ItachiSaix Geschrieben 12. Dezember 2017 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2017 (bearbeitet) Nights of Azure 2: Bride of the New Moon im Test für die PS4 - Siehe gute Zeiten, schlechte Zeiten... Nach dem ersten Teil, der bereits ein paar Jahre zurückliegt, schickt Koei Tecmo einen mit Nights of Azure 2: Bride of the New Moon mal wieder ins Schlachtengetümmel. Drei alte Freundinnen, die seit der Kindheit befreundet sind, stellen sich gegen die Horden der „Feinds“. Ob dieses Action-Rollenspiel zu etwas taugt, das erfahrt ihr in unserem Test. Tragisches Schicksal Die Thematiken in Nights of Azure 2: Bride of the New Moon bieten überraschenderweise Stoff für ein interessantes und gut strukturiertes Storytelling. Drei Freundinnen finden sich im Nachfolger von Nights of Azure in einer düsteren Welt wieder. Eine von ihnen soll auf Anweisung der Kirche geopfert werden, um so Einhalt gegen einen Dämon zu gebieten, der schlussendlich verantwortlich für die bevorstehende ewige Dunkelheit ist. Dies würde die Ausbreitung der sogannten „Feinds“ maximieren und die Welt ins Verderben stürzen. Diese Aufgabe der Selbstopferung soll der Priesterin Liliana zugeschrieben werden, die für diese Aufgabe bereit ist. Ihre Busenfreundin Aluche handelt im Namen der Kirche und eskortiert Liliana zu ihrer Bestimmung. Leibwache Aluche hingegen bekommt Unterstützung von der Ordensritterin Ruenheid, die sich bereits von der Kirche abgewandt hat. Durch einen Überfall steht Aluche dem Tod nahe und scheitert an ihrer Eskortierung. Glücklicherweise wird sie von der Wissenschaftlerin Dr. Camille entdeckt, wiederbelebt und neugeboren. Jedoch fließt in den Adern der entschlossenen Kämpferin das Blut der „Feinds“. Durch diese Ironie des Schicksals will Aluche trotzdem ihrer Aufgabe nachgehen und muss ihre Freundin Liliana wiederfinden. Mit Hilfe von Dr. Camille macht sie sich auf die Suche. Während Aluches Abenteuern muss sie sich neuen Bedrohungen stellen, findet aber auch neue Verbündete. Gespickt mit den Genres eines Dynasty Warriors und der Story mit den Schwerpunkten Wiederauferstehung, Freundschaften und eines düsteren Weltuntergangs, kommt Nights of Azure 2: Bride of the New Moon mit einem interessanten Look daher. Dennoch muss man sich auf typische Anime-Klischees einstellen. Für eine ernstzunehmende Geschichte klammert sich der Nights of Azure-Ableger zu sehr an den Fanservice, gekennzeichnet durch die optionalen Outfits. Leider ist es nicht möglich, die Storysequenzen zu überspringen. Irgendjemand von der Spielebranche hat es für nötig gehalten, die Sequenzen komplett ohne den Befehl zum Überspringen zu lassen, sodass man gezwungen wird die Story mitzuerleben. Nettes Detail: Alte Charaktere aus dem ersten Teil tauchen in der Fortsetzung wieder auf. Volles Pfund auf's Maul... aber nicht mehr? Ebenso bedauerlicherweise ist es ein Solo-Spiel. Man hat die Gelegenheit einen Partner mit ins Schlachtengetümmel zu nehmen. Warum nicht auch die Möglichkeit einer Koop-Funktion hinzufügen? Neben einem Partner kann man auch zwei Dämonen der Feinds-Fraktion mit ins Team nehmen. Ein Wechsel zwischen den Charakteren ist leider auch nicht möglich. Auch ein Umschalten zwischen verschiedenen Begleiterteams wie im ersten Teil ist nicht mehr möglich. Die Einsätze hingegen sind wiederum interessant. Die Mitstreiter von Aluche sind zwar nicht spielbar, können