinnen Emi Evans und J'Nique Nicole richten, die diese Qualität der Musik enorm steigern. Und noch weitere kleine Anekdoten werden insbesondere bei Fans wiedererkannt. Man wird beim nochmaligen Durchspielen neue Cutscenes erleben, wodurch die Spieleerfahrung nochmals aufs Neue gefördert wird. Der Content ist also sehr groß.


NieR Automata hat sich zudem von der Performance, Technik und Grafik verbessert. Dennoch hat das Spiel kleinere Mängel aufzuzeichnen. Hin und wieder plagt der Pop-In das Spiel und man wird beim Erkunden auf matschige Texturen treffen. Diese kleinen Mängel schaden aber keineswegs der Erfahrung beim Spielen.

Die Sachen mit den Trophäen

Einen Großteil der Trophäen schaltet man während des Storyverlaufs frei. Die anderen Trophäen schaltet man durch das Vervollständigen von Nebenmissionen, Informationen, Levelmaximierung von Waffen und Pods und für andere Nebensächlichkeiten frei. Normalerweise wäre man ca. 50-60 Spielstunden beschäftigt, um alle Trophäen in Angriff zu nehmen. Jedoch gibt es ein Feature nach dem dritten Durchgang, wo ihr einige Trophäen mit der In-Game Geldwährung freischalten könnt. So könnt ihr auf schnellere Weise die Platin-Trophäe erspielen.

 

Fazit

NieR Automata hat sich den Titel „Meisterwerk“ redlich verdient. Wo einige Triple-A Videospiele bei der Struktur der Story versagen, ist NieR Automata ein Vorbild. Für ein Spiel, das von Yoko Taro kreiert wurde, macht das Gameplay an sich schon noch mehr Laune im Vergleich zu seinen Vorgängern. Außerdem hält Yoko Taro an seinen Wurzeln fest und weiß mit seiner Erzählstruktur den Spieler zu überraschen und die Neugier weiter anzuheben. Vom Anfang bis zum Finale wird NieR Automata kontinuierlich fesselnd gestaltet, regt den Spieler zum Nachdenken an und hinterlässt einen bleibenden Eindruck, der unvergessen bleibt. Bis auf ein paar kleine technische Patzer, ist das Spiel eine einzigartige Erfahrung, die sowohl von Neueinsteigern und sowieso von Fans nicht verpasst werden sollte.

 

9.5/10

NieR Automata Game of the YoRHa Editon bei Amazon kaufen.

 

Euer

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Bearbeitet von ItachiSaix
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