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Test: Telltalle's The Walking Dead - Die letzte Staffel (PS4)


ItachiSaix

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The Walking Dead - Die letzte Staffel im Test für die PS4 - Das Ende einer Reise

Es ist meist eine traurige Nachricht, wenn ein Studio schließt. Es kommt wie es kommen musste. Telltale Games, die mit ihren eigenen kreativen Ideen verantwortlich waren für The Wolf Among Us, Batman, Games of Thrones etc., gibt es in der Form nicht mehr. Ihre langlebigste Reihe „The Walking Dead“ wird wohl am bekanntesten für alle Videospiel-Liebhaber sein. Nach dem prägenden Erstlingswerk schöpfte man große Erwartungen an deren Fortsetzungen, die nicht so ganz daran herankamen und auf spielerischer Ebene stagnierten. Mit ihrem letzten Spiel von Telltale Games entdeckt man aber neue Seiten des Gameplays. Ob „The Walking Dead - Die letzte Staffel“ einen Blick wert ist, erfahrt ihr in unserem Test:

Verantwortung

The Walking Dead: Die letzte Staffel erzählt das Weiterbestehen von Clementine, die schon seit der ersten Staffel nicht mehr wegzudenken ist. Mit ihren Schützling A.J. Junior im Schlepptau muss sie mehrere Rollen in ihrer Geschichte erfüllen. Sie ist zugleich Lehrerin, Freundin, aber auch der Mutterersatz für den kleinen Jungen, die sich gemeinsam weiterhin durch die Zombie-Apokalypse herumschlagen und für ihr Leben kämpfen. Dass Clementine Lee zum Vorbild genommen hat und diese Haltung weiter an A.J. Junior gibt oder es jedenfalls versucht, wird schon in den ersten Minuten der ersten Episode sichtbar. Diese voranschreitende Beziehung bietet sehr viel in der erzählten Videospielumsetzung. Insbesondere schicksalhafte Ereignisse ziehen den dramatischen Wendepunkt nach sich.

Nicht nur schaut man den beiden zu, wie sie voneinander lernen, sondern es hat ebenfalls einen gewissen Einfluss, wie sich die Charaktere weiterentwickeln. Nach typischer Telltale-Games-Art, kann man die Geschichte bis zu einem bestimmten Grad beeinflussen und kann dann variable Handlungsmuster ändern. Das heißt je nachdem, wie man mit einem Charakter umgeht, kann sich das Verhältnis zu diesen ändern. Dies geschieht durch die Auswahl an Antwortmöglichkeiten bei Gesprächen. Taten haben Konsequenzen, aber man muss sich ins Bewusstsein rufen, dass diese niemals große Auswirkungen in der Geschichte haben.

Sehr lobenswert sind die einzigartigen Charaktere, die man nach langer Zeit wieder kennen lernen darf. Diese sind in den ersten Momenten so gut geschrieben, dass sofort eine leichtere Zuordnung spürbar wird. Die Unterscheidung zwischen mehreren Personen fällt einem einfacher und der Handlungsverlauf hat eine noch persönlichere Bedeutung für den Spieler. Natürlich fallen einige Nebencharaktere aus der Reihe, weil sie bei der Masse an Personen nie ins Scheinwerferlicht geraten, aber das ist ein kleineres Übel im Kontext der Geschichte. Es sei zu empfehlen, die vorherigen Teile gespielt zu haben, schon alleine aus dem Grund, weil die Zusammenfassung am Anfang sehr klar, stilvoll und kurz wirkt. Dieses neue Artdesign ist eine gelungene optische Variation.

 

Neuerungen

Wo man noch in den anderen Spielen von Telltale Games sehr linear vorangekommen ist, so fällt „The Walking Dead - Die letzte Staffel“ etwas komplexer aus. Zwar ist es immer noch simpel, die Geschichte weiterhin in Gang zu setzen, aber man hat mehr Bewegungsfreiheit. Mit Clementine als steuerbare Figur und der Kamera, stets hinter ihr ausgerichtet, können neue Sachen entdeckt werden. Es gibt Collectibles, die jetzt durch das Erkunden auffindbar sind. Den einen oder anderen Gegenstand gefunden, können diese für das Schmücken und Verschönern für die persönliche Behausung genutzt werden.

Ebenfalls neu ist das Bekämpfen der Walkers. Je nach Situation, ob man den Nahkampf oder Schusswaffen nutzt, fallen beide strategischer aus. Das ist deswegen so überraschend, weil man normalerweise in den Vorgängern immer per Quicktime-Events die faulenden Kriecher erledigen musste. Diese Events gibt es aber auch noch. Nähert man sich einem Walker, hat man allerdings die Wahl, mit der Kreis-Taste den Zombie in die Knie zu zwingen und ihn kurz zu lähmen oder man bestätigt die Dreiecks-Taste, um den Zombie direkt zu töten. Letzteres ist aber nicht zu empfehlen, da es für Clementine sehr anstrengend ist, den Walker außer Gefecht zu setzen und es besteht die Gefahr, dass ein anderer Gegner sie töten könnte. So ist es immer sinnvoller, diese mit der Kreis-Taste zu lähmen und dann anschließend zu töten. Bei Gefechten sollte man also die Gegner im Auge behalten.