aber spezielle Moves ausführen und so für massiven Schaden sorgen. Mit den Richtungstasten ist es möglich das Kampfverhalten der KI-Mitstreiter zu beeinflussen, wie z.B. aggressiv auf die Gegner loszugehen oder doch in der Nähe von Aluche zu bleiben. Auch das Aufopfern von Energie ist möglich, sodass die KI-Begleitung einen Boost für den Angriff, die Verteidigung oder die Geschwindigkeit bekommt. Aber mit dem menschlichen Partner sind die bestimmten gemeinsamen Aktionen am wirkungsvollsten. Simples Button-Smashing Das Kampfsystem erinnert wie gesagt an die Gefechte eines Dynasty Warriors, wo die Feinds als sehr leichte und zahlreiche Gegner erscheinen. Hin und wieder lassen besiegte Gegner Power Ups wie Angriff, Geschwindigkeit oder Verteidigung fallen, um so für einen bestimmten Schub zu sorgen. Ausweichrollen und Abwehrmechanismen gibt es im Spiel, aber ich nutze eher die Ausweichrollen, da der Gegenangriff die Abwehr meiner Gegner immer gut durchbrochen hatte. Das Spiel ist aber mehr darauf ausgerichtet mit blindem Button-Mashing voranzukommen und fordert keine wirkliche Strategie. Das Lock-On System ist in dem Spiel per R3-Taste auch vorhanden und erleichtert die Trefferquote immens, da ich immer das Gefühl hatte, ich treffe ohne aktive Zielvorrichtung eher weniger. Die Kamera und die gelegentlich erzwungenen Sprungpassagen sind nicht immer optimal ausgesucht. Hier hätte ich mir eine bessere Übersicht der Kameraperspektive gewünscht. Die Bosskämpfe hingegen fielen etwas mehr als herausfordernd aus, aber nicht allzu groß. Der Finalkampf war aber überraschend schwieriger als ich es gedacht hätte. Dabei sind nicht die komplexen Angriffsmuster der Bossgegner das schwierige, sondern dass die Missionen immer zeitlich stark beschränkt sind. Wo man für die erste richtige Mission zwischen 10 bis 15 Minuten braucht, müssen die späteren Missionen relativ zügig abgeschlossen werden. Dies hat einen geschichtlichen Kontext: Der Mond, der für die ewig währende Finsternis steht, beeinflusst auch die Ausdauer von Aluche. Man sollte zusehen, dass man schnell wieder ins Hotel zurückkehrt bevor die Zeit abläuft, da man sonst den Game Over Screen zu sehen bekommt und die Mission wiederholen muss. Nebenbei absolviert man auch kleine Nebenmissionen, während man die Hauptmission angeht. Diese sind repräsentiert durch die Bitten der Mitstreiterinnen. Hat man diese erfüllt, winken zusätzliche Erfahrung und Items. Auch die persönlichen Bindungen der Protagonistin und der Helferinnen werden dadurch verbessert. So kann man die Attribute und Fertigkeiten der KI-Begleitung verbessern. Für Aluche selbst werden auch Erfahrungspunkte gutgeschrieben, wodurch auch ihre Attribute verbessert werden können. Feinde werden zu Freunden Das praktische an den dämonischen Begleitern sind auch ihre Einsatzmöglichkeiten. So kann man einer dämonischen Katze, die auch allesamt der Rasse der Feinds angehören, per Knopfdruck Befehle à la Pokémon geben. So aktiviert man hier z.B. Feuerbälle. Diese Befehle sind aber beschränkt und das Auffüllen der Leiste dauert einige Zeit. Andere verwandeln sich zu Waffen und können so neue Angriffsmöglichkeiten mit Aluche ermöglichen. Erreichen diese befreundeten Feinds jedoch das Ende ihre Kräfte, so können sie wieder neu geboren und diverse Evolutionsstufen erlangen. Die japanische Synchronisation ist sehr solide und hört