Eine andere kleine Neuerung ist die Kamera im gesamten Spiel. Wie bereits erwähnt, ist die Kamera während der Erkundung immer hinter Clementine positioniert. Was aber Telltale Games noch hinzugefügt hat, sind neue Elemente wie z.B. Plansequenzen. Es gibt einige Momente, in denen die Kamera laufend ohne Schnitte die Umgebung während eines bestimmten Gefechts aufnimmt. Diese Kameraführung vermittelt einen filmischen Eindruck. Durch diese Abwechslung wirken diese Momentaufnahmen dynamischer und auch zugänglicher für den Spieler. Dabei bleibt es nicht, denn einige andere und kreative Kameraeinstellungen tauchen in den späteren Episoden auf.

 

Stabilität

Kann man sich aber diese neuen Kameraeinstellungen im Hinblick auf die Technik leisten, sodass diese nicht darunter leidet, wie es sonst bei Telltale Games üblicherweise der Fall war? Diese Frage hat seine Berechtigung, da die Entwickler den Anschein vermittelten, nie so wirklich mit der Technik ihrer Spiele vertraut zu sein. Dialogaussetzer, kurze Freezes, nicht übersetzte Dialoge etc. sind einige Beispiele, die schon öfters aufgetreten sind. Beim neuen „The Walking Dead“-Ableger findet man technische Aussetzer erstaunlicherweise nur selten. Dieser Fortschritt ist wirklich lobenswert, aber ebenso traurig, wenn man die Schließung des Studios im Hintergrund behält.

Die Animationen der Charaktere fallen wiederum noch etwas hölzern aus, aber sie sind nicht auffallend wie im Vergleich zu anderen Telltale-Games-Spielen. Die englische Synchronarbeit fällt sehr gut aus. Die Sprecher wirken überzeugend und passen sich auch zu jeder Situation an. Der Soundtrack ist kaum auffallend. Er ist meist nur ruhig im Hintergrund zu hören, was dem Setting der Zombie-Apokalypse geschuldet ist. Im Übrigen: Das Spiel kann auch komplett mit deutscher Sprachausgabe gespielt werden.

Die Grafik fällt eher durchschnittlich aus. Viele der Texturen sind matschig und verschwommen. Gewaltdarstellungen fallen aber hingegen drastischer aus. Einige Charaktere weisen nur für kurze Zeit Details wie z.B. Schmutz auf Kleidung auf. Sonst bleibt „The Walking Dead – Die letzte Staffel“ seinen Comiclook-artigen Artdesign treu.

Erfolg

Wer jetzt wie auch über die anderen Spiele von Telltale Games denkt, dass alle Trophäen automatisch nach Spielverlauf freigeschaltet werden, der hat sich tief geschnitten. Wenn man diese so schnell wie möglich erspielen möchte, muss man mit einem USB-Gerät oder dem PS-Plus-Speichersystem arbeiten, um sich so erneute Spieldurchgänge zu sparen.

Bei einigen Entscheidungen gelangt man in andere Bereiche, in denen dann mehrere Aufgaben bewältigt werden müssen. Hier muss man gutes Reaktionsvermögen beweisen. Auch Erkundungen sind wichtig, denn manchmal muss man alle Bereiche untersuchen, um einige andere Trophäen freizuschalten. Mit einem Video-Guide sind aber diese einfach zu erledigen.

Auch die sammelbaren Gegenstände sind wichtig. Es müssen in jeder Episode alle gesammelt werden und auch anschließend alle zu Hause aufgestellt werden. Diese Gegenstände sind einfach zu sammeln, wenn man sich einen Guide zur Hilfe nimmt. Ansonsten kriegt man den Rest der Trophäen automatisch, wenn man die Episoden beendet.

 

Fazit

The Walking Dead – Die letzte Staffel hat mich sehr überrascht. Nicht nur durch die bessere und zugängliche Story, die hier präsentiert wird, die auch größtenteils durch die Beziehung zwischen Clementine und A.J. Junior funktioniert, sondern auch auf technischer Ebene. Es ist ein Telltale-Games-Spiel, das auf jeden Fall eines ist, nämlich stabil! Mit dieser Gewissheit, einigen tollen Momente und der neuen spielerischen Ebene, hat mich wieder ein sehr narratives Videospiel deutlich packen können. Ich freue mich sehr auf das Finale und die darauf folgenden Konsequenzen, die ich in meinen Spieldurchgang verursacht habe.

 

8.0/10

 

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Euer

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Bearbeitet von ItachiSaix
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