sich überzeugend an, auch wenn nur die englische Sprachausgabe für die Untertitel verfügbar ist. Soundtechnisch betrachtet sind die Musikstücke auch in Ordnung, aber reißen kein neues Fass auf.Visuell betrachtet lässt der neue Nights of Azure-Teil zu wünschen übrig. Eine Vielzahl an Schauplätzen hätte nicht geschadet, denn wenn man schon verschiedene Barrieren überwindet und so Schätze und Abkürzungen freischaltet, so musste ich wieder und wieder dieselben Örtlichkeiten besuchen. Die Aufgaben fand ich hingegen wiederum toll, da das Gameplay-Design durch kleinere Rätseleinlagen und das zusätzlich angebotene Schnellreisesystem flüssig wirkte. Trotzdem hätte man schon zu Beginn den dritten Schwierigkeitsgrad zur Verfügung stellen und auch die Möglichkeit einbauen sollen, Sequenzen und Dialoge zu überspringen. Leider trägt dies technisch nicht zur Überragung bei. Auch wenn die stilistisch geprägten Anime-Charaktere zu einem gewissen Touch beitragen, so wirken die Gesichtsanimationen und auch die Kulissen leblos und steif. Hin und wieder kommt es bei dieser verwendeten Grafik-Engine zu wiederkehrenden Pop-Ups und Bildratenprobleme. Und im Namen der Trophäen, werde ich euch bestrafen! Bis jetzt kann ich noch nichts Genaueres über den Zeitaufwand der Freischaltung der Platin-Trophäe berichten. Einen Großteil der Trophäen schaltet ihr frei, wenn ihr ganz gewohnt den Storypfad weiter beschreitet. Ungefähr 1/3 der Trophäen bekommt ihr, wenn ihr sämtliche Dämonen als Mitstreiter gesammelt habt, die ihr auf unterschiedliche Weise freischaltet. Bei Aluches menschlichen Begleitern müsst ihr deren Maximal-Level erreichen. So sollte man sich darauf gefasst machen, dass man viel Zeit investiert um diese bis zum letzten Level zu kommen. Auch mit Aluche muss man leveln, bis Level 50 um genauer zu sein. Dann gibt es eine zeitintensive Trophäe, für die ihr 100 Tage verstreichen lassen müsst, um diese freizuschalten. Das sollte aber durch das Aufwerten und Verstärken der Charaktere irgendwann automatisch kommen. Zudem müssen 50 Nebenmissionen abgeschlossen, alle Arten von Items gesammelt und alle Schätze im Spiel gefunden werden. Man hat bis zur Platin genug zu tun. Fazit Nights of Azure 2: Bride of the New Moon lehnt sich storytechnisch an die Ereignisse des Vorgängers an und kommt mit neuen Handlungssträngen daher. Es ist eine Geschichte geprägt von Freundschaft, Wiederauferstehung und Feinden, die zu Freunden werden. Auch wenn sie nicht unheimlich tiefsinnig ist, ist das Konzept doch individuell und neu. Mit Menschen und Dämonen an der Seite zu kämpfen, die unheimlich hilfreich sind, und einem Beziehungssystem, dass die Werte und Attacken der einzelnen Helfer verbessert, motiviert ungemein. Natürlich muss man sich daran gewöhnen die selben Schauplätze immer wieder sehen zu müssen, es gibt jedoch eine kleine Abwechslung durch die verschiedenen Aufgaben. Andere werden Probleme mit dem Outfitsystem haben, das nur das Klischee von Animes bestätigt. Insgesamt ein solides Spiel mit dem Vorbild eines Dynasty Warriors, welches deutlich Potential hatte, aber dieses nicht wirklich genutzt hat. 6.5/10 Nights of Azure 2: Bride of The New Moon bei Amazon kaufen. Euer Trophies.de-Team Das Team unterstützen Bearbeitet 28. Oktober 2021 von ItachiSaix Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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